Das Beuteschema eurer Hunde bei Wildsichtungen

  • Marley, Schäfi-Mix, reagiert auch fast ausschließlich auf Sichtreize. Eine (frische) Spur kann mal reizvoll sein, aber da lässt er sich gut weiterschicken. Auf Sichtreize dagegen reagiert er sehr stark, weswegen er in unübersichtlichen oder wildreichen Gebieten zur Zeit noch an der Schlepp bleibt. Da ist er noch nicht zuverlässig abrufbar (wir haben auch eher wenig Gelegenheit, genau das zu üben).


    Vögel interessieren ihn eher mäßig, meist ignoriert er sie oder man kann ihn weiterbeordern. Bisher ist es zweimal vorgekommen, dass er einen Vogel aufgescheucht hat, einmal einen Reiher, einmal irgendwas kleineres, Spatz oder so. Im zweiten Fall hatte er aber gerade seine fünf Minuten und ist eh wie ein Bekloppter durch die Gegend gerauscht, da kam ihm das aufscheuchbare Vögelchen wie gerufen... :headbash: Beim Reiher hat er sich zumindest verbal bremsen lassen, das war nicht der gleiche "Ehrgeiz", mit dem er ein Reh hetzen würde. Hühner sind ihm relativ egal.


    Die heftigstens Reaktionen hatten wir bisher auf Rehe. Als er so mit 1,5-2 Jahren den Jagdtrieb ausgepackt hat, stand er bei der ersten Rehsichtung kreischend in der Leine... Davon ist er inzwischen zum Glück wieder weg, aber hinterher würde er immer noch, auch auf größere Distanz.


    Kaninchen findet er ebenfalls sehr spannend, haben wir aber schon lange nicht mehr gesehen; da geht er aber auch hinterher. Wildschweinbegegnungen sind uns bisher zum Glück erspart geblieben, sodass ich keine Ahnung habe, wie er reagieren würde. Auch Eichhörnchen hat er bislang nicht zu Gesicht bekommen, die sehen wir hier allgemein sehr selten. Ich denke aber, da wäre er durchaus interessiert. Mäuse dagegen kümmern ihn nicht groß. Ach ja, und Katzen würde er auch jagen, sofern sie wegrennen. Wenn sie einfach nur sitzen bleiben, ignoriert er sie, wenn sie ihn anfauchen und einen Buckel machen, findet er sie gruselig.


    An Begegnungen mit Kühen kann ich mich gerade nicht erinnern, aber von denen halte ich im Zweifel mit Hund auch lieber großen Abstand. Pferdebegegnungen hatten wir bisher nur flüchtig, da war er eher interessiert und neugierig, im Wald bei einer Reiterbegegnung etwas gegruselt. Ich weiß aber nicht, ob das mehr an den Pferden oder mehr an den Menschen auf ihrem Rücken gelegen hat...


    Leider, leider reagiert er auch auf Schafe/Ziegen. Sind sie eingezäunt und stehen nur friedlich rum, sind sie nicht so spannend. Der Schottlandurlaub war allerdings gelegentlich ein kleiner Spießrutenlauf, weil die freilaufenden Schafe dort natürlich auch abgehauen sind (bis auf den Bock, der uns offensiv gedroht hat und vor dem dann eher wir "geflüchtet" sind...). Insgesamt scheint bei ihm der Bewegungsreiz weg von ihm die wichtigste Rolle zu spielen. Kleine Hunde hat er aber bisher zum Glück immer als solche erkannt und nicht zum Jagdobjekt erklärt.

  • Mein Toller würde gerne so ziemlich alles jagen, was sich anbietet. Er reagiert stark auf Bewegungsreize und würde gerne Vögeln, Kaninchen und Hasen, Rehen und Hirschen hinterher. Bei Kaninchen und Rehen ist er sichtlaut und knallt derzeit wie ein Idiot in die Schleppleine.


    Mäuse findet er weniger spannend, genau wie Pferde. Galoppierende Pferde findet er absolut jagdbar und hängt (noch?) quietschend in der Leine.

    Nach Mäusen würde er gerne buddeln. Schafe sind ihm egal, vor Kühen hat er ordentlichen Respekt.


    Außerdem würde er gerne aller Art von Fährten nachgehen. Sobald die Nase entweder auffällig in den Wind gestreckt wird, oder sein Schnüffeln auf dem Boden sehr intensiv tue ich gut daran ihm einzusammeln wenn ich nicht will, dass er dem nachgeht.

  • Mein Dobermann auf Sicht und auf Spur- meistens auf Spur, weil ich auf gut einsehbares Gelände und Tageszeit achte.

    Wasservögel- überhaupt Vögel- sind sehr uninteressant. Kaninchen sind attraktiv, Rehe allerdings noch mehr, weil wir denen seltener begegnen.

  • Lupo ging bei Kaninchen oder Hasen und Fuchs auf Spur, da lief er dann im Zick-Zack der Spur nach, wild wedelnd. Kam das Tier in Sicht, gab er hin und wieder Sichtlaut. Rehe und Katzen waren auf Sicht interessant, da zischte er mir anfangs 2x ab. Vögel waren immer uninteressant. Glücklicherweise reagierte er so gut auf stetiges Training, dass er trotzdem zum entspannten Freiläufer wurde.

  • Ich habe hier 3 1/2 Jagdhunde (der Pudel zählt für mich nur halb ;)) und die gingen, wenn sie dürften wie sie wollten, auf Sicht und Spur.


    Für die Retriever ist Getier in praktischer Apportiergröße (Kaninchen, Feldhase, Fuchs, Mader...) izumindest auf Sicht spannender als Wildschweine oder Rehe. Größere Vögel sind auch sehr beliebt.


    Der Terrier hält sich zwar für einen Dobermann, weiß aber offensichtlich auch was seine züchterische Bestimmung ist und will vor allem Mäusen, Ratten oder auch Füchsen an den Kragen. Bei Letzteren ist er bis heute für mich nicht zu kontrollieren und ich habe ein mordlüstiges Ungetüm an der Leine. Alles “Große“ wird mehr oder weniger ignoriert.


    Der Pudel findet Vögel sehr spannend und reagiert insgesamt stark auf Bewegungsreize. Ich denke er wäre bei einem Halter mit weniger (Jagd-)Hundeerfahrung ein Kandidat fürs Autos jagen oder wie ein Balljunkie einen kleinen Flummiball hetzen.


    Pferde, Kühe und Schafe sind nicht wirklich spannend. Die sind so groß, bewegen sich nicht schnell und sind hinter Zäunen (Reiter mal ausgenommen). Das ist für alle langweilig. Leine kommt bei Reitern trotzdem ran.

  • Bei uns ist es sehr unterschiedlich.


    Meine vorige Hündin (windhund) - war eher auf das Nachjagen aus. Hat sie so ein Tier eingeholt - hat sie sofort abgebrochen. Das beste Fressen gibts halt immer noch zu Hause.


    Meine Cairndame hat, als sie noch aktiv war alles gejagt was in ihr Beuteschema passte. Bis grösse eines Hasens, wobei ihr der dann mitunter suspekt war - also mal ja - mal nein. Letztendlich hat sie das Jagen dann auf den Nagel gehängt, sie ist ein Revierhund der gerne "Zeigt", bis sie ein frischgeborenes Rehkitz gefunden hat - und gezeigt hat. Die Mutter war in der Nähe und ist auf den Hund losgegangen. Seitdem möge kommen was kommen mag - sie zuckt nicht mal mehr. Revierhund deswegen, sie kennt alle Revierjäger und ist deren Maskottchen, sie hieven sie sogar in den Hochsitz, legen ihr ein Mäntelchen um wenn es kalt wird und teilen ihre Jause. Zum Bejagen ist sie ungeeignet, sie muss bei geräuschen sehr sehr leise anschlagen, Schussfest ist sie auch nicht. Also doch lieber Jause am Hochstand und wieder heimgehen.


    Labi - sehr viel sichtkontakte hatten wir noch nicht: Enten - werden beobachtet - nicht gejagt, Biber wird beobachtet und wird gezeigt (solange bis der Biber beschloss selber aus dem Dickicht zu kommen - da war der grosse hund aber sehr schnell bei mir) - nicht gejagt, Entenkücken werden beobachtet und gezeigt. Igel wird gezeigt. Ist lustig dass dieser Jagdhund wirklich einen sehr kurzen und markanten Beller von sich gibt. Sowas hatte meine Cairndame nie drauf - wenn sie zeigen wollte - ist sie zu uns gelaufen und hat sich solange umgedreht bis wir ihr gefolgt sind.

  • meine Schopfhund reagieren alle auf Sichtreize. Auf Spur Puck am Stärksten, Flip Mittel und Belle nur, wenn es sich um Geruch von was verwesendem handelt.


    Vögel werden gar nicht gejagt. Puck hat, als er bei mir eingezogen ist mit knapp 2 Jahren, Vögel durchaus gejagt und es war recht viel Training notwendig. Er hatte dann zwischendurch eine Phase Rebhühner zum Spaß aufzuscheuchen. Hat sich da aber schnell abbrechen lassen.

    Flip hat als Junghund eine kurze Phase, in der er Vögel sehr interessant fand. Inzwischen lässt er sich problemlos auch von suizidalen Amseln (laufen in max 2m Entfernung vor uns auf dem Waldweg, fliege schimpfend 3m flach über den Boden vor uns weg, nur um das Spiel zu wiederholen...) abrufen bzw. ignoriert sie auf Aufforderung.

    Belle zeigt bei Vögeln kein Interesse.


    Puck ist bei Hasen-/Kaninchensichtung nur abrufbar, wenn ich reagier, bevor er durchgestartet ist. Flip und Belle ließen sich bei der einzigen direkten Sichtung, wo ich den Hasen dank Kartoffelacker nicht rechtzeitig gesehen habe, abrufen.


    Bei Rehen, die direkt vor uns über den Weg hüpfen hab ich fast keine Chance die Hunde abzurufen. Bei Rehen in Entfernung ist Belle zuverlässig abrufbar, Flip unterschiedlich, bei Puck je nach tagesform.


    Rinder und Pferde wurden von Flip lange für Monster gehalten und angebellt, wenn ich zu langsam war. Da musst ich dann vor allem auf Puck aufpassen, da er dann seinen kleinen Bruder beschützen wollt. Inzwischen sind beide Tierarten kein Problem mehr. Puck und Belle ignorieren die sowieso.


    Schafe/ Ziegen finden Puck und Flip sehr spannend. Treff diese hier aber zu selten an, um genaues zu sagen. Bei Puck denk ich aber, dass er sie als jagbar ansieht. Dort, wo wir hier Schafe treffen könnten, kann man gut großzügig ausweichen, was wir immer so machen.


    Fuchs und Katze würde Puck jagen. Mit Flip und Belle hab ich beides noch nicht so getroffen, das es bemerkt wurde. Mit Marder und Wildschwein hatten wir noch keine Begegnung.


    LG Anna

  • Naikey reagiert ausschließlich auf Rehe, Murmeltiere und Gämse alles andere kann direkt vor seiner Nase starten ohne das er reagiert. Naikey geht es ausschließlich ums Hetzen, töten würde er die Tiere meiner Einschätzung nach nicht wenn er ran käme.


    Fino bevorzugt eher kleineres Wild. Mit Rehen und co befasst er sich nicht, er steht eindeutig auf Kaninchen, Eichhörnchen und ähnliches. Fino würde wenn er dürfte wohl unter die Selbstversorger gehen und das volle Programm inklusive Töten und Fressen durchziehen.


    Newton zeigt bisher noch keine ernsthaften Jagdambitionen. Egal ob Kaninchen oder Rehe bisher schaut er nur doof aus der Wäsche.

  • Meine Dackelhündin geht bevorzugt auf Spur und dann erst auf Sicht. Sehen tut sie das Wild oftmals gar nicht gleich, weil sie die Nase zu 90% im Boden hat und die Spur verfolgt.

    Vögel, Enten, Pferde usw. lässt Sina in Ruhe, die ist nur auf Wildspuren (Feldhasen, Rehe) fokussiert.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!