Der "gefährliche" Hund

  • Nehmen wir an, Schmerzen sind die Ursache. Der Hund wird behandelt. Vorerst keine Schmerzen mehr und verhält sich normal (was ich mir nicht vorstellen kann, wenn der Hund bereits mit einem Jahr auffällig war, dass jetzt plötzlich nur Schmerzen schuld sind).Und dann hat der Hund wieder Schmerzen, warum auch immer. Dieses mal vielleicht an anderer Stelle, vielleicht sticht ihn eine Biene, er klemmt sich die Pfote in der Tür... Und dann tickt er wieder so aus?
    Selbst wenn der Hund Schmerzen hatte, finde ich das Verhalten nicht tragbar.

    Die einzige Erkrankung die so ein Verhalten für mich "rechtfertigen" würde, wäre ein Hirntumor der sich entsprechend auswirkt. Wäre das der Fall bleibt aber auch nur noch eine Möglichkeit: den Hund erlösen.

    Gehen wir mal von einigen gesundheitlichen Fällen aus:

    Hirntumor - operabel oder inoperabel? Lässt sich was ändern oder nicht?
    Schildddrüse - kann er medikamentös eingestellt werden oder nicht?
    Demenz?
    Akute Schmerzen, chronische Schmerzen?
    Infektion?

    Ein Urteil fällen würde ich nach wie vor erst, wenn das untersucht wurde.
    Jeder kann jederzeit austicken. Ob das händelbar ist oder nicht, ob das wieder auftreten kann oder nicht, hängt auch von der Ursache ab.

  • das Austicken hat hier zwei Menschen das Leben gekostet.
    das war kein um sich Schnappen...

    ach ja, die Schilddrüse...

    Und das rechtfertigt jetzt, dass nicht einmal soweit möglich Klarheit geschaffen wird oder man daraus vielleicht auch einfach was für die Zukunft lernen kann?

  • Mal unabhaengig davon, was ich von Blutrausch, Rauschzustand, Beisstrieb, .. halte.
    Selbst wenn der Hund ueber Jahre was in sich reingefressen hat und dann explodiert ist: Wenn sich alles ueber Jahre hinweg anstaut/ansammelt, dann kann (fuer mein Verstaendis) der Umgang von den Haltern mit dem Hund nicht so schlimm sein wie es manche wohl gerne haetten...

  • Mal unabhaengig davon, was ich von Blutrausch, Rauschzustand, Beisstrieb, .. halte.
    Selbst wenn der Hund ueber Jahre was in sich reingefressen hat und dann explodiert ist: Wenn sich alles ueber Jahre hinweg anstaut/ansammelt, dann kann (fuer mein Verstaendis) der Umgang von den Haltern mit dem Hund nicht so schlimm sein wie es manche wohl gerne haetten...

    Oder es kam einfach noch ein anderer Faktor dazu, für den weder Hund noch Halter etwas konnten.

  • Es gibt Hunde, die leiden monatelang unter Schmerzen.
    Verantwortungsvolle Besitzer versorgen Wunden, was mit Sicherheit auch nicht angenehm für den Hund ist. Und dennoch beißen diese Hunde nicht einfach zu und zwar so lang, bis der Besitzer tot ist.
    Ich verstehe ehrlich nicht, was die gesundheitliche Komponente ändert.
    Dieser Hund wird auch später nochmal krank werden, eine Infektion haben, Fieber gemessen bekommen, etc.
    Und jedes Mal besteht dann die Gefahr, dass er austillt?

    auf der Hunderunde habe ich mir gerade noch Gedanken gemacht, was diese Entscheidung, den Hund leben zu lassen, für alle weiteren Fälle bedeutet. Das war, bevor ich den Fall mit dem Baby gelesen habe.
    Also konkret: Darf jetzt kein Hund mehr eingeschläfert werden? Muss er erst x (noch festzulegende Zahl) Menschen getötet haben? Mehr Kinder oder mehr Erwachsene? Hätte Chico getötet werden dürfen, wenn er noch 1-3 Rettungskräfte verletzt hätte? Und in welchem Zeitraum verjähren denn solche Angriffe auf seine Menschen?

    Ich weiß, das ist überspitzt, aber diese Fragen stellen sich doch. Wenn Chico "leben" darf, weil er es so schlecht hatte und nichts "dafür" kann ... dann muss auch jeder andere Hund "leben" dürfen. Will heißen, wir laufen bei jedem Spaziergang oder Einkauf in Gefahr, "so einem" Hund zu begegnen.
    Denn nicht alle werden einen Platz auf dem Gnadenhof finden.
    Ich finde das wirklich sehr, sehr verstörend, dass das Leben des Hundes vor die Sicherheit von Menschen gestellt wird - ja, auch vor die Sicherheit derer, die freiwillig mit ihm "arbeiten" würden.

  • Oder es kam einfach noch ein anderer Faktor dazu, für den weder Hund noch Halter etwas konnten.

    Und der jederzeit wieder auftreten kann, den man aber bei einer Untersuchung vielleicht nicht rausfindet ?

    Würdest Du ernsthaft die Verantwortung auf Dich nehmen und entscheiden, ja, Chico darf weiterleben ohne Maßgabe der absoluten Sicherungsverwahrung ?
    Auch, oder gerade dann, wenn man bei einer Untersuchung nichts Auffälliges feststellt ?

  • Gehen wir mal von einigen gesundheitlichen Fällen aus:

    Hirntumor - operabel oder inoperabel? Lässt sich was ändern oder nicht?
    Schildddrüse - kann er medikamentös eingestellt werden oder nicht?
    Demenz?
    Akute Schmerzen, chronische Schmerzen?
    Infektion?


    und was davon überlebt Hund 7 Jahre lang unbehandelt?
    Angeblich war er doch schon 2011 so aggressiv..

    Da dürften dann Hirntumor und ne Infektion eher nicht so wahrscheinlich sein.. sowas überlebt Hund ja eher nicht 7 Jahre lang..

    Schilddrüse, Demenz? 7 Jahre lang? Ohne Behandlung?

    Schmerzen? Müssten ja auch eine Ursache haben..

  • Nehmen wir an, Schmerzen sind die Ursache. Der Hund wird behandelt. Vorerst keine Schmerzen mehr und verhält sich normal (was ich mir nicht vorstellen kann, wenn der Hund bereits mit einem Jahr auffällig war, dass jetzt plötzlich nur Schmerzen schuld sind).
    Und dann hat der Hund wieder Schmerzen, warum auch immer. Dieses mal vielleicht an anderer Stelle, vielleicht sticht ihn eine Biene, er klemmt sich die Pfote in der Tür... Und dann tickt er wieder so aus?
    Selbst wenn der Hund Schmerzen hatte, finde ich das Verhalten nicht tragbar.

    Na ja, zum einen weiß man nicht, inwiefern er damals mit einem Jahr auffällig gewesen ist. Man weiß nur, dass der/die Betreuer/in mit dem Halter (?) und dem Hund zur Huschu/Trainerin gefahren ist und diese dann gesagt hat, dass der Hund aggressiv ist und MK und kurze Leine braucht und vom Vet. begutachtet werden sollte.
    Gab es einen konkreten Beißvorfall bei dieser einmaligen Auffälligkeit? Ist der Hund da wirklich in Beschädigungsabsicht gegen einen Menschen oder ein Tier vorgegangen?
    Mancherorts ist ein Hund schon auffällig, wenn er nur einen Radfahrer anbellt. Und meiner Meinung nach passt die Meldung einer Person, weil sie Angst vor dem Hund hat nicht zu dem Begriff Vorfall oder Auffälligkeit. Ich denke, für diese beiden Begrifflichkeiten müsste der Hund tatsächlich aktiv vorgegangen sein (bitte nicht gleichsetzen mit "es muss erst Schaden angerichtet werden").

    Und was die Schmerzen angeht. ... Hast du schon mal über einen langen, langen Zeitraum hinweg konstant an Schmerzen gelitten? Ich weiß, wie ich mich bei einem Migräneanfall fühle, und da weiß ich, dass er nur temporär ist. Der Gedanke, den über mehrere Tage, Wochen, Monate zu ertragen ... Das nur mal als Vergleich gesehen, ob der Hund Schmerzen hatte und wenn ja, in welchem Ausmaß ist ja reine Spekulation.
    Aber es gibt eben nicht nur den kurzen Schmerz eines Wespenstichs. Es gibt auch den zermürbenden Schmerz, der einen langsam und unaufhaltsam in den Wahnsinn treiben kann.

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