Eskalation zwischen Hündin & Kindern
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Hooping -
7. Mai 2017 um 14:48
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Der Hund meiner Mutter reagiert ganz ähnlich auf (meine) Kinder. sie haben ihm nie etwas getan (waren auch noch nie unbeobachtet), reagiert jedoch genau wie deine Hündin mit Knurren, hinschnappen und verbellen, sobald die Kinder sich wie Kinder verhalten oder auch nur halbwegs geräuschvoll spielen.
Ok, bei uns ist die Lösung vergleichsweise einfach, wenn die Kinder bei der Oma sind, muss der Hund in einen anderen Raum oder ist mit ihrem LG unterwegs. Anders geht es definitiv nicht (warum sie ihn behalten hat, ist ein ganz besonderer Streitpunkt zwischen uns).
Der Große ist 11, er wird mittlerweile halbwegs als menschliches Wesen akzeptiert, den Kleinen hätte er letzte Woche durch eine Unachtsamkeit unsererseits fast gebissen - auch wenn das Kind sich an die Anweisung Hund nicht ansehen, langsam gehen usw. absolut hält.An deiner Stelle hätte ich vermutlich aus Angst um die Kinder längst die Rettungsleine gezogen und den Hund abgegeben. Ständig in diesem Stress und mit diesem Management leben zu müssen, muss furchtbar sein.

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Ja – mit dem vorsichtigen Hinweis, dass ich als jemand, der keine Kinder hat, hatte oder haben wird, zu der Belastung für die Kinder nur Vermutungen äußern kann. Aber dazu haben hier ja schon mehrere Leute was gesagt, die da besser im Thema drinstecken.

Das Problem ist halt: wenn man die Vermittlungstexte von "Aussie in Not" über einen längeren Zeitraum verfolgt, stellt man ziemlich schnell fest, dass "hat das eigene/ein Besuchskind gebissen" einer der häufigsten Abgabegründe ist. Die Ansätze dafür sind teilweise rassetypisch und hier anscheinend schon eine ganze Weile, trotz Hinzuziehen von Trainern, gegeben – und zu so einer Eskalation sollte man es halt auf gar keinen Fall kommen lassen, im Interesse aller Beteiligten.Zwei Aussies, die ich näher kenne, zeigen Tendenzen in diese Richtung, bei einem davon leben Kinder im selben Haushalt. Beide verhalten sich auf der Hundewiesen deutlich kontrollierend und werden von ihren Haltern in keinster Weise davon abgehalten ("Der spielt ja nur").
Kann sich bei Aussies dieses kontrollierende Verhalten auf jüngere Familienmitglieder ausdehnen? -
Hi,
ich hab keinen Aussie, ich könnte mir aber schon vorstellen, dass es Zusammenhänge gibt.
Der Hund möchte schützen, und sieht möglicherweise Dinge, die die Kinder anstellen als Bedrohung für die Kinder. Beispielsweise lautes Spielzeug. Da will der Hund dann schützend eingreifen und ist natürlich hoffnungslos überfordert. Oder wildes Weglaufen, das geht gar nicht, ab zurück zur Herde, das muss ich kontollieren, nachher passiert noch was. Und gerade dann wenn der Hund sich denkt, das hab ich gut gemacht kommt auch noch ein Anranzer...
Ich könnts verstehen wenns so wär. Es kommt ja allein auf die subjektive Sicht des Hundes an.
Objektiv kann sich die Situation ja ganz anders darstellen.LG
Mikkki
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Kann sich bei Aussies dieses kontrollierende Verhalten auf jüngere Familienmitglieder ausdehnen?
Theoretisch kann sich das beim Aussie auf alles ausdehnen... Und leider gibt's immer wieder Aussie-Besitzer – ich mein' damit nicht die TE, nur als allgemeine Beobachtung –, die das Verhalten ihres Hundes verharmlosen, nicht wahrhaben wollen ("der spielt nur" – ne, der lässt gerade den Wiesensheriff raushängen und erfreut sich daran, andere Hunde durch die Gegend zu mobben) oder schlicht erst dann erkennen, wenn er wirklich zugeschnappt hat.
Der Großteil der Hunde, die für selbstständiges Bewachen und Treiben von Großvieh gezüchtet wurde, bringt eine gewisse Beharrlichkeit, einen ordentlichen Schuss 'Kontrolltick' und gelegentlich maßlose Selbstüberschätzung mit.
Der Aussie passt da genau ins Bild, die meisten kennen erstmal keinen Rückwärtsgang und müssen deeskalierendes Verhalten lernen. Rasseliebhaber schätzen natürlich gerade diese Ausdauer und den Fokus ihrer Hunde, wissen aber auch, dass man das in passende Bahnen lenken muss – und u.U. sehr viel mehr Arbeit damit hat, den Hund problemlos im (Familien-)Alltag zu führen als das bei einer 'weicheren' Rasse mit stärkerer Selektion auf Begleithundetauglichkeit der Fall wäre.Problematisch wird's, wenn dazu eine Unsicherheit/Ängstlichkeit kommt, wie das hier beim Hund der TE vielleicht der Fall ist – für mich liest sich das so, als ob der Hündin die Kinder absolut nicht geheuer sind und sie die am liebsten weit, weit weg von sich hätte. Und rassetypisch wählt sie dazu den "Angriff ist die beste Verteidigung"-Weg, weil der ihr zumindest kurzfristig Erfolgt bringt und die von ihr wahrgenommene 'Bedrohung' auf Abstand hält.
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Theoretisch kann sich das beim Aussie auf alles ausdehnen... Und leider gibt's immer wieder Aussie-Besitzer – ich mein' damit nicht die TE, nur als allgemeine Beobachtung –, die das Verhalten ihres Hundes verharmlosen, nicht wahrhaben wollen ("der spielt nur" – ne, der lässt gerade den Wiesensheriff raushängen und erfreut sich daran, andere Hunde durch die Gegend zu mobben) oder schlicht erst dann erkennen, wenn er wirklich zugeschnappt hat.
Der Großteil der Hunde, die für selbstständiges Bewachen und Treiben von Großvieh gezüchtet wurde, bringt eine gewisse Beharrlichkeit, einen ordentlichen Schuss 'Kontrolltick' und gelegentlich maßlose Selbstüberschätzung mit.
Der Aussie passt da genau ins Bild, die meisten kennen erstmal keinen Rückwärtsgang und müssen deeskalierendes Verhalten lernen. Rasseliebhaber schätzen natürlich gerade diese Ausdauer und den Fokus ihrer Hunde, wissen aber auch, dass man das in passende Bahnen lenken muss – und u.U. sehr viel mehr Arbeit damit hat, den Hund problemlos im (Familien-)Alltag zu führen als das bei einer 'weicheren' Rasse mit stärkerer Selektion auf Begleithundetauglichkeit der Fall wäre.
Problematisch wird's, wenn dazu eine Unsicherheit/Ängstlichkeit kommt, wie das hier beim Hund der TE vielleicht der Fall ist – für mich liest sich das so, als ob der Hündin die Kinder absolut nicht geheuer sind und sie die am liebsten weit, weit weg von sich hätte. Und rassetypisch wählt sie dazu den "Angriff ist die beste Verteidigung"-Weg, weil der ihr zumindest kurzfristig Erfolgt bringt und die von ihr wahrgenommene 'Bedrohung' auf Abstand hält.Danke für deine ausführliche Antwort!
Dass sich so abwehrende Verhaltensweisen auch bei Hunden, die in Familien aufgewachsen sind, so deutlich zeigen, finde ich spannend. Im Grunde kennt der Hund doch keine andere Umgebung.
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Puh da kam schon eine Menge zusammen.
Der Hütetrieb ist eigentlich gut im Griff, andere Hunde akzeptiert sie vollkommen, wir hatten noch nie eine Keilerei oder Streitigkeiten - generell ist sie sehr gehorsam. Auch werden andere Hunde nicht getrieben. Sie jagt sich bewegenden Objekte auch nicht nach, das haben wir von Anfang an gezielt antrainiert. Die Grundkommandos sitzen, sie ist jederzeit abrufbar und ich laufe auch gern ohne Leine bzw. mit Leine die sie entweder zieht oder selbst trägt. Sie ignoriert auch fremde Leute. Muss aber auch sagen, das in unserem Stadtteil nicht viel los ist und man sich das hier (viele Feldwege, Spielstraßen, Sackgassenstraßen mit Schleichwegen) erlauben kann. Man kennt jeden, jeder kennt den Hund. In der Stadt oder an stark befahrenen Straßen wäre das undenkbar. Da kommt stets der Riemen dran.
Sehe/ höre ich Kinder wird sie direkt dingfest gemacht. Die können rennen, fahren, springen,... da reagiert sie nicht.
Erst wenn sie zu nah oder gradewegs auf uns zu kommen (etwa 5 - 10 m) wird sie steif und möchte von der Situation weg. Mit Leckereien und zureden laufen wir oft an der Situation vorbei und sobald die an uns vorbei sind ist wieder alles gut.
Kommen Kinder näher - wo ich direkt im Ansatz sage, das sie fern bleiben sollen - brummt sie erst und geht dann, wenn sich nichts tut, ins keifen über. Ein Nachbarskind ist davon absolut unbeeindruckt. Der unterhält sich fröhlich mit einem, während ein zappelnder Dämon (bellend, aufgestellter Kragen) an der Leine hängt...trotz das außer einem ruhigen Gespräch nichts weiter passiert, bekommt die sich minutenlang nicht ein. Zwar wirft die sich nach etwa 10-15 Minuten ab, sobald er nur das Standbein wechselt beginnt es wieder von vorn.
Im Haus muss sie bei fremden Kindern in einen anderen Raum - der abgeschlossen werden muss, denn sie kann Türen binnen Sekunden wieder öffnen - das versucht sie dann auch mehrfach. Selbst durch die geschlossene Tür brummt, allerdings klingt das beinahe eher verzweifelt. Sie will immer alles mitbekommen.
Der Kontrollzwang ist da, sie liegt häufig zentral, so das sie alles im Blick hat. Wenn sie müde ist, schaltet sie aber ab und geht zum Rückzugsort -> zu uns ins Schlafzimmer und dort in ihr Körbchen.
Das Schlafzimmer ist für die Kinder absolut TABU. Daran halten sie sich auch. Immerhin da funktioniert es.
Fakt ist, es gibt keine Garantie, das uns jemand helfen kann. Das es viele "schwarze Schafe" von Hundetrainern gibt, ist uns auch bewusst. Dennoch ist es so, wie es auch angesprochen wurde: Das Risiko, das etwas passiert ist jederzeit vorhanden. Und es schwankt - mal ist sie super friedlich und freundlich - mal beginnt der Tag schon mit knurren sobald sie sie Kids nur hört.
Wir sind wirklich zerrissen. Das Wohl der Kinder steht an oberster Stelle, aber auch ein Tier ist kein Gegenstand, den man bei Problemen einfach entsorgt.
Ich sehe auch nicht nur ein Problem, sondern einen Welpen der zu einem tollen Hundemädchen gewachsen ist. Trainiert wurde, sich über jeden Spaziergang freut, mir freudig jeden Stock, Dummy oder Ball bringt mir nicht von der Seite weicht und jede Zuwendung genießt. Sie bringt nicht nur Streit, sondern auch schöne Momente ins Leben.
Im Familienkreis gibt es leider niemanden ohne Kindern oder mit Hundeerfahrung bzw. dem Willen/ der Absicht einen zu halten.
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Ich kann mir deine /eure Zerrissenheit sehr gut vorstellen.
Das tut mir auch sehr leid für euch.
LG, Friederike
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Hier im DF gibt es aber doch erfahrene Aussie-Halter - sicher auch in deiner Region -, die bei einer möglichen Abgabe helfen könnten.
Ohne die Rasse wirklich gut zu kennen (nur aus Angelesenem und eigenen urpsrünglichen Interesse an der Rasse), aber aus deiner sehr differenzierten SChilderung heraus merke ich, dass ihr alles versucht habt, alle Szenarien bereits durchgespielt habt - und die Situation eigentlich doch untragbar ist. Wie ihr (nicht) gemeinsam miteinander leben könnt, beispielsweise. Wie ihr auf jedes Komma ahcten müsst. Wie sehr ihr eure Hündin auch beschützen müsst. Bitte sieh eine mögliche Abgabe doch nicht als Versagen eurerseits.
Wie wäre es denn mit dieser Sichtweise: Ihr habt die ersten anderthalb Jahre in Kiras Leben geprägt, habt sie begleitet und sie euch. Und jetzt schlägt sie einen neuen Weg ein. Das gibt dem Abschied den positiven Touch des Neuanfangs für euch alle. Ihr habt viel in die Prägung und Erziehung dieses Hundes hineingelegt und das war sicher nicht umsonst.
Übrigens sehe ich ein mögliches Wiedersehen - in Absprache mit den neuen Haltern -nicht ganz so kritisch wie andere hier. Ich denke, dass das - je nach Machbarkeit für den neuen Halter und Sozialisation von Kira - vielleicht nach einiger Zeit möglich ist.
Ich wünsche euch Vernunft und Herzblut gleichermaßen für diese Entscheidung

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Ganz ehrlich, ich sehe da schwarz. Es ist einfach so ein typisches aussie Problem bzw. verhalten. Was vielen aussies in ähnlichem Alter dann, das Zuhause kostet, weil Genetik sich nicht aberziehen bzw. wegtrainieren lässt.
Aussies und Kinder kann gut gehen, muss aber nicht, egal ob mit Kindern aufgewachsen oder nicht. Viele aussies können Kinder nicht einschätzen, und dies stresst sie unheimlich. Manche kommen mit den eigenen Kindern noch klar, reagieren nur bei fremden Kindern und bei manchen sind es Kinder im allgemeinen.
Aussies neigen zu einem kontrollzwang teilweise. Und Kinder lassen sich nicht so kontrollieren wie sie das gerne hätten. Manche aussies weiten dieses Verhalten noch auf andere Lebewesen aus später.
Würde ich meine aussiehündin lassen, dürften andere Hunde nur in der Ecke sitzen, sich nicht bewegen und bestenfalls nur flach atmen. Ich habe von Welpe an, gegen jede kontrollhandlung gegen gearbeitet und trotzdem muss ich meinen Daumen drauf haben und managen. Das Leben mit aussie ist eigentlich immer in dem einen oder anderen Bereich durch managment geprägt. Stört mich nicht, aber mit Kindern ist das halt nicht so möglich. Es geht dabei auch nicht um Erziehung, Prägung, Sozialisierung. Einfach Genetik.
So leid es mir tut, aber auch ich rate zur Abgabe. Der Hund wird dieses Verhalten eher noch steigern, ausweiten, als es abtrainiert bzw. weg erzogen zu bekommen.
Neues Umfeld, ohne kleine Kinder.
Denn aussies neigen zudem dazu vorwärts zu gehen und zu denken und ernst zu machen.
lg
P.s. Solltest du Hilfe bei der Vermittlung brauchen, schick mir eine pn. Wenn du dich für diesen Schritt entscheidest
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Habt ihr den Hund mal gesundheitlich durch gecheckt? Augen, Schilddrüse und Hüfte? Wie sieht es mit der Empfindungen in den Nerven aus?
Ansonsten, leider lese bzw höre ich es in letzter Zeit auf den Gassigängen öfter das ein Aussie daheim "durchdreht" und Kinder oder ältere Menschen zwickt und anbellt.
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