Angemessene Hundebegegnungen - was ist noch normal?
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Dann zitiere ich meine Einstellung dazu gleich hier rein.
Willst du damit sagen, dass man als Mensch den Hund in Begegnungen mit anderen Hunden nicht anleiten und unterstützen kann?
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Manni hatte auf der Hundewiese, nachdem wir den ganzen Tag am Wasser waren, eine Begegnung mit einem Labbi Junghund.
(wir mussten über diese Wiese um ans Auto zurück zu kommen)Eine Frau mit 2 Kindern, dem Labbi Junghund und ich schätz mal einem Beagle Junghund sind auf der Flussseite der Wiese, wir waren auf der Dammseite und haben Manni extra zu uns gerufen und zwischen uns gehen lassen.
Die beiden Junghunde kamen auf uns zugeprescht, die Frau langsam hinterher.
Den Beagle mochte Manni, der Labbi war wirklich aufdringlich.
Manni hat ihm mehrfach sehr deutlich aufgefordert Distanz zu wahren. Der Labbi hat auch jedes Mal angemessen reagiert, allerdings nur für ein paar Sekunden. Dann war alles vergessen.Wir sind dann weiter gegangen, ich muss meinen Hund ja nicht in so einer, für ihn unangenehmen Situation drin lassen. Der Labbi kam leider hinterher.
Da wurde Manni sehr deutlich (das hat dann auch endlich die Frau gerallt) und zeigte die Zähne. Der Labbi drehte den Kopf weg, Manni kam drehte sich zu uns um und in dem Moment hing der Labbi auf Manni drauf.
Manni hat dann ordentlich gefletscht und sich über den Rücken des Labbis geschoben. Der Labbi wurde dann aber sehr aufmüpfig, die Frau hysterisch, weil ich einen aggressiven Hund habe und ich habe mich dann, nur in Bikini bekleidet, zwischen die Hunde gedrängt, Manni zu meinem Mann geschickt und den Labbi am Genick gepackt und der Dame gesagt, sie soll doch mal bitte ihren Hund abholen (wir waren ja schon ein gutes Stück von ihr weg).Ich finde das Manni in der Situation völlig richtig und angemessen reagiert hat. Ich hätte allerdings den Labbi geblockt, wenn ich mitbekommen hätte, das er hinter uns her ist und auf Zähne zeigen nicht reagiert.
Andererseits, hat der Labbi einer Freundin Manni mal auf den Rücken befördert. Warum weiß ich nicht. Das ging so schnell...
Bei einem Fremdhund wäre es ein enormer Rückschritt in unserem Training gewesen und Manni wäre mehr wie nur 1000 Tode gestorben, dadurch das die zwei sich aber wirklich gut kennen, hat Manni nur schiss gehabt. Nochmal so eine Situation würde ich aber nicht überleben.
Da hab ich wirklich schiss bekommen. Aber Manni hat es erstaunlich gut weg gesteckt. Seit dem fragt Manni immer nett an, ob er auch zu der Schnüffelstelle darf, an der Luke gerade steht. Und Luke wird demonstrativ auf den Kopf gepinkelt, wenn er sich ungefragt einer Schnüffelstelle von Manni nähert. -
Hach ja, sowas in einem Forum zu diskutieren ist glaub ich ziemlich müßig. das ist doch alles absolut von der Situation und den bteiligten Hunden abhängig.
Lotta ist ein Rabenaß, nicht nur alle Menschen, auch die meisten Hunde finden sie unwiderstehlich süß und niedlich und lassen ihr alles durchgehen.
Als der alte Schwieger-Jagdhund sie am Wochenende anscheinend grundlos aufs Kreuz gelegt hat und auch nicht von ihr abgelassen hat, als sie sich kreischend bepieselt hat, ist kein Mensch dazwischen gegangen. Nach einer gefühlten Ewigkeit war Lotta still, der Jagdhund hat sie wieder aufstehen lassen und außer, dass das Locken-Ego ein paar Kratzer hatte, war Lotta danach höflich und lieb. Das war anscheinend nötig.Aber sowas lass ich laufen, weil ich den Jagdhund kenne und weiß, dass sie mit ihren 13 Jahren eigentlich tiefenentspannt ist und wenn, dann nur begründet und "richtig" erzieht.
"Draußen" will ich sowas eigentlich nicht. Wenn ich den maßregelnden Hund nicht kenne und nicht sicher einschätzen kann, ob er Lotta begründet maßregelt oder seinen Frust an ihr auslässt, ist das blöd. Hat der andere Hund recht und ich geh dazwischen, ist das 1:0 für Lotta und sie lernt nie, höflich und zurückhaltend zu sein. Will er sie einfach nur verdreschen und ich tue nix, ist das auch doof...
Zum Glück kennen wir genug alte Hunde, die Lotta einfach nur lästig finden
und ihr das auch zweifelsfrei sagen.
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Ich sehe es auch so wie @Hummel, dass Hunde genauer kommunizieren, als man es als Mensch wahrnehmen kann (oder auch viele Menschen es wahrnehmen können, wobei ich eher denke, dass man als Mensch niemals wirklich alles an hündischer Kommunikation mitbekommen kann), also z.B. im Bezug auf das genannte Beispiel, wann sich ein Hund den anderen angepasst hat und z.B. "Ruhe hält". Wenn ich das richtig verstanden habe.
Die interessante Frage finde ich, ob man diese Art des "Aufeinander Einstellens" und sozusagen "Synchronisierens der Stimmung" was Hunde natürlicherweise in einer Gruppe machen, auf Spaziergängen mit Fremdhunden, die nur kurz getroffen werden ausklammern kann?
Wir treffen viele Fremdhunde (Auslaufgebiet und jetzt sogar "Hundewiese") und bei uns wäre die Grenze nach kurzem Maßregeln, wenn jemand bedrängt wird oder selbst bedrängt erreicht. Unsere Hündin ist ja jetzt eine junge Erwachsene und maßregelt nervige Junghunde (inklusive unserem) durchaus. Das sind allerdings nur Situationen in denen sie angerannt oder wild angespielt wird. Wenn der andere Hund sich dann entfernt oder aufhört, ist das immer beendet. Wenn sie darüber hinaus etwas versuchen würde, also z.B. einen anderen Hund zur Maßregelung in der Bewegung im Laufen eingrenzen oder ihn dazu hinzuschmeißen und nicht mehr aufstehen zu lassen, würde ich es nicht zulassen, so ist sie aber vom Typ her ohnehin nicht.
Letztendlich sehe ich es so, dass wir (ich + die beiden Hunde) zu dritt unterwegs sind und andere im Vorbeigehen treffen, die "Gruppe" in der bestimmte Sachen ausgemacht werden (können) aber nur wir sind, also daher bestimmte Sachen vom Verhalten mit anderen Hunden ausgeklammert werden.
Vielleicht ist das bekloppt, aber ich denke, die beiden Hunde empfinden es genauso. Unsere beiden sind häufig miteinander beschäftigt und haben zwar schon Interesse an anderen Hunden, aber das geht eher nicht über kurze Begegnung und evt. kurzes Spiel hinaus. Auf der Ebene finde ich es auch gut, weil es so viele verschiedene Hunde (+ Besitzer
) gibt, also ich möchte mit anderen Hunden draußen keine Gruppe bilden, in der sich gegenseitig angepasst wird etc.
Ist eben nur die Frage, ob man es so trennen kann, oder das zu menschlich gedacht ist...
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Bzgl. Fremdhunden bin ich recht pienzig. Ich moechte im Grunde keine Korrektur. Weder durch meine, noch durch den Fremdhund. Einfach weil ich nicht weiss, wie der Fremdhund samt HH drauf ist und weil ich keinen Sinn darin sehe, dass ein Fremdhund sich mit meinen 4 auseinandersetzen muss (sie agieren geschlossen und dabei zieht der fremde Hund fast immer den Kuerzen).
Das heisst aber nicht, dass es nie dazu kommt *sfz*Ich find es extrem schwierig eine Antwort darauf zu finden, was normal ist.
Es kommt dabei mAn auf zig Faktoren an
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Ich war früher mit Milo öfters unterwegs mit anderen Hunden. Milo war aber teilweise extrem distanzlos und nervig und hat die kleinen "Lass das bitte jetzt" Ermahnungen auch nit für Sekunden akzeptiert und dann weiter gemacht... Dann kam er erstmal an die Leine.
Einmal als wir mit Kalle unterwegs waren, dem Irish Terrier, der hat sich mit ihm ganz gut verstanden, war Milo wieder so aufdringlich... und Kalle ist irgendwann die Geduld flöten gegangen und er hat ihn kurzerhand auf den Rücken gelegt.
Sah schlimm aus im ersten Moment aber letztendlich hat er dass aber gebraucht, und der Teenie hatte mal etwas mehr Respekt.
Ich kenne die Hunde aber alle, deswegen wars für mich auch okay. So hat er das zumindest auf anständige Weise gelernt. Bei Fremden Hunden würde ich das aber nicht durchgehen lassen. Mal davon ab dass ich sie immer erst zueinander ließ wenn man eine Weile zusammen nebenher ging und merkte dass es okay ist.Bei Bonny... Mal von ihrem Anfänglichen Gekeife ab welches gefährlich für sie werden könnte, sagt sie aber deutlich was sie nicht möchte und es wird akzeptiert
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Das ist wirklich ein interessantes Thema, dass ich in 8 Jahren immer noch nicht für mich selbst vollständig abschließen kann. Vielleicht kann ich das nie.
Sancho kommuniziert ganz gut glaube ich, aber er neigt(e) zur Überreaktion. Deshalb halte ich ihn schon manchmal zurück und bremse. Und zu Fremdhunden in einigen 100 Metern Entfernung, braucht er gar nicht hin, weil es einfach unnötig ist. Das habe ich ihm vollständig abgewöhnt. Wenn wir zusammen laufen maßregelt er ganz gern Junghunde. Die meisten zeigen dann Respekt und es ist gut. Wenn er es übertreibt, bremse ich.
Er selbst wurde einmal von einem Nachbarshund aufs Kreuz gelegt. Das war ein weit aus größerer Mischlingsrüde (Husky-Staff). Sancho meinte ihn permanent ankläffen zu müssen überall wo er ihn sah und ließ sich nicht abbringen. Durch Unachtsamkeit ist der Husky-Staff-Mix dem Halter im Hausflur entwischt, stürzte sich auf Sancho und drehte ihn auf den Rücken, so dass der nur noch kreischen da lag. Ich bin tausend Tode gestorben. Der Besitzer hat ihn sofort runtergerissen und es ist sonst nichts passiert. Für mich war es aber ganz schlimm. Nur Sancho hat seither diesen Hund nie mehr angebellt oder auch nur den Hauch einer Aggression in dessen Nähe gezeigt. Das Ding war gegessen. Das ist die einzige Situation in der sich Sancho hat je auf den Rücken drehen lassen.Anderes Beispiel: In "unserem Wald treffen wir einen alten Rüden, den wir gut kennen. Sancho war schon bei ihm zu Hause, die Sache zwischen den beiden ist klar. Der ist der Boss und Sancho akzeptiert es. Ein Jungrüde der hier neu ist kommt dazu. Sancho kannte den schon, aber der ist gerade in der Pubertät, wo sich der Geruch eben verändert etc. Der alte Rüde fängt an, den Jungrüden zu maßregeln. Warum, weiß ich nicht. Der alte hat Sancho auch schon mal gedeckelt, weil er an dessen Hinterteil schnüffeln wollte bei der ersten Begegnung. Scheinbar war dies die gleiche Situation. Jetzt meint Sancho auch auf den Jungrüden draufzumüssen und das ganze wird immer ruppiger und lauter, obwohl der Junge imA nichts macht. Da rufe ich Sancho zu mir, weil ich nicht möchte, dass gemobbt wird.
Nun ist es so, dass Sancho jedes mal, wenn wir den Jungrüden auf der Straße sehen an der Leine ausrastet. Also irgendwas ist schiefgelaufen und ich frage mich: Was hätte ich besser machen sollen? -
Ich find es extrem schwierig eine Antwort darauf zu finden, was normal ist.
Geht mir auch so. Bzw. sind "normal" und "man sollte trotzdem eingreifen" ja auch noch mal unterschiedliche Dinge.
Wenn man z.B. Spielverhalten nimmt. Da gibt's Hunde, für die rasse-/charakterbedingt eher robustes Spielen "normal" ist. Trotzdem lässt man es dann ja nicht laufen, wenn die auf ein Gegenüber treffen, das mit körperlich-lautem Spiel so gar nichts anfangen kann und der robuste Spieler es nicht schafft, sich auf sein zaghafteres Gegenüber einzustellen.
Oder: Ich sammle meinen Rüden meistens ein, wenn wir mit seinen besten Hundefreundinnen unterwegs sind und anderen Hunden begegnen. Der findet das manchmal nämlich nicht so witzig, wenn andere Hunde was von seinem Mädel wollen. Total normales Verhalten würd ich sagen - aber ich möchte trotzdem nicht, dass er nun meint, Fremdhunde vertreiben zu dürfen. Wenn das in einer Klopperei endet, ist das nun keine wertvolle Lernerfahrung.
Aber - da sind wir dann bei den Erwartungen, die die meisten Leute bei Fremdhundbegegnungen haben: Alle müssen schön lieb sein, wer es nicht ist (also, wer laut wird, vertreibt, etc., die ganzen leisten Bedrohungen werden ja häufig nicht wahrgenommen), ist asozial.
Ich denke, ein Problem heute kann schon sein, dass offensiv agonistisches Verhalten bei Hunden im Allgmeinen sehr ungern gesehen wird. Der Hund, der knurrt, laut wird, maßregelt, abschnappt ist der Böse, Unsoziale.
Aber die Schwelle, was man laufen lässt und wo man eingreift, ist bei mir bei Fremdhunden* deutlich niedriger. Ich kenne die Leute nicht, ich kenne die Hunde nicht. Ja, manchmal entwickelt sich im Gespräch dann ja schon eine Idee, wie die Leute ticken, inwiefern sie ihren Hund einschätzen können und man kann entsprechend agieren - aber die Erfahrung zeigt, dass die Leute entweder wissen, dass ihr Hund z.B. bei Fremdhunden eine kurze Zündschnur hat und entsprechend managen, oder eben glauben, ihrer hat (wegen Dominanz und "die regeln das unter sich" die Lizenz zum Benehmen wie offene Hose.
(Andersrum geht's auch: Neulich waren wir mit unseren Nachbarn Gassi, 1 1/2-jähriger hormongeplagter Jungspund und Frauchen. Treffen auf ältere Dame (seit Anbeginn der Zeit Hundehalterin und -züchterin) mit älterem Hund, die sich vehement dafür eingesetzt hat, dass der Jungspund den Althund besteigen und bedrängen durfte und der Alte ihm schon sagen müsse, wann genug sei. Erzählte uns dann noch die schöne Story, wie dieser Hund seinerseits in seinen Welpenzeiten einen im Haushalt lebenden erwachsenen Hund zwei Stunden nerven durfte, bis dem älteren dann mal der Kragen geplatzt ist.)
*Abstufungen bei der Definition "was ist ein Fremdhund" gibt es für mich da nach: Haushaltsmitglied (kennt man, kann man einschätzen, entsprechend weiß man, was man laufen lassen kann oder wo man schnell unterbrechen muss), sehr gute Hundefreunde (gilt im Grunde das Gleiche wie für Haushaltsmitglieder), Hundebekanntschaften (die (noch) keine guten Freunde sind oder die man nur sporadisch trifft) und eben gänzlich unbekannten Hunden. B
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Ich greife dann ein, wenn mein Hund ins meiden verfällt weil vorher all ihr gesendeten Signale beim anderen Hund nicht ankamen.
Woran es liegt weiß ich nicht, aber ich treffe mittlerweile so oft auf Hunde die kaum mehr "hündisch" verstehen und deren Besitzer dann immer von der Fraktion "die regeln das schon" sind und weder ihren Hund noch die Situation "lesen" können. Ich spreche hier von normalen Begegnungen, die scheinbar frei von Aggressionen sind (wo aber wird bedrängt, gemobbt, immer weiter bestiegen, abschnappen ignoriert wird)
Mein Hund ist m.E. sehr klar in ihrer Kommunikation, aggressiv geworden ist sie noch nie. Ansagen sind eher harmlos bzw. kommen fast nie an beim Gegenüber.Bei ihrer Hundefreundin spielt sie schon mal gern den Kontroletti und stalkt bißchen rum, da macht dann entweder sie oder ich ne Ansage und sie lässt es sein.
Ich möchte das mein Hund weder andere Menschen noch Tiere belästigt. Habe ich den Eindruck, rufe ich sie zu mir bzw. mittlerweile halte ich sie bei diversen "die machen das unter sich aus" Begegnungen bei mir am Halsband fest (sie bleibt dann auch ruhig und brav bei mir). Sollen die anderen Hunde das "unter sich" ausmachen.
(Das worst case erlebte ich letzte Woche, als eine ängstliche Hündin permanent von einem Labbimix bedrängt und dann gejagt wurde, aber "guck mal wie die spielen" , "die machen das unter sich") -
Dann zitiere ich meine Einstellung dazu gleich hier rein.
Das ist unter fremden Hunden z.B. deshalb nicht in Ordnung, weil diese femden Hunde, so einen körperlichen Über- bzw. Angriff evtl. nicht widerstandslos hinnehmen werden und es im schlimmsten Fall dadurch tatsächlich zu bösen Verletzungen kommen kann. So mancher Halter, mich mit eingeschlossen wird das, je nach Hund den man gerade führt, wohl auch nicht einfach so geschehen lassen. Zwar ist es z.B. bei meinen eigenen äußerst selten, dass ein Anderer so etwas aucn nur versucht (meist mangelt es an ensprechender Körpergröße und Kraft) , wenn es aber vorkommt, ist das für den anderen ein sehr riskantes Ding. Ich habe IMMER mehrer HUnde dabei und HSH arbeiten im Team. D.h. wird einer angegriffen (und nicht anders würden sie so ein Verhalten verstehen), machen alle anderen mit und das würde richtig übel. Es ist aber auch deshalb nicht in Ordnung, weil es überhaupt nicht abzuschätzen ist, wie gut die Hunde jeweils sozialisiert sind und man nicht weiss, ob der betroffene Hund entsprechen der Sozialisation des anderen reagieren würde. Ganz im Gegenteil ist es heutzutage, angesicht der unzähligen un- und sogar speziell desozialisierten Hunde eher so, dass sich mangels erlerntem Sozialverhaltens eher brenzlige und "böse" Situationen ergeben, statt eines positiven Effekts. Sowas würde ich bestenfalls dann zulassen, wenn sich die Hunde länger kennen und ein "Gefühl" füreinander entwickelt haben.
Aber was mich am meisten irritiert: Was bitte ist eine "Angemessene Hundebegegnung" wie sie im Threadtitel steht? Sollen sich Hunde und Halter bei Begegnungen jetzt die Pfote, bzw. die Hand reichen? Ist angemessen, wenn Jeder in allen Situationen und Umgebungen und völlig unabhängig vom Verhalten des Hundes / der Hunde selbst, ab jetzt immer seinen Hund anleint, weil es da irgendeinen geheimen Knigge-Eintrag gibt, der sagt was angemessen ist? Letzteres scheint ja von immer mehr Hundehaltern angenommen zu werden, wennn man einigen Threeads hier folgt.
Für mich ist ein "Angemessenes Verhalten" eins, bei dem man je nach Sitution und Verhalten des, bzw. der Gegenüber und des eigenen Hundes /der eigenen Hunde so reagiert, dass für den Anderen Halter und dessen Hund(e) keine spürbare TATSÄCHLICHE Beeinträchtigung oder sogar eine Gefahr entsteht.
Es bedeutet für mich nicht, dass ich als Hundehalter alle meine Belange oder die meiner Hunde aufgrund der Unsicherheit, Ängste und nichtvorhandenem Hundeverständnis des Anderen immer und überall, zurückstelle, damit es dem anderen "gut" geht.
Es kann nicht im Verantwortungsbereich eines Hundeshalters liegen, Psychosen, tiefe Ängste, Unsicherheiten oder mangelndes Verständnis für Hundeverhalten an sich, egal ob beim eigenen oder bei anderen Hunden, bei anderen Hundehaltern zu analysieren oder vorherzusehen und standardmäßig in seinen Alltag mit einzubeziehen und dann auch noch entsprechende Einschränkungen bei sich vorzunehmen.Wenn jemand einen oder mehrere Hunde hat, dann gehe ich davon aus, das er a) Hunde im allgemeinen mag und nicht nur seinen eigenen und b) wenn er doch mit anderen Hunden Probleme hat und tatsächlich nur seinen eigenen mag, er dann andere nicht mit seiner persönlichen "Problematik" belästigt. Zumindest insoweit nicht, dass er ausgerechnet und geziehlt solche Orte für seine Hunderunden aussucht, die allgemein von Hundehaltern besucht werden, denen es z.B. GERADE um Hundebegegnungen und soziale Kontakte geht, bzw. wenn er das (warum auch immer) doch tut, sich selbst zurücknimmt, statt von allen anderen für sie kontraproduktive Handlungen einzufordern. Auch DAS ist für mich ein angemessenes Verhalten bei Hundebegegnungen.
Und um noch gnauer auf die eigentliche Frage einzugehen: "Was ist normal"? Normal ist, sich selbst sozial und der Situation, den Umständen und den örtlichen Gegebenheiten, entsprechend zu verhahlten. Normal ist NICHT, stumpf festen Regeln zu folgen, weil jemand es aus persönlicher Bequemlichkeit so will und die im Bezug auf die Situtation, den Bedürnissen und den jeweiligen Umständen schlicht kontraproduktiv sind. "Normal" ist es, wenn einzelne sich in ihrem Verhalten an Allgemeinheit anpassen und entsprechend verhalten, nicht umgekehrt. Natürlich kann und sollte (in einer sozialen Gesellschaft) die Allgemeinheit in bestimmtem Umfang auch Rücksicht auf einzelne nehmen. Das kann aber nur funktionieren, wenn der Einzelne dieses Entgegenkommen nicht überstrapaziert und es als selbstverständlich einfordert und wenn er ersichtlich tatsächlich Probleme hat und nicht etwas nur Befindlichkeiten. Bei letzterem kann die Allgemeinheit durchaus einfordern, dass der Betreffende daran arbeitet und ihn ansonsten, wenn er meint das nicht tun zu müssen, ihn mit seiner Problematik im Regen stehen lassen.
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