Bemerkenswerte Sätze - Teil VII

  • Ach herrje. Parken will gelernt sein! :mute:

    Hatte aber eben auch ein bemerkenswertes Parkerlebnis. Wollte ausparken, mach das Auto an und den Rückwärtsgang rein und sehe einen Mercedes anfahren. Wollte mir keinen Stress machen und warte, bis das Auto vorbei ist. Aber es fährt nicht vorbei, sondern hält so ziemlich direkt hinter mir, die Fahrerin haut den Blinker rein und wartet. Eins weiter neben mir war noch ne große Lücke frei, da stand vorher ein großer VW Bus drin. Aber vielleicht war der Dame die Lücke zu klein und sie wollte lieber zwei Parkplätze belegen. Ich warte, sie wartet, irgendwann wirds mir zu blöd und ich fahr ganz langsam rückwärts raus. Sie fährt auch zurück und hupt entrüstet. Ja, wie kann ich aber auch! Ich hätte natürlich auch versuchen können, mit dem Auto wegzufliegen, aber ich glaub, das schafft meine Karre nicht |)

    PS.: Das war in einer kleinen Nebenstraße und es war weit und breit kein anderes Auto da, also kein Grund, sich hinter jemanden zu stellen, der gerade ausparken will.

  • Ah ja - das sag doch mal den Hundehaltern (nicht nur hier im DF), die sich extra in Gebiete mit Anleinvorschrift mit ihren verhaltensoriginellen Hunden begeben ... und sich dort regelmäßig über diese "wo kein Kläger da kein Richter" so sozial agierenden Regelignoranten ärgern müssen...

    Ich bin "überkorrekt gesetzestreu"? Was heißt das denn?

    Die Frage ist nur ob er wirklich gestört wird oder sich rein aus Prinzip gestört fühlt. Das lese ich gerade nicht ganz heraus.

    Aber schönes Beispiel: Also oben gegebenes Gebiet.

    Dort läuft jemand mit perfekt erzogenem, perfekt sozialisiertem Hund bei Fuß, aber ohne Leine.

    Er bricht die Vorschriften, keine Frage.

    Die Frage ist, beschwerst du dich (oder hast zumindest das Bedürfnis), obwohl du und andere überhaupt nicht belästigt werden? Oder zuckst du mit den Schultern und denkst dir, solange der Hund bleibt wo er ist, ist mir egal ob da eine Leine zwischen denen hängt?

    Ersteres mit ja zu beantworten ist das was man unter typisch deutsch versteht.

    Entweder halte ich mich an Gesetze, und bin damit korrekt gesetzestreu - oder aber ich halte mich nicht an Gesetze und bin damit nicht korrekt gesetzestreu.

    Da gibt es kein über oder unter ...

    Mich nach eigenem Gutdünken mal an Gesetze zu halten und mal nicht, ist Willkür.

    Diese lege ich nach meinen eigenen Maßstäben fest.

    Den Maßstab "überkorrekte gesetzestreue Einstellung" als "sehr (oder typisch) deutsch" gleichzustellen, ist diskriminierend.

    Mhm, lies dir den Spoiler unten durch und sag mir, dass du nichts davon jemals übertreten hast.

    Und klar ist es ein Vorurteil... und wie so ziemlich alle Vorurteile mit einem Quäntchen Wahrheit und vielen Ausreißen.

    Aber nur weil die die Bedeutung nicht passt ändert es nunmal nichts daran.

    Ansonsten entschuldige, ich hatte vergessen, dass ich dir nicht mehr antworten wollte. Wir sind scheinbar ziemlich humorinkompatibel, das läuft echt jedes mal gleich...

    In Deutschland darf man sich kaum noch bewegen, wenn man sich an alle Gesetze halten will?

    Wieso denn das? Kannst du das irgendwie begründen Javik ?

    Naja, nur mal so aus der Straßenverkehrsordnung:

    Ich packs mal in den Spoiler, weil es so lang ist.

    Also, hast du schonmal?

    Spoiler anzeigen

    - Fahrzeugtüren lauter als nötig zugeschlagen
    - Andere irgendwie unrechtmäßig behindert
    - Eine durchgezogene Linie überfahren
    - Über eine rote Fußgängerampel gelaufen
    - Auf der Autobahn oder der Landstraße das Rechtsfahrgebot missachtet

    - Nebeneinander mit den Fahrrädern gefahren
    - Als Teeny/Erwachsener auf dem Bürgersteig gefahren

    - Als Kind beim überqueren der Straße mit dem Fahrrad nicht abgestiegen
    - An Fußgängerampel mit Fahrrad gefahren statt schieben
    - Zu schnell/grundlos zu langsam gefahren
    - Nicht ausreichend Abstand zum Vordermann gehalten
    - Nicht mit wesentlich höherer Geschwindigkeit überholt (auch auf der Autobahn)

    - Beim überholen, abbiegen, oder vorbei fahren jeweils geblinkt
    - Während du beim Beschleunigen überholt wurdest, nicht weiter beschleunigt
    - Jemandem die Vorfahrt genommen (bei auf der Straße parkenden Autos zB)
    - Auf dem Fahrrad beim abbiegen keine Handzeichen gegeben

    - Bei einer abbiegenden Vorfahrt den Füßgängern nicht ihr Vorrecht gewährt
    - Die Mittelinsel eines Kreisverkehrs unnötigerweise überfahren
    - Bei Rückstau auf einer Kreuzung, einem Füßgängerüberweg oder vor einer Einmündung gestanden
    - In Kurven, nah an Fußgängerüberwegen oder Bordsteinabsenkungen geparkt oder gehalten

    - Nicht platzsparend gehalten/geparkt

    - Auf Autobahnen jemanden ausgebremst
    - Nachts, außerhalb von Autobahnen zu schnell gefahren, als dass du innerhalb des Lichtkegels hättest bremsen können (das sind keine 100 km/h...)
    - An Bussen mit Warnblinkern nicht in Schrittgeschwindigkeit vorbei gefahren

    - Einen Bus nicht aus der Haltebucht raus fahren lassen
    - Als Kind/Teeny einen Freund auf Gepäckträger oder Lenker mitgenommen
    - Den Hund oder andere Ladung nicht anständig gesichert
    - Im Auto laut Musik gehört (oder sonstiger Lärm) oder eine falsche (Sonnenbrille) auf gehabt

    - Handy bei laufendem Motor in der Hand gehabt
    - Ein nicht verkehrssicheres Fahrrad/Auto benutzt
    - Radarwarngeräte verwendet
    - Freihändig gefahren oder einen Fuß unnötig von Pedal/Fußrasten genommen
    - Als Fußgänger nicht immer wenn möglich den Gehweg und sonst den rechten Fahrbahnrand genutzt
    - Neben einem Fußgängerüberweg über die Straße oder in Stadt schnell durch den Verkehr durch drübergehuscht
    - Als Kind auf nicht extra gekennzeichneten Spielstraßen gespielt, gilt übrigens auch für generell für Sport

    Also ich bin allein schon heute, weil ich mit vorgespannten Hunden vor meinem nicht verkehrssicheren Rad 200 m durchs Dorf gefahren bin schon wieder einiger Vergehen schuldig...

    Klar es wird nicht immer alles angezeigt und bei vielen Dingen würde einem von Polizei/Anwalt/Richter auch ganz gepflegt und zurecht (und verbotenerweise) der Vogel gezeigt.

    Aber Punkt ist nunmal, es ist verboten. Und wenn man jetzt alles was verboten ist, aber niemand gestört, belästigt oder behindert wird wirklich verfolgen würde, würde das Leben hier wahnsinnig unangenehm werden.

    Und darum ging es ja, eigentlich nicht gestört sein oder überhaupt einen Grund haben, sondern nur weil es gegen das Gesetz ist anzeigen.

    Und diese Einstellung finde ich, in letzter Konsequenz, zum :kotz:.

    Es fühlt sich ja offensichtlich jemand gestört. Und wenn Du Dir die persönlichen Geschichten einiger User und ihrer (Listen-)Hunde ansiehst, dann sollte es auch ganz leicht zu verstehen sein, dass es nicht um Prinzipien, sondern um Vermeidung von Konsequenzen geht, die in erster Linie die Hunde tragen müssen.

    Mich nervt dieses "wenn sich jeder in Deutschland an Gesetze halten würde, könnte sich hier niemand mehr frei bewegen". Ganz ehrlich: es wird ja niemand gezwungen, hier zu leben und einen Hund zu halten. Und wer hier lebt, akzeptiert damit eben das geltende Recht- ob es dem Einzelnen nun gefällt oder nicht.

    Der Hund ist aber nunmal da, er wird die Konsequenzen also so oder so tragen müssen...

    Ich lasse auch jede andere halbwegs substanzielle Begründung gelten (im Sinne von nachvollziehen und akzeptieren, auch wenn ich die Meinung nicht teile), aber nicht ein reines, weil es verboten ist.

    Und mich nervt dieses Totschlagargument, "du kannst ja gehen wenn es dir nicht passt". Ich habe nie behauptet, dass hier alles sch...lecht ist oder ich generell unzufrieden bin nur, dass mich diese Einstellung stört. (Außerdem wird es ja nirgends besser) Und das darf ich in D, dieses Recht verleiht mir das Grundrecht, genauso wie es dir erlaubt anderer Meinung zu sein.

    Hältst du dich an absolut jedes einzelne Gesetz? Kennst du sie überhaupt alle?

  • In Österreich verstößt man schon gegen das Gesetz wenn man mit dem Hund Rad fährt.

    Oder wenn man jetzt noch Pilze sammelt.

    Und ja, meiner Erfahrung nach ist das wirklich "typisch deutsch".

  • Ich hab heute auch schon gegen Regeln verstoßen. Bei Regen am komplett einsamen See mit frei laufendem Hund gelaufen, den Weg verlassen, um Pilze zu sammeln und hinterher den Hund noch über den Strand flitzen lassen. Ist was passiert? Nö. Hat uns jemand gesehen? Zwei Jogger, die etwa 20 Meter entfernt an uns vorbei sind. Wurden sie gestört? Nö. Hätten sie mich melden können? Klar. Weil Freilauf und Verlassen der Wege verboten ist. Haben sie aber nicht, weil wir sie nicht gestört haben.

    Und solange wir keinen belästigen, keine Tiere aufscheuchen und nix außer Fuß- und Pfotenspuren im Sand hinterlassen, läuft Spuk da weiterhin ohne Leine.

  • Wenn ich mich so in den Werkzeugkellern der hiesigen Alteingesessenen umgucke (inkl. dem meines lange verstorbenen Schwiegervaters:hust:): Da ist sich vieles sehr ähnlich - weils hier in der Region halt nur 2 große industrielle Arbeitgeber gab, die (unfreiwillig) die Einrichtung der Werkstatt gesponsert haben.


    Da hatte sich so vor 40 Jahren niemand groß was bei gedacht, es war quasi ne inoffizielle Lohnzulage. War damals aber schon so illegal wie heute - und nach heutigen Werten wahrscheinlich auch nicht mehr akzeptabel. Dafür scheinen mir Rechtsverstöße im Straßenverkehr heute wesentlich akzeptierter zu sein als früher. Was ich persönlich ein No Go finde.

  • Und mich nervt dieses Totschlagargument, "du kannst ja gehen wenn es dir nicht passt". Ich habe nie behauptet, dass hier alles sch...lecht ist oder ich generell unzufrieden bin nur, dass mich diese Einstellung stört. (Außerdem wird es ja nirgends besser) Und das darf ich in D, dieses Recht verleiht mir das Grundrecht, genauso wie es dir erlaubt anderer Meinung zu sein.

    Etwas mich bei dieser Einstellung der Gesetzesübertretung stört und aufregt: Wenn was passiert, haben wir es alle auszubaden.

    Das ist leider so. Ein paar Hundehalter lassen ihre Vierbeiner andere Wesen belästigen - blubb: Leinenpflicht in dem gesamten Gebiet. Hundehalter in Verruf. Einige Rassen verboten.

    Einige Radfahrer fahren auf dem Bürgersteig oder legen asoziales Fahren auf der Straße an den Tag - zack, biste als Radfahrer durch.

    Usw. usf.

    Und Gesetze kommen in der Regel nicht dadurch zustande, dass sich alle hübsch rücksichtsvoll verhalten haben und keiner gestört wurde.

    Da widersprichst du dir auch ein wenig selbst. Wenn es so "typisch deutsch" ist, korrekt zu sein (und ja, ich weiß, dass ist halt das gängige Klischee), dann gäbe es nicht immer mehr Verbote und immer mehr Regeln. Dann wäre dafür gar kein Bedarf.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!