Eskalation zwischen Hündin & Kindern

  • Es hat also definitiv etwas mit Dominanz/ Resourcenaggression, Maßregelung und evtl. auch Eifersucht zu tun. Ihr Verhalten danach zeigt auch, das sie weiß das es nicht richtig war.

    Das sehe ich nicht unbedingt so.
    In genau solchen Situationen ist meine Hündin auch nach vorne gegangen, sie ist bei "komischen" Geräuschen oder Bewegungen die mein Mann oder mein Sohn gemacht haben, bellend mit aufgestelltem Kamm auf denjenigen zugeschossen - allerdings ohne zu schnappen.
    Bei ihr war es große Unsicherheit.

    Ich glaube fast, dass das bei deiner Hündin auch so ist, vor allem, da es sich seit dem "auf die Rute steigen" verschlimmert hat.
    Mittlerweile hat sie gelernt, dass sie sich so verhalten muss, damit ihr niemand vor dem sie Angst hat, zu nahe kommt.

    Allerdings denke ich in Eurem Fall, dass es für alle Beteiligten wirklich das Beste wäre, den Hund in einen kinderlosen Haushalt zu vermitteln, denn an diesem Verhalten etwas zu ändern wird mit Kindern m.E. extrem schwierig bis unmöglich.
    Das wird m.M.n. so mit der Zeit immer gefährlicher für deine Kinder.

  • Es hat also definitiv etwas mit Dominanz/ Resourcenaggression, Maßregelung und evtl. auch Eifersucht zu tun. Ihr Verhalten danach zeigt auch, das sie weiß das es nicht richtig war.

    Sehe ich (aus der Ferne ;) ) anders:

    Es hat meiner Meinung nach mit Stress und Unsicherheit zu tun., alles was folgt sind Übersprungshandlungen und Frust und Stress der sich entlädt.

    In der Tat plädiere ich auch für Abgabe, denn weder den Kindern noch dem Hund ist es zu zu muten, in so einem "Spannungsfeld" zu leben.

    Eine Kinderlose Familie bzw. eine Familie mit großen Kindern kann diesen Hund doch vielleicht sehr entspannt und glücklich machen und auch Deine Kinder müßten nicht Angst haben, dass gleich der Hund von irgendwo angeschossen kommt und sie bedroht.

  • Wie reagiert sie denn bei Besuchskindern?

    Das Problem ist ja einfach, dass in einem Kinderhaushalt ständig auch fremde Kinder zu Besuch kommen und da immer alle im Auge zu behalten und den Hund, stelle ich mir furchtbar schwierig vor.

    Auch Kinder, die einen Hund nicht bewusst ärgern, sind eben Kinder und daher laut und nervig und daher für manche Hunde einfach bedrohlich.
    Ob es da Sinn macht auf Biegen und Brechen den Hund kinderkompatibel zu machen, wage ich zu bezweifeln, zumal ihr ja wirklich schon sehr viel versucht habt.
    Gibt es nicht im Familien- oder Freundeskreis jemand ohne Kinder, der den Hund nehmen könnte und ihr wüsstet es ginge ihm dort gut?

  • Deine Hündin ist ein Aussie und ein gutes Jahr alt, richtig?

    Habt ihr noch Kontakt zum Züchter? Wenn ja, was sagt der zu eurer Situation? Kann er vielleicht einen Trainer empfehlen, der sich besonders mit der Rasse auskennt? Wirklich 'ungewöhnlich' finde ich das Problem für das Alter und die Rasse nämlich überhaupt nicht...

    Ansonsten hilft es vielleicht, wenn du dir einen ruhigen Moment nimmst und mal ein paar Szenarien im Kopf durchspielst. Deine Hündin ist noch jung, mindestens die nächsten anderthalb, vermutlich eher die nächsten zwei Jahre wird sie noch brauchen, bis sie wirklich erwachsen geworden ist. In der Zeit wird sie ernster werden, mehr Führung deinerseits brauchen und immer mal wieder versuchen, Situationen, die für sie unklar sind, notfalls auch alleine zu lösen.

    Für dich heißt das, dass du immer mit mindestens einem Auge beim Hund sein musst, dass du absolut sicherstellen musst, dass z.B. keine Besuchskinder an den Hund rankommen, dass du den Alltag zu Hause (unter Traineranleitung) kleinschrittig managen musst.

    Ich hab' keine Kinder (aber einen Aussie, der Kinder furchtbar findet, obwohl er nie schlechte Erfahrungen mit ihnen gemacht hat), kann also schlecht abschätzen, wie nervenzehrend so eine Situation über einen längeren Zeitraum für deine Familie wäre. Aber so sehr man an einem Hund hängt: wenn die eigenen Kinder vor dem Familienhund Angst haben, ihn meiden, sich zu Hause nicht frei bewegen können – und wenn der Hund mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln zeigt, dass er sich unwohl fühlt, ev. überfordert ist, dann ist es höchste Zeit, an der Situation was zu ändern.

  • Die Hündin ist 2 1/2.

    ... sorry, ich bin zu doof zum Kopfrechnen/genauen Lesen heute. :ops: Danke für's Verbessern.

    Edit: Habe noch mal in den Eingangspost geguckt – wenn das Verhalten schon seit anderthalb Jahren mehr oder weniger deutlich auftritt, dann dürfte sich das als Konfliktlösungsstrategie beim Hund schon ziemlich gefestigt haben. :/

    Es ist sicher nicht unmöglich, daran zu trainieren – aber halt sehr, sehr viel Arbeit. Und man muss sich vermutlich vorher klar machen, dass das Ergebnis nicht "der Hund liebt die Kinder und läuft problemlos mit" sein wird.

  • Ich hab' keine Kinder (aber einen Aussie, der Kinder furchtbar findet, obwohl er nie schlechte Erfahrungen mit ihnen gemacht hat), kann also schlecht abschätzen, wie nervenzehrend so eine Situation über einen längeren Zeitraum für deine Familie wäre. Aber so sehr man an einem Hund hängt: wenn die eigenen Kinder vor dem Familienhund Angst haben, ihn meiden, sich zu Hause nicht frei bewegen können – und wenn der Hund mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln zeigt, dass er sich unwohl fühlt, ev. überfordert ist, dann ist es höchste Zeit, an der Situation was zu ändern.

    Und das ist m.E. mit kleinen Kindern fast unmöglich. Ich hatte eine ähnliche Situation mit meiner Hündin, meinem Mann und meinem erwachsenen Sohn. Mit viel Einfühlungsvermögen und ständigen Anweisungen von mir, was meine Männer machen dürfen ohne dass es Sina verunsichert haben wir es nach 6-8 Wochen geschafft, dass Sina nicht mehr auf die beiden losgeht weil sie sich an deren Bewegungen und Geräusche gewöhnt hat und jetzt keine Angst mehr vor ihnen hat. Die beiden mussten genau überlegen ob sie beim Erzählen irgendeine komische Bewegung machen, oder jemanden nachäffen oder dabei Niesen oder Husten, alles war für Sina gefährlich. Einmal ist sie meinen Mann sogar angegangen weil er mit dem Kirschkernkissen geraschelt hatte.

    Ich denke daher, das ist unmöglich, hier etwas zu ändern, weil das mit kleinen Kindern nicht geht.

  • Hi,
    dies ist ein Hundeforum, und natürlich sprechen wir hier darüber was das beste ist für den Hund.
    Noch ist ja gsd nichts passiert. Was wäre denn, was im Augenblick eher wahrscheinlich erscheint, wenn der Hund das Kind im Gesicht tackert und da richtig Narben bleiben. Ganz ehrlich, der Hund hat oft genug vorgewarnt, und selbstverständlich keinerlei moralisches Empfinden, ob Beißen vielleicht nicht angesagt ist. Eine objektiv harmlose Störung und der Hund geht hoch.
    Für mich wärs keine Frage: Ich würd den Hund heulend in beste kinderlose Hände abgeben.

    LG

    Mikkki

  • @pardalisa verstehe ich so, dass sie für Abgabe plädiert.

    Falls nicht, ich sehe das im Interesse der Kinder auch so.
    Ihr habt viel versucht die Situation für euch und den Hund zu ändern.
    Vielleicht nicht immer das richtige, aber die Zeit erlaubt es auch nicht endlos zu probieren.
    Hund und Kinder müssen wieder stressfrei leben können.
    Entweder kommt jetzt der ultimative Tipp vorbei oder die Hündin muss in eine andere Umgebung.
    Ich sehe, dass die Hündin Hüteverhalten zeigt wofür sie auch gezüchtet ist.
    Wie weit ihr das integrieren könntet in euren Familienalltag, weiß ich nicht.

    LG, Friederike

  • @pardalisa verstehe ich so, dass sie für Abgabe plädiert.

    Ja – mit dem vorsichtigen Hinweis, dass ich als jemand, der keine Kinder hat, hatte oder haben wird, zu der Belastung für die Kinder nur Vermutungen äußern kann. Aber dazu haben hier ja schon mehrere Leute was gesagt, die da besser im Thema drinstecken. :smile:

    Das Problem ist halt: wenn man die Vermittlungstexte von "Aussie in Not" über einen längeren Zeitraum verfolgt, stellt man ziemlich schnell fest, dass "hat das eigene/ein Besuchskind gebissen" einer der häufigsten Abgabegründe ist. Die Ansätze dafür sind teilweise rassetypisch und hier anscheinend schon eine ganze Weile, trotz Hinzuziehen von Trainern, gegeben – und zu so einer Eskalation sollte man es halt auf gar keinen Fall kommen lassen, im Interesse aller Beteiligten.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!