Club der (Hunde-)Altenpfleger & Altenpflegerinnen - Teil 3

  • Ja, genau das sind unsere Gedanken. Am Leben erhalten, weil er schon noch gute Zeiten hat (gerade das Gassi eben lief super) oder gehen lassen. Und dann denke ich an meine Oma, die die letzten Jahre nicht mehr aufstehen konnte und trotzdem zufrieden war mit Besuchen, mit Rätselheften und Fernsehen. Vielleicht reicht manchmal auch eine kleine Welt aus.

    Andererseits wissen wir, dass Benni immer Zahnschmerzen hat. Die Fressgier ist stärker, aber man sieht es daran, wie er frisst. Die Arthrose wird auch nicht besser. Der Blasentumor könnte auch irgendwann Probleme machen. Will ich warten, bis er nicht mehr pinkeln kann? Bis fressen gar nicht mehr geht? Oder er meidet wegen der Schmerzen.

    Seit knapp 2 Wochen ist Benni nicht mehr alleine auf die Couch. Sein Lieblingsschlafplatz. Aber er sieht die Couch nicht mehr bzw traut sich nicht hoch. Also nur noch Fußboden, Teppich und Körbchen. Ach, alles doof.

  • Ja, so sieht es hier auch aus. Nando war immer mit dem zufrieden und glücklich was halt eben grad war. Er schmust und will manchmal spielen, hat aber vergessen wie das geht. Der Nando ist auch schon lange nicht mehr da, es ist nun ein alter, aber anderer Hund. Er ist plötzlich überall! Als hätte man 5 Hunde! Manchmal steht er grundlos neben mir und quietscht. Keine Ahnung was er hat. Ich weine bei dem Gedanken. Es wird halt einfach nicht mehr gut. Es wird nicht besser werden. Ich habe versprochen Leid fern zu halten. Schlimme Zeit.

  • Ach menno ich leide mit Euch. Bei uns ist es noch nicht soweit aber auch Max wird langsam senil und sicher werden auch bei ihm die Zähne nicht mehr gemacht, weil wir nicht wissen ob er wieder wach wird. Die Ohren und die Augen werden auch langsam schlechter und ich weiß mir gehts über kurz oder lang wie Euch.


    Man sagt doch sie zeigen einem wenn sie nicht mehr wollen :ka: ist es wirklich so?


    Fürhlt Euch gedrückt :streichel:

  • ich kann euch so gut verstehen...

    es ist sooooo schwer... wann merkt man das der richtige zeitpunkt ist?


    uns haben die tierärzte , die letzten jahre immer wieder gesagt; ihr werdet merken wenn sam am ende seines lebensweges angekommen ist.......


    auch sam hat bis zuletzt , sich gefreut wenn jemand kam,waren wir bei den kindern zu besuch konnte man ihm sein glück regelrecht ansehen,er ist bis zuletzt gerne spazieren gegangen,wenn auch immer mühseliger,er hat es bis zuletzt geliebt im garten zu liegen,war voller freude wenn wir ausflüge an die nordsee gemacht haben,ist dort am deich richtig aufgeblüht.


    dann kam diese schwere atmung,auch damit hat er sich wacker gehalten,wenn auch alles noch langsamer wurde....

    dann,2 wochen bevor wir ihn habne gehen lassen hat er nur noch mit ganz viel gutem zureden gefressen,oft nur löffelweise die man ihm hingehalten hat.hat leckerlis und lieblingsessen verschmäht.......nahm in kürzester zeit 2 kg ab.

    als dann die diagnose mit seiner lunge kam ,war klar das er auf keinen fall leiden soll,nur weil wir menschen meinen es ginge noch.....


    wir haben die endgültige entscheidung dann auch ganz schnell ,noch am tag der diagnose getroffen...... bevor wir es uns noch anders überlegen......


    es war die richtige entscheidung,trotzdem mache ich mir noch oft gedanken ob es wirklich so alles richtig war.......

    ich glaube das wird einem niemand abnehmen können.


    lg

  • Ich glaube ich möchte nicht warten bis er keinen Willen mehr hat. Ich glaube das ist zu spät. Wie sehr leidet jemand oder ein Tier bis er/es aufgibt?

  • Schwierig. Und viel leichter wenn sie einem "sagen", es ist ok. Josy hatte schon lange Luftprobleme. Herz, Asthma, Wasser in der Lunge- alles quer Beet. Aber im Rahmen ihrer Luft mitgewackelt, teilgenommen, gefressen. Am letzten Tag, als sie seit einer Woche nur Miniportionen Wasser und Futter drin behalten hat, weil Lunge so aufgebläht war, und sie schon leicht dehydriert- sie will spazieren, sie will mit zum Pony, sie will.. sie war mit meiner Entscheidung absolut nicht einverstanden, hat alles über sich ergehen lassen aber sich mental gegens gehen gewehrt. Dass ist bis heute nicht leicht zu verarbeiten. Aber therapeutisch ging nix mehr, sie Zuhause ersticken oder mit Kreislaufversagen aufgrund Futter und Wassermangel sterben lassen? S.. Situation sowas.

  • Das ist wirklich unmöglich, das allgemeingültig zu sagen glaube ich :/

    Meine Hündin hat ja das stetig wachsende Sarkom auf der Pfote. An dem Ding ist nix zu machen, das wird nun von Tag zu Tag größer. Wir haben im Sommer einvernehmlich beschlossen, dass es bei Mausi primär um Lebensqualität geht. Heißt im Klartext: Schmerzmittel, engmaschige Kontrollen, Physio inkl. UWL + Chiropraktikerin sehen mich häufiger als die meisten meiner Freunde. Ich habe aber auch das Glück, dass Maus TÄ und alles drumrum große klasse findet.

    Meine Hundeomi ist tatsächlich noch etwas fitter als Benny, trotzdem ist sie am zufriedensten in unseren vier Wänden, am besten befinde ich mich direkt neben ihr.

    Sie mag auch Ausflüge, aber vor allem die normalen Gassitouren sind häufig sehr zäh. Da geht es kaum voran und die Leute denken sich sicher manchmal, dass es gnädiger wäre, den armen Hund gehen zu lassen.

    Wenn wir aber Ausflüge machen, galoppiert sie auch den Weg entlang, in der Wohnung albert sie viel herum, im Garten patroulliert sie und ist überaus zufrieden mit sich und der Welt. Im Alltag wäre sie aber auch mit 3x 10 Minuten Gassi zufrieden.

    Allerdings hat sie keine chronischen Schmerzen. Sollte sie zumindest nicht haben, darauf liegt bei ihr auch der Fokus.


    Kurz gesagt: Dass Maus im Alltag viel Unterstützung braucht, immer gechillter wird und auch mal ein paar Missgeschicke passieren, stört mich nicht und ich bin mir ziemlich sicher, dass meine TÄ sie Stand jetzt trotz ihrer Erkrankungen nicht einschläfern würde. Sobald sie aber chronische Schmerzen entwickelt, die nicht mit gut verträglichen Medikamenten abdeckbar sind, werde ich sie gehen lassen. Sie zeigt Schmerzen leider auch nur sehr schlecht an, weshalb ich stets in Sorge bin, etwas zu verpassen. Da sie aber äußerst regelmäßig von geschulten Händen durchmassiert wird, können wir zumindest Probleme im Bewegungsapparat frühzeitig abfangen.

  • Bei Yukon war es so, das er gerne gefressen hat, Gassi gegangen ist und "eigentlich" alles gut war.

    Als er anfing zu krampfen habe ich Ihn sofort gehen lassen. ( er war 15 Jahre und die Nieren haben abgebaut)

    Aber gezeigt hat er es nicht.

    Und vor allem , wir wissen das die Zeit für unsere Hunde schneller läuft und es auch nicht besser wird.

    Nassi sieht das wohl sehr richtig. Selbst wenn eine Baustelle "repariert "ist werden Sie nicht mehr jung.

    Es tut sehr weh Sie gehen zu lassen, aber lieber lebe ich mit dem Schmerz, als Ihn meinem Hund zuzumuten.

  • Ich glaube das hat so viele Einflussfaktoren.
    Letztendlich kommt es auch stark auf den Menschen drauf an, welche Erfahrungen er gemacht hat.
    Aber auch wie viel Leiden er ertragen möchte.

    Ich kann mir nicht vorstellen das irgendwer im Dogforum seinen Hund zu früh einschläfern lässt. Ich denke der 'Trend' in der Allgemeinheit geht eher in Richtung etwas zu spät.
    Aber zu früh oder zu spät ist auch mega subjektiv. Wir haben alle keine Glaskugel und jeder muss am Ende sowieso alleine mit seiner Entscheidung zurecht kommen.

  • Es ist für mich ein schmaler Grad von „zu spät“ weil Ich für mich einen Grund brauche und „zu früh“ um dem Hund nichts zuzumuten. Das ist nie einfach. Für niemanden. Ich kann absolut verstehen wenn man auf den letzten Grund wartet, habe aber für mich beschlossen, das will ich nicht. Den Hunden ist es ja ohnehin egal. Und wir reden ja auch nicht von Jahren… leider oder gut so… schwer.

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