Hundehalter ab 3 Hunden aufwärts: könnt ihr alle Hunde "halten", alle als Rudel frei laufen lassen?

  • Für mich ist das ein Zusammenspiel unterschiedlicher Charaktere.


    Ich kann alle drei zusammen halten (und das hat meiner Meinung nach weniger mit Kraft und auch nix mit Erziehung zu tun, sondern mit meinem Gegengewicht, niedrigem Schwerpunkt und Standfestigkeit ;) ).
    Und ich kann alle drei zusammen laufen lassen. Das Positive, wie z.B. Rückruf, stressfreies Alleinbleiben, usw., sollen sie sich ruhig von einander abgucken.
    Bei den negativen Aspekten wie Leinenzerren oder Balous Unverträglichkeit achte ich sehr pingelig darauf, dass das bloß keiner übernimmt. Das ist mir in der Erziehung dann eben auch viel wichtiger als Sitz oder Platz oder sowas ;)


    Dennoch kommt es häufiger vor, dass ein oder zwei angeleint sind. Bei unübersichtlichen Stellen läuft mal nur einer frei, den hab ich schneller eingesammelt wenn jemand kommt (einfach weil das Leinenfummeln seine Zeit braucht).
    Wenn die zwei Deerchens sich jagend, ist oft Balou an der Leine, weil der sonst die ungünstige Angewohnheit hat, sich mitten in den Weg zu stellen - und Dobby kann nicht immer rechtzeitig die 'Hürde' nehmen.
    Manche Fremdhunde würden gerne spielen, denen ist es aber dann doch verständlicherweise lieber, wenn nur einer nach dem anderen auf sie zu kommt, und nicht drei Hunde gleichzeitig mitspielen.
    Wenn Caileigh überdreht, muss sie auch mal alleine an die Leine.
    Klar ist auch: Wenn Balou angegriffen wird, hat er sofort Unterstützung (hatten wir einmal. Dobby ist zu dem größeren und schwereren Hund hin, hat den anderen auf den Rücken gedreht, einmal ordentlich angeschnauzt und dann verdattert liegen lassen. Der weiß ganz genau was er tut und ist so gesehen ein sehr gutes Vorbild)


    Aber grundsätzlich: Geht alles. :smile:

  • Ich finde drei schlaue Hunde extrem anstrengend, wenn ich den Kopf mit Arbeit voll habe. Ich würde mich am liebsten nur mit den beiden Rüden, Border & Koolie, aufs Rad schwingen und den Bregen lüften, denn die brauche ich praktisch nie anzuleinen - aber das Kleinteil, die Cattle-Kröte, weiß genau, wie man sich bei mir einschleimt und dann doch mitgenommen wird.


    Eigentlich mag ich mir an Tagen, an denen ich bis zu 12 Stunden am Schreibtisch verbringe, nicht auch noch Gedanken über Hundeerziehung und Timing machen. Blöde ist auch, dass meine Streckenauswahl mit der Hündin im Schlepptau extrem eingeschränkt ist, weil ich sie nur auf übersichtlichen Stellen leinenlos laufen lassen kann, denn so schnell, wie hier die Autos da sind oder ein Reh aus dem Gebüsch schießt, bekomme ich drei Hunde nicht sicher an die Seite geräumt.


    Außerdem ist es auch eine Platzfrage, weil die Straßen und Wege so eng sind. Zwei mittelgroße Hunde bekomme ich noch irgendwie schnell hinters Rad an die vom Auto abgewandte Wegseite platziert, drei nicht mehr, weil immer irgendeiner auf die andere Seite will, um so schneller an die Belohnung zu gelangen.


    Hinzu kommen die vielen ungesicherten Hofhunde, leider im näheren Umkreis meist - große - Hündinnen, und Einsicht seitens der Besitzer ist da nicht zu erwarten. Mit den unangeleinten Rüden bin ich schnell vorbei oder kehre im Zweifelsfall lieber um, die kennen das Procedere, aber mit der Kröte an der Leine würde sie gebissen und ich vom Rad fliegen.


    Außerdem ist unser Trio nicht so dolle leinenführig, weil ich zu faul bin, daran zu arbeiten. Wichtiger ist mir, dass sie leinenlos funktionieren, d. h. selbständig bei Autos, die ich je nach Gelände- und Witterungsverhältnissen (Gegenwind) nicht schnell genug sehen und hören würde, rankommen und an die Seite gehen, was bei den Rüden toll funktioniert, und dass sie gut abrufbar von Wild sind. Klappt bei den beiden Rüden auch ganz, ganz toll.


    Aber das ist Jammern auf hohem Niveau. Es sind ganz, ganz wunderbare Hunde, extrem führig, auch die Cattle-Kröte, schlau, lernwillig und voller Lebensfreude, und ich bin sehr gerne mit ihnen unterwegs.


    Caterina

  • Von 5 Hunden laufen hier generell nur 2, nämlich die Shelties, frei. Der Rest ist immer angeleint.
    Ich gehe auch immer nur mit maximal 3 Hunden alleine raus.

  • Hier sind es vier Shelties. Ich kann alle vier körperlich halten, auch wenn sie es darauf anlegen. Die Schwerste wiegt knapp 8 kg, die anderen etwas drunter.


    Generell können alle vier gleichzeitig frei laufen. Das ist kein Problem. Die drei ältesten (aktuell 9, 8 und 4 Jahre) sind absolut verlässlich. Die kommen wenn man sie ruft, eine lässt sich auch auf große Entfernung ins Platz legen und alle drei sind von Wild auch nach dem "Durchstarten" abrufbar, wenn es soweit kommt (was extrem selten passiert) - wobei Kaami gar nicht erst jagen würde. Die Jüngste - aktuell 18 Monate - muss man definitiv noch managen. Für sie ist erstmal alles potentiell aufregend. Daher wird sie in Situationen, in denen ich ihr noch nicht vertraue oder wenn ich mich auch selbst emotional nicht so konzentrieren kann teilweise angeleint (wobei das immer nur kurze Strecken sind). Sie ist auch bei Hundebegegnungen tendenziell unsicher und daher hab ich immer ein Auge auf sie. Problem ist, wenn ich sie nicht "kontrolliere", machen die anderen drei "Braven" gerne mit. Wenn sie also einen fremden Hund ankläfft, machen die anderen solidarisch mit, wobei die ohne "Trigger" sich nicht mal nen feuchten Furz für den anderen Hund interessieren würden.
    In diesem Punkt merkt man also die Rudeldynamik.

  • Bei mir leben drei Mischlinge, zusammen 60 kg schwer.


    Beim Freilauf kommt es auf das Gelände an.
    Laufen wir dort wo kein Wild zu erwarten ist und es keine engen Wege als Zwangswechsel gibt dürfen alle 3 von der Leine.


    Rechne ich mit Wild bleibt die Große an der Schleppleine,
    gibt es viele enge Stellen und die ängstliche Hündin kann dadurch nicht ausweichen, bleibt nur sie oder auch sie (je nach Wildvorkommen) angeleint.
    Der Rüde läuft eigentlich immer frei.


    Alle drei haben einen guten Gehorsam, interessieren sich weder für fremde Menschen noch für andere Hunde.
    Sehr wichtig für mich: alle drei sind trotz Desinteresse an Menschen und Hunden absolut verträglich. Da wird auch ein aufdringlicher Tutnix nicht zur Sau gemacht oder nach grabschenden Händen geschnappt.


    Ich glaube nicht dass ich 60 kg tobende Hunde halten könnte, ich kann mir keinen Grund vorstellen, warum meine drei so heftig reagieren sollten.

  • 5, 7 und 8 Kilo kann ich in jeder Situation halten. Mein Balou ist mal an der Schleppleine durchgestartet weil er einem Hasen hinterherlaufen wollte. Das gab dann einen deutlichen Ruck am Ende der Leine, Balou kam zurückgelaufen und ist so blöd um mich rumgelaufen, dass ich die Schleppleine unter den Füßen hatte und dann einen schönen Freiflug auf den Hintern hatte. Aber die Schleppleine habe ich nicht losgelassen. :D


    In bekanntem Gebiet sind Hermann und Mogli offline unterwegs, Balou an der schleifenden Schleppleine denn ich vertraue ihm nicht, dass er nicht jagen geht. Mein Mann vertraut ihm mehr und er leint auch mal alle Hunde ab. Mein Mann und ich sind meisens allein mit den Hunden unterwegs, zusammen nur mal am WE.


    Rudeldynamik habe ich selten. Hermann ist mit einem Bellproblem eingezogen und hat jeden Hund angebellt. Balou ist "nur" mit gößeren, ebenfalls intakten Rüden unverträglich und bellt ab und zu (ca. einmal/Monat) mit wenn Hermann einen Hund anbellt obwohl der nicht in sein "Feindbild" passt. Bei Balous "Lieblingsfeinden" bellt kein anderer Hund mit. Wenn er auf einen "Lieblingsfeind" reagiert kann ich die 8 Kilo natürlich halten.

  • Hier vier... ja, ich kann Rudellaufen (und ich liebe es). In 99% ömmeln wir unseren Weg so dahin, Geschwindigkeit richtet sich nach dem Ömchen (fast 14, taub). Meine Mädels haben einen vergleichsweise großen Radius, gucken aber immer brav nach mir. Rückruf lernt hier jeder Hund unabhängig vom Rudel und dass dieser funktioniert ist die Voraussetzung für Freilauf. Gruppendynamik entsteht in der Tat beim Sichtjagen, wobei die Mädels in der Regel gut abrufbar sind. Da geht die eine der anderen schon mal nach, ohne zu wissen, warum! Bei Hunde- oder manchen komischen Menschenbegegnungen entsteht in der Tat auch durchaus eine nicht gewollte Gruppendynamik. Kenzie ist, leider leicht depriviert, mitunter sehr unsicher und leider steigt meine Jüngste da mitunter ein. Ist allerdings schon viel besser geworden... anfangs reichte ein schnelleres Atmen von Kenzie, um Aivy in Spannung zu bringen. Bei Hundebegegnungen wird idR also nur der Hund gesichert, der potentiell Stress machen könnte. Ansonsten sind die Mädels stressfrei, solange sie keinen sehen, den sie kennen und unbedingt begrüßen müssen... da klappen die Ohren mitunter zu!

  • Drei Dobermänner, zusammen wiegen Sie knapp 100 kg.
    Rein körperlich halten könnte ich sie wohl nicht, jedoch muss ich das auch nie.


    Bei mir beim gassi gibt es eigentlich nur ein Kommando an das sich alle drei immer sofort und ohne zu zögern zu halten haben.
    Platz - und zwar haben sie zu liegen bevor ich beim ‚z’ bin sonst brennt der Himmel



    Mehr brauche ich eigentlich nicht, funktioniert wenn ich anleinen will weil jemand kommt, funktioniert bei Wild...


    Klar es gibt einige Regeln wie an der Leine will ich kein Theater und sie sollen mir nicht die arme aus reißen aber da bin ich mal strenger mal lockerer.


    Zusammen laufen lassen geht auch immer, selbst wenn Qessy in der Standhitze ist.
    Sie folgen allgemein schon sehr gut.


    Und frei lasse ich sie überall da wo ich sehen kann was kommt, aber ich gehe auch in 90% der Fälle nur an solchen Orten spazieren.

  • Wir haben 4 Hunde und ja, bei nicht ganz 17 kg zusammen, ist das halten natürlich kein Problem.


    Prinzipiell können auch alle 4 ohne Leine laufen, weil sie nicht jagen und folgen.
    Enzo ist aber trotzdem immer an der Schlepp oder Flexi, weil er seit dem letzten Mal gejagt werden panisch vor auf sich zulaufende Hunde wegläuft und nicht mehr stehen bleibt (auch wenn der andere Hunde ihn nicht mehr verfolgt).
    Das ist uns einfach zu unsicher, zumal er in seiner Panik auch vor Straßen keinen Halt macht.


    Die Rudeldynamik hab ich total unterschätzt. Die Hunde sind beinahe gleich alt (zwischen November 2015-Juni 2016 geboren), also war es nicht so, dass immer zu einem "fertigen" Hund ein neuer kam, sondern alle waren gleichzeitig jung und pubertär. Würde ich so nicht mehr machen.


    Diese Rudeldynamik hat schon viel Arbeit gemacht. Wenn 1 aus Unsicherheit bellte, haben 2 andere mit gebellt. Das wiederum hat den "Anfänger" noch mehr aufgestachelt.


    Mittlerweile merkt man es nicht mehr so stark.
    Emma und Otis sind gefestigt und verhalten sich alleine genauso wie im Rudel. Fiora profitiert mittlerweile von dieser Ruhe und ist gemeinsam mit Otis und Emma ruhiger. Ist Enzo dabei, lässt sie sich noch von ihm anstecken.


    Ganz stark merkt man Enzo das Rudel an.
    Sind wir zu 4 unterwegs, macht er auf dicke Hose. Leine wird voll ausgenützt, spielt den Checker. Immer vorne unterwegs, Ohren aufgestellt und scannt die Umgebung.
    Bei Hundebegegnungen hängt er in der Leine (solange der Hund ihn nicht beachtet) und bellt.


    Nur zu 2. (Enzo, Emma) ist er im Radius von 2m unterwegs, bei Hundebegegnungen versteckt er sich hinter meiner Tochter.


    Geht meine Tochter mit ihm alleine, geht er beinahe die ganze Strecke im Fuß. Dreht sich immer wieder um (Richtung zu Hause) und ist insgesamt sehr verhalten. Kommt ein Hund entgegen, dreht er um und will nach Hause. Oder, wenn ein Hund ihnen folgt, muss sie diesen vorbeilassen, weil er nicht weitergeht vor Angst.


    Zu viert gehe ich ungern alleine mit ihnen.
    Also eigentlich ist der Indikator für die Zusammenstellung der Spaziergehtruppe Enzo.
    Ist Enzo mit von der Partie, gehe ich aber am liebsten nur zu zweit, weil er noch viel Aufmerksamkeit braucht.
    Flo und Enzo sind eine ungünstige Konstellation. Zwei unsichere Hunde pushen sich gegenseitig hoch.

  • Vier Hunden laufen hier problemlos im passenden Gelände frei.
    Sobald ich Wild erahne, kommen die zwei Jäger an die Leine.
    Rudeldynamik gibt es hier beim Jagen, beim Bellen und wenn ein Fremdhund sich aufdringlich/frech verhält.
    Zumindest das Jagen und die unerfreulichen Kontakte kann ich aber durch Umsicht verhindern.
    Nur das Bellen nicht. Das ist gelebte Unperfektion. ;)
    Im Freilauf ist es so, dass zwei Hunde sich beständig sehr nah bei mit und/oder meinem Mann aufhalten.
    Die anderen zwei laufen ca. 30-50m voraus, wenn die Strecke "freigegeben" ist. Rückruf sitzt bei allen.

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