Kein Vertrauen zu Klinik

  • Ach Mensch, fuehl Dich mal gedrueckt :streichel:

    Ich kenne dieses Gefuehl nur zu gut. Mein Windspielchen ist ein Narkose- Risikopatient und ich lasse dementsprechend ungern bzw. mit viel Sorge operative Eingriffe vornehmen, selbst wenn sie wirklich sein muessen. Sie hatte Anfang des Jahres einen vereiterten Backenzahn mit Filstelgang/Durchbruch in die Nasenhoehle, und so kamen wir leider nicht drumrum. Aber ich bange jedesmal total und fuehle mich eigentlich nie wirklich sicher, weil ich immer das Gefuehl habe keiner ist sich der Problematik Windspiel-Narkose wirklich bewusst in der Klinik ... (Voellig bescheuert, aber ich komme mir irgendwie immer schnell abgespeist vor, wenn ich es anspreche).

    Ich bin jemand, dem es in der Beziehung irgendwie wirklich niemand Recht machen kann - selbst bei der Haustieraerztin, die ich sehr mag und schaetze, fuehle ich mich zeitweise nicht so ernstgenommen in meinen Sorgen wie ich das gern haette. Vielleicht bringt das mein eigener Beruf im Gesundheitswesen mit sich (ich hinterfrage gern und viel wenn es an's medizinische geht)? Keine Ahnung. Ich wuerde auch wahrscheinlich auf mein Bauchgefuehl hoeren und abwaegen, ob Du vielleicht eine alternative Klinik zur Auswahl hast wo Du Dich wohler fuehlst. Alles Liebe!

  • Hallo!

    Erst einmal vielen Dank für eure Antworten und auch für das liebe Daumendrücken! Das können wir wirklich gut gebrauchen. Bevor ich auf einzelne Antworten eingehe, mal der aktuelle Stand:

    Ich habe mittlerweile Kontakt zu einer anderen Klinik aufgenommen. Diese gilt als recht renommiert und sehr gut ausgestattet, aber auch als sehr überteuert (Evidensia lässt grüßen) und im Netz finden sich, wie bei allen anderen, ebenfalls viele negative Bewertungen (allerdings oft die Notfallversorgung nachts und am WE betreffend). Ich habe dort jetzt einen OP-Termin für nächste Woche bei einem der Chefärzte, der u.a. auf Weichteilchirurgie und Onkologie spezialisiert ist, bekommen. Zu diesem Arzt findet man einige, wenn auch wenige Bewertungen im Netz, die aber alle positiv sind (soll sich Zeit nehmen, alles erklären etc.).
    Der negative Punkt: Es gibt eine Voruntersuchung und ein Vorgespräch, aber erst am Tag der OP. Die Sprechstundenhilfe meinte, das würde alles direkt vor der OP besprochen werden. Als ich Sie nach einem Kostenvoranschlag fragte, meinte sie, das würde der Arzt ebenfalls mit mir am OP-Tag besprechen, aber ich solle mal mit 1100 € rechnen. Sie will aber noch mal nachfragen. Auch hier keine Vorabinformationen zum OP-Tag (z.B. wie lange sollte der Hund nüchtern sein etc.). Positiv ist, dass ich ihr alles Wichtige am Telefon schildern konnte, sie hat es sich notiert und gibt es wohl an den Arzt weiter.

    Ich war schon ein paar Mal in dieser Klinik, allerdings nie bei diesem Arzt. Meine Erfahrungen sind so lala, manchmal konnte man uns helfen, manchmal nicht, das schien einfach ganz stark von den behandelnden TÄ abzuhängen. Allerdings machte alles immer einen sehr professionellen Eindruck, die Klinik ist auch wirklich groß und dadurch alles in allem recht unpersönlich, fast vergleichbar mit einem kleinen Krankenhaus für Menschen. Man hat sich dort aber bisher immer vergleichbar viel Zeit für uns genommen.

    Kurzum: So 100 %ig zufrieden bin ich mit dieser Vorgehensweise auch nicht, bin aber nun geneigt, eher in diese Klinik zu gehen als zu der anderen. Immerhin weiß ich hier, wer operieren wird, nämlich offensichtlich jemand mit entsprechender Fachkompetenz (auch, wenn ich den Operateur, wie auch bei der anderen TK, erst am Tag der OP kennenlernen würde). Ein weiterer Vorteil ist, dass die OP morgens stattfindet (wegen evtl. Hitze) und die Klinik bei mir um die Ecke ist, ich fahre eher ungern mit einem frisch operierten Hund auf der Rückbank, wo ich ihn nicht ständig im Blick habe, stundenlang durch die Gegend. Das Vorgespräch erst am Tag der OP...hm, könnte ne Masche sein. So kurzfristig und direkt vor Ort werden wohl deutlich weniger Leute abspringen. Und blöd, wenn dann doch irgendwas nicht passt. Dann habe ich mal eben fast zwei Wochen verschenkt und die Suche geht von neuem los...

    Was meint ihr? Das, was ich mir vorstelle (Voruntersuchung, umfassende Anamnese ein paar Tage vorher, Empathie, hochmoderne Narkosetechnik und fachliche Kompetenz), scheint es als Gesamtpaket hier einfach nicht zu geben und vllt. muss ich da enfach Abstriche machen... :/

    Zitat

    So knapp, wenn es denn Ende August, Anfang September erst wieder losgehen soll, finde ich das gar nicht. Wartet man bei Dir in der Nähe (relativ gemeint) echt so lange auf OP-Termine?

    Ich weiß nicht, wann sie wieder läufig wird. Ihre letzte Läufigkeit war verzögert (im März statt wie sonst Ende Januar) und verlief auch nicht normal, so dass ich nur schätzen kann, wann die nächste kommt. Theoretisch könnte es auch schon Mitte August soweit sein.
    Leider wartet man hier je nach Klinik z.T. schon lange auf einen Termin, jedenfalls dann, wenn man einen bestimmten Arzt möchte. Ich hatte noch in einer weiter entfernten Klinik angefragt (dort, wo zumindest zwei Ärzte einen recht emphatischen und kompetenten Eindruck gemacht hatten) und ein OP-Termin ist erst wieder in einigen Wochen möglich, das könnte unter Umständen dann schon zu lang sein.

    Zitat

    Denn mein Kopf sagt mir: "Wenn die das schon so durchschludern, wie geht es denn dann erst im OP ab, wenn keiner mehr zusieht?" Und vor meinem Kopfkino mutiert er OP zur Fabrik mit Fliessband, die Chirurgen mit weissem Kittel ...

    Ja, genau das geht mir auch durch den Kopf. Schreckliche Vorstellung! Aber diese Turbo-F-Nummer scheint in den großen Kliniken doch irgendwie an der Tagesordnung zu sein.

    Zitat von Eni46

    Aus welcher Region kommst du denn?


    Vielleicht hat jemand Erfahrungswerte bzw. Empfehlungen.

    Aus dem Hamburger Raum. Durch habe ich bisher u.a.: TK Oerzen, TK Norderstedt, TK Lübeck, TK Quickborn, TK Alstertal. Darüber hinaus jede Menge TA-Praxen.

    Zitat von Murmelchen

    Ich brauche niemanden der mir das Haendchen haelt und dem Hund Zucker in den Hintern pustet. Aber ich verlange, dass das Krankenbild des Hundes ernstgenommen wird und dazu gehoert fuer mich auch ein entsprechendes Gespraech bei der Voruntersuchung (Ausnahme: Der Hund samt Krankengeschichte ist dort bekannt!).

    Das brauche ich auch nicht. Zu viel Emotionalität finde ich sogar eher kontraproduktiv in medizinischen Berufen. Aber es ist für mich einfach ein Pluspunkt, wenn man zumindest ein wenig Empathie fürs Tier seitens des Arztes spürt und man menschlich kein schlechtes Bauchgefühl hat. Wäre für dich ein Vorgespräch erst am Tag der OP ein Ausschlusskriterum? Oder vielleicht sogar von Vorteil, da beim TA dadurch wichtige Infos vllt. präsenter sind?

    @Mona X

    Oje, das sind solche Erfahrungsberichte, die mich wieder total unsicher machen. :streichel: :ill: Vielen lieben Dank für dein Mitgefühl!

    @Ocarina

    Doch, dein Post hilft mir auf jeden Fall weiter. Es ist toll zu lesen, dass es auch noch ganz andere Kliniken gibt, in denen es durchaus persönlich zugeht. Ich habe z.B. ähnliche Erfahrungen mit der TK Leipzig gemacht - die ist aber jetzt, genau wie Erfurt, letztlich doch einfach zu weit weg.

  • Also deine jetzige Variante finde ich gut.
    OP-Gespräch kenne ich auch nur direkt am Tag der OP und das einzige, was bisher zu den OPs gesagt wurde ist, dass Benni früh nix essen soll.
    Benni wurde aber auch schon einmal in Narkose gelegt, als er früh etwas zu essen bekommen hatte (mein Mann hatte ihn gefüttert, ohne daran zu denken, dass er operiert werden sollte). Ich bin dann in die Klinik, habe für und wider mit dem Arzt besprochen und da es nur eine kurze, leichte Narkose war (Daumennagel ziehen, der war gespalten und Benni lief nicht mehr, weil es ins Fleisch drückte) habe ich es trotzdem machen lassen. Ich war aber dann auch die ganze Zeit dabei. Hat ja nur 10 Minuten gedauert von Narkose legen bis aufwachen.

    Ich drücke dir auf jeden Fall die Daumen, dass alles gut verläuft und du zufrieden mit der jetzigen Klinik bist. Leipzig und Erfurt arbeiten übrigens eng zusammen. :D
    Und Erfurt hat bei den Beurteilungen glaube ich 3 Sterne oder so. xD

  • Ein weiterer Vorteil ist, dass die OP morgens stattfindet (wegen evtl. Hitze)

    Das ist normal.
    Zum einen kann die TK besser planen, wenn die OPs vor der Sprechstunde liegen.
    Zum anderen ist es einfacher, den Hund über Nacht hungern zu lassen (12 Stunden).

    Immerhin weiß ich hier, wer operieren wird

    Nee. Du weißt nur, wer das mit Dir bespricht.
    Wenn die TK Ausbildungsklinik ist, kann da auch ein TA in Facharzt-Ausbildung (unter Anleitung) einen Haken in seinen Ausbildungsplan machen.

    Aber diese Turbo-F-Nummer scheint in den großen Kliniken doch irgendwie an der Tagesordnung zu sein.

    Die kriegen doch im Regelfall Überweisungen. Zu Hund und Halter haben sie keine Beziehung.

    wenn man zumindest ein wenig Empathie fürs Tier seitens des Arztes spürt

    Woher soll die denn kommen?
    Wenn HH so an die TA-Suche gehen, dass es möglichst billig sein soll oder der TA möglichst gute Bewertungen haben soll (nur als Beispiel), dann wird der TA doch auch ohne Empathie ausgesucht.
    Das schallt dann eben zurück. So wird der Patient zu einem "Fall".

  • Mir ist es recht egal, wann das Vorgespraech stattfindet. In den Kliniken kenne ich es nur direkt vor der OP o.ae. Kann aber auch daran liegen, dass 'meine' TK rechr weit weg ist und es daher gar nicht anders ging (oder wir waren notfallsmaessig dort).

    Empathie zum Tier...hmh hmh. Ich will, dass mein Tier gut behandelt wird und das der TA weiss, was er tut (+ Vorgeschichte ernstnehmen, usw.). In grossen Kliniken sind die Patienten meist nur 'kurz' da, anders als beim Haus-TA. Ich finde es schwer da irgendwie Empathie zu zeigen (was zusaetzlich jeder Mensch anders zeigt) ;)
    Der TA, der meinen Rueden operiert hat, ist eher vom alten Schlag. Da wurde der Hund ziemlich ruppig angefasst usw. Aber nie wurde ihm unnoetig weh getan o.ae. und die OP hat der TA absolut super durchgefuehrt!

    Auf irgendwelche Bewertungen im Netz geb ich uebrigens absolut nix. Ich such die nicht mal, weil sie mir egal sind. Was ich mache ist Freunde/Bekannte fragen, ich frag meine Haus-TAe (falls sie nicht jemanden empfiehlt) und lese mir die Qualifikationen des entsprechenden TA durch.
    Bei dem o.g. TA haette ich auch ne schlechte Bewertung abgeben koennen, weil unser Termin abgesagt wurde...nachdem wir 3 Stunden oder so gewartet hatten. Das wurde aber gemacht, nachdem sie einen Notfall operiert haben und fuer die OP meines Ruedens absolut fit (geistig und koerperlich) sein wollten. War mir mehr als Recht, koennte ich bei der Bewertung aber einfach weg lassen ;)

  • @Mona X

    Oje, das sind solche Erfahrungsberichte, die mich wieder total unsicher machen. Vielen lieben Dank für dein Mitgefühl!

    Oh Nein! Das war absolut nicht meine Intention!
    Tut mir sehr leid!
    Ich wollte dir nur zu einer Klinik raten bei der du kein ungutes Gefühl hast. :streichel:

    Ich finde das was du von der Klinik die du jetzt im Auge hast geschrieben hast klingt so, dass ich es an deiner Stelle dort machen lassen würde. :gut:

    Woher soll die (Empathie) denn kommen?

    Manche Menschen sind einfach so.
    Wie Zuneigung braucht auch Empathie nicht unbedingt eine große Vorgeschichte oder Gegenleistungen etc.


    Mir ist fachliche Kompetenz bei einem Operateur schon auch wichtiger als Empathie.
    Aber wenn sie ganz fehlt, such ich mir nach Möglichkeit doch jemand anderen, mit vergleichbar hoher Kompetenz.

  • Wie Zuneigung braucht auch Empathie nicht unbedingt eine große Vorgeschichte oder Gegenleistungen etc.

    Klar ist das eine Charaktereigenschaft.
    Die kann man Ärzten aber auch aberziehen, wenn man sie auf Preis und Effizienz reduziert.

    Für mich ist der TA jemand, dem ich ein geliebtes Tier übergebe und annehme, dass er meine Liebe ein Stück weit teilt und mich versteht.
    Das geht eigentlich nur über Kennenlernen, viel Kommunikation.

    Naja, ich bin halt kein Freund von TA-Hopping.

  • Also deine jetzige Variante finde ich gut.
    OP-Gespräch kenne ich auch nur direkt am Tag der OP und das einzige, was bisher zu den OPs gesagt wurde ist, dass Benni früh nix essen soll.
    Benni wurde aber auch schon einmal in Narkose gelegt, als er früh etwas zu essen bekommen hatte (mein Mann hatte ihn gefüttert, ohne daran zu denken, dass er operiert werden sollte). Ich bin dann in die Klinik, habe für und wider mit dem Arzt besprochen und da es nur eine kurze, leichte Narkose war (Daumennagel ziehen, der war gespalten und Benni lief nicht mehr, weil es ins Fleisch drückte) habe ich es trotzdem machen lassen. Ich war aber dann auch die ganze Zeit dabei. Hat ja nur 10 Minuten gedauert von Narkose legen bis aufwachen.

    Ich drücke dir auf jeden Fall die Daumen, dass alles gut verläuft und du zufrieden mit der jetzigen Klinik bist. Leipzig und Erfurt arbeiten übrigens eng zusammen. :D
    Und Erfurt hat bei den Beurteilungen glaube ich 3 Sterne oder so. xD

    Vielen Dank fürs Daumen drücken! :-) Ja, ich fühle mich mit der jetzigen Variante auch wohler, angespannt bin ich aber natürlich dennoch. In einer Woche ist es schon soweit...

    @Murmelchen

    Danke für deinen Beitrag. In Großstädten ist das immer ein wenig schwierig mit "Freunde/Bekannte fragen", da aufgrund der großen Anzahl an möglichen Anlaufstellen die Erfahrungen mit einer bestimmten Praxis oder TK natürlich eher gering sind. Im Normalfall gebe ich auf Bewertungen auch nicht viel, weil ich weiß, wie die teilweise entstehen...aber wenn man nicht anders an Erfahrungsberichte bekommt bzw. sich ein umfassendes Bild machen möchte, gehts auch manchmal nicht anders.

    Auf jeden Fall ist es beruhigend zu wissen, dass es offenbar normal ist, dass das Vorgespräch auch erst am Tag der OP stattfindet.

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