Der "gefährliche" Hund

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    Ich bin nun mal eben daran interessiert, Motivation, Gründe, Ursachen und Wirkung zu verstehen. Damit spreche ich niemandem seine Meinung ab. Hier erscheint es aber gerade so, als würden das manche gerne bei mir machen. Lediglich weil ich sage "wer weiß / ich könnte mir vorstellen, dass... / ich würde gerne die Motivation dahinter kennen, bevor ich mir ein Urteil bilde"

    [...]

    Ich glaube Jeder ist daran interessiert so viele Hintergründe zu erfahren wie nur irgend möglich, um sich ein abschließendes Urteil bilden zu können. Nur manche kommen halt eher zu einem Entschluss, ohne alles vorher zu ergründen.
    Manchmal muss man gar nicht alle Details und Motivationen kennen.
    Wenn man noch mehr Aspekte als die Ergründung der Ursachen, einbezieht kann man durchaus schon eher eine Urteil fällen.
    Ich bin der Meinung, dass man das Ganze nur herauszögert und ein bestehendes Problem verschleppt.

    Aber Deine Einstellung ist, wenn ich deine Perspektive einnehme, absolut richtig.
    Ich seh's ja ähnlich, aber für mich sind genug Informationen geflossen, sodass es für meine Beurteilung des Ganzen reicht.

  • Was ich bei dieser Diskussion generell vermisse, ist, dass scheinbar wirklich über die Anlagen der Rasse geschwiegen wird. Es wird nur immer verallgemeinert über den "Hund" gesprochen. Und auch andere Rassen mit ins Boot geschmissen, um zu vergleichen. Soweit ich weiß, wurden diese speziellen Hunde für Hundekämpfe genutzt und demnach auch züchterisch selektiert. Sie sind sehr stark, haben eine hohe Schmerztoleranz und haben sehr breite Kiefer. Ihre Reizschwelle ist zum Glück normalerweise sehr hoch, so dass schon einiges passieren muss, bis die Hunde ihr Aggressionspotential zeigen. Wenn es dann allerdings zum Vorschein kommt, ist die Gefährlichkeit nicht von der Hand zu weisen.
    Insofern ist die Antwort auf das "warum" doch gegeben. Die Reizschwelle wurde durch etwas überschritten und dann verfällt der Hund in seinen "Beißtrieb". Er hatte insofern keine Absicht (was beim Hund ja eh nicht funktioniert. Hätten Hunde sowas wie Vorsatz für irgendwas, dann könnte man ja auch unser Strafgesetz heranziehen ;-) ) Er hat halt das gemacht, wofür er gezüchtet wurde. Festbeißen, nicht loslassen, das Gegenüber verletzen oder gar töten.

    Über den menschlichen Geschmack bei den Hunderassen kann man ja wirklich streiten und ob etwas sinnvoll ist oder nicht sowieso. Aber ist man einfach mal rational, gehört der Hund eingeschläfert. Es gibt durch falsche Haltung, schlechte Genetik und vor allem falsche Erziehung Hunde, die unheimlich schwierig im Umgang sind. Die eben auch nicht einfach zu trainieren sind. Das könnte also mitunter ein langer Prozess sein. Und gemessen an der Lebenserwartung des Hundes ist das eine verpuffte Energie, weil sie nicht wirklich zu einem akzeptablen Ziel führen wird. Kosten-Nutzen finde ich hier, auch wenn es um ein Hundeleben geht, wichtig. Denn sonst ist dem Hund einfach nicht geholfen, wenn man ihn nur wegsperren kann.
    Zudem verstehe ich nicht den Aufschrei nach den tollen Hundetrainern. Ist ja auch einfach, wenn man die Verantwortung so leicht abgeben kann. Ich jedenfalls wäre nie auf die Idee gekommen, diesen Hund nochmal in der Nähe eines Menschen sehen zu wollen. Wenn einer dieser Trainer von sich aus laut "hier" schreit, dann bitteschön. Aber es so generell quasi schon zu fordern, damit der Hund leben kann... nee
    LG Maren

  • Vielleicht wurde er mit einem Gegenstand geschlagen oder er wurde getreten.Hat sich dann zur wehr gesetzt.Möglich wäre auch ein Zahnproblem, das über Gabe von Antibiotika übers Futter zurück gegangen ist.

    Niemand weiß es :ka:

    Das ist auch ganz frei von Wertung.

  • Was ich bei dieser Diskussion generell vermisse, ist, dass scheinbar wirklich über die Anlagen der Rasse geschwiegen wird. Es wird nur immer verallgemeinert über den "Hund" gesprochen. Und auch andere Rassen mit ins Boot geschmissen, um zu vergleichen. Soweit ich weiß, wurden diese speziellen Hunde für Hundekämpfe genutzt und demnach auch züchterisch selektiert. Sie sind sehr stark, haben eine hohe Schmerztoleranz und haben sehr breite Kiefer. Ihre Reizschwelle ist zum Glück normalerweise sehr hoch, so dass schon einiges passieren muss, bis die Hunde ihr Aggressionspotential zeigen. Wenn es dann allerdings zum Vorschein kommt, ist die Gefährlichkeit nicht von der Hand zu weisen.
    Insofern ist die Antwort auf das "warum" doch gegeben. Die Reizschwelle wurde durch etwas überschritten und dann verfällt der Hund in seinen "Beißtrieb". Er hatte insofern keine Absicht (was beim Hund ja eh nicht funktioniert. Hätten Hunde sowas wie Vorsatz für irgendwas, dann könnte man ja auch unser Strafgesetz heranziehen ;-) ) Er hat halt das gemacht, wofür er gezüchtet wurde. Festbeißen, nicht loslassen, das Gegenüber verletzen oder gar töten.

    Über den menschlichen Geschmack bei den Hunderassen kann man ja wirklich streiten und ob etwas sinnvoll ist oder nicht sowieso. Aber ist man einfach mal rational, gehört der Hund eingeschläfert. Es gibt durch falsche Haltung, schlechte Genetik und vor allem falsche Erziehung Hunde, die unheimlich schwierig im Umgang sind. Die eben auch nicht einfach zu trainieren sind. Das könnte also mitunter ein langer Prozess sein. Und gemessen an der Lebenserwartung des Hundes ist das eine verpuffte Energie, weil sie nicht wirklich zu einem akzeptablen Ziel führen wird. Kosten-Nutzen finde ich hier, auch wenn es um ein Hundeleben geht, wichtig. Denn sonst ist dem Hund einfach nicht geholfen, wenn man ihn nur wegsperren kann.
    Zudem verstehe ich nicht den Aufschrei nach den tollen Hundetrainern. Ist ja auch einfach, wenn man die Verantwortung so leicht abgeben kann. Ich jedenfalls wäre nie auf die Idee gekommen, diesen Hund nochmal in der Nähe eines Menschen sehen zu wollen. Wenn einer dieser Trainer von sich aus laut "hier" schreit, dann bitteschön. Aber es so generell quasi schon zu fordern, damit der Hund leben kann... nee
    LG Maren

    Über die Rasse wurde hier durchaus gesprochen.

    EEs wurde auch darüber gesprochen, dass diese Hunde für Hundekämpfe gezüchtet wurden.Und genau das ist der springende Punkt. Für Hundekämpfe also darauf selektiert sich gegen Artgenossen zu richten, Aggression gegen Menschen hingegen wurde nicht toleriert und die Hunde sofort "aussortiert".

    RRinghelfer mussten die Hunde jederzeit trennen können, sie standen quasi direkt neben dem Kampf. Daher war es nicht tolerierbar wenn sie sich gegen Menschen richteten. Zudem waren es Hunde die auf engstem Raum mit ihren Menschen und Familien lebten, da konnte keiner Aggression gegen Menschen tolerieren.

  • Und selbst wenn ein Bienenstich in die Schnauze für die Schwellung und die darauf folgende Überreaktion mit dem Ergebnis zwei tote Menschen, Ursache gewesen wäre, würde es für mich das Risiko bei diesem Hund nur unterstreichen.

  • Oder ganz ketzerisch:

    Er hat sich die Verletzung im "Delikt" selbst zugezogen. Oder die Besitzer haben sich noch versucht zu wehren. Dass diese Schwellung gar nicht Grund war für den Vorfall.

  • Oder ganz ketzerisch:

    Er hat sich die Verletzung im "Delikt" selbst zugezogen. Oder die Besitzer haben sich noch versucht zu wehren. Dass diese Schwellung gar nicht Grund war für den Vorfall.

    das glaube ich auch, kann schon sein, dass das im Kampf mit dem Hund entstanden ist.

    LG
    Sabine

  • Ist natürlich (wieder mal...) nur Spekulation, aber da der Hund ja bereits 2011 auffällig war und dort bereits als gefährlich eingestuft wurde, denke ich nicht, dass die Aggression von seinen (derzeitigen) Haltern verschuldet ist. Für mich klingt das, als hätte die Familie aus Angst bewusst einen Hund als Waffe gekauft, also einen Hund, der bereits in so fern "abgerichtet" war, also einen erwachsenen Hund. Auf Grund der körperlichen Einschränkungen glaube ich nämlich nicht, dass sie dazu selbst in der Lage gewesen wären. Auch, dass sie ihn nur mit Maulkorb und Leine nachts führten spricht zwar für Überforderung, aber generell war ihnen wohl klar, dass er gefährlich ist.
    Die Haltung war zwar unterste Schublade, aber "so einen" Hund normal zu halten ist unmöglich. Wahrscheinlich musste er sich tagsüber auf dem Balkon lösen, weil es nicht zumutbar war, mit ihm vor die Tür zu gehen.
    Pflegezustand spricht erst mal auch gegen eine Misshandlung oä.

    Warum sie sich nicht Hilfe gesucht haben? Warum sie ihn nicht abgegeben haben?
    Wer weiß das schon. Ganz banal, vielleicht wussten sie, er würde ihnen weggenommen und mochten sie ihn sogar. Oder es war wirklich reine Angst, sodass sie glaubten diesen Hund zu brauchen.

    Kann alles sein. Wir werden es nie erfahren.

  • Wieso nimmt eigentlich jeder an das die Besitzer schuld an dem Verhalten des Hundes sind, das die Haltung falsch ist usw. Mein Rüde ist ja ein Angsthund, seit seinem 10. Lebensmonat bei mir, jetzt 8 Jahre alt. Er halt viel gelernt, aber er kann nie alles nachholen. Und ich höre auch immer wieder, so ganz unterschwellig, das er doch nicht mehr so ängstlich sein dürfte, das er misshandelt wurde und er doch lernen müsste das ihm nichts passiert. Nein er wurde nicht misshandelt, sondern ist reizarm aufgewachsen, der ganze Wurf war und ist ängstlich, schon gewesen als sie noch klein waren - also auch eine genetische Disposition. Ich sage immer er ist ein toller Hund und ein wenig "behindert ". Das meine ich nicht böse, aber viele verstehen es so und sind empört. Ja und auch wenn er ängstlich ist, weiß ich das ein ängstlicher Hund auch ein gefährlicher Hund sein kann. Die Ignoranz der Menschen ist unglaublich. Man kann nicht alles ändern. Man könnte auch einfach sagen Chico ist verrückt und es gibt keinen Grund für seinen Ausraster - aber das wäre ja nicht beliebt, denn irgendwer muss ja Schuld haben.

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