Unsere Hibbelhunde - schneller, höher, weiter!

  • Noch mal zur Ursache.


    Es liegt im Hund.....

    Gene....

    Man kann es managen, man kann den Hund gewissenhaft aufs Leben vorbereiten, ihn schützen, ect.

    Aber die Ursache liegt im offenen Reizsystem, die bei der Rasse erwünscht ist.
    Und das kann zu Problemen führen.

    Diese wiederum werden oft nicht erkannt oder klein geredet.

    Dann ist der Hund eben „durchgeknallt“ „verrückt“....

  • Ich hab es bei meiner Hibbelliese durch den ZHS in den Griff bekommen.
    Dadurch ist sie zumindest wenn sie losballert, abrufbar und das Gerenne kontrollierbar.
    Beim ZHS „darf“ sie ja in gewisser Weise genau das - Strecke machen in hoher Geschwindigkeit, nur eben sehr kontrolliert und nach meinem Vorgaben.
    Für Erbse ist aber generell der ZHS das Ventil. Sie hat die Energie nach Vorn und wenn ich merke, es geht einfach mal gerade nix, dann kommt sie gezielt in den Zug, sonst explodiert sie. Schnüffeln kann sie dann nicht, an der Leine laufen sowieso nicht, jagen darf sie ned und ballern auch ned. Also Zug und Geschirr.
    Dann muss und soll sie aber auch arbeiten und sich darauf konzentrieren. Das läuft dann für nen paar 100 Meter und wenn ich dann merke, dass ihre Körperspannung nachlässt, dann ist das Hirn auch wieder da und wir können normal weiter gehen.

    So sind sie verschieden :rollsmile: ZHS bewirkt bei uns das genaue Gegenteil. Oder hat es zumindest früher mal, obwohl das sicherlich daran liegt, dass wir in den völlig falschen (und inkompetentesten) Händen damit begonnen haben :hust:
    Mittlerweile kann ich das Geschirr gefahrlos wieder drauf packen, aber Bock hat der einfach nicht so richtig. Ist aber nicht schlimm, wir haben unseren Weg (glaube/hoffe ich) gefunden und im Moment eine ausgesprochen gute Phase (ich hämmere auf Holz :headbash: ).
    Aber am wichtigsten ist ja auch einfach, dass man die individuell beste Lösung für den Hund findet :winken:

  • Dieses Hohlballern ist aber ja doch ein sehr typisches Verhaltensmuster beim Border, was ja auch einen genetischen Ursprung hat (und nicht 1 zu 1 auf das "Hohlballern" von anderen Rassen übertragen werden kann). Ich kenne da aber auch große Unterschiede innerhalb der Rasse ... es gibt BCS die würden einen kompletten Spaziergang wirklich komplett "durchballern", also immer das gleiche Muster (Vollspeed gerade aus, wieder zurück und das ganze Spiel von vorn, gern auch mit Anhüten oder wegrennen und lauern ...) und andere die zeigen das über einen kurzen Zeitraum und fahren dann runter (ja, davon kenne ich sogar auch ein paar, die gehen nachdem ersten "Ausbruch" normal spazieren).

    Viele andere Rassen, die "hohlballern", die laufen sich einfach oft den Stress runter bzw. sind echt einfach total drüber. Aber das sieht einfach nochmal anders aus, als bei den BCs. Die BCs holen sich da eher sehr gezielt ihren Rausch ...

    Meine Shelties zeigen da so ein Zwischending. Die ballern auch am Anfang des Spaziergangs gern. Bemerkenswert ist, dass für Kaami wegrennende Border die absoluten Trigger sind (ähm ja ... aufgewachsen mit einem ballerndem Border zeigt eben seine Wirkung, und nein, der Border hat noch alle seine Gehirnzellen, keine Sorge). Aber die kommen danach auch dann echt runter und schnüffeln, traben und entspannen sich. Von daher ... sie haben das zwar schon richtg schön ritualisiert |) , aber da sie 90 Prozent des Spaziergangs absolut normal Gassi gehen, sehe ich da jetzt wenig Grund einzuschreiten.

  • Ich hatte dem Halter schon gesagt, dass ich den Hund gar nicht erst ableinen würde, solange er dieses Problem hat. Hatte r wohl auch schon versucht, aber irgendwie ist es ja auch nur Symptombekämpfung. Was genau macht ihr denn mit soclehn Hunden um das in den Griff zu kriegen? Ich würde ihm da gerne mehr Tipps geben.

    So ein Border Collie ist eben nicht für normales Spazierengehen gemacht. Also, man muss sich wirklich klar machen, dass man mit einem solchen Hund fast immer zeitlebens Management betreiben und ihn permanent, manche sogar bei jedem Schritt, anleiten muss. Einen Normalzustand, der sich einfach so von selber erhält, gibt es nicht. Vor allem nicht, wenn der Hund jahrelang Fehlverhalten etabliert hat. Da sind wir dann bei dem, was ich über Sheila schrieb: Der Alkoholiker, der selbst seinen gemäßigten Alkoholkonsum verwalten soll.

    Meiner Erfahrung nach gibt es auch Border Collies, die tatsächlich die Arbeit am Schaf brauchen, um im Alltag in einen Normalzustand kommen zu können. Bei meinen eigenen beobachte ich das in Phasen von langer Arbeitslosigkeit. Dabei spreche ich davon, dass sie in dieser Zeit noch andere Beschäftigungen haben (Mantrailing, Tricktraining oder Dummytraining - nicht nur pillepalle betrieben, sondern durchaus richtig anstrengend!). Trotzdem merke ich bei jedem meiner Hunde, dass sie sich verändern, wenn sie nichts am Schaf machen. Der eine wird richtig depressiv und aggressiver gegen andere Hunde (er schafft sich Feindbilder, zum Rest ist er nett - sonst ist er zu allen Hunden freundlich!), der nächste reagiert zunehmend mehr auf (imaginäre) Jagdreize, bei einem anderen geht Leinenführigkeit dann gar nicht mehr und so weiter ...

  • Ich versteh halt immer weniger, wie man sich einen solchen Hund gezielt als Familienhund mit ein bissl Hobby Agility holen kann (nicht auf den besagten Border bezogen, der ist aus dem TS und Herrchen ist bereit sich auf schwierige Hunde einzulassen). Ich weiß nicht, wie ein Arbeits-Border sich im Alltag verhält, wenn er an Schafen arbeiten darf, aber dieser besagte Border, der ja offensichtlich nicht "unnormal" für einen Border ist, bei dem frag ich mich, wieviel Lebensqualität der hat. Ich hab immer das Gefühl, dass dieser Hund nie einfach nur normal Hund sein kann. Alles ist zu viel, alles wird tot ernst genommen, entspannt erlebe ich ihn nie, man hat nie das Gefühl das er mal ausgelassen Spaß an etwas hat. Kann natürlich sein, dass er in den eigenen 4 Wänden anders ist, das weiß ich nicht, ich erlebe ihn hauptsächlich auf dem Hundeplatz oder bei Spagiergängen und Herrchen sagt, da sei er auch gestresster als sonst.

  • Ich versteh halt immer weniger, wie man sich einen solchen Hund gezielt als Familienhund mit ein bissl Hobby Agility holen kann

    Ich auch nicht, aber erschreckend viele dieser Hundebesitzer sind richtig, richtig gut darin, zu verdrängen, dass ihr Hund ein Problem bzw. eine massive Verhaltensstörung hat. :( :

    Ich war bis vor kurzem z.B. noch in so einer WhatsApp-Gruppe, die über unseren Hundeverein mal ins Leben gerufen wurde – nicht nur mit den Mitgliedern aus unserer kleinen Rally-Obedience-Trainingsgruppe, sondern spartenübergreifend. Und was da teilweise an "lustigen" oder "guck mal, der spielt so schön"-Videos der Vereinsmitgliedshunde geteilt wurde, war übel. :verzweifelt: Hirnlos herumballernde Border Collies, die sich durch Rennen und das Fixieren/"Hüten" anderer Hunde wieder und wieder und wieder einen Kick verschaffen und aus der Schleife überhaupt nicht mehr rauskommen, gehörten da leider zu den "normalen" Bildern, die immer wieder geteilt wurden. (Auf vorsichtige Nachfrage, ob das jetzt einfach nur ein ungünstiger Moment in dem Videoabschnitt war oder ob der ganze Spaziergang so aussieht, kam dann "Das muss so/das ist eben so bei der Rasse/der macht doch gar nix!" in zig Variationen... :muede: )

    Ein oder zwei "blinde Flecke" hat sicher jeder, was den eigenen Hund angeht und wo man im Laufe des Hundelebens mal eine Meinung von außen zu hören kann, aber das Ausmaß von Nicht-wahrhaben-Wollens und das witzig und gut finden, dass der Hund da so durch und drüber ist, fand ich schon erschreckend.

  • Ich versteh halt immer weniger, wie man sich einen solchen Hund gezielt als Familienhund mit ein bissl Hobby Agility holen kann (nicht auf den besagten Border bezogen, der ist aus dem TS und Herrchen ist bereit sich auf schwierige Hunde einzulassen). Ich weiß nicht, wie ein Arbeits-Border sich im Alltag verhält, wenn er an Schafen arbeiten darf, aber dieser besagte Border, der ja offensichtlich nicht "unnormal" für einen Border ist, bei dem frag ich mich, wieviel Lebensqualität der hat. Ich hab immer das Gefühl, dass dieser Hund nie einfach nur normal Hund sein kann. Alles ist zu viel, alles wird tot ernst genommen, entspannt erlebe ich ihn nie, man hat nie das Gefühl das er mal ausgelassen Spaß an etwas hat. Kann natürlich sein, dass er in den eigenen 4 Wänden anders ist, das weiß ich nicht, ich erlebe ihn hauptsächlich auf dem Hundeplatz oder bei Spagiergängen und Herrchen sagt, da sei er auch gestresster als sonst.


    Ja, und auch wenn das wieder sicher ein Thema ist über das man trefflich streiten kann und es ganz sicher einige Border gibt, auf die das wirklich zu 100 Prozent zutrifft und man niemals leichtfertig einen anschaffen sollte ...

    ... es gibt auch genügend die ohne Schafe ein anständiges Leben führen. Und sicherlich auch einige "mit Schaf", denen es auch nicht unbedingt besser geht (und grad die, die in den Schäfereien die meiste Zeit im Zwinger hocken, die sind nicht grad weniger verhaltensgestört, nur weil die zwischendurch mal ans Schaf dürfen).

    Just my 2 cents ... mit Second-Hand Border, der niemals am Schaf war und absolut glücklich ist als Sofapupser, albern, schmusig und eine Seele von Hund. Ohne Neurosen.

    EDIT: ähm, und das soll jetzt keine "Kritik" an deinem Beitrag sein!!! Ich stimme dir ja zu! Habe ihn nur rausgepickt xD

  • Ich auch nicht, aber erschreckend viele dieser Hundebesitzer sind richtig, richtig gut darin, zu verdrängen, dass ihr Hund ein Problem bzw. eine massive Verhaltensstörung hat. :( :

    Und das ist - finde ich - nicht grad ein Phänomen, dass man nur bei BC-Haltern hat .... ich sehe JEDEN Tag Hunde, deren Verhalten von ihren Besitzern konsequent missverstanden wird. Das ist also rasseübergreifend.

  • Und das ist - finde ich - nicht grad ein Phänomen, dass man nur bei BC-Haltern hat .... ich sehe JEDEN Tag Hunde, deren Verhalten von ihren Besitzern konsequent missverstanden wird. Das ist also rasseübergreifend.

    Klar, aber weil's hier ja gerade um BC ging, passte das ganz gut. :smile:

    Und es ist sicher regional noch mal verschieden (bei meinen Eltern sehe ich z.B. kaum die angesagten "Hütehunde für Sport", sondern stattdessen eher Jagd- und Hofhunderassen, da sieht dann auch die jeweilige Verhaltensstörung manchmal noch mal anders aus), aber an meinem Wohnort sind die "Ich will ein bisschen Agi machen, also hole ich mir einen BC oder Kelpie"-Leute leider gerade total im Kommen – ergo: mehr auffällige Hütehunde, weil einfach mehr von den jeweiligen Rassen präsent.

    Und vielen von denen wird ja leider zum Verhängnis, dass das Verhalten nicht als Problem verstanden wird, weil es so 'harmlos' für die Umwelt ist oder witzig aussieht oder als "naja, der will halt mal Gas geben" missverstanden wird. Platt gesagt: wenn der mannscharfe Jagdhund hier am Hof austickt, dann wird das als Problem wahrgenommen. Wenn der BC rennt, tja, dann rennt der halt. Tut ja keinem weh. Dass der Hund da - situations- und einzelfallabhängig natürlich! – in mindestens ebenso großer Not ist, wird nicht registriert. Das tut mir dann Leid und da sehe ich schon rassespezifische Unterschiede, wie die jeweiligen Besitzer darauf reagieren, wann sie einschreiten (oder eben auch nicht).

  • Zu dem Herumballern/Hüten fällt mir ein Video, dass ich letztens auf FB oder Instagram (weiß nicht mehr) gesehen habe...1 Hund versucht einen 2. Hund zum Spielen zu animieren, der hat irgendwie keinen Bock und versucht den 1. Hund eher loszuwerden. Um die zwei herum läuft konstant in Kreisen ein Hüti und außerhalb dieses gelaufenen Kreises liegt ein Hüti, der den kreiselnden Hüti fixiert. :ugly:

    Super Beschäftigung für die Hunde oder? Wie ein Perpetuum mobile :ugly:

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