Qualzuchten III

  • Warum macht man sowas? Keine Haare bringen dem Hund nur Nachteile. Ich finds doof, egal ob Tasthaare oder nicht.

    Meinst du beim AHT oder bei den Südamerikanern?

    Bei erstern keine Ahnung, ist nicht meine Rasse, da Terrier, also keine Ahnung.

    Die Südamerikaner gibts seit über 3000 Jahre, eine mögliche Theorie, wieso die Haarlosigkeit entstanden ist (und sich auch gehalten hat) ist, dass nackte Hunde in diesem Klima einen Vorteil hatten, da sie nicht unter dem extremen Insektenbefall zu leiden hatten wie die behaarten Hunde und somit auch von durch Insekten übertragenen Krankheiten weitgehend verschont geblieben sind.

    Auch kommen sie in der Regel besser mit heißem Klima zurecht, was sicher auch ein Vorteil für die Hunde war.

    Ok - das hört sich sinnig an. Could be. Danke.

  • Ist denn ein Nackt Xolo oder eine Sphynx Katze (mit Schnurrhaaren) auch Qualzucht für euch? :denker:

    In meinen Augen, Xolo bzw Nackthunde nein, Sphynx bzw Nacktkatzen ja.

    Es ist meines Wissens nach nicht möglich Nacktkatzen zu züchten und dabei sicher zu gehen, dass sie ihre Vibrissen haben. Und für Katzen ist das tatsächlich eine deutliche Behinderung.

    Aber @Rübennase kennt sich da glaube ein bisschen besser aus.

    Nackthunde haben meist nicht vollständige Gebisse, aber da wird zumindest züchterisch drauf geachtet, dass möglichst viele Zähne da sind. Aber auch so können Hunde mit nicht vollständigen Gebissen ganz normal leben.

    Der Xolo von SpaceOddity schafft zB einen halben Schweinekopf, das schaffen meine vollzahnigen Hunde eher nicht.

    Über die Nacktheit an sich kann man diskutieren, aber an für sich kann man das problemlos mit Kleidung ausgleichen. Gibt auch genug Rassen mit sehr dünnem Fell die genauso frieren.

  • Es ist meines Wissens nach nicht möglich Nacktkatzen zu züchten und dabei sicher zu gehen, dass sie ihre Vibrissen haben. Und für Katzen ist das tatsächlich eine deutliche Behinderung.

    Viele vergessen auch das Katzen nicht nur die Tasthaare (Schnurrhaare) im Gesicht haben und an bestimmten Körperstellen, Wange, Ellebogen, Füsse, Rutenansatz, sie haben über den gesamten Körper verteilt sogenannte Leithaare die verstärkt Signale an die Tastsinneszellen weitergeben und feinste Luftbewegungen und ähnliches wahrnehmen. Die fehlen schlicht bei Nacktkatzen, auch wenn diese kleine Reste Schnurrhaare im Gesicht haben, was in D minimum ist bei der Zucht der Rasse. Ein wirklich wichtiger Sinn so stark (wissentlich) beschnitten ist für mich Qual.

  • Es ist meines Wissens nach nicht möglich Nacktkatzen zu züchten und dabei sicher zu gehen, dass sie ihre Vibrissen haben. Und für Katzen ist das tatsächlich eine deutliche Behinderung.

    Viele vergessen auch das Katzen nicht nur die Tasthaare (Schnurrhaare) im Gesicht haben und an bestimmten Körperstellen, Wange, Ellebogen, Füsse, Rutenansatz, sie haben über den gesamten Körper verteilt sogenannte Leithaare die verstärkt Signale an die Tastsinneszellen weitergeben und feinste Luftbewegungen und ähnliches wahrnehmen. Die fehlen schlicht bei Nacktkatzen, auch wenn diese kleine Reste Schnurrhaare im Gesicht haben, was in D minimum ist bei der Zucht der Rasse. Ein wirklich wichtiger Sinn so stark (wissentlich) beschnitten ist für mich Qual.

    Danke! Ich hatte das nur so ungefähr im Kopf, Katzen sind nicht meine Stärke, so macht das noch viel mehr Sinn und erklärt das viel besser.

    Gemerkt hatte ich mir nur Nacktkatzen = deutlich eingeschränkt bei der Sinneswahrnehmung.

  • Ich finde die Tasthaare bei Katzen auch viel empfindsamer als bei Hunden. Da wird bei Berührung viel früher und deutlicher drauf reagiert. Daher ist es für mich nur logisch, dass sie auch im Alltag viel mehr damit arbeiten.

    Für mich auch DER Grund meine extreme Plüschbombe im Sommer nicht zu scheren, obwohl ich schon oft drüber nachgedacht habe und es sicher angenehm für ihn wäre, da er felltechnisch für eisige Winter in Sibirien aufgestellt ist.

    Und ich hab's in der Familie gesehen. Da wurde dem Perser die Schnurrharre geschnitten, weil die der Person zu lang waren :ugly: Plötzlich fiel er von der Fensterbank, Schrank etc und räumte alles (unbeabsichtigt) ab, was "im Weg" stand.

    Für mich sind Nacktkatzen daher eindeutig eine Qualzucht.

  • Wenn ich jetzt mal von Farbratten spreche...

    Da gibt es zB eine Rex-Mutation.

    Diese sorgt für rauere Locken. Kreuzen sich zwei Rex Ratten, kommt es zu sog "Double Rex". Diese können gelockt Tasthaare haben, und sind mehr oder weniger haarlos ( die Haare brechen einfach ab, Sphynx ratten gibt's natürlich auch, die haben garnix).

    Nager brauchen ihre Tasthaare. Vor allem auch um sich im Dunkeln besser zurecht zu finden.

    Bereits die einfache Rex-Mutation wird kritisiert, weil a) im Raum steht dass die Fellpflege erschwert wird, und b) schon bei gelockten Tasthaaren unklar ist ob es die Funktion schon beeinträchtigt ( auf jeden Fall aber, birgt es ein höheres Risiko dafür dass diese Haare, in Auge oder Nase kommen können).

    Es gibt auch noch Dumbo-Ratten ( ebenfalls Quahlzucht), da geht es allerdings um die Ohren. Die sind bei den Dumbos übergroß, aber nicht an die Gehöröffnungen, bzw der restlichen Anatomie angepasst.

    Bei Hunden wird zB auch gern mal kritisiert wenn man einem Pudel das Gesicht frei schert. Ich hatte bisher bei keinem einzigen Pudel den Eindruck dass es ihn beeinträchtigt.

    Und wenn jemanden das Gegenteil ( viel Bartwuchs um die Vibrissen herum) interessiert : Meine Schnauzerhündin stört es auch nicht.

    Hunde brauchen die Funktionen der Vibrissen nicht zwingend, deshalb ist es auch keine Quahlzucht. Im Gegensatz zu bspw Katzen oder Nagern.

  • Das Thema Vibrissen beim Hund hatten wir hier auch schon mal - ja, sie haben vermutlich nicht denselben Stellenwert wie bei Katzen - dennoch erfüllen sie je nach Hund auch doch noch ne größere Funktion.

    (Abschätzung z.B. ob der Kopf da durchpasst oder nicht, Hitze.../Kälte... usw. usw.)

    Es wurde aber gesagt, dass bei manchen Hunden die Haare eben auch gekräuselt sind - und dann da die Frage ist, ob die Vibrissen da überhaupt noch ne 'normale' Funktion erfüllen können.

    Ich kann nur sagen - unsere Hündin mag's gar nicht, wenn man an ihren Vibrissen rumwackelt und sie da ärgert/berührt (z.B. mit dem Finger ein paar Mal hin und herwobbelt).

  • Du könntest ihn aber doch trotzdem scheren und den Kopf auslassen?

    Oder ist er ein Freigänger?

    Die Tasthaare sind bei Katzen wie schon von Mortizia angesprochen am ganzem Körper verteilt. Die Schnurrharre am Kopf sind nur die Prominentesten. Das heißt dem Rest würde ich ihm berauben und das macht mir große Bauchschmerzen.

    Er ist in erster Linie Wohnungskatze, darf aber mit in dem Garten.

  • Unsere Angsthundine hat recht ausgeprägte Vibrissen rund um die Schnauze und nutzt die sehr intensiv, auch die vorne am unteren Schnauzenrand. Geht soweit, dass sie an Leckerchen nucht nur schnüffelt sondern auch mal kurz mit den Vibrissen drüberfährt. Diese Nutzung habe ich bisher vergleichbar bei keinem anderen Hund gesehen.

    Hängt vielleicht auch mit den Lebensumständen zusammen ? :ka:

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