Gebrauchshunde - wie sieht der Alltag aus?
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Hallo,
Es gibt ja einige Hundehalter hier, die ihre Hunde auch zur (freizeitlichen?) "Arbeit" mitnhemen.
Jagdhunde bei Jägern, Hütehunde am Vieh, Diensthunde (Schutzhunde oder wie sagt man?), Rettungshunde etc. ...
Mich würde, aus 1. hand, interessieren, wie der Alltag mit dem ein oder andere "Spezialisten" aussieht.
Also Rassen, die wirklich speziell für eine Aufgabe (Aufgabenfeld) gezüchtetund eingesetzt wurden/werden.
Wenn hier im Forum z.B. ein Anfänger mit ungenauen Vorstellungen einen Jagdgebrauchshund halten will (sagen wir mal Deutsch Drahthaar - weils ja schon immer die Traumrasse war ...)
Sind viele User der Meinung, "besser nicht - Arbeitshund, braucht ne jagdliche Aufgabe, usw"
Gibt es auch immer wieder User die sagen: "Son quatsch - das passt schon - mit der richtigen Auslastung ab und an geht das - der Hund beim Jäger geht ja auch nicht täglich auf die jagd sondern hat viele Ruhzeiten zwischendurch wo er eben auch "ganz normal" ist und gar keine Beschäftigung etc. braucht.
Nun interessiert mich, wie der Alltag wirklich aussieht - wie oft/intensiiv Jäger, Schäfer, Diensthundeführer, Schutzhundesportler, ... ihre speziellen Gebrauchshunde im Einsatz haben -
- Vor einem Moment
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Hi
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Meine Dackelhündin (kleinste Jagdgebrauchshunderasse)
"arbeitet" gar nicht, sie ist halt einfach immer dabei wo es für sie passend ist. Sie ist ein reiner Begleithund. Bei den beiden Vorgängerdackeln war das auch so, nur, dass ich mit dem Rüden die VDH/BH abgelegt habe und entsprechend mit ihm "gearbeitet" habe.
Mit meinen DSH habe ich 2-3x die Woche auf dem SV-Platz Schutzhundesport gemacht und ca. 1x wöchentlich Fährtensuche im Gelände, ansonsten waren sie auch "Begleithunde" und in der Stadt, im Cafe und im Urlaub usw. dabei.
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Meine NSDTR Hündin ist Rettungshund in Ausbildung.
Zweimal die Woche Staffeltraining, einmal die Woche Dummytraining. Sonst nur noch Gassi gehen, mal ein bisschen Unterordnung. Mal mit anderen Hunden Spielen.Und natürlich Begleithund, wo immer sie mitdarf.Das war es dann.
Wenn wir evtl nächstes Jahr die Prüfung bestehen, dann natürlich noch Einsätze gehen. Unsere Staffel hat ca. 30 Einsätze im Jahr. Da sind auch mal 3 in einer Woche oder mal 4 Wochen Ruhe.
Zu Hause merkt man sie kaum, denn da wird geruht. Musste sie auch erst lernen
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Ein Schutzhundesportler hat seinen Hund nie im 'Einsatz', also nicht vergleichbar mit nem Schäfer, Jäger oder Diensthundeführer.
Schutzhundesport, egal ob IGP oder eine Ringform, ist immer nur simmulierte 'Arbeit'.
Der Alltag mit im Mondioring geführten Gebrauchshund sieht hier wie folgt aus: Morgens in den Garten, dann 6-8 Stunden allein daheim weil wir arbeiten sind. Am Abend gibts außer an absoluten Pausetagen einen Spaziergang und 1-2x die Woche UO und Schutzdienst. Samstag und/oder Sonntag gehören dann dem Hund, da sind wir quasi den ganzen Tag am Platz um mit Trainingskollegen und Helfern zu arbeiten. Sollte kein Training sein gibts Alternativprogramm wie skaten, wandern, canicross oder schwimmen.
Wenn auch ein allgemeines 'wie lebt sichs' interessant ist: sie ist ein ernster Hund der kaum blödelt. Sie findet alles Fremde scheiße, dass sie neutral sein kann ist/war viel Training und Management (außer sie ist am Platz, dann sind Leute und Hunde egal).
Sie hat vor nix Angst, sie ist irrsinnig durchsetzungsstark, sie lässt sich kaum von etwas beeindrucken.
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Hi,
Gebrauchshunde, in meinem Fall der Koppelgebrauchshund Border Collie, haben einfach ganz andere Bedürfnisse. Der Border Collie ist unglaublich reizoffen, was einem "normalem " Leben als Begleithund oft einfach im Weg steht.
Man kann mit dem BC auch "einfach nur Leben", keine Frage. ich persönlich, aus nun 15 Jahren intensivem zusammenleben mit dieser Rasse und Ausbildungen der Hunde in Rettungshund und Hütehund, werde keinen BC mehr halten in Zukunft. Klar kann sich mal ein Nothund hierher verirren (der jetzige Nothund ist 13...).
Es ist auch unerheblich, wie oft, diese Hunde arbeiten "müssen".... Sie brauchen es eben. Diese besonderen Spezialisten benötigen keine täglichen 5 Stunden Maloche, das wäre eher zu viel. Weil sie eben so unsagbar reizoffen sind.
Sie brauchen viel Ruhe...ruhiges Leben.
Wie das nunmehr mit der jetzt abgesprengten Rasse "Show-Border" ist, weiss ich nicht.
Aus meiner Erfahrung mit VIELEN! BC und meinen eigenen, war es immer so, dass meine unleidlich wurden Macken zeigten, wenn wir/sie eine längere Zeit nur rumgammelten.
Sprich, mein BC war in ihrer aktiven Zeit als RH Hund recht zufrieden, bei 2 mal pro Woche Training, für sie so um die je 2 mal 20 Minuten.
Wohingegen, einmal/zweimal die Woche "Hüten" (und da meine ich Hütetraining) sie noch zufriedener machte und für mich weniger Aufwand war. Dazwischen waren meine Hunde für Aussenstehende vollkommen normal.
Ich selbst musste für meine Lebenseinstellung viel zu viel kontrollieren und regeln. Ohne die echte Arbeit, wo ich diese Hund wahnsinnig schätze und immer einen hätte, also die Arbeit als Koppelgebrauchshunde, ohne diese Aufgabe ist das kein Hund für "einfach leben".
Und für Normalo-Hundesport brauche ich auch keinen Koppelgebrauchshund. Wenngleich ich zugebe, dass BCs "Erziehungsfaul" machen. Die sind, wenn man versteht, wie sie ticken, einfach auszubilden.
Also irgendeinen Job, der das Hirn ein wenig fordert, sollten sie schon haben.
Meinem Collie, der auch gerne denkt und sportelt, dem hingegen reicht bei wenig Ansprache auch, dass er aufpassen "MUSS" auf mich, aufs Haus, auf die Enten...
und auf die Border.
(damit die nicht was bekommen, was er nicht kriecht....immer schön teilen....er viel, die andern wenig
)
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Caja (BC) ist geprüfter Rettungshund. Zweimal die Woche ist Training und ansonsten gibt es hier einmal am Tag eine große Gassirunde mit Freilauf.
Ich bin der Meinung dass weniger oft mehr ist und es eher auf die Qualität der Beschäftigung, als auf die Quantität ankommt.
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Diese Woche sieht/sah mit unseren Hunden so aus, ist ja nicht immer gleich:
Mo: Morgens kurze Löserunde (ca. 20 Min), mittags kurze Löserunde, abends 1 1/2 Stunden Waldrunde. Ansonsten Ruhe.
Di: Morgens kurze Löserunde, mittags kurze Löserunde, abends kurze Löserunde und außerdem 17.00-19.00 Fährte.
Mi: Morgens kurze Löserunde, mittags kurze Löserunde, abends kurze Löserunde und außerdem 17.00-23.00 Hundeplatz (UO/SD).
Do: Morgens kurze Löserunde, mittags kurze Löserunde, abends kurze Löserunde und außerdem 17.00-19.00 Fährte.
Fr.: Morgens kurze Löserunde, mittags kurze Löserunde, abends kurze Löserunde und außerdem 17.00-00.00 Hundeplatz (UO/SD).
Sa: Morgens kurze Löserunde, mittags kurze Löserunde, abends kurze Löserunde und außerdem vormittags Fährte und 14.00-20.00 Hundeplatz (UO/SD).
So: Morgens kurze Löserunde und Fährte, mittags kurze Löserunde, nachmittags große Waldrunde.
Das "kurze Pipi" zwischendurch ist logischerweise nicht mit aufgeführt, genauso sind kurze Übungseinheiten zuhause nicht aufgeführt (5 Minuten Halten o.ä.).
In der Woche verschlafen meine Hunde i.d.R. den Vormittag, da bin ich arbeiten. Wenn "nichts" stattfindet, ruhen die Hunde aber sowieso freiwillig, ich merke die drinnen kaum (außer, sie wollen kuscheln).
Wenn ich mal einige Tage nichts mache (z.B. krank), ist das auch kein Problem - dauerhaft wären meine Hunde dann aber unglücklich und entsprechend nervig, die wollen arbeiten.
Die langen Hundeplatz-Zeiten kommen schnell zustande - je nach Hund 2-3 Durchgänge UO und 1-2 Durchgänge SD, zusätzlich hilft man anderen und bleibt, bis alle fertig sind... die Hunde ruhen dann aber im Auto, wenn sie nicht dran sind oder gehen kurze Pipi-Runden.
Fährte dauert auch lange, wenn man gewisse Liegezeiten einhält und es sich nicht lohnt, nochmal nach hause zu fahren - derzeit ist mein Fährtengelände zu weit weg...
Ein sehr zeitaufwendiges Hobby also, das hier auch nur funktioniert, weil wir die Hunde als alleiniges Hobby haben. Würde ich mir die Zeit nicht nehmen wollen, hätte ich andere Hunde, die damit zufrieden sind, einfach Gassi zu gehen und dabei zu sein.
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Über Herdenschutzhunde gibts einen eigenen Thread
Herdenschutzhunde an der Herde
Wer sich ernsthaft für einen HSH in Privathand interessiert, sollte da ruhig mal reinlesen - wenn man wirklich (!) weiß, wofür diese Hunde gemacht sind, versteht man sie besser.
Meist ranken sich nur schräge Legenden um diesen Typ Hund, die mit der Wirklichkeit im Herdenschutz nicht viel zu tun haben.
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Anju geht gar keiner "Rassegerechten" arbeit nach.
Ich mache mit ihr Retrieversport 2-3x die Woche und ab und zu gibts auch mal ne Fährte. Ansonsten gehen wir normal spazieren, wandern oder machen auch mal faule Tage. Das genügt ihr völlig.
Der Zweithund wird ein Jagdhund, der auch nicht "arbeiten" wird.
Dafür soll er dann aber Rassegerecht mit Dummyarbeit und Fährten ausgelastet werden. -
Meine Hunde (Malis (und ein Weimaranermix), alle im Sport aktiv..aktuell noch IGP, ggf. wird ein Teil auf Mondio umgestellt):
Der normale Alltag unterscheidet sich mAn nur darin, dass ich mit den Herrschaften nicht traeumend durch die Pampa laufen kann und sie nicht ueberall mitnehme..
Durch ihre Reaktionsschnelligkeit muss ich auch fix sein, sonst hab ich keine Zeit zu reagieren. Ergo...kein traeumen beim Gassi.
Wobei da auch die Gruppendynamik reinspielt. Einer alleine erlaubt mir weniger konzentriert (aber noch immer nicht traeumend) unterwegs zu sein als 2-4
Sie alle kennen es, dass nix gemacht wird. Ging gar nicht anders nach Kalles Unfall und Fous Erkrankung.
Sie nehmen das hin und fuer eine gewisse Zeit sind sie da auch echt anstaendig. Irgendwann schlaegt das Verhalten dann um und sie werden aetzend. Ist fuer mich aber voellig ok.
Aufwaendiger wird die Sache beim Training. Wir machen tgl. irgendwelche Uebungen aus der UO oder aus dem SD (Dinge die ohne Helfer gehen bzw. ohne erfahrenen Helfer). Zusaetzlich mehrfach die Woche Hundeplatz und Faehrten (da kommt drauf an, welcher Hund was tun soll (der eine kann/soll fast tgl., der andere nur 2-3x die Woche), wie das Gelaende aussieht, usw.).
Hundeplatz bedeutet von Nachmittag (Spaetnachmittag) bis in die Nacht bzw. am WE vormittags - Nacht.
DHF sind hier mWn keine unterwegs. Also keine der Behoerden
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