Zeig her Dein Hunde-Auto / Teil II

  • Zucchini

    Ich muss sagen, über dein Beispiel musste ich jetzt wirklich eine Weile drüber nachdenken. Das Thema Hitze hatte ich bei der Problematik überhaupt nicht auf dem Schirm. Es kann ja wirklich schnell zu einem Defekt kommen, oder die Klappe verklemmt bei einem kleineren Auffahrunfall. Das im Hochsommer ist wirklich brandgefährlich, auch wenn man alle Türen noch öffnen kann.

    Ich hatte ursprünglich gegrübelt, weil ich wirklich gute Boxen wie von Schmidt, Kleinmetall oder ähnliche hier regelmäßig gebraucht für 100-150€ kriegen könnte. Während eine neue hochwertige Box mit Notausgang bei 600-800€ aufwärts anfängt. Für eine eher kleinere Box mit Standardmaßen sehe ich das eigl nicht ein. Aber dein Beispiel hat mein Gefühl bestätigt, es kommt ausschließlich eine Box mit Notausstieg in Frage. Danke dafür.

    Am liebsten wäre mir da Heyermann oder SSBI, da man dort die gesamte Rückwand öffnen kann und nicht mit einer Klappe rumfriemeln muss, was bei einem Unfallwagen und beispielsweise verzogenen Box schwierig werden könnte. Hat mit denen schon jemand Erfahrungen gemacht und kann die teilen?

  • Gustaf ist als Boxer nun auch relativ wärmeempfindlich. Höhere Temperaturen machen ihm früher zu schaffen und er braucht länger sich runter zu akklimatisieren als Langschnauzen, das ist nunmal so.

    In unseren Wagen passt hinten ja weder Box noch Heckgitter (wäre mein Favorit gewesen), daher habe ich nur die Gitterabtrennung zur Insassenkabine und eine passgenaue Wanne im Kofferraum. D.h. Die Luftzufuhr von vorne nach hinten ist schon freier als wenn eine Box drin wäre. Dadurch das wir idR innerstädtische 6-15km fahren mit Gustaf hinten drin, selten mal bis 50km in den Speckgürtel der Stadt, habe ich mir bisher noch keine großen Gedanken gemacht wegen der Temperatur die im Kofferraum herrscht. Ich möchte aber nicht gänzlich planlos sein, denn es ist schon so das er die ersten Minuten am hecheln ist im Kofferraum, bis die Klimaanlage kühle Luft nach hinten geschoben hat. Gut ist, das unser Auto recht effizient angebrachte Luftausströmer hat. Hinten z.B. zwei längliche, die in der B-Säule (mir lieber als mittig) integriert sind und die ordentlich kühle Luft nach hinten pusten.

    Trotzdem werde ich wohl einen zusätzlichen Ventilator anbringen, weiß allerdings nicht wo es schlau wäre.

    Ziel:

    entweder die kühle Luft rascher in den Kofferraum weiter zu transportieren

    oder

    Luftzirkulation im Kofferraum zu haben

    Was meint ihr ist schlauer? Und müsste der Ventilator dann optimalerweise angebracht werden?

    Es soll dieser eingesetzt werden und der macht ordentlich Wind. Läuft auch mit eigenem Akku locker 4-6std.

  • Pünktchen86 : was hättest du in unserem Fall gemacht? Mitten in der Wallachei, Hunde sitzen im Kofferraum in der Box, Kofferraum öffnet nicht mehr.

    Rufst du da auch die Feuerwehr?

    Werkstatt hilft da auch nicht weiter, da sie mit Box im Kofferraum nicht an den Notöffner kommen.

    Du bekommst die Box auch nicht über die umgeklappte Rücksitzbank gezogen, da sie vorschriftmäßig festgezurrt ist und du aus baulichen Gründen nicht an die Gurte kommst.

    Rücken der Box aufbrechen. Je nachdem wieviel Zeit da ist, mit Kuhfuss oder Rohr, oder die Poppnieten aufbohren.

    Außerdem sind unsere Boxen nie festgezurrt, da auf Maß gefertigt.

  • Notausstiege sind für mich komplett unnötig, bzw. kaufe ich keine Boxen mit Notausstieg.

    Wenn der Unfall ein Bergen aus der normalen Klappe unmöglich macht, ist immer auch die Feuerwehr vor Ort, die den Hund fachmännisch bergen kann und dabei auch so Dinge wie die Sicherung des Hundes mit im Kopf hat.

    Die Meinung ist natürlich absolut legitim.

    Meine Gedanken gehen aber in die Richtung, wenn es nach einem Unfall schnell gehen muss. Brand-/Explosionsgefahr, der verunfallte Wagen steht so, dass dort schnell noch ein weiteres Auto reinkrachen kann, der Hund ist schwer verletzt und muss versorgt werden und und und. Da will ich nicht auf die Feuerwehr warten müssen, bis sie logischerweise erstmal alle Menschen versorgt hat und dann anfängt meinen Hund aus der Box rauszuschneiden. Das wird sehr sicher zu lange und der Hund dann vielleicht sterben. Ich könnte es mir nicht verzeihen, wenn der Hund stirbt, nur weil es keinen Notausstieg gab.

    Wenn du so massiv verunfallst wirst du mEn andere Probleme haben als den Hund zu retten .

  • Eine nicht zu unterschätzende Herausforderung wird dann auch sein, den womöglich panischen Hund so zu sichern das er nicht unkontrolliert aus der Box/Kofferraum und in den fliessenden Verkehr springt.

    Ich habe mal irgendwo gelesen, dass das eine der meisten Verunglückungsfälle ist bei einem Unfall mit Hund im Kofferraum. Also gar nicht der den Unfall an sich nicht überlebt, sondern im Anschluss durch den Verkehr.

    Ich bin da realistisch, ich müsste die Nerven bewahren und mich sehr auf den Hund konzentrieren (die Hände sind womöglich damit beschäftigt ihn überhaupt zu befreien) um da eine reelle Chance zu haben bei 36kg Hund in Panik. Ich gaube viele Hundehalter unterliegen auch der Fehleinschätzung das der Hund dann noch auf Kommandos reagiert.

    Am Ende kann man nicht alle Eventualitäten durchdenken.. das ist halt so.

  • Notausstiege sind für mich komplett unnötig, bzw. kaufe ich keine Boxen mit Notausstieg.

    Wenn der Unfall ein Bergen aus der normalen Klappe unmöglich macht, ist immer auch die Feuerwehr vor Ort, die den Hund fachmännisch bergen kann und dabei auch so Dinge wie die Sicherung des Hundes mit im Kopf hat.

    Was ich gar nicht gebrauchen kann ist ein übereifriger Ersthelfer der unter dem Eindruck von „Alarm für Cobra 11“ den Hund an der Autobahn aus dem Auto lässt und nicht vernünftig sichert.

    Ich denke da auch immer an die Feuerwehr Männer und Frauen, die bei einem Unfall sicherlich froh sind und andere Dinge im Kopf haben, als meinen Hund umständlich zu befreien. Daher bin ich sehr froh über den Notausstieg in meiner Box.

    Wenn bei einem Verkehrsunfall das Fahrzeug so stark deformiert ist, dass die Feuerwehr schweres Gerät benötigt, ist es leider gut möglich, dass auch der Notausgang der Box nicht mehr funktioniert. Auch der Hundehalter selbst wird dann sehr wahrscheinlich nicht mehr vollständig "funktionsfähig" sein (eingeklemmt, verletzt, Schock...).

    Für die Feuerwehr steht die Rettung von Tieren in der Prio aber unmittelbar hinter der Menschenrettung, die haben also "nicht andere Dinge im Kopf", sondern es ist völlig selbstverständlich, dass gleich nach den Menschen, die i. d. R. an den Rettungsdienst übergeben werden, die Tiere gerettet werden.

    Man könnte jetzt auch noch darüber spekulieren, ob so ein Notausgang die Stabilität einer Box schwächt und damit den Schaden für das Tier oder das Risiko, dass das Tier selbstständig aus dem Fahrzeug klettert, und auf der BAB rumläuft, erhöht, ich denke, ob es einen Notausgang gibt, oder nicht, ist eher egal.

    Pünktchen86 : was hättest du in unserem Fall gemacht? Mitten in der Wallachei, Hunde sitzen im Kofferraum in der Box, Kofferraum öffnet nicht mehr.

    Rufst du da auch die Feuerwehr?

    Ja, wenn nichts mehr anderes geht, ist die Feuerwehr auch für so etwas da.

  • Die Doppelbox (Kleinmetall VarioCage) meiner Hunde war mit Notausstieg versehen von Hause aus.

    Bei einem worst case Szenario wage ich zu bezweifeln, dass freiwillige Helfer die benötigten Handgriffe, sprich Rückbank teilen auf die Schnelle hinbekommen. Je nach Unfallhergang, Verletzungsgrad der Insassen und auch Fahrzeug Typ ist das nicht nur unterschiedlich zu handhaben, sondern auch mit Abwägen -was zuerst tun- verbunden.

    Als mir vor Jahren auf einer Landstraße ein Wagen in die Heckklappe knallte, die Klappe ging noch mit heftiger Kraftanstrengung und lautem Getöse nach oben, nicht komplett aber es reichte zur Bergung aus. Meine Ladies waren gottlob unverletzt und nach erster Augenscheinnahme/abtasten verblieben sie zur Sicherheit auch im Auto.

    Jedenfalls fragte ich die Feuerwehrleute was sie tun, wenn die Klappe nicht mehr zu öffnen ist: das was wir immer bei verschlossenen Türen/Heckklappen tun und am schnellsten leisten können - öffnen mit dem Spreizer! Ein Notausstieg interessiert sie nicht großartig. Scheiben einschlagen ist u.U. auch eine Option, doch letztendlich ist alles situationsabhängig.

  • Wie ich schon schrieb, letztendlich entscheidet es immer der Einzelfall.

    Was genau ist passiert, wo ist es passiert, wer ist alles involviert, wie stark ist man selbst verletzt, wie lang dauert es bis Hilfe kommt, wie stark ist das Auto beschädigt, wie schwer ist der Hund verletzt und und und. Letztendlich weiß man auch nie wie sehr man und auch weitere Helfer bei schwereren Unfällen unter Schock steht. Kann man überhaupt was tun oder tut man plötzlich kopflos absoluten Blödsinn, weil in Panik usw.

    Ich hoffe ich komme niemals in so eine Situation. Aber das, was ich im Voraus positiv beeinflussen kann, möchte ich gerne. Im Idealfall brauche ich diesen Notausstieg niemals.

  • SavoirVivre

    So einen Ventilator hatte ich zuerst und habe ihn an einer Seite befestigt, so dass er die Luft nach hinten schiebt.

    Mich hat allerdings das Gesurre genervt, bin da echt empfindlich. In der leisesten Stufe (ja, die war wirklich leise, geb ich zu) brachte es zuwenig, da hätte er auch aus bleiben können.

    Wenn du aber Lüftungsausgänge in der B-Säule hast ist das evtl ganz anders.

    Mein voriges Auto hatte die auch und da strömte die Luft ganz anders als beim jetzigen.

    Vielleicht wäre es sogar sinnvoll, auf jeder Seite einen dieser Ventilatoren anzubringen?

    Ich war ehrlich gesagt etwas erschrocken, wie wenig Kühlung, aber auch Luft an sich im Kofferraum ankommt. Habe es getestet in dem ich mal selbst im Kofferraum saß und mein Mann eine Proberunde fahren musste.

  • Ich habe auch keine Box mit Notausgang mehr. Einen Unfall hatte ich als ich noch die alte Box drin hatte, da hab ich den Notausstieg nicht gebraucht weil der Schaden vorne war. Wenn ich so stark verunfallen sollte, dass die Rückklappe aufgrund von Kaltverformung gar nicht mehr aufgeht, ist es vermutlich gut dass die Hunde nicht mal eben so raus kommen, sondern erstmal gesichert in der Box bleiben. Denke da haben Feuerwehr und co auch erstmal was anderes zu tuen als Hunde aus dem Auto zu holen. Wenn es dann soweit ist, ist so ne Box für die Rettungskräfte ein Kinderspiel. Die Knacken dir die aus jeder Richtung innerhalb von Sekunden auf. Würd mich nicht wundern wenn es sogar länger dauern würde erst die Rückbank umzulegen, dann den Notausstieg zu öffnen und co. als einfach die Klappe mit nem Spreizer zu öffnen und die Box zu öffnen. Müsste ich meinen Freund mal fragen, der sollte das als aktiver THWler und KFZler einschätzen können.

    Wenn es einfach nur dumm gelaufen ist, die Klappe verklemmt ist aber nix dramatisches passiert ist dann müssen die Hunde auch nicht dringend aus dem Auto sondern sind innen wesentlich sicherer aufgehoben, während man als Mensch Dinge tut die eben nach einem Unfall anstehen.

    Ich war schon Ersthelferin bei einem Unfall der sehr glimpflich ausgegangen ist (obwohl es eine Kollision bei ü50km/h in ein beinahe stehendes Auto war), aber wir hatten wirklich ausreichend damit zu tuen die beiden Verunfallten zu betreuen, die Unfallstelle zu sichern und den Verkehr zu leiten. Letzteres hat mein Freund sogar fortgeführt als die Polizei schon vor Ort war, weil selbst die erstmal mit der Unfallaufnahme und Nachforderung von RTW beschäftigt waren. Da wäre in den ersten 20min kein Raum gewesen um irgendwelche Haustiere ausm Auto zu holen, bzw. hätte es das Gefahrenpotential massiv erhöht. Man stelle sich vor man holt da gerade den Hund ausm Kofferraum raus und in dem Moment bricht der Kreislauf von einem Unfallopfer zusammen...

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