Kein Vertrauen zu Klinik
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Da mir gerade der Kopf schwirrt, möchte ich einfach mal meine Erfahrungen und Gedanken mit euch teilen, in der Hoffnung, dass ich dadurch vielleicht zu einer klareren Sicht auf die Dinge gelange.
Ganz grob zusammengefasst: Meine Hündin hat seit etwa einem Jahr mit schweren Magen-Darm-Problemen zu kämpfen. Eine richtige Ursache wurde bis heute nicht gefunden. Die Symptomatik hat sich bei beiden Läufigkeiten, die sie in den letzten 12 Monaten hatte, jeweils wieder massiv verschlechtert, bspw. hatte sie bei der ersten extrem abgenommen und war nur noch Haut und Knochen. Als es ihr dann wieder einigermaßen gut ging, kam direkt die nächste Läufigkeit und alles (Gewichtsabnahme etc.) fing wieder von vorne an. Aufgrund einer ebenfalls schweren Futtermittelallergie war und ist es nicht möglich, ihr schnell mit tierischem Fett, Öl, Nudeln o.ä. wieder Gewicht draufzufüttern, da sie auf alles reagiert (aktuell gibt es tatsächlich gar nichts, was sie verträgt - sie reagiert auf alles mit Bauchschmerzen, vermehrter Säurebildung etc.).
Seit etwa einem Jahr soll sie bereits wegen Knoten am Gesäuge operiert werden, was aber aufgrund des ständigen Untergewichts bisher nicht möglich war. Nun hat es aber in den letzten Wochen endlich geklappt, sie (erstmals seit einem Jahr) wieder gerade so auf Normalgewicht zu bringen. Da ihre Läufigkeit im August/September kommen dürfte, sehe ich jetzt die einzige Chance, sie schnell vorher noch kastrieren zu lassen, dabei die Gesäugetumore zu entfernen und auf diesem Weg hoffentlich einen erneuten schweren Rückfall zu vermeiden. Auch besteht die Möglichkeit, dass die Magen-Darm-Problematik z.T. hormonell bedingt ist, auch deshalb wäre eine Kastration sinnvoll.
Da mir bei ihr mit ihrer Vorgeschichte eine Inhalationsnarkose plus EKG-Monitoring extrem wichtig sind, kommen hier nur die großen Kliniken in Frage (mein Haus-TA bietet beides leider nicht an). Mit allen im Umkreis von 50 km habe ich aber innerhalb der letzten Jahre bereits schlechte Erfahrungen gemacht, mit der letzten am heutigen Tag. Ich hatte kurzfristig einen OP-Termin für kommenden Freitag in dieser Klinik bekommen, heute war Voruntersuchung. Und nun habe ich ein total schlechtes Bauchgefühl und weiß nicht recht, was ich machen soll.
Der TA (Klinikchef) hat sie kaum untersucht, die von der Klinik angeforderten Unterlagen (aktuelle Blutwerte, Ultraschall- und Röntgenbilder), die ich gestern extra noch bei meinem Haus-TA abgeholt habe, wurden nicht mal angeguckt. Als ich darauf hinwies, dass meine Hündin einen minimalen Herzfehler hat, hielt er ihr das Stethoskop 2 (!!!!) Sekunden an den Brustkorb und nahm es dann sofort wieder weg mit den Worten "Ja, alles ok." Also, ich bin kein Mediziner, aber ich bezweifle wirklich, dass man innerhalb von Sekunden eine Aussage über die Funktionalität des Herzens treffen kann. Ich kam auch kaum dazu, die Vorgeschichte meiner Hündin zu erzählen. Als ich ihn fragte, ob er die OP durchführt, hieß es, nein, das mache irgendjemand seiner Kollegen, das würde man dann sehen. Dann wurden mir noch die ungefähren Kosten mitgeteilt (800 €, k.A. ob das für diese OP nun angemessen ist oder nicht, spielt für mich aber auch eher eine untergeordnete Rolle). Es gab keine Informationen o. Anweisungen zum OP-Tag selbst, gar nichts. Ich war keine 3 Minuten im Behandlungsraum. Ein anderer TA, mit dem ich vor ein paar Tagen bei der Terminvergabe kurz telefonischen Kontakt hatte (der die OP allerdings auch nicht durchführen wird), meinte am Telefon, ich könne ihr bis zu vier Stunden vor der OP noch etwas zu fressen gebe. Das habe ich so vorher auch noch nie gehört, meines Wissens gilt das für Wasser und nicht für feste Nahrung (da eher 12-16 Stunden).
Ich weiß, dass es in Kliniken anders zugeht als in einer beschaulichen Tierarztpraxis, aber dieses Gefühl, nur eine Nummer zu sein, nicht zu wissen, wer operiert und ob derjenige kompetent ist, macht mich verrückt. Ich habe - ja, vielleicht unberechtigt - wahnsinnige Angst davor, dass meine Hündin die Narkose nicht überlebt. Ich will nur das Beste für sie, darum soll es ja auch eine top ausgestattete Klinik sein und nicht die Wald-und-Wiesen-Tierarztpraxis. Bei ausnahmslos allen Kliniken hier gibt es neben guten auch auffällig viele 1-Sterne-Rezensionen, bei denen man das kalte Grauen bekommt. Normalerweise bin ich bei Bewertungen aus dem Internet vorsichtig, aber den schlechten Eindruck, den viele dort schildern, kann ich aus eigener Erfahrung mit den Kliniken bestätigen. Entsprechend ernst nehme ich diese daher auch. Selbst, wenn ich bei den noch weiter entfernten Kliniken gucke, sieht es nicht anders aus. Ich habe also irgendwie die Wahl zwischen Pest und Cholera.
Auf der anderen Seite sage ich mir, dass eine Kastration immer noch eine Routine-OP ist, die jeder TA hinbekommen sollte. Und das ich mir nicht so große Sorgen machen sollte, statistisch gesehen ist es extrem unwahrscheinlich, dass bei der OP nicht alles glatt geht. Dass es auch in Kliniken für Menschen normal ist, dass man vorher oft nicht weiß, wer einen operieren wird. Und dass das jetzt vielleicht der einzig mögliche Zeitpunkt für einen sehr langen Zeitraum sein könnte. Die Zeit rennt, es ist daher auch fraglich, ob ich so kurzfristig noch einen OP-Termin in einer anderen Klinik bekommen würde. Es gab in der ein oder anderen Klinik in der Vergangenheit z.T. Ärzte, die sich mehr Zeit genommen haben, die etwas empathischer wirkten. Letztlich sagt das aber auch nichts über ihre Kompetenz aus, den Bewertungen nach zu urteilen sind diese Kliniken auch keinen Deut besser und bei allen hatte ich immer den Eindruck, dass es in erster Linie darum ging, mir den Einsatz möglichst vieler Geräte aufzuschwatzen, um den Preis in die Höhe zu treiben.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich ringe total mit mir und wäre daher total dankbar für Input von außen. Wie würdet ihr euch in dieser Situation entscheiden? Ich würde mich freuen, eure Gedanken zu diesem Thema zu lesen.
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Hi,
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Ich würde auf mein Bauchgefühl hören. Wenn du dich da nicht gut betreut fühlst, gehe woanders hin.
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Ich kann dir dazu leider so gar keine Tipps geben, verstehe aber dein Dilemma.
Ich muss dazu sagen, dass ich mit Benni in der Tierklinik, in der wir immer waren, hochzufrieden war. Aber die hatte auch nur ne 3-Sterne Bewertung und viele unzufriedene Kunden. Ich hatte da auch mal ne Tierärztin, die ich total kacke fand. Ich bin dann immer zu dem einen Tierarzt und habe mir auch immer nur bei dem Termine geben lassen.
Vor kurzem war ich hier in der Klinik, Dörflich gelegen, aber trotzdem eine große Klinik, die alles da ahebn. Und da habe ich mich (wie gesagt, in Erfurt war ich absolut zufrieden!) richtig extrem gut aufgehoben gefühlt. Der Tierarzt hat Benni erst einmal im Warteraum begrüßt, im Leckerchen gegeben und dann sind wir zusammen rein und er hat Benni im Raum herum laufen lassen, ihn immer kurz gelockt und dann untersucht und wieder laufen lassen und hat sich richtig Zeit genommen. Im Vergleich habe ich jetzt bemerkt, dass ich mich da noch besser aufgehoben gefühlt habe.
Bei sämtlichen OPs habe ich bisher immer auf die Ärzte vertraut. Ich habe weder mich über Narkosemöglichkeiten informiert noch sonstetwas. Ich habe da immer den Ärzten vertraut und das hat bisher auch immer gut geklappt. Aber eben nur diesem einen Arzt in der Erfurter Klinik, der kannte auch Bennis Krankengeschichte.
Die "normale" Tierärztin hier hat sich Bennis komplette Geschichte angehört, aber da sie bis auf Zahnreinigung keine OPs macht, war das eher Interesse am Hund. Sie mag Benni auch. Der Arzt hier in der Klinik hat nachgefragt und ich glaube, die haben das auch in die Akten eingetragen.
Ich weiß nicht, ob dir mein Bericht nun irgendwie hilft, dich sicherer oder unsicherer macht, aber ich wollte zumindest mal meine Erfahrungen berichten.
Und ich kann sagen, dass die Erfurter Tierklinik Benni 2 mal das Leben gerettet hat. Ohne deren schnelles Eingreifen und Handeln wäre Benni heute nicht mehr hier. -
Ich persönlich würde es dort nicht machen lassen.
Mir ist schonmal eine Hündin nach der Kastration fast verblutet, weil der Depp von Tierarzt seine Naht schief gesetzt hat.
Wenn ich in einer Klinik kein wirklich gutes Gefühl habe, fahre ich weiter. Auch viel weiter.
Ist einfach uU zu schlimm wenn was schief geht und im Laufe meines Lebens hab ich leider schon einiges schief gehen sehen.
Es tut mir dolle leid, wie blöd eure Situation grad ist!
Fühl dich gedrückt!
Ich hoffe ihr findet einen guten Weg!
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Da ihre Läufigkeit im August/September kommen dürfte, sehe ich jetzt die einzige Chance, sie schnell vorher noch kastrieren zu lassen, dabei die Gesäugetumore zu entfernen und auf diesem Weg hoffentlich einen erneuten schweren Rückfall zu vermeiden. Auch besteht die Möglichkeit, dass die Magen-Darm-Problematik z.T. hormonell bedingt ist, auch deshalb wäre eine Kastration sinnvoll.
Würde ich bei diesen Symptomen auch machen lassen, keine Frage.
Und dass das jetzt vielleicht der einzig mögliche Zeitpunkt für einen sehr langen Zeitraum sein könnte. Die Zeit rennt, es ist daher auch fraglich, ob ich so kurzfristig noch einen OP-Termin in einer anderen Klinik bekommen würde.
So knapp, wenn es denn Ende August, Anfang September erst wieder losgehen soll, finde ich das gar nicht. Wartet man bei Dir in der Nähe (relativ gemeint) echt so lange auf OP-Termine? Bei uns höchstens eine Woche ... wenn es gute Gründe gibt, dass es schneller bis sofort gemacht werden muss, dann schiebt man das noch dazwischen (und trotzdem ordentlich gemacht).
Es gab in der ein oder anderen Klinik in der Vergangenheit z.T. Ärzte, die sich mehr Zeit genommen haben, die etwas empathischer wirkten. Letztlich sagt das aber auch nichts über ihre Kompetenz aus,
Wenn Du ein schlechtes Bauchgefühl hast, es Dir an Empathie in Klinik 1 mangelt, dann würde ich es schon als Verbesserung empfinden, wenn das bei Klinik 2 nicht so gruselig ist. Zumal ich finde, dass Vorabinformationen und sich bei der Voruntersuchtung mehr Mühe zu geben (sehr wichtige Komponenten), die spätere Fehlerquote senken können.
Würde wie @RafiLe1985 mehr mein Gefühl entscheiden lassen, weniger die Sterne. Zumal es wahrscheinlicher ist, wenn jemand unzufrieden ist (warum auch immer), dass er dann wettert und schlechte Noten verteilt. Für alle anderen, die glücklich ihren Liebling wieder in die Arme schliessen, ist haargenau damit der Fall abgeschlossen.
Natürlich gehe ich auch rational und nicht nur mit Gefühl an solche Dinge heran. Mich interessiert selbstverständlich auch der Ruf solcher Kliniken. Doch ich verlasse mich dabei weniger auf das Internet, mehr old school, also Mundpropaganda.
Und dann versuche ich mir selbst einen Eindruck zu verschaffen und das wäre dann bei eben solch einer Voruntersuchung. Läuft die nach Schema-F-Turbo-nächster-Bitte, dann hat man ganz sicher auch bei mir verloren, aufgrund rationaler und emotionaler Erwägungen. Oder so, was ich dort rational sehe, schlägt mir glatt auf mein Bauchgefühl
.Denn mein Kopf sagt mir: "Wenn die das schon so durchschludern, wie geht es denn dann erst im OP ab, wenn keiner mehr zusieht?" Und vor meinem Kopfkino mutiert er OP zur Fabrik mit Fliessband, die Chirurgen mit weissem Kittel ...

Logisch, dann bekommt man ein sehr mieses Gefühl

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Meine Huendin war auch ein Risikopatient, konnte aber GsD bei meiner Haus-TAe operiert werden (die hat das tatsaechlich alles). Einfach weil mir lieber war, sie stirbt im schlimmsten Fall bei einem TAe, der die Sache so ernst nimmt wie sie ist.
Wenn du ein schlechtes Gefuehl hast, such eine andere TK! Du bist nicht verpflichtet sie dort operieren zu lassen!
Ich brauche niemanden der mir das Haendchen haelt und dem Hund Zucker in den Hintern pustet. Aber ich verlange, dass das Krankenbild des Hundes ernstgenommen wird und dazu gehoert fuer mich auch ein entsprechendes Gespraech bei der Voruntersuchung (Ausnahme: Der Hund samt Krankengeschichte ist dort bekannt!).Ich (!) wuerde andere TK anrufen, das Problem schildern und gucken ob sich was passendes findet.
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Ich weiß, dass es in Kliniken anders zugeht als in einer beschaulichen Tierarztpraxis
Das muss nicht so sein.
Und ich würde mich auch schei$e fühlen, wenn meine Sorgen nicht ernst genommen würden und mein Hund nur ein "Fall" wäre.Wenn Du keine Alternative hast, würde ich das offensiv angehen und einen Termin beim Chef machen.
Schildern, was Du doof findest.
Er will Leistung verkaufen und muss Dich als Kunden gewinnen.
800 € muss er auch begründen (auch wenn es Dir wurscht ist: es ist viel Kohle dafür!).Und dass Du nicht weißt, wer operiert: Liegt halt an den Einsatzplänen.
Entspann Dich!
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Ich kann dazu nicht viel beitragen, weil ich (glücklicherweise) keine Ahnung von Kliniken usw habe.
Ich glaube, wenn ich an die Kompetenz der Ärzte glaube, würde ich meine eigenen Gedanken darüber zurückstellen. Gibt es aber kein ordentliches Vorgespräch, würde ich mir eine andere TK aussuchen.
Ich drücke euch jedenfalls die Daumen, dass die OP deiner Kleinen hilft und es ihr danach endlich besser geht und sie stabil ist!
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Ich fühle mich in unserer Klinik sehr gut beraten, alles wird erklärt, auch wenn's supervoll ist oder im Notdienst.
Höre auf drin Gefühl. -
Aus welcher Region kommst du denn?
Vielleicht hat jemand Erfahrungswerte bzw. Empfehlungen.Deiner Hündin wünsche ich, dass sie die OP gut übersteht und sich anschließend auch das Magenproblem erledigt hat.

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