Geschichten von der Hundewiese

  • Eingezäunte Hundewiesen gibt es hier bei uns auf dem Lande nicht. Aber in der Nähe jeden Ortes so Ecken, wo sich ein bestimmtes Klientel Hundehalter in Scharen aufhält - also quasi doch eine Hundewiese.


    Derzeit stehen meine Schafe an so einem Gebiet. Ich habe diese Fläche schon häufiger angeboten bekommen, aber es immer deswegen gemieden. In diesem Jahr mit der Futternot ist man ja um jeden Halm froh. Aber der Ort strapaziert meine Nerven schon sehr arg.


    Erster Akt war den Stromzaun mit richtig, richtig viel Saft zu versehen, damit die Tut-Nixe und Gucken-Dürfenden erst Mal alle ordentlich alle eine gebraten bekommen. Tut mir für die Hunde leid, aber ist bei dem Großteil der dortigen Hundehalter unumgänglich. Mein Zaun steht nämlich genau am Parkplatz, wo die ihre Hunde aus dem Auto werfen. Ordnungsgemäß habe ich überall Schilder am Zaun hängen, die darauf verweisen, dass es sich um einen Elektrozaun handelt. Trotzdem habe ich immer wieder herausgerissene Stelle, die darauf hinweisen, dass sich ein Hund darin verheddert hat und vermutlich panisch schreiend versucht hat sich zu befreien. Meine Schafe reißen den Zaun nicht raus.


    Ein Hundehalter ließ seinen Malteser sehenden Auges an der Leine in den Zaun. Das arme Tier schrie wie am Spieß. Er fand das alles ganz tutti. Sein Hund könne ja nicht lesen. Ich muss dazu sagen, dass ich wirklich richtig viel Strom drauf habe und das für einen Hund in dieser Größe sogar gefährlich werden könnte. Darauf machte ich ihn aufmerksam, das fand er total überflüssig.


    Naja, und so geht das da täglich weiter ... ich mache drei Kreuze, wenn ich da weg bin. Ich gehe da übrigens mit meinen Hunden nur, wenn es schon fast dunkel ist oder fahre weg und gehe in der Einsamkeit.


    Noch viel Schlimmer fand ich im Zuge meiner Ausbildung zum Hundefachwirt eine "Schau-Stunde" in einer Hundeschule, die eine Spielstunde anbot mit Kaffee und Kuchen für die Besitzer. Ich weiß gar nicht mehr wie viele Hunde das waren, ich meine so an die zwanzig. Es war wirklich grauenvoll. Ich wusste gar nicht wohin ich mich drehen sollte um kein "Elend" zu sehen. Ich habe dann mal bei den Besitzern erforscht, was deren Motivation ist zu kommen. Es war der nette Plausch mit den anderen Hundehaltern, die Anwesenheit eines Trainers :ugly: und weil Wauzi danach schön müde ist, wenn man heimkommt. Ja, das wird wohl so sein. Davon wäre ich auch fix und fertig als Hund.

  • Hundewiesen gibt es bei uns nicht, ist zu ländlich und bei uns gibt es mehrheitlich nur Bauernhofhunde, welche auch nicht explizit beschäftigt werden. Die bewachen den Hof und gehen selber spazieren.


    Aber selbst wenn es so etwas gäbe, ich würde es ehrlich gesagt meiden.
    Mir persönlich wäre das irgendwie zu heikel, bin da wohl etwas zu vorsichtig, aber ich hätte kein gutes Gefühl dabei.

  • Ohja eingezäunte Hundewiesen wie ich sie liebe. Ich mache mit Naikey und Newton einen riesigen Bogen um diese Wiesen.


    Mit Fino waren wir früher häufig auf solchen Flächen.


    Erinnern tu ich mich an eine 6 Köpfige Familie samt Säugling dafür ohne Hund ,die zwingend auf der Hundewiese ihre Decke zum Picknick ausbreiten mussten.


    Einmal war eine laissez-faire Mama mit ihrem Hund und ihrem kleinen Sohn auf der Wiese und hat ihren Sprössling seine Zeit damit vertreiben lassen jedem Hund der vorbei lief mit einem Stock einen ordentlichen Hieb zu verpassen.


    Dann gab es da noch den Halter einer Standheißen Hündin der seine Hündin ohne einen Ton zu sagen zu Fino auf die Wiese geschmissen hat. Gott Lob war er da schon kastriert ,so schnell wäre ich niemals gewesen.


    Dazu gab es einige unschöne Mobbing und Hetzsituationen ernsthaft was passiert ist aber trotz Bällchen zwischen fremde Hunde werfen nie.

  • Noch viel Schlimmer fand ich im Zuge meiner Ausbildung zum Hundefachwirt eine "Schau-Stunde" in einer Hundeschule, die eine Spielstunde anbot mit Kaffee und Kuchen für die Besitzer. Ich weiß gar nicht mehr wie viele Hunde das waren, ich meine so an die zwanzig. Es war wirklich grauenvoll. Ich wusste gar nicht wohin ich mich drehen sollte um kein "Elend" zu sehen. Ich habe dann mal bei den Besitzern erforscht, was deren Motivation ist zu kommen. Es war der nette Plausch mit den anderen Hundehaltern, die Anwesenheit eines Trainers :ugly: und weil Wauzi danach schön müde ist, wenn man heimkommt. Ja, das wird wohl so sein. Davon wäre ich auch fix und fertig als Hund.

    :smile:


    Solche Stunden gibt es hier auch, moderierte Kontaktstunden.


    Unsere Trainerin in der Hundeschule, die wir besucht haben, als die Große noch klein war, bietet solche Kontaktstunden an, und sie hat mal geäußert, dass sie nach keiner Trainingsstunde so geschafft ist wie nach einer Kontaktstunde...


    Ich dachte mir beim ersten Mal noch so "Versteh ich nicht, die Hunde rennen doch nur so rum...?"
    Aber als wir da dann ein paar Mal waren, hab ich verstanden, warum... kein HH Hat sich mehr für seinen Hund zuständig gefühlt, es hat sich oft eine mobbende Meute begonnen zu bilden, die Trainerin war die ganze Stunde gut damit beschäftigt, zu managen und alles im Griff zu behalten.


    Sie war hinterher wirklich alle... man muss dazu sagen, es wurden nur bekannte Hunde aus ihrer Schule zugelassen, Hunde, die nicht zuverlässig auf Rückruf kamen, wurden an der Schlepp behalten, und von den Schlepp- Hunden dürfte immer nur einer mitlaufen, die anderen mussten dann warten.
    Prollende Rüden wurden mit einem Kanister mit Steinchen drin auseinandergerappelt, Mobber wurden komplett rausgekommen, ängstliche Opfer- Hunde ebenso auf den Schoß des sitzenden HH genommen.


    Mir hat es viel gebracht, das alles so zu beobachten und auch zu sehen, wann die Trainerin eingreift, so hab ich sehr viel über Interaktion zwischen Hunden gelernt.


    Irgendwann sind wir aber nicht mehr hin, denn erstens hat es Geld gekostet, man wusste nie, wer da sein würde, und außerdem hatten wir genug andere Hundekontakte, dass wir dieses Gewusel nicht wirklich gebraucht haben.


    Im Grunde war es eine Übungsstunde in sozialer Kompatibilität für alle Hunde, ziemlich viel Gwerch, und die Besitzer konnten zusammenstehen und schnattern, während die Trainerin die Arbeit gemacht hat.

  • Hier lese ich mal mit.
    Geschichten habe ich aber keine, da wir nie auf einer Hundewiese waren und auch nie auf eine gehen werden. Auch die Wälder etc., wo hier die typischen Hundewiesenleute langgehen, meiden wir.

  • Danke für diesen Thread...


    Ich habe wirklich manchmal den Verdacht, ich sei zu engstirnig, wenn ich solche "Gebiete des Wahnsinns" meide und werde oft von Leuten,die ich beruflich kenne, verwirrt angeschaut, wenn ich "normal-Plauderton" von meinen Hundespaziergängen erzähle.


    Man könnte meinen ich wäre ein wirrer Einzelgänger....
    Nö, ich mag nur nicht mehr diesen elenden Stress mit Tutdnixhaltern und "lassensieihredochmalspielen" (sollte meine 13 jährige BC Hündin mit einem grobmotorischen "altdeutschen Schäfi", der so fett und ohne Kondition war und sichtliche Gelenkbeschwerden hatte, der hätte die schon erschlagen, wenn er einfach nur hingefallen wäre...und das wär er, weil er schon mit BALLIE "ausgelastet" wurde....und ja, da hätte mein Seniorin richtig Spass dran gehabt...gemeinsam Ballie spielen...und dann grad meine Frau Gouvernante......)


    Am Ende wurde ich leicht angepöbelt, dass mein armer Hund nie spielen dürfte....

  • Erlebnis 1: ich damals mit zwei Hunden unterwegs, alles schön leer und die Beiden rannten rum. Es gab dort ein kleines Wäldchen und auch einige Büsche. Also nicht alles komplett übersichtlich. Auf einmal riesen Geschrei, ein lautes Aufjaulen eines meiner Hunde - ich rannte los, komm um die Büsche und sehe eine Familie mit Kind und Kegel (aber ohne eigenem Hund), die mitten auf der Hundewiese Decken und Grill ausgepackt hat.


    Meine Hunde haben dies als Aufforderung auf gefaßt und wollten halt was abgreifen. Die Leute total hysterisch und haben nach den Hunden getreten. Tja, die lieben Leutchen haben dann die Polizei gerufen, nur war das Ergebnis dann so gar nicht in deren Sinne ;-) . Polizisten nicht amüsiert darüber, dass sie dort auf der Hundewiesen lagerten und grillten. Ich bekam keinen Ärger, meine Hunde hatten ja nichts weiter gemacht, als sich den Leute genähert, womit man auf einer öffentlich Hundewiese halt rechnen müsse - O-Ton Polizei.

    Sowas gibt es? Wie geil ist das denn!!! :applaus:
    Sehr vernünftige Polizisten - ich habe mich beim Lesen gerade wirklich mega gefreut :smile:

    Bei dem Thema hat die Dummheit keine Grenzen.


    Wir haben im - inoffiziellen - Hundewäldchen hier mal eine allein freilaufende, hochläufige Weimaranerhündin eingefangen, der schon mehrere Rüden völlig enthemmt nachjacherten. Den Halter haben wir dann ausgangs des Waldes getroffen, als wir das Knäuel entwirrt hatten, die Rüden wieder eingefangen worden waren und wir auf dem Weg waren, die herrenlose Hündin aufs nahe Polizeirevier zu bringen, bevor sie auf die Straße läuft.


    Sein einziger Kommentar: "So ist das, wenn die läufig sind? Kann ich doch nicht wissen, ist ja mehr der Hund meiner Tochter."

    Hmmmmm... also so aus der Distanz sage ich: Der hätte die Hündin bei der Polizei abholen dürfen, mit Nachweis, dass er tatsächlich ein Besitzrecht an dieser hat. Einfach, weil ihm dann von ganz offizieller Stelle gesagt wird, dass so etwas gar nicht geht.


    Aus der Distanz ist aber immer gut reden schreiben ... selber IN der Situation hätte ich die Hündin wohl auch übergeben, wohlwissend, dass sämtliche Argumente an diesem Menschen abprallen.



    Ich mag Hundewiesen. Vorzugsweise in der Woche um 11Uhr bei Regen außerhalb der Ferienzeit

    Also abgesehen davon, dass ich Hundewiesen genau wie du nicht sonderlich mag (es mag da Ausnahmen geben, aber häufiger sehe ich halt auch eher Hunde, deren Menschen im Tiefplausch sind und garnix mitbekommen) - aber bei genau diesen Bedingungen habe ich die schönsten Begegnungen im Wald, wenn eben die ganzen Schönwetter-Hundehalter nicht unterwegs sind.
    Da trifft man dann die richtig netten, umsichtig agierenden Hundehalter, mit ihren manchmal verhaltensoriginellen Hunden, die "nicht mit jedem können" - und dank umsichtigen Managements beim Kennenlernen ergeben sich dann richtig komplikationslose Begegnungen, die allen Beteiligten gut tun. Hat was, bei Regen im Wald zu sein :smile:

    Noch viel Schlimmer fand ich im Zuge meiner Ausbildung zum Hundefachwirt eine "Schau-Stunde" in einer Hundeschule, die eine Spielstunde anbot mit Kaffee und Kuchen für die Besitzer. Ich weiß gar nicht mehr wie viele Hunde das waren, ich meine so an die zwanzig. Es war wirklich grauenvoll.

    Echt gruselig ...
    Mir fällt da allerdings ein Ort ein, den ich immer mal wieder gerne aufgesucht habe, weil es da so unglaublich entspannt ist.
    Da sitzen die Menschen tatsächlich an Biertischen und schlürfen ihr Getränk (mit oder ohne Alkohol), plaudern, haben die frei laufenden Hunde im Blick - und ALLES verläuft friedlich.
    Richtige Ruhrpottidylle :cuinlove:


    Das ist ein "Büdchen" an einem See, etwas abgelegen und quasi ein "Geheimtipp" - leider ist der See seit Jahren blaualgenverseucht, weshalb ich mich dort mit meinen Wasserratten nicht mehr aufhalten kann.
    Schade, das war für mich immer ein Ort zum "Auftanken", weil die Menschen dort kumpelig und gelassen sind, ohne die Verantwortung zu Hause zu lassen...


    Zu Hundewiesen kann ich nicht viel sagen, außer dass ich sie aufgrund einiger weniger Erlebnisse meide.
    Nicht, dass da irgendetwas Schlimmes passiert ist bei diesen seltenen Gelegenheiten - ICH ertrage es einfach nicht mir anschauen zu müssen, wie andere Menschen sich nur um sich selbst und ihre Gespräche kümmern, während deren Hunde sich selbst überlassen sind.

  • Ich nehme mal das ausgewiesene Auslaufgebiet hier dazu, auch wenn kein Zaun drum herum ist.
    Ich finde es schön da. Wiese , Wald, Wege und je nach Tageszeit mehr oder weniger los.
    Man trifft meist die selben Leute, man geht ein Stück, die Hunde dürfen frei laufen. ( Im sonstigen Stadt Gebiet ist Leinenpflicht. )


    Es ist zumindest bei den Leuten die ich so dor gewöhnlich treffe ein Leben und Leben lassen. Wenn mal einer Abhaut *hust* weiß man wo er hin gehört und er wird zurück geschickt. Wenn man wer zu grob wird nimmt man die beiden halt auseinander und keiner macht Theater drum.
    Man weiß wer mit wem kann und soll, wer Leckerlie bekommen darf und wer nicht und wenn man jemand unbekanntes Sieht wird ( meist ) angeleint.


    Klar gibt es auch Knalltüten und komische Leute, aber die weiß man dann und kann ihnen aus dem Weg gehen.


    Also alles in allem schön, mit kleinen Vorkommnissen. Idioten gibt's hakt überall.

  • Hier gibt es Unmengen an Hundezonen (eingezäunt oder offen). Die nächste ist bei uns hinten am Feld. Früher war das ganze Feld inoffizielle Hundewiese, aber seit es die neue Hundezone gibt, fährt die Polizei dort regelmäßig Streife und mahnt alle ab, die ihre Hunde dort noch offline laufen lassen (gut für mich, denn früher konnte ich dort gar nicht mehr übers Feld laufen, weil einem dann immer ein Pulk fremder Hunde entgegen geschossen kam - "die wollen nur spielen" :omg: ).


    Ich gehe dort nur morgens um 5Uhr in die Hundezone, wenn niemand drin ist. Da bin ich froh, wenn die Hunde einfach ihr Ding machen können, ohne dass ich aufpassen muss und ich langsam aufwachen kann.
    Tagsüber meide ich Hundezonen wie der Teufel das Weihwasser.
    Mit Finya war ich früher ab und an mal in einer, als ich noch auf dem Trip "Hundi braucht ja Hundekontakt" war, aber sie fands blöd und ich auch, also haben wirs dann lassen.


    Mir reicht es schon, wenn ich mich außerhalb der Hundezone mit den gefühlt 100 000 HH hier auseinander setzen darf. Ich hab lieber meine Ruhe und bin froh, wenn mich niemand zuquatscht (Freunde mit denen ich gehe natürlich ausgenommen xD ).


    Geschichten gabs massig, aber die will ich gar nicht wieder hochholen. Ist nicht gut für meine Nerven :ugly:

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