Jagd, Hege, Naturschutz und mehr - allgemeine Diskussion

  • Was soll denn jetzt hier diese verallgemeinerte Bemerkung von wegen „noch amüsanter“? Ich kann dir sagen, hier in der Gegend hatte ich bisher keine einzige miese Begegnung mit Jäger und Jagdhund. Die sind in der Regel sehr gehorsam - oder am Strick. Ganz im Gegenteil zu den Tutnix Haltern die ihren Hund nicht mal abrufen können wenn ich 50m weiter mit Hund im Fuss stehe. Ja, mein Hund macht auch mal Mist. So zu einem halben Prozent, die restliche Zeit belästigt sie niemanden. Dieses Jagdhundeführer bashen ist echt nervig.

    Zugegeben hätte ich mich netter ausdrücken können. Bitte entschuldige, ich war grade auf dem Hundeplatz und habe etwas zwischen Tür und Angel geschrieben.

    Die Jäger sind ja aber die, die so traditionell arbeiten sollen. Was ja immer kritisiert wird. Hier funktionieren die Hunde auch gut, aber die fragende Userin berichtet da ja auch ihrer Gegend anderes und hat eher negative Erfahrungen.

  • Ich hab nicht die komplette Diskussion verfolgt, aber zur frage kann ich gern was sagen.

    Man kann nicht davon ausgehen, dass jeder retriever problemlos apportiert. Bei den arbeitslinien ist die Wahrscheinlichkeit größer, aber auch da gibt es unterschiedliche Ausprägungen. Da wild immer sehr triggert, geht es nicht ohne gehorsam und dem vermitteln, dass nicht apportieren keine Option ist. Und auch da kommt es auf die jeweilige retrieverrasse und das jeweilige Individuum an wie viel druck man zum verdeutlichen braucht.

    Aber wenn man mal schaut, wie viel Aufwand bei den Vorstehern oft nötig ist, hat man es im Normalfall einfacher mit einem retriever.

  • Dann müssen diese Aufgabenfelder auch nicht angeführt werden, um sehr aversive Ausbildungsmethoden zu rechtfertigen

    Wer hat denn hier ausdrücklich Schweißhunderassen bei aversiven Ausbildungsmethoden genannt?

    Fast alle mir bekannten Drückjagdhunde (mal von Bracken abgesehen) stehen auch im allgemeinen Jagdgebrauch. Da ist Apport und Down eben schon ein Thema.

  • Das ist keinesfalls provokant gemeint, nur reine Neugier: Wenn das Tierschutzgesetz konsequent auf die Ausbildung von Jagdhunden angewendet würde, was würde das für euch hier anwesende Jäger bedeuten? Ausbildung im Ausland? Nicht erwischen lassen? Down und Apport nicht mehr absichern? Oder keinen weiteren Jagdhund mehr ausbilden, was für die waidgerechte Jagd auch keine Lösung sein kann.

    Die Spezialisten also Schweißhunde und Retriever würde es wohl nicht so stark bis gar nicht betreffen. Bracken sind bei solchen Methoden eh außen vor. Am stärksten würde es wohl das Vorsteher-Lager treffen. Da würden wohl die von Javik genannten Verhältnisse eintreten.

    Hier würde es dann wohl noch mehr Bracken geben die wenig Grundgehorsam haben und die Reviere auf links drehen oder pummelige Teckel die keinen Meter von der Leine können. Denn das ist hier meist die Alternative, wenn man keine Lust hat die aufwendige Ausbildung eines Vollgebrauchsjagdhundes in Angriff zu nehmen.

    …und eine ganz andere Frage: ich habe neulich erfahren, dass ein Bekannter (Landwirt und Jäger) für sein Revier gar keinen Nachsuche-Hund „zur Verfügung“ hat. Das hat mich dann doch etwas geschockt, denn z.B. verletztes Wild nach Wildunfällen kann er so schlicht nicht finden, wenn es dann eben nicht am Straßenrand liegenbleibt. Dass er keinen eigenen Hund hat, war mir klar, dazu wäre er auch gar nicht der Typ, aber ich dachte bisher immer, dass jeder Jäger mit eigenem Revier dann irgendwo einen Hundeführer mit passendem Hund in der Hinterhand hat, den er dann herbeirufen kann. Hatte ich da naive Vorstellungen, oder ist das wirklich ungewöhnlich, dass einem Revierinhaber so gar kein Hund zur Verfügung steht?

    Ich kann nur erklären, wie es hier läuft. Hier kommt es häufiger vor, dass nicht jedes Revier einen brauchbaren Hund für die Nachsuche hat. Insgesamt tut sich leider nur ein Bruchteil überhaupt noch die Ausbildung an. Entweder man kennt also jemanden dessen Hund die Brauchbarkeit hat oder man kann beim Landesjagdverband eine Liste mit den anerkannten Nachsuchenführern in den jeweiligen Landkreisen einsehen. Die haben dann ggf. einen etwas längeren Anfahrtsweg, sind dann aber eben auch die Spezialisten und können auch komplizierte Nachsuchen über längere Strecken. Die einfache Brauchbarkeit entspricht doch eher nur einer nicht sonderlich langen Totsuche.

  • Ich Grätsche hier mal mit einer vermutlich sehr dummen Frage rein, aber ich habe mich das schon öfter gefragt. Es wurde schon öfter mal erwähnt, dass die Hunde natprlixh an ihr Revier "gebunden" sind, wo sie dann jagen dürfen.

    Aber gehen die Reviere nicht übergangslos ineinander über? Oder wie ist das? Das wissen ja die Hunde nicht, die sich evtl sehr weit lösen (müssen)?

  • und eine ganz andere Frage: ich habe neulich erfahren, dass ein Bekannter (Landwirt und Jäger) für sein Revier gar keinen Nachsuche-Hund „zur Verfügung“ hat.

    Hat er dir gesagt wie er das Problem schlechter Schuss oder Verkehrsunfall löst?

    In unserem Bundesland muß für jedes gepachtete Revier ein brauchbarer Hund nachgewiesen werden. Nicht unbedingt den eigenen, aber einen kurzfristig greifbaren.

    Das Problem Verkehrsunfall kann er so gar nicht lösen. Wenn das Reh verletzt wegrennt, ist es halt „verloren“ und stirbt dann wohl irgendwo elend von alleine. Das hat mich gestern echt schockiert, dass es sowas bei einem deutschen Revierinhaber gibt, daher kamen wir dann gar nicht mehr zum Thema „schlechter Schuss“.

  • Ich Grätsche hier mal mit einer vermutlich sehr dummen Frage rein, aber ich habe mich das schon öfter gefragt. Es wurde schon öfter mal erwähnt, dass die Hunde natprlixh an ihr Revier "gebunden" sind, wo sie dann jagen dürfen.

    Aber gehen die Reviere nicht übergangslos ineinander über? Oder wie ist das? Das wissen ja die Hunde nicht, die sich evtl sehr weit lösen (müssen)?

    Ich bin mir gerade unsicher ob ich dich richtig verstanden habe. Aber es gibt von Seiten der Hunde keine Bindung an ihr Revier oder Respekt für die Reviergrenzen (die sie meist gar nicht erkennen können). Erfahrene Hunde bleiben aber bei den großen Jagden meist "im Treiben", also entfernen sich nicht zu weit vom Troubel, weil sie dort eben Jagderfolg durch die Schützen bekommen.

    Aber ja, gerade die weitjagenden Hunde überjagen da auch teilweise in fremde Reviere. Das löst man sehr einfach indem man den Nachbarn anruft und ihm Bescheid gibt, dass man an dem und dem Tag eine Jagd veranstaltet und es entsprechend sein kann, dass da ein Hund vorbei kommt. Am Besten lädt man ihn noch mit ein. Alternativ ist es auch sonst teilweise so, dass sich die Jäger in den Nachbarrevieren an dem Tag raus setzen, weil eventuell das Wild aus dem Treiben zu ihnen wechselt und sie mit "absnacken" können.

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