
Vanessa Bokr - Meinungen und Erfahrungen
-
Gast67804 -
11. Februar 2019 um 09:49
-
-
Auch wenn das so gewollt waere: Als Verantwortlicher fuer diese Art Hund hab ich das abzulehnen. Und nein, da gibt es fuer mich absolut keine Ausnahme! Da kann Gott-weiss-was passieren und dann ist das Geheule gross. Ich wette ein Zettel, laut dem alle Verantwortung beim TV-Team liegt (weisst was ich mein?) kein Schutz ist, wenn der Korb z.B. runter geht und der Hund beisst. Oder wenn der Hund mit dem Dienstkorb so in den Menschen brettert, das da was kaputt geht (das ist gar nicht so unwahrscheinlich bei einer Schleppleine und nem Korb mit verdeckter Stahlschiene).
Hier steht kein Kind vor der Kamera, sondern ein erwachsener Mensch der behauptet mit solchen Hunden verantwortungsvoll umzugehen! Mit 120 solcher Hunde!
Solche Aktionen sind vieles..aber fuer mich kein Beweis fuer Verantwortungsbewusstsein. Im Gegenteil!
-
- Vor einem Moment
- Neu
Hi
hast du hier Vanessa Bokr - Meinungen und Erfahrungen schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!*
-
-
Ich finds irgendwie traurig.
Es gibt wirklich sehr gute Resozialisierungsprogramme im Rudel oder anders - bekannte und weniger bekannte.
Ich hab (das Glück) einblick in einer dieser "Programme" zu haben.
Die Hunde sollen da auch lernen andere Strategien zu nutzen als ihre 42 Argumente, aber da herrschen nicht solche Zustande wie bei VB. Die Hunde werden langsam integriert ins Rudel. Jeder bekommt seinen Napf und generell versucht man den Hund Stress zu nehmen, Im Zeit zum Hundsein zu gewähren, sowie auf individuelle Bedürfnisse eingehen (z.B. eine Aufgabe geben).
Es gibt unterschiedliche Resozialisierungsansätze.
Das was du beschreibst, ist ein möglicher Ansatz, bei dem auf die Bedürfnisse und Möglichkeiten des Individuums eingegangen wird.
Die Herabsetzung von Stress schafft hierbei erst einmal die nötige Basis für ein LERNEN, welches nicht mehr ZWINGEND von den Vorerfahrungen beeinflusst wird.
So wird die Möglichkeit erarbeitet, neue (positive) Erfahrungen zu sammeln, die im weiteren Verlauf das Handlungsrepertoire erweitern.
Ein anderer Resozialisierungsansatz ist der von V.B. angewandte. Hierbei wird die Gruppendynamik genutzt, die durch großen Druck keine andere Handlung ermöglicht, weil ansonsten eine sofortige Bestrafung durch die Gruppe stattfindet (oder es wird die ganze Gruppe bestraft, was wiederum eine Bestrafung des Verursachers durch die Gruppe nach sich zieht - oder möglicherweise auch eine Bestrafung des "Axxxschs der Kompanie", dem "Gruppenopfer", als Ersatz für den Druckabbau, wenn es nicht möglich ist den eigentlichen Verursacher zu strafen).
Das ist Bootcamp - und der große Nachteil hierbei ist, dass Verhaltensänderungen über genau diesen Druck von außen bewirkt werden; Fällt dieser Druck weg, besteht die große Gefahr, dass sich alte Verhaltensweisen wieder zeigen.
Ich muss glaube ich nicht erwähnen, dass ich ein Verfechter des von @Vakuole beschriebenen Resozialisierungsansatzes bin, und die Anwendung von Bootcampmethoden einfach nur widerlich finde, weil sie die Würde einer Persönlichkeit mit Füßen tritt - neben den Beschädigungen, die dabei zwangsläufig in Kauf genommen werden.
Das ist die Katze die sich selbst in den Schwanz beißt. Einen Resozialisierungsansatz über die Gruppendynamik kann man nur dort verfolgen, wenn übherhaupt irgendwann mal sozialisiert wurde und wo es eine FUNKTIONIERENDE soziale Gruppe gibt, die den entsprechenden Einfluss nimmt (und nein, dass muss nicht immer Druck sein, denn das ist NICHT der Ansatz, bzw. die Funktionsweise eines sozialen Verbandes).
Da aber alle Hunde dort auffällig und "resozialisiert" sind, wenn sie denn überhaupt eine Sozialisation erfahren haben, kann auch kein richtungsgebender POSITIVER Druck, bzw. eine Korrektur ausgeübt werden. Oder anders: Wenn man einen verhaltensauffälligen, schwer aggressiven Hund mit vielen anderen verhaltensauffälligen, schwer aggressiven Hunden zusammenführt, entsteht daraus garantiert kein gut sozialisierter, friedlicher Hund, sondern entweder einer der noch auffälliger wird, weil er sich nur so behaupten kann oder einer, der sich seinem Schicksal ergibt, alles erträgt und sich temporär unterwirft weil es ihn am Leben hält, der gleichzeitig aber eine tickende Zeitbombe ist. Denn er hat immer noch kein Sozialverhalten gelernt, sondern nur wie er als Schwächerer und Unterlegener am besten überlebt. Auch diese Hunde werden nicht selten sehr aggressiv. Nur nicht ebenbürtigen oder Größeren gegenüber, sondern wie gelernt, denen gegenüber, die Schwächer sind, bzw. ihnen gegenüber Schwäche zeigen.
[quote}Da steckt sicher ein tragisches, menschliches Einzelschicksal dahinter.[/quote]
Ich würde sagen: Kann man so sehen, muss man aber nicht. Was hier passiert ist, spiegelt sich im Rahmen des "Tierschutzes" immer und immer wieder. Personen mit einem hohen emotionalen Tierschutzggedanken und der Bereitschaft alles für die Tiere zu tun, verschließen oft von vornherein gerne ihre Augen vor der Realität. Vernunft und Logik wird ausgeblendet und der Blick focussiert sich ausschließlich auf die vermeintliche Rettung von Tieren unter genau und ausschließlich der eigenen Sichtweise. Hinweise und Einmischungen werden als falsch angesehen und abgelehnt. Nicht selten fehlt solchen Personen die entsprechende menschliche, soziale Kompetenz, die sie zu "Einzelkämpfern" macht, weil sie nicht in der Lage sind, sich in bestehende Netzwerke einzufügen, bzw. sich diesen anzuschließen oder sie zu nutzen. Im Grunde das Prinzip jedes Tiermessies. Klein angefangen verliert man schnell den Überblick und die Situation gerät außer Kontrolle. Und selbst wenn die Situation beginnt genau das Gegenteil dessen zu werden, was man eigentlich beabsichtigt hat, werden zig Begründungen gefunden, warum auch dieser Zustand noch gut ist. Hilfe von Aussen wird als inkompetent abgelehnt. Letztendlich muss Hilfe von Aussen kommen und nicht selten in Form von Anordungen. Einfach weil das die einzige Möglichkeit ist, diesen Kreislauf zu durchbrechen.
-
@pinkelpinscher
Vaneesa Bokr ist hier tatsächlich keine Kultikone des Trash TV, sondern öfter bei den Öffentlich-Rechtlichen zu sehen.So weit ich mitgekriegt hab, gab es durchaus auch RTL Auftritte.
Letztlich aber fast egal. Es gab nicht einen Sender, sondern mehrere, die was über sie gebracht haben und scheinbar keinen, der sagte "Nein, das bringen wir nicht als die große Problemhunderettungsstory. Das isn dreckiger, abgehalfterer, überfüllter Laden. Wie bringen wenn, dann eher, ob das wirklich so gehört."
-
Der Begründer von Canis - Zentrum für Kynologie, Michael Grewe ist mit einem Video sehr in den Fokus der Öffentlichkeit geraten. Das Video ist unter dem Thema "Futterschüssel-Schläger" weit verbreitet worden.
Schon vorher - und danach erst recht - stand Canis häufig zur Debatte, viel zu sehr auf Rudeführertheorien und daraus resultierendem harten Umgang mit Hunden zu bauen.
Vorrangig wird mit Druck und dem Durchsetzen des Status als Alphamensch trainiert, bestimmte durchaus gängige Praktiken im Umgang mit Hunden lassen sich ziemlich durchgängig bei den Absolventen der Canis-Hundetrainerausbildung beobachten.
Es wird mit Schmerz- und Schreckreizen gearbeitet, um über situative Dominanzklärung den Status als Alpha zu bekommen und beizubehalten.
Natürlich muss nicht jeder Absolvent der Ausbildung zum Hundetrainer bei Canis die dortige Philosophie, Methodik und den Umgang mit dem Hund 1:1 übernehmen; Es gibt durchaus TrainerInnen, die für sich eine andere Philosophie umsetzen.
Überwiegend jedoch findet sich bei Canis-Absolventen die Philosophie und der Umgang mit dem Hund wie von Canis gelehrt wieder.
Es hat mich nicht gewundert, dass bei V.B. basierend auf ihrer Canis-Philosophie die auf dem Hof zu sehenden Bootcamp-Methoden praktiziert wurden.
Faszinierend.
Kein Canistrainer hat das Wort Alpha oder Rudel mir gegenüber im Training erwähnt und im Training ging’s bisher auch nie um Dominanz und meinen Status als „Alpha“ zu festigen.
Ja aber es geht sehr häufig um das Wörtchen..."Status". Und sehr viele Hunde werden als "statusaggressiv" bezeichnet, und es wird auch konkret damit argumentiert, dass statusaggressive Hunde in der Hierarchie aufsteigen wollen, und deswegen an zahlreichen Auslösern "Konflikte aufmachen" um dann ihren höheren! Status zu demonstrieren. Ist nichts anderes als die Rangtheorien mit hübschen neuen Wörtern.
-
@pinkelpinscher
Vaneesa Bokr ist hier tatsächlich keine Kultikone des Trash TV, sondern öfter bei den Öffentlich-Rechtlichen zu sehen.So weit ich mitgekriegt hab, gab es durchaus auch RTL Auftritte.
Letztlich aber fast egal. Es gab nicht einen Sender, sondern mehrere, die was über sie gebracht haben und scheinbar keinen, der sagte "Nein, das bringen wir nicht als die große Problemhunderettungsstory. Das isn dreckiger, abgehalfterer, überfüllter Laden. Wie bringen wenn, dann eher, ob das wirklich so gehört."
Liegt ein Stück weit wohl in der Natur der Sache. Weil die Plätze für „Spezialkandidaten“ ohne Rassespezialisierung rar sind. Und nach „Chico“ ein riesiges mediales Interesse bestand.
Öffentlichkeit ist Fluch und Segen. Zum Einen kreiert sie Bekanntheit und damit Sponsoring. Zum anderen wird man als“Abladeplatz“ bekannt für die, bei denen man nicht weiß, wohin damit.
SinL z. B. nimmt nach Pressestatements Tiere aus dem Raum, in dem sie lokal tätig sind - und bei freien Kapazitäten „Special Effect Hunde“ aus anderen Tierheimen (in der Praxis gibts da bestimmt auch Einzelfälle, aber sie geben sich nicht als Anlaufstelle für Jedermann).
Wenn Du z. B. hier bei uns in der Region einen bissigen Hund abgeben wolltest, hättest Du echt richtig Mühe. -
-
Faszinierend.
Kein Canistrainer hat das Wort Alpha oder Rudel mir gegenüber im Training erwähnt und im Training ging’s bisher auch nie um Dominanz und meinen Status als „Alpha“ zu festigen.
Ja aber es geht sehr häufig um das Wörtchen..."Status". Und sehr viele Hunde werden als "statusaggressiv" bezeichnet, und es wird auch konkret damit argumentiert, dass statusaggressive Hunde in der Hierarchie aufsteigen wollen, und deswegen an zahlreichen Auslösern "Konflikte aufmachen" um dann ihren höheren! Status zu demonstrieren. Ist nichts anderes als die Rangtheorien mit hübschen neuen Wörtern.
Sorry, aber ich hab andere Erfahrungen gemacht.
Da kam auch nix mit Status vor.
-
Ja aber es geht sehr häufig um das Wörtchen..."Status". Und sehr viele Hunde werden als "statusaggressiv" bezeichnet, und es wird auch konkret damit argumentiert, dass statusaggressive Hunde in der Hierarchie aufsteigen wollen, und deswegen an zahlreichen Auslösern "Konflikte aufmachen" um dann ihren höheren! Status zu demonstrieren. Ist nichts anderes als die Rangtheorien mit hübschen neuen Wörtern.
Sorry, aber ich hab andere Erfahrungen gemacht.
Da kam auch nix mit Status vor.
Eine Bekannte von mir hat eine Zeit lang mit einem Canis ausgebildeten Trainer gearbeitet, ich war zweimal dabei. Da fielen durchaus die Wörter Rang, Status (wegen dem wollte der Aussie laut ihm Menschen vom Hof vertreiben), “der will sich profilieren”, “der gehört ordentlich untergeordnet”.
Ein sehr unsympathischer Typ, der sich mit diesem Hund meiner Meinung nach ordentlich verschätzt hat, der hat ihn dann nämlich mal gepackt, weil er der Meinung war ihn ohne Maulkorb “unterordnen” zu müssen. Da war ich allerdings nicht dabei, und das ganze ist auch schon denke so fünf Jahre her.
Gibt aber definitiv auch andere
-
Zitat
Da steckt sicher ein tragisches, menschliches Einzelschicksal dahinter.
Ich würde sagen: Kann man so sehen, muss man aber nicht.
[...]
Nicht selten fehlt solchen Personen die entsprechende menschliche, soziale Kompetenz, die sie zu "Einzelkämpfern" macht, weil sie nicht in der Lage sind, sich in bestehende Netzwerke einzufügen, bzw. sich diesen anzuschließen oder sie zu nutzen. Im Grunde das Prinzip jedes Tiermessies.
Evtl. meinen wir gar nicht so unterschiedliche Dinge. Was du beschreibst, die Bandbreite von leichter psychischer Auffälligkeit bis hin zu einem Krankheitsbild, zusammen mit den Gründen für sowas, hat für den Betroffenen ja etwas Tragisches.
Hier sehe ich tatsächlich Behörden und Gesellschaft in der Verantwortung, solche Dinge zu erkennen und sie nicht noch durch Bequemlichkeit, mangelnde Kontrolle und Sensationsgier indirekt zu fördern.
-
Und dann bleibt aber trotzdem immer noch die Frage: Wohin mit den Hunden?
-
Und dann bleibt aber trotzdem immer noch die Frage: Wohin mit den Hunden?
Ja, die Frage stellt sich jetzt leider.
Aber andersherum: wo wären die Hunde denn sonst?
Erst durch diese Massenhaltung stellt sich das Problem doch gerade erst, dass man nun ad hoc für über 80 Hunde Plätze finden muss.
Das Interview aus Februar spricht von 80 Hunden - das waren auch schon 40 "drüber".
So weit hätte es gar nicht erst kommen dürfen.
Und ja, ggf. wären dann einige Hunde eingeschläfert worden.
Mein Vertrauen, dass man innerhalb eines Jahres 80 (oder mehr) gefährliche Hunde so auf die Spur kriegt, dass sie vermittelt werden können, hält sich in Grenzen. Vor allem, wenn ich sehe, wie Pflegestellen schon mit Hunden überfordert sind, die weniger Potential haben.
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!