Vanessa Bokr - Meinungen und Erfahrungen

  • Emphatie für Lebewesen zu empfinden, zu leben setzt für mich keine Freundschaft voraus

    Stimmt auffallend, die Spiegelneuronen brauchen die Voraussetzungen nicht dafür, die mit dem Wort 'Freundschaft' (offiziell) definiert wurden. Die können das auch ohne. Brauchen nicht mal den Hauch einer Beziehung, funktioniert selbst bei völlig fremden Lebewesen und nur aus der Ferne.

    sehe es auch nicht als Kunst an, Hunde (nicht nur die meinen) als Hunde und Menschen als Menschen zu betrachten. Für mich, mein Empfinden und mein gemeinsames Leben mit all meinen Hunden ist das ein Normalzustand.

    Für mich auch.

    (hätte es gerne mehrfach geliked).

  • Ich habe noch nie darüber nach gedacht, was der Hund für mich ist. bzw. meine Hunde für mich darstellen. Partnerersatz? Freundersatz? Kinderersatz? Mir eigentlich ziemlich wumpe wie andere Menschen die Beziehung zwischen mir und meinen Hund von außen bezeichnen. Würde ich Freunde und Kinder haben wollen, hätte ich welche. Einen Partner habe ich ja. Also brauche ich keinen Ersatz für diese Dinge. Und ganz ehrlich - selbst wenn meine Hunde Kinderersatz für mich wären (wie auch immer dass dann aussehen würde im Verhalten zwischen mir und meinen Hunden), so wären sie dennoch (besser als so manches Kind) erzogen.

    Und Vermenschlichung als perse schlecht abzutun halte ich auch für einen Fehler. Die Frage ist halt, wie definiert man Vermenschlichung? Fängt es bei Babysprache mit seinem Hund an? Hört es bei Mäntelchen und Krallenlack auf? Was muss ich tun, um meine Hunde zu vermenschlichen? Dennoch: Vermenschlicht und Erzogen schließen sich meiner Meinung nach nicht aus. Aber ich denke, wer sich auf die Fahne schreibt "Beziehung statt Erziehung" hat schon verloren.

  • Es gibt 2 Situationen aus meiner Kindheit (Bj 82)

    Ich bin kaum jünger als du, bin auf dem Land gross geworden (400 Einwohnerdorf) aber weder Situation 1 noch Situation 2 hätte es bei uns gegeben....

    Was wir hier "jammern" haben schon meine Grosseltern bei meiner Elterngeneration, meine Eltern bei meiner Generation gejammert.


    Ich glaub nicht das die Gesellschaft sich gross geändert hat in den letzten 30 Jahren, eher die Wahrnehmung und was man so mitbekommt durch die Medien.

  • als ich kind war ,in den 60er/70ern gab es im dorf eine ältere frau mit einem bullterrier.

    niemand kam dem hund o. dieser frau zu nahe,die hat einfach ausgetrahlt das sie und ihr hund das nicht wünschen.

    der hund hat nie gebellt o. gar geknurrt.... aucg bekam er ,wenn die frau mit ihm unterwegs war keinerlei anweisungen... er war einfach da .

    ein laden ,damsls noch für schulbedarf,spielzeug und im nebenraum wolle nähutensielien u. eine schneiderei... der schäferhund der besitzer lag dort immer unter dem tisch.

    man bekam genau einmal die anweisung diesen hund in ruh zu lassen mit der kurzen erklärung; der beißt ,der mag das nicht...

    dies galt auch für draussen ,wenn die halter mit ihm unterwegs waren.

    als ich 2 jahre alt war ,hat mein opa immer einen königspudel von bekannten ausgeführt.eine hand das kleinkind,andere die leine.... anfassen durfte ich den nie ,der war nicht ohne und hatte mehrfach schon gebissen.

    oder jagdhund beim bauern wo meine oma eier,milch und wild kaufte... natürlich war der im zwinger und an den durfte man nicht auf einen meter ran.lief der mal frei auf dem grundstück hinterm zaun,haben wir die strassenseite gewechselt vor angst.

    es gab viele schäferhundehalter die dann "hundesport" betrieben... auch hundesport ist heute anders.... o. die hudne wurden bei einem "ausbilder" abgegeben und ausgebildet,der halter bekam dann den fertigen hund samt gebrauchsanweisung zurück.haltung natürlich nur im zwinger.wir kinder hatten angst vor diesen hunden,haben uns an den grundstücken nicht vorbei getraut

    heute ist das anders,aber sowas von anders....

    da werden massen von auslandhunden improtiert ,viele mit fraglicher herkunft und rassemischung.

    ich habe bisher keine einzige vermittlung erlebt die ehrliche angaben zum tier macht.

    die sind alle so lieb und dankbar das sie hier eine familie finden :ironie2: ,man muß doch die armen hascherl schnell unterbringen um neue zu holen.....

    da landet dann kangal u. ko in familien mit kleinen kindern.....

    dazu fällt ir auf das es heute viele junge menschen gibt die kaum rückrad haben ihr leben zu bestreiten.... da wird sich dann ein ganz spezieller hund angeschafft der das "ausgleicht"... zumindest scheinen die das zu denken..... je gefährlicher umso besser....

    ich kenne einen menschen der hat einen schäferhund wieder abgegeben weil er ihm nicht scharf genug war... der war zu weich für diese welt(der hund)

    durch solche kranke einstellung kommt es dann mit dazu das es sowas wie die hhf gibt.

    lg

  • Wir MÜSSEN vermenschlichen, indem wir von unserem eigenen Empfinden Rückschlüsse auf das Empfinden von Hunden ziehen, und das nennt sich Empathie;

    Nein.

    Das ist in meinen Augen genau der falsche Weg.

    Um den Hund als fühlendes Wesen mit eigenen Bedürfnissen anzusehen, muss ich ihn nicht vermenschlichen. Das muss ich bei keinem anderen Lebewesen, um es als Lebewesen und nicht als biologische Maschine anzusehen.

    Auch hilft es meinem Hund nicht, wenn ich von meinen Empfindungen Rückschlüsse auf seine ziehe. Ich muss herausfinden, welche Bedürfnisse mein Hund hat, was er braucht, was ihm gefällt, da ist es vollkommen nebensächlich, was ich toll finde

    Und genau da beißt sich nämlich die Katze dann in den Schwanz. Wie viele Menschen finden es wahnsinnig toll, ihre Hunde zu küssen, zu umarmen, etc und wie viele Hunde finden das im Vergleich toll?

    Sieht man jeden Tag in hundertfacher Ausführung auf den Fotos in sozialen Netzwerken und genau aus solchen Situationen geschehen dann gern die ersten Bisse, vorzugsweise ins Gesicht.

    Ich muss nicht vermenschlichen, um Empathie empfinden zu können, ich muss den Hund und seine Bedürfnisse als Hund verstehen, damit ich sie nachvollziehen kann, in der Situation, dass ist der springende Punkt bei der Sache.

  • Und Vermenschlichung als perse schlecht abzutun halte ich auch für einen Fehler. Die Frage ist halt, wie definiert man Vermenschlichung?

    Für mich bedeutet Vermenschlichung in dem Zusammenhang, dass ich die Bedürfnisse und Motivationen meines Tieres verkenne und ihm stattdessen menschliche Bedürfnisse/Motivationen unterstelle.

    So kommen Hund und Mensch zwangsläufig in die Lage sich misszuverstehen.

    Davon mal ab, ich würde meine Hunde auch irgendwie als meine Freunde bezeichnen. Und ich vermenschliche auch. Ich denke, bis zu einem gewissen Punkt ist das normal oder zumindest nicht schlimm. Aber wenn es ans Eingemachte geht, muss man schon differenzieren können und den Hund als Hund sehen, mit all seinen Bedürfnissen und Fähig- und Unfähigkeiten.

  • Ich sehe unsere Hunde nicht als Freunde. Auch wenn ich sie Kids nenne sehe ich sie nicht als Kinder. Sondern als das was sie sind. Tiere, näher gesagt Hunde. Es geht ihnen deshalb nicht schlecht. Ich glaube sogar es geht ihnen besser wenn sie als das behandelt werden was sie sind und nicht als dass was man sich von ihnen wünschen würde zu sein.

    Meiner Meinung nach entstehen so auch sehr viele Probleme - hausgemacht, weil man einen Hund in Rollen presst die er nicht erfüllen kann.

  • Ein Mensch kann nur in "Mensch" denken. Alles was wir meinen bei Tieren zu sehen wird deswegen immer davon beeinflusst. Ich glaube ja, dass der Unterschied nicht zum Schutz für Tiere vorhanden ist (oder so beliebt), sondern eher dazu sich abzugrenzen. Denn wie könnte Mensch sonst moralisch und ethisch für sein Handeln noch Entschuldigungen finden?

    "Hunde sind nicht meine Freunde" im Kontext mit ihrem (V.B.) Handeln (dem Umgang mit Hunden), den Interviews und der Meinung, sie könnte alles in den Griff bekommen (Chico) zeigt für mich jedenfalls sehr deutlich diese Abgrenzung um ihr Handeln "zu entschuldigen".

  • Mal als Beispiel bzgl. vermenschlichen mit anderen Tieren.

    Es gab die Tage ein Video aus einem Auto raus gefilmt. Da war ein Igel zu sehen und eine Kraehe. Die Kraehe pickt staendig auf den Igel ein, wodurch der immer weiter ueber die Strasse laeuft.

    Es gab tausende (!) an Kommentaren darunter wie putzig das doch sei, sie wuerde den Igel retten, usw. Auch der Titel war in Richtung Kraehe rettet Igel/Tiere helfen sich.

    Tja..dumm nur, dass der Igel bereits einen Hungerknick hatte, die Kraehe ihn nicht zur Rettung gepickt hat, sondern um ihn 'aufzumachen' und zu fressen und der Igel versucht hat zu fluechten um nicht gefressen zu werden.

    Nein, wir muessen nicht vermenschlichen! Wir muessen Tiere als solches sehen und nicht durch irgendeine Brille.

    Ich meine damit kein abwerten, keine damit begruendete Tierquaelerei ('ist ja nur ein Tier' o.ae.), usw.

  • Wenn ich mir die Liste mit den 60+ Hunden aus der HHF anschaue und mir auch die verschiedenen Videos ins Gedächtnis rufe, dann sind das überwiegend keine Rassen, die üblicherweise als Partnerersatz, Kindersatz oder Kuscheltier angeschafft werden.
    Sondern eher solche, die häufig als maskulines Rennomierobjekt und Schwanzersatz dienen. Was ein ganz anderes Thema ist - auch und gerade in Bezug darauf, wie die ursprünglichen Besitzer mit den Hunden umgegangen sind.

    Dagmar & Cara

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