Rettungshunde - Allgemeiner Talk Thread

  • In der Schonzeit mag ich ohne Einwilligung des Jagdpächters den Hund auch nicht für eine private Trainingseinheit durch den Wald pesen lassen. Oder seid ihr da weniger zimperlich?

    Meine Hunde haben außerhalb des Trainings bzw der Arbeit abseits der Wege insbesondere im Wald nix verloren.

  • Hallo, wir haben uns am Donnerstag ein Training anschauen dürfen. Ich durfte mich sogar zweimal verstecken. Ich bin total begeistert von dem Treffen gewesen, auch wenn es recht kalt war. Ich habe mich nun dazu entschieden, mit unserem Labradorrüden bei der Rettungshundestaffel mitmachen zu wollen. Milow ist 16 Wochen alt. Ich denke, jetzt ist ein guter Zeitpunkt, damit anzufangen. Da ich nächste Woche ein neues Auto bekomme, müssen wir erst noch schauen, wie ich dann unseren Hund am besten transportiert bekomme. Sobald das geklärt ist, können wir mit den Probetrainings anfangen. Ich freue mich schon total da drauf.

  • Guten Morgen, ich wollte auch mal von unseren Probetraining berichten :) Am Sonntag um 9Uhr haben wir uns im Wald getroffen und ich habe natürlich erst einmal alle kennengelernt, dann durfte Floh als erstes eine kleine Spielrunde mitmachen. Dafür haben sich alle Menschen im Kreis gestellt und ihn abwechselnd zu sich gerufen und ihn doll gelobt und gefüttert, dies fand er natürlich großartig :) Danach musste er wieder ins Auto und das richtige Training ging los, auch hier durfte im mitlaufen und viele Fragen stellen.

    Da ich ja früher schonmal mit meinem alten Hund in einer Staffel war, war mir vielen noch ein Begriff und es war schön die Teams arbeiten zu sehen. Natürlich durfte ich mich auch noch einmal verstecken :) Zum Schluss haben wir Floh nochmal geholt und eine hat ihm etwas zu fressen gezeigt und ist dann an den nächsten Baum gegangen und hat sich hingehockt, dort musste Floh dann hinterher laufen.... auch hier war er mit Feuereifer dabei.

    Fazit: Wir dürfen wieder kommen und ich freue mich tierisch auf die kommende Zeit und den beginn unserer Ausbildung und natürlich auch auf das Team.

    Ach so und wir haben noch ausprobiert ob er eher auf Spielzeug abfährt oder mehr auf das Futter, ich hätte es nicht gedacht aber beim Futter war er doch etwas gieriger und daher werden wir jetzt erst einmal einen Futterdummy antrainieren :)

    Ich freue mich sehr

  • Hallo McFly,

    ich bin Fan vom Futterdummy. Anfangs wird der Hund fürs Ankommen belohnt. Wenn er dann Bellen kann unbedingt das Bedrängen verhindern und zur Belohnung des Futterdummy 2 - 3 m hinter den Hund werfen. So lernt der Hund dass das Bedrängen nichts nützt und wartet darauf dass was wegfliegt. Meine Hunde halten so immer schön Abstand beim Bellen.

    Der Futterdummy hat leider die Eigenschaft dass er schnell riecht. Der Hund riecht dann ob eine Versteckperson einen Dummy hat oder nicht. In der Prüfung ist oft ein Hund dabei der die VP abscannt und dann weiterläuft ohne Anzeige.

    Das kann man einfach Trainieren : Ab und zu die VP ohne Futterdummy verstecken. Das Futterdummy bringt der Hundeführer mit und übergibt es der VP. In einer Prüfung und im Einsatz den Futterdummy auch einstecken. Meine Rentnerin Hündin weiß immer ob ich ihre Belohnung einstecken hab oder nicht.

    Grüße Bernd

  • BerndFfm ich bereue es heute, nicht gleich mit dem Dummy angefangen zu haben.

    Micky war immer sehr dicht. Finde ich nicht ok, gehört für mich schon zum Bedrängen. Ich habe dann auf Dummy + Stange umgestellt. Die Stange bauen wir nun ab.

    Nach einem viertel Jahr Arbeit sieht es nun wieder so aus:

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  • Bei uns läufts genau andersrum: Erstmal wird der Hund nur fürs Bellen belohnt. Ankommen tut er erst viel später. Nämlich, wenn er gelernt hat, richtig zu bellen. Erst bellt er an der "Versteck"person (animiert durch Spieli oder Leckerlies), dann erst, wenn er richtig fordernd bellt, wird der Abstand zur Versteckperson aufgebaut. Sprich, er bellt "mit Anlauf" *gg Dieser Abstand wid immer mehr vergrößert, bis die zu suchende Person dann mal "ums Eck" ist oder so, sodaß Hund dann auch die Nase einsetzen muß, um zum Bellen zu kommen. Das ist dann der eigentliche Anfang vom Suchen. Und bevor der Hund nicht gescheit bellt, sucht der bei uns nicht. Ist das Bellen als Anzeige für ihn gänzlich ungeeignet, stellt sich das relativ schnell dabei heraus, und er bekommt alternativ den einfachen Ablauf der Anzeige im Rückverweis antrainiert: VP geht 2-3 Schritte weg, wedelt mit Spieli oder Leckerlie als Anreiz, Hund rennt hin, wird nach Leckerliegabe zurückgerufen zum Halter (was dort wieder mit Leckerlie belohnt wird), wieder zurück zum Opfer, dort Jackpot. Wenn das sitzt, wird die Strecke vergrößert. Und wenn die Strecke größer ist, auch mal die Versteckperson ums Eck gesetzt. (was dann letztlich genau als Anzeige beim Halter gezeigt wird, entscheidet der Hund, meist sieht man recht schnell, ob er am Halter dann hochspringt, oder sich davor setzt, oder ihn anstupst, beim Halter an der Beißwurst zupft, etc. - und das nimmt man dann auch natürlich, wenns der Hund schon anbietet).

    Hintergrund: wenn das auf-die-fremde-Person-Zulaufen noch bissel unheimlich ist für den Hund (ist ja eigentlich unhöflich, direkt frontal drauf zuzurennen auf fremde Personen), hat er beim Ankommen etwas, das ihm vertraut ist, das toll ist, das gut ist, das immer belohnt wird: nämlich das Bellen (oder die sichere Alternative "zurück zum Hundeführer" beim Freiverweis). Und die Aussicht auf etwas, das er gut kann, motiviert dazu, auch einfach frontal dann auf die Person zuzurennen, wenn der Hund gar net so dicke mit fremden Menschen ist. Sprich, das Anzeigen nach dem Ankommen ist schon fast sowas wie selbstbestätigend, weil Sicherheit gebend, weil Hund weiß, daß Bellen immer gut ist. Vereinfacht ausgedrückt.

    Futterdummy ist toll, weil er Spielzeug und Leckerlies vereint, ja - meine spielt leider net mit Fremden, aber dafür haben wir bei einigen Hunden die Variante, das Opfer füttert, und der Hund trägt den leeren Futterbeutel zum HF, der dann damit spielt mit dem Hund. Ist halt echt vielseitig, der Futterbeutel, da geb ich Dir recht, und minimiert das Risiko, daß der Hund bedrängt/belästigt, eindeutig.

    Allerdings hält der Hund bei Futterbestätigung genauso schön Abstand. Wenn nicht die Opfer längere Zeit lang immer denselben Fehler machen: die Futterdose aufm Schoß auf Bauchnabelhöhe zu öffnen und ausfressen zu lassen. Bei uns lautet daher die Devise: das Futter wird dem Hund quasi entgegengestreckt in der Dose, also weit weg vom Körper gefüttert, und definitiv nicht in dem Moment die Dose gezückt, in dem der Hund grade bim Bellen auf Deine Beine hüpft, sondern eher, wenn er sich gerade nach hinten orientiert, oder von sich aus hinsetzt/-legt. Aber das ist ganz schwer, viele vergessen das immer mal wieder, haben ein bescheidenes Timing, oder man vergißt, es einem neuen Staffelkollegen mit weniger Erfahrung, der sich für einen versteckt, zu sagen - und so zieht man sich über längere Zeit hin gern ungewollt nen Bedränger her... :dead: Sozusagen selbstgemachtes Elend |):ugly:

    PS: mein Hund bedrängt übrigens nicht. Der stellt sich nur manchmal elegant aufs (zugedeckte) Opfer und klettert drauf herum, bis er das richtige Ende zum Anbellen gefunden hat :wallbash::wallbash: (gottseidank ist ihr das bislang nur im Training bei vertrauten Personen eingefallen - und dann muß man sich auch noch das Lachen verkneifen, sonst kriegt sie ja noch ne Bestätigung für dieses Verhalten.....)

  • Wir hatten gestern unser 2. Training. Die Ausbildern meinte Theo hätte das so gut gemacht, dass wir gleich mal nen großen Schritt machen. Es ging ein kleines Pfädchen entlang, über eine Wiese und über eine kleine freie Fläche in ein anderes Wäldchen und dann über einen Bürgersteig in 3 Stationen.

    Theo wusste direkt was los ist und hat super losgelegt. Zwischendrin wurde er etwas unsicher und sich zu mir gewandt und fragend angeschaut, dann aber weitergemacht. Beim 2. Mal hatte er Angst vor der VP, weil sie sih die Kapuze ins Gesicht gezogen hatte (es war recht windig und kühl), da ist er dann zu mir geflüchtet, als er bei ihr ankam und hat dann mal unsicher geknurrt ?

    Beim 3. Mal war es dann wieder gut. Anhezeigt wird durch sitzen. Da bin ich ganz froh, da Theo ja quasi nicht bellt ?

    Aber er hatte einen Heidenspaß dabei und wir freuen uns schon aufs nächste Mal ?

    Finde es auh sehr spannend, hier mitzulesen.

  • Beim 2. Mal hatte er Angst vor der VP, weil sie sih die Kapuze ins Gesicht gezogen hatte (es war recht windig und kühl), da ist er dann zu mir geflüchtet, als er bei ihr ankam und hat dann mal unsicher geknurrt ?

    Du darfst deinem Hund helfen wenn er unsicher ist. Das geht so : Du gehst zur VP hin, fasst sie an (trotz Corona), erklärst deinem Hund dass das ein lieber Mensch ist und hältst ihm die Hand zum Schnuppern hin. So zeigst Du dass der Mensch nicht gefährlich ist.

    Grüße Bernd

  • Wie funktioniert das mit der Stange ? Was für eine Stange ist das ?

    Das ist eine einfache Stange aus Plastik, 1m lang, wie sie zB beim Agility benutzt wird.

    Vorneweg: mein Ziel war bzw ist, dass Micky 1m vor der VP bellt. Für jeden ist nun aber 1m was anderes... es ist eher eine Hilfe für die Helfer.

    Wir haben es aufgebaut, indem ich den Hund bei einer offenen Anzeige bei ganz kurzen Distanz zur VP geschickt habe. Hat er übertreten gab es ein "Schade" (kennt er). Blieb er nur kurz vor der Stange stehen ist ein Keks geflogen.

    Dann haben wir von Einzelkeksen auf den Dummy umgestellt und ihn dann beim stoppen an der Stange über den Hund geworfen (dazu komme ich gleich noch).

    Irgendwann haben wir angefangen mit Stoppen und ein Bellen. Dann zwei, dann fünf.. Heute sind wir bei gut 60. Dann wird die Luft knapp. Bellausdauer ist also das nächste Thema.

    Ein Problem hat sich eingeschlichen: Micky ist in der Erwartungshaltung, dass gleich der Dummy fliegt, nach hinten gerobbt. Deshalb wird der Dummy nun direkt vor die Stange geworfen.

    Das machen wir jetzt seit einem Vierteljahr. Mal mit anderem Opferbild, mal mit schwer erkennbaren Stange (im hohen Gras o.ä.).

    Mittlerweile übertritt er zu 99% nicht mehr.

    Gestern hatten wir eine kleine Suchüberprüfung. Ich war sehr gespannt, wie er die Anzeige nun ohne die Stange umsetzt. 1A. Ich hätte heulen können vor Freude. Und ja, ich bin froh diese Arbeit auf mich genommen zu haben. Ich hasse es, wenn ich bepfötelt werde oder mir das Trommelfell klingelt wenn ich mal VP bin.

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