Club der (Hunde-)Altenpfleger & Altenpflegerinnen - Teil 3

Max hatte noch nie ein Problem mit dem allein sein. Wir brauchten es damals auch fast gar nicht üben. Ganz selten hat man mal gemerkt, dass er es an einem Tag mal nicht so gut fand. Das waren dann Tage wo erst viel los war hier, weil wir uns mit Freunden hier getroffen haben um dann zusammen weg zu gehen. Als ich das gemerkt habe, sind alle erstmal gegangen und ich bin noch 5 Minuten da geblieben. Schon war alles gut. Jetzt wo er alt ist, liegt er zwar auch mehr in unserer Nähe tagsüber, was er früher nie gemacht hat. Allein bleiben ist jedoch null Problem. Er schläft teilweise so fest, dass er manchmal gar nicht merkt, dass wir wieder da sind Ich hoffe das bleibt auch so denn manchmal wäre es viel zu viel Aufregung für ihn, wenn er mitkäme.

Ebby kann auch nicht mehr alleine bleiben und ist insgesamt viel anhänglicher geworden. Seit wenigen Monaten kommt auch dementes Bellen mit auf die Liste der Alterserscheinungen. Alleine bleiben kann die nur noch im Auto....

Ich habe keine Hoffnung, dass da nochmal was besser wird...

Ich hätte ja auch nicht wirklich eine Wahl, wenn ich ins Büro müsste. Ronja wird am Mittwoch 16 und baut körperlich schon sehr ab, sie schwächelt auf der Hinterhand.

Sie stalkt und kontrolliert mittlerweile auch schon sehr, das gabs früher gar nicht (außer es ging erkennbar um Essbares). Das wird stärker. Auch die „Unduldsamkeit“, sie ist immer weniger geneigt, sich mit Dingen abzufinden, die ihr nicht passen und auch das wird auch zunehmend stärker. Aber sie kommt gottseidank immer noch zur Ruhe.

Die einzige Idee, die ich jetzt noch hätte, wäre auch Check vom Herz und großes Blutbild, um auszuschließen, dass es organische Ursachen für vermehrte Unruhe gibt. Verwirrtheit und Unruhe gibts hier hauptsächlich dann, wenn die Nierenwerte nicht im Lot sind oder wenn Madam nicht genug trinkt. Die Sicht ist mittlerweile zwar auch richtig schlecht, aber das ging so langsam, dass da keine Verhaltensänderungen zu merken waren.

Wenns aber rein altersbedingt ist, dann wäre ich bzgl. Änderung auch nicht soo optimistisch. Es gibt Leute, die gute Erfahrungen mit Adaptil oder Zylkene gemacht haben, das sind nur nicht so meine Ansätze. Aber vielleicht kann ja noch jemand was dazu berichten.

Zitat von Phonhaus

Sie stalkt und kontrolliert mittlerweile auch schon sehr, das gabs früher gar nicht (außer es ging erkennbar um Essbares). Das wird stärker. Auch die „Unduldsamkeit“, sie ist immer weniger geneigt, sich mit Dingen abzufinden, die ihr nicht passen und auch das wird auch zunehmend stärker.

DAS merke ich vor allem bei Maus auch extrem. Sie war eigentlich immer ein super führiger Hund. Anhänglich (und damit mitunter nervig) auch, aber man konnte sie dann einfach wegschicken und das klappte.

Mittlerweile macht sie einfach gar nichts mehr, wenn sie es nicht einsieht. Entweder ignoriert sie uns dann oder geht einfach weg und lässt uns dumm stehen. Wenn ich sie dann auf's Sofa verfrachte (ja, genau dieses Wort trifft es), weil sie da bitte mal ne halbe Stunde liegen bleiben soll, während ich mich frei in der überschaubaren 60qm-Wohnung bewege, kann ich mich an vielen Tagen auf Diskussionen mit ihr gefasst machen. Ein wenig geholfen hat da tatsächlich, streng und konsequent zu sein. Das ist aber ähnlich anstrengend wie bei einem Junghund...sie kann ungemein ausdauernd sein Aber es ist ja auch für sie nicht schön, alle zwei Minuten aufzuspringen und mir hinterher zu rennen. Sie ist aber auch nicht dement, sodass für sie schon sehr gut nachvollziehbar ist, was wir von ihr wollen.

Ein riesiges Thema ist abends nochmal Gassi gehen mit meinem Freund. Hat sie häufig keine Lust drauf, also bleibt sie einfach auf dem Sofa liegen und starrt ihn in Grund und Boden. Wenn er sie dann berührt, wird sie richtig ungehalten (das hat aber noch andere Ursachen....trotzdem). Durchgehen lässt er ihr das nicht, interessiert sie aber herzlich wenig. Gassi gehen mit mir wiederum ist gar kein Problem.

Beim Durchlesen klingt das jetzt voll furchtbar und als wäre sie eine Terroristin Ist sie nicht, sie ist auch mit diesen Marotten ein richtig toller Hund und bereitet uns auch echt selten Ärger. Man muss jetzt im Alter nur ein wenig tricksen, also sie bspw. mit einem Leckerchen vom Sofa locken, statt sie via Gehorsam zum Abendgassi zu beordern.

Und sich mit dem ein oder anderem Blick abfinden, der sagt: „Gemessen, gewogen und für zu leicht befunden“ Und dass sie, wenn ich ihr sage, dass sie sich ins Körbchen trollen soll, noch ein fragender Blick zum Mann folgt, ob er auch der Ansicht ist. Und umgekehrt

Ja, Konsequenz hilft hier auch. Aber sie hat auch viel Narrenfreiheit, so lange sie nicht wacklig wird oder man merkt, dass ihr Ruhe besser täte.

Zitat von Phonhaus

Aber sie hat auch viel Narrenfreiheit, so lange sie nicht wacklig wird oder man merkt, dass ihr Ruhe besser täte.

Ist hier genau so

Ich denke, sie ist unter Anderem auch deshalb mittlerweile so verzogen (Sie hat mir gestern einfach ins Toast gebissen, was ich in der Hand hatte und gerade zu meinem Mund führen wollte...gab es Ärger? Nein).

Sie wird ja im April 16 und dementsprechend läuft sie bei uns auch schon mehrere Jahre unter "Ach lass sie doch, sie ist alt. Wer weiß, wie lange sie noch lebt. Zum Glück ist sie noch so frech." usw. usf.

Sie hatte zwischendurch auch schon Momente, in denen ich ehrlich gesagt nicht damit gerechnet habe, sie heil wieder raus zu bekommen. Sie ist aber ein übelstes Stehaufmännchen.

Gerade geht es ihr leider nicht so toll geht und ich habe (wieder mal) große Sorge, ob das jetzt der letzte Moment ist. Heißt also auch: Hier bleibt alles wie gehabt, Maus entscheidet, wann sie was wie macht - und wenn es Unfug ist :)

Benni hatte bis zum Schluss kein Problem mit dem alleine sein. Ich hatte eher eins und wollte ihn einfach nicht alleine lassen, falls er von der Couch fällt oder so. Aber die letzten zwei Wochen, als er dann erblindet ist, ist er ja nicht mehr auf die Couch bzw. Fühlte sich unwohl, wenn man ihn hoch gehoben hat.

Benni war aber auch nie ein Hund, der mit dem alleine sein Probleme hatte. Er hat als Junghund mal einen Teppich etwas kaputt gemacht weil er an einem Faden gezogen hat aber alles andere (Körbchen, Kissen) was noch so kaputt gegangen ist war immer im Übermut, aus Langeweile oder weil er ein Trampel war. Und ob wir da dabei waren oder er alleine war egal.

Bei Kiro war es bis zum Schluss kein Problem, ihn Zuhause alleine zu lassen. Er fühlte sich dort trotz Alter, Taub- und Blindheit sicher.

Alles andere, wie Autofahren und Büro, endete in lautem Angstjaulen (eher schon in einem fürchterlichen Schreien).

Zitat von doll parts

Zitat von Phonhaus

Aber sie hat auch viel Narrenfreiheit, so lange sie nicht wacklig wird oder man merkt, dass ihr Ruhe besser täte.

Ist hier genau so

Das ist das Grundrecht eines alten Hundes, in den letzten Lebensmonaten so richtig verzogen zu werden (bei manchen ziehen sich die letzten Monate halt ein paar Jahre).

Bei Ali habe ich diesen Moment leider verpasst, weil ich dachte, wir hätten mehr Zeit. Jeder meiner weiteren Hunde wird jetzt verwöhnt bis sonstwohin.

Max hinterfragt jetzt auch alles viel mehr. Raus aus der Küche, weil er im Weg steht, wird erst befolgt, wenn man ihn sanft raus schiebt Vieles wird nur noch gegen Bezahlung (Leckerlie) gemacht und stalken tut er auch ohne Ende. Aber er darf das auch wenn es manchmal anstrengend ist. Schlimm ist es allerdings draussen bei schlechtem Wetter. Wenn er dann nicht will, dann hab ich verloren. Er schaut mich dann an als würde er sagen: Ich kann nicht. So klein wie er ist, er mag ja auch nicht getragen werden. Dann steh ich manchmal mit ihm auf halber Strecke und es geht nicht voran. Sobald es nach Hause geht, bekommt er etwas freßbares zum tragen (früher hat er sich auch mal mit nem Spielzeug oder ner Packung Tempo zufrieden gegeben) und es geht flott voran.

Aber auch wir sind froh, dass er noch da ist und hoffen er wird es auch noch ne lange Zeit sein.