Jagd, Hege, Naturschutz und mehr - allgemeine Diskussion

  • Ich denke das ist schon auch ein Generationenthema. Meine Freundin hat auch grad den Jagdschein gemacht und hat gleiches vom Waffenumgang erzählt.

    Bei mir waren es bisher immer ältere Männer mit denen ich schlechte Erfahrung gemacht habe, mit Jüngeren (m und w) immer positiv.

    Wenn das in der Ausbildung (und Einsatz) auch mehr sensibilisiert wird ist ja schon mal gut.

    interessant, hier auch.

  • Ich denke, das liegt Aber auch daran, dass früher kaum Frauen zur Jagd gingen und die alten einfach die Alteingesessenen sind und eine Veränderung verlangsamen. Etwas ganz normales in vielen gesellschaftlichen Bereichen.

    Hier sind es auch die alten, die sehr stark auf die Waffenhandhabung schauen. Unsere Prüfer sind alle älter und lassen wirklich rigoros durchfallen in punkto Waffenhandhabung. Gehen teilweise nicht mal mehr selbst zur Jagd aber schauen drauf, wie die Jungen es machen.

    Vielleicht wird auch in manchen Gegenden schlagartig besser, wenn sich Jägerschaft vor Ort sich verjüngt.

    Die ganz alten, wo die geladene Waffe noch einfach unterm Autositz lag und man nach der Jagd in die Kneipe ging, sind bei uns mittlerweile zu alt zum jagen...

  • Ich finde es gerade ernüchternd das es den Jägern hier so unglaublich vorkommt das sowas passiert - und eher nicht als vereinzelte Ausnahme!

    Ach pff, es gibt sogar Leute mit Jagdschein, die einen im eigenen Revier zurechtweisen wollen :rolling_on_the_floor_laughing: ... Und ja, es sind zu 99 Prozent ältere Jäger oder überambitionierte Jungjäger:innen. Da koche ich echt über, wenn noch vor dem Beiwohnen der ersten Gesellschaftsjagd, bei der man dann nüchtern sieht, was wie wo passiert, vom Hundeabschuss aus "Wildschutzgründen" gefaselt wird.

  • Ich denke, das liegt Aber auch daran, dass früher kaum Frauen zur Jagd gingen und die alten einfach die Alteingesessenen sind und eine Veränderung verlangsamen. Etwas ganz normales in vielen gesellschaftlichen Bereichen.

    Hier sind es auch die alten, die sehr stark auf die Waffenhandhabung schauen. Unsere Prüfer sind alle älter und lassen wirklich rigoros durchfallen in punkto Waffenhandhabung. Gehen teilweise nicht mal mehr selbst zur Jagd aber schauen drauf, wie die Jungen es machen.

    Vielleicht wird auch in manchen Gegenden schlagartig besser, wenn sich Jägerschaft vor Ort sich verjüngt.

    Die ganz alten, wo die geladene Waffe noch einfach unterm Autositz lag und man nach der Jagd in die Kneipe ging, sind bei uns mittlerweile zu alt zum jagen...

    Naja, es braucht immer nur wenige schwarze Schafe um alle einer Gruppe im ein schlechtes Licht zu stellen.

    Ich kenne als Problem auch in erster Linie ältere Männer, junge Jäger (m/w) die quasi reingeboren wurden und es schlecht vorgelegt bekommen haben und Leute (auch m/w) die den Jagdschein fürs Ego haben.

    Aber aus jeder Gruppe natürlich nicht alle, aber eben ein paar. Das reicht ja leider für ein schlechtes Bild.

  • Das reicht ja leider für ein schlechtes Bild.

    Das sind "eigenartigerweise" auch häufig die selben die das Wort Waidgerechtigkeit mit wenig Leben füllen - die das Stück ganz sicher nicht schlecht getroffen haben, daher muss nicht nachgesucht werden - oder wenn überhaupt mit dem eigenen Waldi, den man gerade mal durch die Brauchbarkeit gewürgt hat - zum Kotzen

    Aber das Gros der Jäger, die ich über die Hundearbeit kennengelernt haben sind völlig anders - bilden die Hunde top zuverlässig und sehr weit aus, denn Jagen mit schlechten Hunden sei Tierquälerei am Wild - für die Nachsuche wird immer der beste Hund genommen, der gerade greifbar ist - die leben einfach "den Schöpfer im Geschöpfe ehren" - einfach schön


  • Es sind halt auch die extremen Vorfälle, die sich einprägen. Vor gut 30 Jahren ist hier nachts beim Fest eine Streiterei eskaliert, einer der Beteiligten war Jäger, hat volltrunken! seine im Auto befindliche! Waffe geholt und damit den Widerpart im Streit bedroht. Der ebenso volltrunken dann so zugeschlagen hat, dass der Erste niedergegangen ist. Ohne dass was passiert war.

    Damals hat sogar jemand die Polizei gerufen, nur wie es im Dörfchen halt war: Als die dann auftauchten, wusste Keiner mehr was, beide Streithähne und das Gewehr waren nach Hause verfrachtet worden und der Mantel des Schweigens wurde über der Geschichte ausgebreitet.

    Ist heute nicht mehr vorstellbar, auch eine Dorfgemeinschaft trägt sowas mit Sicherheit nicht mehr mit. Aber der Herr ist immer noch im Einsatz - und ja, natürlich, jedes Mal, wenn ich ihn draußen sehe, dann muss ich daran denken. Solche Geschichten leben halt auch ewig. Aber es ist auch hier absolut nicht repräsentativ für heutige Zeiten. Wiewohl wir noch sehr hinterm Mond und noch viele aus der „Altherrenriege“ aktiv sind. Gab aber auch eine längere Zeit, in der keine jüngeren Jäger nachgerückt sind, das kommt erst seit ein paar Jahren wieder.

  • In meiner Nachbarschaft wohnt ein Jäger mit Dt. Drahthaar, etwa 3 Monate älter als Paterson. Der Hund ist nett, darf mit Paterson spielen/ Kontakt haben, wird geclickert (!). Jäger ist nett zu Hunden und Menschen.

    Ich kenne aus anderen Zeiten auch ganz andere Kaliber und heute noch manch, ähm, unsympathische Gestalt. Aber der Erstgenannte ist ein Lichtblick.

  • Boah, dann haben wir wirklich, wirklich Glück! Hier haben wir über die Jahre so ziemlich alle Jäger im Revier kennen gelernt, und jeder einzige jeden Alters war nett. Die einzige, aber auch nette, Meinungsverschiedenheit, die wir hatten, war die, dass ich mich strikt geweigert habe, meinen jungen Terrier, offenbar ein Naturtalent als "Saufinder" (so heißt das ,glaube ich`) an einen von ihnen zu verkaufen.

    Ich hab dann einem der Älteren, mit dem wir öfter die Runde gingen, mal gestanden, dass ich doch sehr Angst hatte, dass mir der sprittige junge Terrier doch mal hinter einen Stück Wild ausreißt und dann geschossen wird. Er hat mich dann sehr nett damit beruhigt, dass es hier weit und breit keinen Jäger gäbe, der es fertig brächte, auf einen Hund zu schießen, nicht mal auf einen ernsthaft wildernden. Das schaffe man einfach nicht. Natürlich haben wir es nie darauf ankommen lassen, aber beruhigend war das schon. Wenn ich eure Erfahrungen so lese, weiß ich sowas gleich noch mal doppelt zu schätzen!

  • Ich finde es gerade ernüchternd das es den Jägern hier so unglaublich vorkommt das sowas passiert - und eher nicht als vereinzelte Ausnahme!

    Aber grade das ist doch gut weil es zeigt das sich was verändert in den Kreisen!

    Es ist halt in der Jagd ebenso wie überall sonst, die "alten weißen Männer sind das Problem" wie mein Sohn so schön sagen würde.

    Veränderung dauert, aber sie kommt! Und zwar überall, die alten Säcke haben nicht mehr den Rückhalt wie früher, kommen nicht mehr immer so einfach durch und ja, so mancher eskaliert dann erst recht weil er sich in seinem Ego bedroht fühlt.

    Seien es die Jäger, die Manager, die Regisseure, die Schützen....

    Ich seh es hier ja auch mit den Schützenvereinen. Der eine stirbt grade wortwörtlich aus weil kaum Nachwuchs reinkommt. Und warum nicht? Weil die eben voll sind mit den alten Säcken die herumstolzieren und sich für die geilsten Gockel unter der Sonne halten.

    Der andere Verein hat zwar auch Nachwuchsprobleme, aber bei weitem nicht so schlimm. Weil da eben solches Verhalten nicht mehr geduldet wird, weil die Waffensicherheit sehr im Vordergrund steht und man sich eben wie ein zivilisierter Mensch benehmen muss und nicht wie ein Affe auf Testosteronschub.

  • Wenn es um persönliche Begegnungen geht sind meine Erfahrungen auch eher positiv. Die Jagdpacht um mein Wohngebiet drumherum hat ein Holländer, der bleibt immer auf ein Schwätzchen stehen wenn er mit dem Auto im Wald an einem vorbei fährt. Und mich hat sogar mal in der BuS ein Jäger sehr freundlich gebeten auch auf den Wiesenflächen um die Ahr herum den Hund anzuleinen und ausführlich und ruhig erklärt warum er das wichtig findet.

    Ich denke aber auch das umgekehrt die Jäger oft schlechte Erfahrungen mit Hundehaltern machen. Das hat auch dazu geführt dass hier im Kreis für die RH Staffeln kaum eine Waldfläche zum Trainieren zu bekommen ist, freilaufende Hunde im Wald will keiner haben, seien sie auch noch so gut ausgebildet. Ist wie beim Fährten auf Wiesen auch - "wenn ich euch die Erlaubnis gebe macht das jeder, auch ohne zu fragen".

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