Erster Hund trotz Arbeit

  • Wäre es denn eine Option zum Anfang mal als Pflegestelle zu agieren?
    Du hast einen Hund der von dir aus an seinen Endplatz vermittlelt wird. Somit könntest du den ganzen Tagesrhytmus schon einmal leben.
    Allerdings weiss ich nicht ob dir eine Hundeorganisation bei den Lebensumständen einen Pflegehund gibt. Wobei die Pflegestelle von der meine Hündin kommt auch berufstätig war.


    Ansonsten wie wäre es mit einem älteren Hund, einer der nur ein warmes Plätzchen will und dem es reicht morgens und abends geherzt zu werden. Wobei der natürlich auch wieder öfters raus muss. Mein knapp 17 jähriger musste es nicht, aber oft sind sie dann schon etwas inkontinent. Treppen sind für den alten Hund auch nichts.


    Hach schwierig.


    Vielleicht könntest du auch als Betreuungsperson fungieren. Also so ne Art Hundetagesstelle für jemand der im Urlaub ist. Vielleicht für den einen oder anderen noch immer die bessere Option als Zwingerhaltung.


    Das sind jetzt nur ein paar Ideen. Optimal ist es alles nicht und ich würde keines der vorgeschlagenen wählen. Der Hund leidet unter den vielen Stunden des Alleinseins und wenn du ihn liebst tust du es auch. Darunter leidet wiederum deine Arbeit, weil du in Gedanken mehr beim Hund bist als bei der Arbeit.

  • Ja sicher, führe eine vollkommene Blackbox an Hund aus dem Ausland hier ein und lass sie dann bei einem absoluten Neuling 8-9Std allein in einer Wohnung. Super Idee...


    Oder nimm dir nen ganz alten Hund, der es sicherlich genießt so lange (mindestens) allein zu sein. Wird bestimmt lustig, wenn der zB dement wird und keine Betreuung hat.


    Und wer sollte seinen Hund zu einer Betreuungsperson geben, wenn die Betreuungsperson (die immer noch null Erfahrung mit Hunden hat) selbst nicht da ist? :ka:

  • Also ich kann von meiner ersten Hündin berichten, die ich aus dem Tierheim bekommen hab.
    Es gab eine Zeit (knapp 1 Jahr) da musste sie fast täglich +/- 8 Stunden alleine zuhause bleiben. Am Anfang gab es mal noch 2 Bekannte, die sie immer mal wieder zum spazieren gehen abgeholt haben, aber die sind beide nach kurzer Zeit abgesprungen - soviel zu Bekannten, die sich kümmern.
    Ich sag mal so. Es ging. Mehr aber nicht und im Nachhinein betrachtet hab ich ihr gegenüber immer noch ein schlechtes Gewissen :| .
    Nach der Arbeit muss man wirklich immer nach Hause hetzen. Kollegen wollen dich noch zu nem Plausch verwickeln? Die Schlange im Geschäft ist länger als sonst - schlimm genug, dass man überhaupt kaufen muss? Scheiße. Der arme Hund sitzt allein zuhause. Für mich war das ne wirklich hektische Zeit in der ich dauerhaft ein schlechtes Gewissen hatte, weil man immer das Gefühl hatte, dem Hund nicht gerecht zu werden.
    Wenn man dann zuhause ist, ist der Rest des Tages für den Hund. Manche Freunde sind auf Dauer genervt, wenn man überall den Hund hin mitnimmt. Je nach Hund ist der Hund auch genervt davon.
    Arztbesuche oder sonstiges werden irgendwie auf freie Tage verteilt (geht bei mir ganz gut, bin im Schichtdienst und hab auch mal unter der Woche frei).
    Aber wenn man mal frei hat, hat man eh den Anspruch, dem Hund den Ausgleich zu geben, den er an Arbeitstagen nicht bekommt und so fallen viele Aktivitäten, die man an sich eigentlich gerne machen würde, flach. Für mich war die Zeit echt anstrengend und nervlich gesehen echt schwer.
    Queeny war zu dem Zeitpunkt ca 10/11 Jahre alt. Das war das einzig 'positive'. Durch das Alter war sie generell etwas gesetzter und nicht mehr so aktiv. Nicht auszudenken, wenn sie zu der Zeit noch ein junger Springinsfeld gewesen wäre. So war es für sie oft schon blöd genug.


    Richtig klar geworden ist mir das, als ich mit meinem Freund zusammen gezogen bin und Queeny ab dann nur noch maximal 4 Stunden allein war. Die ist regelrecht aufgeblüht und fand das wirklich toll. Was für mein schlechtes Gewissen natürlich nicht viel besser war. :ugly:
    Seitdem ist für mich klar, dass ein Hund nur noch einzieht, wenn ich wirklich (und sich selbst nix schön reden!) Zeit habe. Im Ernstfall sitzt du sonst nämlich da und weißt nicht mehr ein, noch aus.

  • Ja sicher, führe eine vollkommene Blackbox an Hund aus dem Ausland hier ein und lass sie dann bei einem absoluten Neuling 8-9Std allein in einer Wohnung. Super Idee...


    Oder nimm dir nen ganz alten Hund, der es sicherlich genießt so lange (mindestens) allein zu sein. Wird bestimmt lustig, wenn der zB dement wird und keine Betreuung hat.


    Und wer sollte seinen Hund zu einer Betreuungsperson geben, wenn die Betreuungsperson (die immer noch null Erfahrung mit Hunden hat) selbst nicht da ist? :ka:

    Daher schrieb ich ja, dass für mich keine der Option in Frage käme.
    Aber wie wir ja aus Erfahrung und manch anderer Threads hier wissen, ist der Wunsch nach dem Hund und die rosaroten Wolken oft größer als jede Vernunft. Daher meine Empfehlung es zuerst mit einem Hund auf Zeit zu versuchen, in der Hoffnung dass sich die Realität bald einstellt.
    Nur wie gesagt, keinem Hund tut man mit diesen Arbeitszeiten einen Gefallen.


    Ev. könnte man solch eine Probezeit auch mal in den eigenen Urlaub legen.

  • Daher schrieb ich ja, dass für mich keine der Option in Frage käme.Aber wie wir ja aus Erfahrung und manch anderer Threads hier wissen, ist der Wunsch nach dem Hund und die rosaroten Wolken oft größer als jede Vernunft. Daher meine Empfehlung es zuerst mit einem Hund auf Zeit zu versuchen, in der Hoffnung dass sich die Realität bald einstellt.
    Nur wie gesagt, keinem Hund tut man mit diesen Arbeitszeiten einen Gefallen.


    Ev. könnte man solch eine Probezeit auch mal in den eigenen Urlaub legen.

    Ich kann nur hoffen, dass keine Orga so verzweifelt Pflegestellen sucht, dass sie auf solche Angebote zurückgreifen muss!

  • @frolleinvomamt


    Du hast aber 2 oder mehr Hunde, der Hund des TE wäre Einzelhund und somit komplett alleine - und das ist für mich schon ein großer Unterschied.

    Soll kein schönreden sein sondern eher eine Frage:
    Ich habe eine Katze. Ist das für einen Hund zumindest etwas Gesellschaft? (soweit die sich verstehen..)

    Ich frag mich halt auch, wieso ein Hund... 9Std Arbeit (inkl Weg, vorher und nachher da sein), 7Std schlafen, 1Std Körperpflege, 1Std kochen und putzen, 1Std Essen und kurz ausruhen.
    Dazu noch der übliche Kram. Sport, Einkauf, Behörden, Krams...

    Weil ich die Tiere schön finde und die Möglichkeiten der Freizeitgestaltung mit Ihm/Ihr sehr gerne hätte.
    Abgesehen von der Arbeit... Diese Sachen macht jeder Hundehalter. Bin ja einverstanden das man für ein Paar davon dann halt eine Betreuung braucht, wie jemand in diesem Thread auch verglichen hat, wie für ein Kind.

    Ich versuche gerade was zu finden. Werde die Woche auch mal zum Tierheim und wenn's klappt zu meinem Tierschutzbund und mich informieren.


    Vielleicht könntest du auch als Betreuungsperson fungieren. Also so ne Art Hundetagesstelle für jemand der im Urlaub ist. Vielleicht für den einen oder anderen noch immer die bessere Option als Zwingerhaltung.


    Das sind jetzt nur ein paar Ideen. Optimal ist es alles nicht und ich würde keines der vorgeschlagenen wählen. Der Hund leidet unter den vielen Stunden des Alleinseins und wenn du ihn liebst tust du es auch. Darunter leidet wiederum deine Arbeit, weil du in Gedanken mehr beim Hund bist als bei der Arbeit.

    Wie eben, möchte über das Tierheim in Erfahrung bringen was geht. Vielleicht auch wie erwähnt erstmal nur als Gassi-Sklave.
    Wenn ich wollte das der Hund leidet, hätte ich bei Kleinanzeigen einen geholt, im Tedi ne Leine und aufs Gratewohl dahingelebt.
    Ich bin hier damit das NICHT passiert.

    Daher schrieb ich ja, dass für mich keine der Option in Frage käme.Aber wie wir ja aus Erfahrung und manch anderer Threads hier wissen, ist der Wunsch nach dem Hund und die rosaroten Wolken oft größer als jede Vernunft. Daher meine Empfehlung es zuerst mit einem Hund auf Zeit zu versuchen, in der Hoffnung dass sich die Realität bald einstellt.
    Nur wie gesagt, keinem Hund tut man mit diesen Arbeitszeiten einen Gefallen.


    Ev. könnte man solch eine Probezeit auch mal in den eigenen Urlaub legen.

    Zum Glück bin ich nicht mehr 12, ein bisschen Vernunft dürft Ihr mir anrechnen, ich habe auch ein paar Jahre überlegt bevor ich mir wirklich eine Katze geholt habe.


    Hund auf Zeit - bin ich dran.


    und nochmal:
    Ich bin hier zum Lernen.

  • Ich habe eine Katze. Ist das für einen Hund zumindest etwas Gesellschaft? (soweit die sich verstehen..)

    Aus meiner Sicht nein, was das Alleinbleiben des Hundes ohne dich (oder einen Hundesitter) angeht. Und dass sich Hunde und Katzen verstehen, kann auch dauern. Ist die Katze eigentlich Freigänger oder ist die derzeit auch alleine?

  • Lieber TE,
    erst einmal Respekt, dass du dich vorab informierst und auch tatsächlich die kritischen Stimmen ernst nimmst.
    Ich kann dich gut verstehen. Und ich weiss, wie sehr man dann doch Ja sagen möchte.
    Aber ich möchte noch mal ganz ganz dringlich auf die kritischen Stimmen, vor allem auf die Erfahrungsberichte verweisen.


    Ich hatte/habe das alles auch. Kind, Hund, Kind und Hund, zwei Hunde, Vollzeit, alleine etc.
    Und kann dir nur bestätigen, das ist richtig richtig anstrengend. Das ist dann ein absolut bedingungsloser Lebensstil. Und alleine völlig unmöglich. Jedenfalls nach Tierschutzaspekten. Und auch Arbeitsschutz, Gesundheitsvorsorge, soziale Teilhabe. Für alle Beteiligten. Dich, den Hund, die Katze (wann soll die denn dann mal Qualitätszeit mit dir haben? 8 Std Arbeit, Hunderunde, Hundesport?) und auch für deine Arbeitskollegen/ Chef/ Aufgaben.
    Ganz zu schweigen von Teamtagen, Friseur, Zahnarzt, einkaufen, Kino, Dienstreisen, Weiterbildungen (hab ich alles einfach nicht, bzw in der Mittagspause gemacht jahrelang).


    Das geht allerdings natürlich irgendwie, aber immer noch:
    Nur, wenn du bereit bist das nötige Kleingeld in die Hand zu nehmen und einen Profihundeservice zu engagieren (bei uns hier Pro tag und Hund 10 Euro. Freundschaftspreis). Damit dein Hund jeden Tag zwischendurch sich lösen kann. Und 2-3 mal die Woche auch zu einem richtigen Gassigang in der Gruppe oder alleine, aber dann mit Spiel und Spass _(bei uns 25 Euro).
    Und du selber dann trotzdem nur ein einziges Hobby, eine Verpflichtung und eine Leidenschaft hast: Hundesport, Hundehaltung, Hundenetzwerke.
    Anders geht es nicht. Echt. Gar nicht. Nicht als Single.



    Ein Kind ohne Kita Álleinerziehend bei eigener Vollzeitbeschäftigung würde niemand ernsthaft bedenken. Angehörige pflegen unter solchen Bedingungen auch nicht. Einen Hund ohne Betreuung kann man eben so wenig aufziehen. Und auch nicht halten. Oder pflegen, wenn er älter wird. Und zweie auch nicht. Dann wird nur der Gassiservice teurer. Und Unterbringung bei Bekannten völlig unmöglich.

  • Aus meiner Sicht nein, was das Alleinbleiben des Hundes ohne dich (oder einen Hundesitter) angeht. Und dass sich Hunde und Katzen verstehen, kann auch dauern. Ist die Katze eigentlich Freigänger oder ist die derzeit auch alleine?

    Die Katze ist eine Wohnungskatze, bisher ist sie einmal abgehauen und war ne Woche verschwunden. Hatte schonmal einen Hund über das Wochenende zum aufpassen, erst skeptisch und am Ende Rücken an Rücken geschlafen. Aber bloß nicht ansehen :tropf:
    Dem Dackel vom Nachbarn mag sie nicht, der hat sie angebellt.

  • Hey du!


    Erstmal willkommen! Ich finds klasse, dass du verantwortungsvoll an die Sache herangehst und dich nicht von dem dringenden Wunsch zu einer kopflosen Sache hinreißen lässt.
    Ich lese hier von Anfang an gespannt mit und ich finde mich echt stark in dir wieder.
    Ich hatte den Wunsch Hund seit ich daheim ausgezogen bin, und dann sicher die letzten 5 Jahre recht intensiv.
    Die Umstände waren die Gleichen wie bei dir. Vollzeit. Dazu kommt bei mir noch ein Anfahrtsweg - ich hab echt hin und her überlegt wie ich es lösen könnte.
    Dann hatte ich das große Glück, dass sich hier in der Firma etwas getan hat und ich einen Hund mitnehmen darf - damit konnte ich mir den Traum erfüllen.


    Trotzdem möchte ich einen langfristigen Plan B bereit haben, sollte sich an der Jobsituation etwas ändern... folgende Lösung würde für mich auf jeden Fall in Frage kommen:

    Aaaaaber nach nun eigener Erfahrung (zugegeben: Mit einem Welpen/Junghund!) die Eingewöhnungszeit ist hier nicht zu unterschätzen. Mein Hund tut sich nun doch recht schwer mit dem Thema alleine bleiben - da wär nichts mit 2+ Stunden gewesen nach 3 Wochen Eingewöhnunhgszeit. Solltest du also eine Lösung wie oben genannt in Betracht ziehen dann halte dir noch zusätzlich einen Plan bereit, falls "alles in die Hosen geht". Ergo Hundetagesstätte oä. - zumindest, bis das alleine bleiben klappt.
    Und auch da, schau dir die vorher an. Ich dachte vor Anschaffung des Hundes, dass eine Hundetagesstätte hier in der Gegend schon passen wird. Hab mir dann eine angeschaut und naja... tatsächlich würd ich Mala da nicht hingeben wollen :omg: .
    Du hast jetzt die Chance alle Eventualitäten in Ruhe vorher auszukundschaften und dir so das notwendige "Sicherheitsnetz" für deinen Hund zu basteln - welches es ganz sicher braucht. Wenn das steht kannst du auch viel beruhigter an die Sache herangehen.
    Ich wünsche mir für dich, dass es klappt :dafuer: .


    Wg. den Katzen: Wir haben 3 und Mala mag die Katzen - ignoriert die aber komplett wenn wir nicht da sind. Also da findet keine Interaktion statt und das absolute relaxed sein der Miezis färbt leider auch nicht auf den Hund ab :headbash:

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