Qualzuchten III

  • Ich denke es gibt nicht "den" Typ Qualzuchthalter (komische Bezeichnung...). Genauso wie nicht jeder Teenie rund um die Uhr auf Instagram unterwegs ist und jeder Ü40-jährige noch nie gegooglet hat.

    Aber eure Diskussion um Suchbegriffe ist spannend. Ich z.B. wäre nie auf die Idee gekommen, Rasse + "Kritik" zu googlen. Ich kaufe zwar größere Anschaffungen sehr bewusst, aber auch da komme ich nicht auf die Idee, (irgendeine Siemens-Spülmaschinenbezeichnung) + "Kritik" zu googlen. Oder "Rückruf" oder "kaputt" oder sonst etwas.

    Also ja, vor Kiras Einzug habe ich zwar ein, zwei Labrador-Bücher gelesen (hauptsächlich über Welpenausbildung und Dummytraining), aber hatte bis zum Forum keinen Plan von Dingen wie "Fiddlen" oder typischen Labbi-Krankheiten. Gut, hat uns bisher auch nicht betroffen, das Thema Qualzucht betrifft "meine" Rasse nicht.

  • ich google immer erstmal "produkt" + "erfahrungen" bevor ich etwas teures kaufe
    Gucke bei Amazon immer erst nach den 1 bis 2 Sterne Bewertungen usw.

    Ich habe unzählige Jahre vor dem ersten Spitz schon in rassespezifischen Foren gelesen und auch fragen gestellt. Aber das meiste Wissen habe ich erst dazu erlangt, als ich den Hund bereits selber hatte. Nun hab ih auch direkt so ein Montagsmodell erwischt und war deswegen auch akut mit bestimmten "Krankheiten" konfrontiert über die man sonst eher seltener liest.

    Wäre meine Hündin mein erster Hund gewesen, ich würde wohl deutlich weniger wissen, als ich es aktuell tue.

  • Aufklärung ist dann effektiv wenn es auch bei denen ankommt die gar nicht danach gesucht haben. Daher sollten die Infos in die News, Zeitungen etc kommen so wie damals das mit den sokas.

    Selbst wenn man googelt, wen traut man? Den züchter mit x Erfahrungen mit der Rasse oder irgendwelchen fremden im Internet die die Rasse noch nie gehabt haben.

    Die einzige seriöse Quelle sind noch Tierärzte daher bin ich dr. Rückert so dankbar das er die Infos so leicht verständlich öffentlich macht

  • Mehrhund

    Ich hab keinen, aber Mops, Frenchie und „Retromops“ in der Nachbarschaft. Mops 11 Jahre, Frenchie 8 Jahre (wobei meine Ronja bei den Besitzern den Dritten erlebt, der Vorgänger musste mit 4 eingeschläfert werden), Retromops 4 Jahre.

  • Unsere älteste Frenchie Dame ist gerade 3 Jahre alt. Und ja, sie ist bisher eine dieser nicht existenten Ausnahmen, die mit der Atmung bisher keine Probleme hat.

    Unsere bald 2 jährige hört man hingegen leider mittlerweile deutlich. Das ist auch der Besitzerin klar und es war die erste und einzige Bulldogge, die sie besitzt. Manchmal muss man eben den Herzenswunsch leben um ihn zugunsten einer Rasse abzuhaken.

  • Das Problem ist, dass die Auswahl und die Möglichkeiten heute enorm gross sind. Es gibt extrem viele Behandlungsmöglichkeiten und Diagnosen für einen Schmerz. Es gibt so viele Hunderassen und Züchter und Vereine und Bücher. Hast du zwei Quellen konsultiert, ist es gut möglich, dass du das negative völlig verpasst. Oder etwas anderes positives. Ich denke schon, dass wir wirklich anders umgehen lernen müssen mit den Quellen unserer Informationen. Als ehemalige Werberin weiss ich genau, wie das läuft mit dem selektiv vermitteln von „Wahrheit“. Google mit Stichwörtern wie „Problem“, „Kritik“ „Erfahrungen“ „Tests“ zu füttern ist eine zeitraubende, aber gut funktionierende Sache.

    Die Leute denen die Stimmen egal sind, erreicht man aber halt auch so nicht. Und ja, solange ein Welpe mit Speziallackierung so viel Geld bringen kann, seh ich auch nicht, wie sich das auf Seiten der Züchter/Vermehrer ändern soll.

    Vielleicht wäre auch da grundsätzlich zu hinterfragen, ob Züchter nicht eine Begrenzung des Kaufspreises hinnehmen müssten. Ob das hilft - ich weiss es nicht. Aber es wäre sicher weniger attraktiv, wenn man Hund XY in Blau für 1300.- statt 8000.- verkaufen müsste.

  • Spaßeshalber habe ich mal Mops+ Erfahrungen als Schlagwörter eingegeben (das wäre so das was ich am ehesten googeln würde)

    An erster Stelle Kleiderkreisel, eine Seite auf der man Secondhandklamotten kaufen kann.

    Die Frage war wer einen Mops hat und was man darüber wissen muss und geantwortet wurde (vor sieben Jahren übrigens):


    "hey

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    also an deiner stelle würde ich mir das 3 mal überlegen einen Mops zu kaufen. die Armen Tiere sind nämlich vollkommen überzüchtet sodass die meisten als freiatmend verkauft werden aber trotzdem Probleme beim atmen haben und deshalb nicht rennen können oder enorm beim schlafen schnarchen.

    als ersten Hund würde ich mir an eurer stelle lieber einen aus Spanien oder aus dem Tierheim holen

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    das sind die treusten Tiere die man haben kann. ich hab selber 2 aus Spanien und die sind Super lieb. am Anfang dauert das halt erst bis die Vertrauen aufbauen, aber danach hast du den liebsten und dankbarsten Hund den du dir nur vorstellen kannst

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    "


    "seh ich aus so, unterstützt bitte nicht diesen Rassenwahn! Habe selber einen sogenannten Rassehund und er war sogar deutscher Schöhnheitschampion und durfte im Verband als Deckrüde eingesetzt werden. Worauf aber nicht geachtet wurde ist, dass er Epilepsie hat und genetisch bedingten Zahnstein. Nun streuen sich seine schlechten Gene immernoch weiter....

    Teilweise jahrhunderte, oder sogar jahrtausende alte Hunderassen werden so zerstört und glaub mir, du wirst unendlich traurig sein, wenn du mit deinem Hund beim Tierarzt sitzt und mitansehen musst, wie er im Sommer aufgrund der plattgezüchteten Nase kollabiert und Atemnot bekommt. Fraglich ist dieses Schöhnheitsmerkmal auch.

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    Das betrifft auch die französischen Bulldoggen......

    PS: es gibt übrigens Züchter, die den Mops wieder rückzüchten, mit längeren Beinen und längerer Nase, dazu kreuzen sie andere Hunderassen ein, vielleicht schaust du mal nach den "retromöpsen"


    "Mein Mops ist reinrassig und hat bis auf das Schnarchen keine Probleme, rennt minutenlang wie eine Irre und ist danach (wie jeder andere Hund auch) erstmal platt.

    Lass dir bitte auch nicht einreden das du Hunde aus Spanien etc nehmen "musst" - du wirst den Hund im Idealfall über 14 Jahre haben, also musst du auch vollkommen hinter der Anschaffung stehen.

    Und wenn es ein Mops werden soll, dann kann ich nur gratulieren zu einem intelligenten, lustigen und treuen Begleiter."



    Das waren die ersten drei Reaktionen. Nun könnte man aufgrund der Antworten natürlich weiter recherchieren und sich kritisch mit dem Thema auseinandersetzen, Tierärzte fragen, eigenständig versuchen zu verstehen was es mit den Baustellen auf sich hat.


    Reaktion der Fragenstellerin:

    "Danke für deine Antwort.

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    Kannst du mir vielleicht sagen, wie oft man mit einem Mops z.B. raus gehen muss, wieviel Auslauf er braucht und z.B. ob man ihn auch alleine in der Wohnung lassen kann?"


    Die Antwort bezieht sich vor allem auf den Beitrag in dem es heißt, der Hund schnarcht nur und bestätigt mein Gefühl, dass es sich die Leute wirklich einfach machen und selbst wenn sie kritische Stimmen hören, diese nicht unbedingt hören wollen.


    (Sorry für die verschiedenen Schriftarten, bekomme das gerade anders nicht hin:ops:)

  • Ich denk, gegen das „nicht hören wollen“ hilft wirklich nur gewisse Dinge klar zu verbieten und durchzuziehen. Bei den kupierten Schwänzen und Ohren in der Schweiz funktioniert das auch. Man sieht wirklich fast nie mehr ein kupiertes Exemplar, nicht mal aus dem TS. Es geht also.

  • Das fängt schon bei ganz banalen Fragen wie dem Gewicht an, wo die meisten Hundehalter die Wahrheit nicht verkraften, und sich die Standardsätze des TA als "mein Hund hat Idealgewicht!" auslegen...

    Also ich habe ja nicht abgestritten, dass es hier schwerstens menschelt. Gehe sogar davon aus, das ist das Problem schlechthin. Wie immer, das Problem liegt an der anderen Seite der Leine. Aber wenn ich nach Informationen frage, dann frage ich offen und nicht suggestiv, denn es interessiert mich objektiv, nicht Wunschdenken. Und dann bekommt man in der Regel auch Antworten. Die TA, die ich kennen lernen durfte, waren eher so, dass sie gerne Auskunft gegeben haben, man sogar den Eindruck hatte, sie freuen sich, dass man sie nach ihrer Meinung und nach ihrer Erfahrung fragt.

    Hmm, also ich hab eher die Feststellung gemacht, das TÄ nicht unbedingt immer die besten Ansprechpartner für Fragen zum Tier sind. Egal, ob es das Thema SDU, Kastration oder sicher auch zu Mops und Co betrifft.

    Die aller erste TÄ bei der ich damals war (mit meinem ersten Hund ganz am Anfang), ist zum Beispiel eine glühende Verfechterin der Kastration und hält bis heute 5 Möpse und eine FB. Wenn du die bzgl. Gesundheitsproblemen fragst, gibt es sicher auch keine. Obwohl die alle, wenn ich die im Feld treffe, die übliche Atmungsproblematik aufweisen. Mir ist echt schleierhaft, wie selbst TÄ so blind sein können... Oder stellen die sich nur blind?

    Jedenfalls hält man sich als TA doch nicht freiwillig ein ganzes Rudel davon, wenn man der Überzeugung wäre, die Hunde leiden, oder?

    Wenn jetzt ein angehender Ersthundehalter so jemand befragt, welche Antwort wäre dann wohl zu erwarten? Bestimmt kein "lassen Sie es!" Wäre als Selbsthalter dieser Rassen auch ziemlich unglaubwürdig.


    Generell hab ich das Gefühl, dass HH diesen Zustand für normal halten. Der schwer atmende, oftmals noch überfettete, Mops, der hinter dem Halter hertrottet, wird dann lächelnd mit: "Der/die ist immer langsam/gemütlich/träge.", erklärt. Während ich nur denke: "Das arme Ding."

    Für mich wirkt das wie eine Art Wahrnehmungsverschiebung. Ähnlich wie bei Magersüchtigen, die sich nun mal für zu dick halten. Der Hund hat Probleme, aber die Halter sind nicht mehr in der Lage diese überhaupt zu sehen. Gleichgültig, ob es das Gewicht oder die Atmung betrifft. Bei Widerholungstätern hat sich dieses verzerrte Weltbild vermutlich extrem verfestigt und die reagieren dann entsprechend aggressiv, weil sie das aufgezeigte Bild wohlmöglich wirklich nicht mehr wahrnehmen. Eben wie bei den erwähnten Magersüchtigen, die können die Realität nicht mehr wahrnehmen und glauben dem Gegenüber auch nicht, das es anders sein könnte bzw. ist (und reagieren ebenfalls ungehalten bis wütend).

    Meiner Meinung nach helfen da wirklich nur noch gesetzliche Verbote.

    Eigentlich schon echt seltsam, als es um die sogenannten Kampfhunde ging, konnten sie plötzlich ganz schnell (über)reagieren und Zucht-/Haltungs-/Einfuhrverbote aussprechen, aber bei den Qualzuchten passiert irgendwie gar nichts. Da ist der Aufschrei offenbar noch nicht groß genug.

    Ist ja "nur" ein leidendes Tier, da gibt es doch wichtigeres. :ironie2:

  • Unsere älteste Frenchie Dame ist gerade 3 Jahre alt. Und ja, sie ist bisher eine dieser nicht existenten Ausnahmen, die mit der Atmung bisher keine Probleme hat.

    Wie sieht es mit den anderen Sachen aus? Allergien? Augen? Faltenentzüdnung? Wirbelsäule?

    Das finde ich nämlich in so Diskussionen so kritisch. Es wird sich so maximal auf Atemgeräusche fixiert, auch wenn ich das persönlich auch als größte Baustelle sehe ist der Hund nicht automatisch gesund nur weil er mit 3 Jahren nicht röchelt.

    Wäre es nicht so traurig wäre das menschliche Verhalten im Zusammenhang mit Kurzschnauzen mega spannend.
    https://www.instagram.com/mops_aktivismus/ hat dazu aufgerufen Qualzuchtgeschichten zu teilen und mich macht es schon wieder traurig.

    Unsere 12 jährige Mopsdame schnarcht und röchelt bei Hitze sehr. Hat massive Allergien die das Atmen weiterhin einschränken aber sie brauchte nie eine Gaumensegel oder Nasenlocherweiterung. Und natürlich habe ich mir noch einen zweiten Mops dazu geholt die hat mit ihren 2 Jahren gar keine Probleme (hat ja die ältere auch nicht eyerolling-dog-face)


    Unsere 3,5 jährige Französische Bulldogge hat die ganze Palette massiver Probleme mitbekommen, also hab ich mir noch eine gekauft. Die auch eine komplettbaustelle ist.

    Qualzucht hin oder her. Frenchies sind einfach wunderbar!heart-eyes-dog-face

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