Wesensänderung alter Hund

  • Javik


    Es tut mir unendlich leid. Ich beschäftige mich aktuell ja recht oft mit der Frage, wann es so weit sein wird. Der Gedanke, dass es so weit kommt, weil die Seniora gegen uns geht, rauscht mit Vollgas am Erträglichen vorbei. Ich glaube nicht, dass Dir hier irgendwer was unterstellen oder Dich angreifen wollte. Das Thema triggert einfach nur kräftig auf der emotionalen Ebene, da fällts auch einfach schwer, das, was man sagen möchte, in richtige Worte zu fassen. Ich möchte gerade nicht in Deiner Haut stecken.


    Und ich würde mir wünschen, dass hier keine wie auch immer gearteten Kreuzzüge geführt werden. Echt jetzt - da kann man sein Konfliktbedürfnis doch mal 5 Minuten zur Seite packen.

  • Es gibt auch Tierärzte, die sich auf Schmerztherapie spezialisiert haben - da muss man ein wenig suchen, die gibts nicht in jedem 2. Dorf. Das könnte ich mir aber noch als Option vorstellen.

    Hier ist mal ein Beispiel:

    https://www.tierarztpraxis-nickoleit.de/

    In der Tiermedizin sind sowohl Geriatrie als auch spezielle Schmerztherapien über Schema F hinaus leider oft "Stiefkinder", deshalb lohnt es sich, sich nach einem Spezi umzuschauen.

    Das deckelt das eigentliche gesundheitliche Problem natürlich auch nur, verschafft aber noch gute - und vermutlich dann auch aggressionsfreie - Lebenszeit.

  • Mal ein ganz anderer Einwurf. Neben den Schmerzbaustellen, bei denen ein Spezialist für Schmerztherapie wie schon erwähnt sinnvoll wäre, denke ich auch nach wie vor, dass da Mal ein Trainer oder eine Trainerin drüberschauen sollte.

    Der Hund hat nach und nach eine massive Ressourcenproblematik entwickelt. Da sind unklare Auslöser eher die Regel als die Ausnahme und Beißvorfälle beim Wegziehen oder Berühren von Decken auf denen der Hund liegt oder die allein in der Nähe des Hundes liegen leider ein absoluter Klassiker.

  • Immer wieder schön sich hier Vorwürfe per Ferndiagnose anhören zu dürfen ohne die genaue Diagnose, die Empfehlung der Neurologin und die Haltungsbedingungen des Hundes zu kennen.

    Danke dafür, genau das brauche ich jetzt.

    Ich hab nur zusammengefasst was du hier in diesem Thread geschrieben hast.

    Du hast hier geschrieben das dir Familienmitglieder bestätigt haben das der Hund seit Weihnachten 2018 anders ist.

    Du hast hier geschrieben das die TÄ zu Schonprogramm geraten hat und dein Fazit nach 2,5 Tagen war das eben das nicht geht.

    Und grade mal 2 Wochen später hat er dich das erstemal gepackt als Warnung und Zeichen das er Schmerzen hatte. Wobei? Beim Durchschubbern. Du wärst der erste Mensch der es schafft nen Hund durchzuschubbern ohne das die Bandscheiben in irgendeiner Form belastet werden.

    Es würde mich wirklich wundern wenn die Neurologin gesagt hat "Yoah, macht mal wie bisher, nur ein bissken ruhiger". Ich mein, kann ja sein. Klar.

    Nur zeigt dir dein Hund halt seit April das es eben so nicht geht.

    Ich mein, wenn es dir lieber ist keine Wahrheiten zu hören sondern nur "Ich wünsche dir viel Kraft", dann sorry. Schreibs halt nächstesmal dazu. :ka: Ich bin bei deinem "Ich weiß nicht wo vorne und hinten ist" davon ausgegangen das du lieber hören willst was zu tun wäre.

    Mir jetzt zu unterstellen, ich hätte einfach nur keine Lust/wäre zu geizig meinem Hund eine ordentliche ärztliche Versorgung zu bieten finde ich unter aller Sau.

    Wo hab ich denn zu geizig geschrieben?

    Du selbst hast hier geschrieben das du ihn nicht ruhig halten kannst/willst. Das aber ist halt das wichtige bei nem Bandscheibenvorfall.


    Weißte, ich hab das durch mit Löle. TA vertraut dem Kardiologen, weil der ja so geil ist. Kardiologe nimmt mich nicht ernst, weil er ja so geil ist.

    Und ich hab Löle verloren.

    Das Wissen das es meine Schuld ist, weil ich damals zu naiv war und einfach weiter dem Kardiologen vertraut habe, das frisst mich noch 8 Jahre später auf.

    Und ich will nicht das es dir auch so geht! Ich will das es niemandem so geht!

    Und wenn ich dir dafür unbequeme Sachen aufzeigen muss die grad wehtun, dann mach ich das. Weil es viel, viel besser ist als wenn du dich die nächsten Jahre quälst mit "Warum hab ich dies nicht und jenes nicht, er wäre noch hier!"

    Weil es deinem Hund scheiße geht. So scheiße das er dich, das liebste was er hat, so heftig angeht. Und weil du das liebste bist was er hat musst du ihm helfen.

  • Da sind unklare Auslöser eher die Regel als die Ausnahme und Beißvorfälle beim Wegziehen oder Berühren von Decken auf denen der Hund liegt oder die allein in der Nähe des Hundes liegen leider ein absoluter Klassiker.

    Die Frage ob eine Trainer oder ein TA der richtige Ansprechpartner ist, war der Grund den Thread überhaupt zu eröffnen. Und ja, ich habe auch in die Richtung gedacht. Koda ist futterneidisch Baldur gegenüber. Aber auch nur das.

    Der Hund darf auf Sofa und Bett, und er liegt im Gegensatz zu früher mittler hauptsächlich darauf, weil eben warme, weiche Unterlage. Ich ziehe täglich Decken unter ihm weg, liege neben ihm, vertreibe ihn von seinem Liegeplatz oder drapiere mich um ihn rum. Momentan liegt er auf meinen Beinen, auf meiner Bettdecke und ich werde jetzt aufstehen wenn ich hier fertig getippt habe und sehe darin weder eine Gefahr für mich, noch für Baldur unabhängig vom MK. Nein, es ist kein Ressourcenproblem.

    Wenn ich jedesmal wenn ich sowas täte mit irgendeiner mehr oder weniger deutlichen Aggression des Hundes mir gegenüber konfrontiert wäre, wäre ich auch nicht ansatzweise so verstört gewesen.

    aber das ist ja noch lange nicht das Ende der Fahnenstange :nixweiss:

    Ich zitiere dich mal exemplarisch für alle Kommentare in die Richtung.

    Ja, das ist mir klar. Ich werde weder am Mo zum TA fahren und ihn einschläfern lassen, noch ihm jetzt die nächsten Monate beim Leiden zuschauen.

    Aber ich richte mich eben langsam darauf ein, dass es eventuell Richtung Ende geht und ich mir darüber klar werden muss was ich noch tun will und wo ich einen Schlusstrich ziehen will. Die TÄ meinte, dass man, wenn die Schmerzmittel nicht mehr helfen auch eine Denervation machen könnte und noch ein paar andere Dinge. Über die die Denervation denke ich tatsächlich nach, über den Rest nicht. Ob ich das mache hängt aber vom zytologischen Befund ab, wie sich das Auge entwickelt und v.a. ob man endlich mal findet warum er vorne hin und wieder lahmt, dort ist ja angeblich alles i.O., war aber eines der ersten körperlich Symptome. Und wahrscheinlich sollte ich nochmal Röntgen lassen um zu schauen ob und wie schnell sich was ändert, aber nochmal Narkose und nochmal und nochmal... hmm...

    Ich habe gestern jedenfalls nochmal einen Termin bei der Neurologin gemacht, ich will das mit einer kompetenten Person der ich vertraue besprechen.

    Was für mich halt keine Option ist, ist 24/7 Maulkorb für den Rest seines Lebens. Das heißt ja nichts anderes als ihn mit seinem Schmerz allein lassen und nur noch Eigensicherung zu betreiben und das ist keine Option. Entweder er lebt schmerzfrei oder gar nicht.

    Aoleon

    Ich habe extra für dich den Bericht rausgesucht.

    Darin steht lumbosakrale Stenose.

    Ja, ich habe Bandscheibenvorfall geschrieben, weil es mir die TÄ damit übersetzt hatte als ich sie dumm angeschaut habe, ich kann mit beiden Begriffen nicht viel anfangen ohne zu googlen.

    Punkt ist, auf dem Röntgenbild ist eine leichte, wirklich nur ansatzweise Verengung des Wirbelkanals zu sehen. Die Neurologin sagte, dass sie nicht denkt, dass das genug ist um ihm schon Probleme zu bereiten oder vielleicht eben höchstens bei bestimmten Bewegungen einen Schmerzreiz auslöst und damit eben die "Aussetzer" auch erklären könnte. Das Schmerzmittel dafür bekommt er nur, weil ich explizit darum gebeten hatte, weil ich dem Hund eben auch kein vielleicht, bisschen, in manchen Situationen zumuten wollte.

    Die Neurologin hat jedenfalls explizit gesagt, dass sie denkt, dass die Hüfte für die Schmerzsymptomatik verantwortlich ist.

    Wogegen ich mich übrigens v.a. gewehrt habe war dieses Extreme zB eben den Hund nicht mal frei im Garten laufen zu lassen, sondern auch da nur alleine und an der Leine damit er ja nicht mal ein paar Meter freiwillig trabt und das v.a. lebenslang. Was ich ja auch so geschrieben habe. Es hieß nicht halte den Hund für einen begrenzten Zeitraum ruhig, es hieß im Endeffekt verbiete ihm für den Rest seines Lebens (nicht 3 Wochen!) jede Bewegung außer langsam und gerade gehen und vorzugsweise nicht mal das.

    Und ja, das werde ich nicht tun, das kann ich nicht leisten und das will ich nicht leisten und v.a. sehe ich keinen Sinn darin.

    Da sind wir bei dem moralischen Dilemma, dass der Hund nicht selbst entscheiden kann, was ihm lieber ist. Ich entscheide für meine Hunde nunmal wie es für mich richtig wäre und kann nur hoffen, dass meine Hunde diese Ansicht teilen würden. Und ein solches "Leben" würde ich nicht führen wollen.

  • Was für mich halt keine Option ist, ist 24/7 Maulkorb für den Rest seines Lebens. Das heißt ja nichts anderes als ihn mit seinem Schmerz allein lassen und nur noch Eigensicherung zu betreiben und das ist keine Option. Entweder er lebt schmerzfrei oder gar nicht.

    Da bin ich 100%ig bei dir.

    Bekommt man die Schmerzen nicht in den Griff ist es eine Qual.

  • Der Hund darf auf Sofa und Bett, und er liegt im Gegensatz zu früher mittler hauptsächlich darauf, weil eben warme, weiche Unterlage. Ich ziehe täglich Decken unter ihm weg, liege neben ihm, vertreibe ihn von seinem Liegeplatz oder drapiere mich um ihn rum.

    Ich finde den Umgang unangemessen. Ich würde nicht mal unter meinen gesunden Hunden Decken wegziehen, mich um sie drapieren oder sie vertreiben. Die lernen von Anfang an Signale für Weggehen, vom Sofa gehen etc ... Bei einem Hund mit einer Schmerzgeschichte, würde ich immer vermeiden ihn "versehentlich" berühren zu müssen. Das kommt im Grunde nur vor, wenn ich sie "einlade" und sie entscheiden dann. Das mache ich aber im Grunde eh immer mit meinen Hunden so.

    Darin steht lumbosakrale Stenose.

    Das ist was anders als Bandscheibenvorfall. Das ist das Cauda Equina Syndrom. Das ist noch schlimmer als ein Bandscheibenvorfall, weil sich das nicht regenerieren kann. Es geht nur bergab. Und, bevor es ganz bergab gegangen ist, operiert man das in der Regel.

    Punkt ist, auf dem Röntgenbild ist eine leichte, wirklich nur ansatzweise Verengung des Wirbelkanals zu sehen. Die Neurologin sagte, dass sie nicht denkt, dass das genug ist um ihm schon Probleme zu bereiten oder vielleicht eben höchstens bei bestimmten Bewegungen einen Schmerzreiz auslöst und damit eben die "Aussetzer" auch erklären könnte.

    Wie schmerzhaft und einschränkend das für DEINEN Hund ist, kann die Ärztin gar nicht wissen, weil das sehr individuell ist. Ich habe z.B. eine massive Verengung in der Wirbelsäule, weil ein großes Stück abgequetschter Bandscheibe da drin liegt und natürlich den Kanal extrem verengt. Meine Symptome sind dafür sehr gering. Die meisten Menschen sind damit viel, viel schlechter dran. Und umgekehrt geht es genauso. Es gibt Menschen, die leiden bei geringer Verengung des Kanals an dauerhaften Entzündungen und Schmerzen, dass sie irre werden.

    Wenn Du also keine OP in Erwägung ziehst bzw. auch bis dahin, sollte der Hund dringend über Schmerzmittelmedikamente besser abgedeckt werden, wie McChris schon schrieb.

  • Nur ganz kurz, weil ich unterwegs bin. Ich meinte nix in Richtung OP, sondern andere Schmerzmittel/Mittel gegen Nervenschmerzen. Es gibt deutlich staerkere Mittel! Wie auch von @pinkelpinscher beschrieben. Wenn er unter den aktuellen Mitteln nicht schmerzfrei ist, hat man eben die Moeglichkeit da was anderes zu geben und ihn damit ggf. schmerzfrei zu bekommen. Natuerlich hat das alles seine Grenzen, aber Metamizol ist eben nicht das staerkste was man an Schmerzmittel geben kann.

  • Ich habe ja hier einen Hund, der mit knapp 10 Jahren einen Bandscheibenvorfall hatte. Er gehört zu der Sorte Hund dem sein Frauchen heilig ist. Aber selbst er hat auf Grund der Schmerzen nach mir geschnappt, wenn ich ihn falsch angefasst habe. Er hat mich nie verletzt, aber die Zähne gespürt habe ich schon.

    Bei uns ist es letztendlich mit starken Schmerzmitteln und Entzündungshemmern wie Kortison nicht besser geworden und am Ende stand Einschläfern oder OP zur Entscheidung. Mein Hund wurde operiert und ist mittlerweile 14 Jahre alt. Ein oder zweimal im Jahr hat er mal für ein oder zwei Tage einen steifen Nacken (HWS war betroffen) aber er lebt ein qualitativ hochwertiges Leben.

    10 Jahre ist kein Alter. Deswegen wundert es mich, dass eine OP zur Entlastung für deinen Hund nicht in Frage kommt.

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