Fragen die man sich sonst nicht zu stellen traut Teil XIV

  • Im Grunde hat ja dieser Selbstoptimierungskrempel schon vor langer Zeit angefangen, mit einem leider wahnsinnig gut verkäuflichen Büchlein, welches "Johannes " hieß und von einem Herrn Körner stammte und aus so einem Kleinverlag- nichts gegen solche- jedenfalls wurde da meiner Lektüre- Erfahrung und - Erinnerung nach zum ersten Mal dieses Konzept der Selbstverwirklichung sowas von auf die Spitze getrieben, dass ich beim Verkauf immer sehr schlucken musste, da ich es gelesen hatte.

    Grauenhaft.


    Tenor: Die Gesellschaft ist schuld und zwar an allem, was Dir widerfährt. Konzentrier Dich nur auf Dich selbst, nimm keine Rücksicht.

    Hat sich was geändert? ich glaube, nicht.

  • Und du wolltest doch Meinungen zu Kondo, oder?

    Eigentlich hatte ich das da ursprünglich geschrieben:

    ich hätte mal eine Frage:

    Gibt es hier jemanden, der seinen Haushalt nach Marie Kondo organisiert hat?

    und dann das:

    Mich würde interessieren, ob man das wirklich durchhalten kann im Alltag.

    Alles thematisch durchgehen auf einen Schlag finde ich recht anstrengend, ich würde intuitiv eher nach Zimmern und Leuten aufräumen, wir sind hier ja zu 4. Das heißt, auch die Familie muss mitziehen, sonst sieht es bald wieder aus wie vorher.

    Und ja, ich geb es zu, ich hab ein bisschen Verlustängste bei dem Gedanken, so viel Plunder einfach wegzuschmeißen, den ich irgendwann nochmal brauchen könnte... (Nachkriegsenkel lässt grüßen) und wir haben einfach halt viel Zeug :ops: ich tu mir so schwer, Dinge wegzuwerfen...

    Ich bräuchte also ein paar ermutigende Impulse... ??

    Betonung lag auf "ermutigende Impulse" ;)

  • Ich hab mir mit meinem Freund zusammen einmal eine netflixfolge angeschaut.

    Ich fand das ganze ziemlich befremdlich. Und Freund und ich wahren uns einig die Frau hat einen an der Memel und ein ziemlich verqueres Weresystem/Weltbild.

    Außerdem sind selbst die Praktischen Tips die man sich aus der sändung hätte ziehen können für uns eher nicht auf Dauer im Alltag praktikabel.

    Weiterschauen oder damit beschäftigen Lohnt sich nicht.

  • Meine Cousine ist danach sortiert und aufgeräumt. Sie findet es toll, eben auch, weil man sich so noch mal intensiver mit den Sachen beschäftigt und sich wirklich hinterfragt, ob man das braucht oder nicht.

    Für mich wäre es nichts, weil ich mich wohl auch amüsieren würde, darüber nachzudenken, was ich mit einem Pullover verbinde. Aber ich glaube schon, dass das für einige durchaus Sinn macht.

  • Ich habe gestern mal in meinen Schrank gelauscht... Die Klamotten haben gesagt : lass uns so, wie wir sind und investiere deine Zeit in wichtigere Dinge. xD

    Im Ernst : es schadet sicher nicht, seine Wohnung mal zu entrümpeln. Ob man es nun nur noch wegwerfen kann oder ob es noch zum verkaufen /verschenken taugt, muss jeder für sich selber entscheiden. Ich bin ganz weit weg von Minimalismus, trotzdem haben wir beim Umzug locker 10 Autos voll mit Sperrmüll auf die Deponie gefahren. Und realistisch betrachtet worden wir wohl noch mindestens 6 weitere Autos schaffen. Es gibt auch viele Hobbysachen, die Unmengen Platz wegnehmen, die ich aber natürlich nicht wegwerfen werde, da ich sie benutze. Wenn auch selten.

    Speziell auf den Kleiderschrank bezogen haben wir schon ordentlich entsorgt. Ich weiß genau, was ich an Klamotten besitze und bin nicht "überrascht" wenn ich mal tiefer wühle. Von daher suche ich auch nichts, da alles griffbereit ist.

  • Ich habe auch kein Problem mit Ausmisten und mache es regelmäßig, gerade in meinem Kleiderschrank, ich bin der Meinung, alles was man 1-2 Jahre nicht mehr angezogen hat, kann weg.

  • Ich bin eher so der Typ Sammler und Horter, wechsel aber langsam das Lager. Bei der Wohnungsauflösung meiner Mutter war ich erstmals derjenige, der "brauchen wir nicht" angemahnt hat.

    Nur die Bilder stapeln sich im Keller :xface: Mag zufällig jemand tschechische Lithografien?:D

  • Ob der Verweis auf Feminismus übertrieben oder überhaupt gerechtfertigt ist, kann man durchaus diskutieren. Bei manchen wirkt das jedoch als psychologischer "Trigger". Und Marie Kondo ist nun einmal das Aushängeschild für die Sendung.

    Und zudem das Paradebeispiel für die perfekte Frau in einer misogynen Kultur (die in Japan nun einmal herrscht - auch wenn sie mittlerweile in Los Angeles lebt).

    Sanft, leise, wirkt nahezu devot, für eine so erfolgreiche Unternehmerin fast schon merkwürdig brav angezogen. Ob sie das ganz freiwillig macht, weil sie das so will oder ob das die Produktionsfirma so will oder ob... etc. :ka:

    Ist aber auch egal, denn sie verkörpert damit eben etwas, das schnell mit Antifeminismus in Verbindung gebracht werden kann und ist sehr bekannt - was sie wiederum zum Vorbild für viele macht. Sobald jemand einen gewissen Berühmtheitsgrad erreicht hat ist das doch immer so.


    Bekannte Fitnesstrainer, Models, Diät-Gurus, Modezeitschriften und sonstige Medien werden übrigens durchaus für Schlankheitswahn und Essstörungen verantwortlich gemacht. Weil Kultur und Medien nun einmal Einfluss auf uns haben. Und Hundetrainer wie beispielsweise Cesar Millan werden für Gewalt gegen Hunde verantwortlich gemacht. :ka:

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