Jagd, Hege, Naturschutz und mehr - allgemeine Diskussion

  • So sind meine Erfahrung auch EmDee.

    Der Anteil grantige Jägerschaft ist n.m.E. wesentlich geringer, als der Anteil uneinsichtiger Hundeleute: 'mein Hund hetzt kein Wild', 'mein Hund muss frei laufen können', 'mein Hund hat noch nie ein Wildtier getötet' usw. und ich bin häufig in mehreren BL unterwegs, auch bzw. gerade in solchen in denen die Jägerschaft eher von älteren Jagdmännern beherrscht wird.


    Ich führe Jagdhunde als NJ, eine doppelte Angriffsfläche sozusagen.

    Okay ich habe sehr gute Kontakte zu hiesigen Jagdpächtern und Falknern, wir kennen uns schon lange und ich bin sehr respektvoll in Waldgebieten unterwegs, nicht nur als Hundeführer, auch als viel knipsender Naturfreak bin ich lediglich Ruhe suchender Gast im Wald und zwar der Tiere ggü.

    In eine Jagd bin ich noch nie gelaufen, ich habe da jetzt echt lange nachgedacht.

    Geparkte Autos -auch in für mich Fremdgebieten- Lautstärke/Gerüche sagen genug aus, um erst gar nicht auszusteigen (bin ja überwiegend selbst mit dem Auto on Tour).

    Vor ewigen Jahren in meiner alten Heimat (stark frequentierte Jagdgebiete) wurden Jagden immer angesagt z.B. in der Kneipe an Vorabenden, auch zum Schutz seiner Hofhunde, damit die nicht versehentlich vor die Büchse laufen.

    In einigen Randgebieten hier in Berlin werden Jagden mittels Hinweisschilder auch angezeigt.

    Auch in vielen Dörfern meiner bevorzugten Fotospots unterschiedlicher BL hängt am Rathaus oder einem Schaukasten am Marktplatz ein Hinweis auf eine bevorstehende Jagd.

    Via INet lassen sich eh Infos zu Jagdzeiten/Schonzeiten aller BL finden, wir leben ja ziemlich gläsern.

  • Ich finde es gerade ernüchternd das es den Jägern hier so unglaublich vorkommt das sowas passiert - und eher nicht als vereinzelte Ausnahme!

    Es ist halt in der Jagd ebenso wie überall sonst, die "alten weißen Männer sind das Problem" wie mein Sohn so schön sagen würde.

    Ja, Stereotype haben die Welt schon immer ein kleines Stückchen besser gemacht.

    So sind meine Erfahrung auch EmDee.

    Der Anteil grantige Jägerschaft ist n.m.E. wesentlich geringer, als der Anteil uneinsichtiger Hundeleute: 'mein Hund hetzt kein Wild', 'mein Hund muss frei laufen können', 'mein Hund hat noch nie ein Wildtier getötet' usw. und ich bin häufig in mehreren BL unterwegs, auch bzw. gerade in solchen in denen die Jägerschaft eher von älteren Jagdmännern beherrscht wird.

    Die Anzahl Hundehalter, die ich im Wald treffe. ist extrem viel höher, als die Anzahl Jäger. Die Menge Hundehalter, die wenig rücksichtsvoll ist, liegt hier vielleicht bei 10%.

    Dennoch würde ich hier nicht verallgemeinern wollen. Die Jäger, die ich hier (außerhalb des Waldes) kennengelernt habe, sind zwar grantig, haben aber gleichzeitig auch kein Interesse an Sozialkontakten im Wald. Die sprechen nach eigenen Angaben Menschen in der Regel erst dann an, wenn ihnen mal wieder ein Jogger oder Radfahrer vor den Hochsitz kackt.

  • Als Jäger ist man eben auch vielerlei Anfeindungen ausgesetzt.. es ist vielleicht der falsche oder besser: nicht der richtige Ansatz sich dann zurückzuziehen, aber ich kann durchaus wohl verstehen, warum mancher keine Lust mehr auf Sozialkontakt hat.

    Soll jetzt keine Entschuldigung sein, aber die Fronten sind teils wirklich verhärtet. Leider.

  • Hier ist es 50/50 :ka:

    Die eine Hälfte Jäger denen ich begegnet bin ( jeweils mit Hund , also die hatten ebenfalls ihre Hunde mit weil spazieren/ kontrollieren was weiß ich) war freundlich und respektvoll , man hat ggfalls kurz geplaudert. Gut erzogene Hunde .

    Die andere Hälfte komplett asozial, rücksichtslos, absolut unerzogene asoziale Hunde dabei die nicht gesichert werden obwohl sie nicht hören bei Fremdhundebegegnung obwohl ( zuerst) freundlich darum gebeten wird .

    Ist super bei DD Rüden , die sind ja idR wirklich von Haus aus freundlicher als jeder Beagle . Waren ganz tolle Begegnungen.

    Und dann darf man sich noch bepöbeln und bedrohen lassen wenn man sagt das sowas nicht angehen kann. :ugly:

  • Ja, Stereotype haben die Welt schon immer ein kleines Stückchen besser gemacht.

    Ist halt eine Kategorie. Und sie stimmt eben in vielen Dingen, leider. Mein Schwiegervater (85) hat diese Formulierung von meinem Sohn gelernt und findet es ist einfach eine gute Erklärung. Genau die sind das Problem in seinem alten Schützenverein, darum ist er vor ein paar Jahren zu dem anderen gewechselt. Ist ja nur eine gewisse Art Mann mit gemeint, muss man sich ja nicht angesprochen fühlen. :ka:

    Und die Jägerschaft war halt bis vor einigen Jahren eine ziemliche Stereotype. Das ändert sich, es kommt mehr Diversität und eine neue Art die eben genau mit dem alten Verhalten nichts mehr zu tun haben will.

    In der Verwandtschaft hab ich ja auch Jäger.

    Zwei der "Jüngeren", die einfach nett sind und einen der wirklich Alten der genauso problematisch ist wie hier viele schreiben. Der ist halt in seinem gesamten Leben so, die wandelnde Stereotype des alten weißen Mannes eben. Er kann gesundheitlich nun wirklich nicht mehr zur Jagd, Gerüchten zufolge sind die anderen Jäger dort da ziemlich froh drüber....

  • Ja, Jäger sind schon ein besonderes Völkchen und einige Charaktere so speziell, dass mein langfristiger Plan noch den Jagdschein zu machen immer wieder ins Wanken gerät.

    Hier kann man auch nicht sagen, dass nur „alte Männer“ das Problem sind. Ich arbeite mit 2 Jägern zusammen, davon einer Berufsjäger, und es sind wirklich keine einfachen Kaliber. Vor allem die cholerische Art ist sehr vertrauenserweckend, wenn man weiß, dass die Waffen im Schrank neben dem Schreibtisch stehen.

    Andererseits habe ich durch meinen Freund auch genug nette, verantwortungsvolle Jäger kennengelernt und besonders diejenigen die sich der Hundeausbildung verschrieben haben, waren mir meist sehr sympathisch.

    Hier im Revier werden die meisten Hundehalter wirklich nur angesprochen, wenn der Hund offensichtlich Wild hetzt oder wenn sie sich unwissentlich in einen gefährlichen Bereich bewegen z.B. wenn ein rauschiger Keiler oder eine führende Bache in der Nähe sind. Kein Jäger will hier das Nachbar‘s Hund an ein wütendes Wildschwein gerät.

  • Ja, Stereotype haben die Welt schon immer ein kleines Stückchen besser gemacht.

    Ist halt eine Kategorie. Und sie stimmt eben in vielen Dingen, leider.

    OT:

    "Alte, weiße Männer" ist keine Kategorie, sondern eine Zusammenstellung von Alter, Geschlecht und Hautfarbe.

    Negative Stereotype auf solchen Kriterien aufzubauen ist keine "gute Erklärung", sondern eine Herabwürdigung.

  • Ist halt eine Kategorie. Und sie stimmt eben in vielen Dingen, leider.

    OT:

    "Alte, weiße Männer" ist keine Kategorie, sondern eine Zusammenstellung von Alter, Geschlecht und Hautfarbe.

    Negative Stereotype auf solchen Kriterien aufzubauen ist keine "gute Erklärung", sondern eine Herabwürdigung.

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    Selbstverständlich ist das eine Kategorie. Es sind Männer die von unserer Kultur vor 50, 60 und mehr Jahren geprägt wurden und sich entsprechend verhalten.

    Weiß heißt unser Kulturkreis, alt heißt stark von überholten Rollenbildern und einer doch recht anderen Gesellschaftsstruktur usw. geprägt und Mann ist wichtig, weil das Geschlecht durch die damals noch sehr viel stärker auf Rollenbilder ausgerichtete Erziehung nunmal eine wichtige Rolle in Bezug auf Verhalten und Erfahrungswelt spielt.
    Das gibt zusammen eben einen bestimmten Typ Mensch (manche mehr, manche weniger versteht sich) mit einem bestimmten Verhalten.

  • OT:

    "Alte, weiße Männer" ist keine Kategorie, sondern eine Zusammenstellung von Alter, Geschlecht und Hautfarbe.

    Negative Stereotype auf solchen Kriterien aufzubauen ist keine "gute Erklärung", sondern eine Herabwürdigung.

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    Das gibt zusammen eben einen bestimmten Typ Mensch (manche mehr, manche weniger versteht sich) mit einem bestimmten Verhalten.

    OT

    Aus allgemeinen Rahmenbedingungen entspringt also ein "Typ Mensch" mit bestimmtem Verhalten? Welcher "Typ Mensch" ist denn üblicherweise eine "junge, schwarze Frau"?

    Solche Verallgemeinerungen tragen sicher nicht dazu bei, Diskriminierung abzubauen.

    Sorry, ich schweige sofort, damit das nicht ausartet :)

  • Ich staune wirklich ob den Zuständen bei euch - bei uns (Patentjagd) gibt es die grumpy old men zwar. Und viele haben polemische Tendenzen und schräge politische Ansichten. Und viele sind (auch zurecht) genervt über rücksichtslose und ahnungslose „Städter“ und Leute die im Eindunkeln joggen oder mountainbiken und am besten noch schwarz angezogen sind. Aber unfreundliche oder gar massiv unerfreuliche Begegnungen hatte ich persönlich noch nie als normale Hundehalterin (oder früher Reiterin) unterwegs. Auch nicht als ich noch keine Jagdsachen getragen habe. Auch nicht mit freilaufenden Jagdhunden. Vielleicht ist das ein Vorteil der Patentjagd - man kann auch ausweichen und das Revier gehört einem nicht.

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