Mein Aussie-Rüde dreht durch

  • Ich schrieb ja neulich erst, dass ich Erziehungsthemen eigentlich meide ;) aber die Überschrift interessierte mich.



    Mir ist beim durchlesen eine Sache aufgefallen, deshalb frage ich nach: Habe ich das richtig verstanden, dass er am Tag mehrere Stunden (drei bestimmt) in der Box ist und diese in einem Nebenzimmer steht ?


    Wenn ja würde ich das auch überdenken. Ich habe meine Welpen auch in der Box gehabt zu ihrer eigenen Sicherheit wenn ich nicht da war Aber wenn die alleine in ner Kiste gewesen wären wären die da a) auch nicht mehr gerne rein und b) förmlich explodiert beim rauskommen

  • Nur noch als Hinweis: Trainer ist gut und sicher die richtige Entscheidung. Bitte achte darauf, bzw. frage danach, inwieweit der Trainer Erfahrung mit der Rasse hat. Die Aussies ticken schon dezent neben der Spur und sind nicht offen für Erziehungsmethoden, die bei manch anderer Rasse funktionieren. Dazu musst Du dir im Klaren darüber sein, dass die echten Probleme gut und gerne erst in Jahren (gern um das 3. / 4. Lebensjahr) kommen. Auch in einer guten Aufzucht muss nicht alles optimal für den jeweiligen Hund laufen und auch Aufzuchtprobleme können erst mit Jahren durchschlagen. Jeder, der dir beim Aussie mit "konsequent verbieten", "nicht auf der Nase rumtanzen lassen" kommt, disuqalifiziert sich von selbst. Aussies treten einem gern mal vors Schienbein, wenn das Handling unglücklich ist.


    Ich wünsche Euch ganz viel Glück, Geduld, Nerven und Humor auf dem gemeinsamen Weg zum Team.

  • Ich gebe hier Srinele vollkommen Recht. Wenn DAS bei einem Jahr recherche rausgekommen ist, sollte der Hund vielleicht besser abgegeben werden, den dann wird das in den nächsten Jahren nichts mehr. Für das was du wolltest hättest du jede Hunderasse nehmen können, alle wären besser gewesen, wie ein hibbeliger, selbstständiger, territorialer Hütehund mit Schutztrieb. :muede:

  • Der Aussie meines Bruders wurde wohl auch so ein bisschen als Gute-Laune-Familienhund angepriesen.
    Als er und seine Freundin (beide Vollzeit berufstätig) ihn gekauft haben, dachte ich, das wird eine Katastrophe.
    Was soll ich sagen...
    Er IST ein Gute-Laune-Familienhund und läuft problemlos im Alltag mit (wesentlich problemloser als meine Knalltüten :muede: )
    Als Therapiehund wäre er sowas von geeignet.


    Was ich damit sagen will,
    wenn man mehrere solcher Rassevertreter kennenlernt (die Hunde der Züchterin sind offenbar alle so, auch die Geschwister des Dicken haben sich so entwickelt),
    dazu die Erzählungen der Besitzer hört (die sich auch lange informiert hatten, gegen "Vorurteile" - ich schreibe das bewusst in Anführungszeichen, weil das für mich eher unter rassetypisches Verhalten fällt - kämpfen mussten und schließlich doch allen gezeigt haben, dass "so ein" Aussie eben doch als netter Familienhund mitläuft,...)
    DANN kann ich auch irgendwo nachvollziehen, warum man sich - allen Warnungen zum Trotz - einen solchen Hund holt.
    Wenn das bei (gefühlt) allen anderen klappt, warum sollte es dann bei einem selber nicht klappen.
    Man ist sich schließlich der möglichen Probleme bewusst (meint man), man hat sich nicht nur informiert, man hat auch viele Hunde der Rasse (alle super!) kennen gelernt, man nimmt sich Zeit, liest eine Menge Hundebücher,...


    Die Hunde, die aus dem Ruder laufen, triffst du normalerweise weder beim Spaziergang noch bei den Aussie-Züchtern, die ja wie Schwammerl aus dem Boden schießen.
    Und unter den tausend Aussie-Züchtern und -Vermehrern die drei zu finden, die ehrlich sagen: "Therapiehund? Bitte Finger weg, sucht euch eine andere Rasse!" ist wohl auch ein bisschen Glücksspiel.
    Was du als "Normalo"-Interessent siehst, sind fröhliche, bunte, plüschige Gute-Laune-Hunde.


    Und "arbeitende" Aussies sieht man hierzulande doch auch nicht.
    (Wenn dann höchstens in der Rettungshundestaffel oder bei netten Hundesportveranstaltungen.)


    Rassebeschreibungen sind außerdem oft so beschönigend geschrieben, dass man als Hundeneuling gar keine Ahnung hat, WAS da eigentlich grade beschrieben wird.
    So manche Eigenschaft, die im Alltag für massive Probleme sorgen kann, klingt in der gewählten Formulierung äußerst positiv und wünschenswert.
    Also, bitte hört auf, auf @Buddy1985 herumzuhacken.
    Ich kann es echt nicht mehr lesen...


    Das soll um Gottes Willen kein Aufruf sein, sich Aussies als Therapiehunde zuzulegen.
    Aber was sich manche hier herausnehmen, ist echt sehr von oben herab...
    und in keinster Weise hilfreich.

  • zu den Aussies: so wie sie im Forum angepriesen werden als Hunde die "mit Vorsicht zu geniessen" sind habe ich live keinen einzige kennen gelernt. weder in der Hundeschule in Wien, noch hier in Ktn, wo sich Aussies dank Mode sowieso häufen. im Bekanntenkreis, in der Nachbarschaft, alles voller bunter Plüschis, kein einziger davon unverträglich oder mit der Tendenz nach vorne. eher der Typ Hund den man mit einem Wildfremden Hund in den Kofferraum steckt und los fährt. dabei sind sowohl Agility Aussies als auch Mitläufer. in Familien mit Kinder, bei Singles, usw. habe gerade nachgezählt, komme auf mind. 20 Stück in den letzten 3 Jahren.


    dass manche Züchter auch nicht immer die ganze Wahrheit sagen darf man nicht vergessen. ihre Hunde sind generell die besten, tollsten, usw. Probleme gab es nie nie.


  • Also man darf natürlich nicht vergessen, dass man in Auslaufgebieten, auf typischen Gassi Wiesen etc. sowieso nur die Netten trifft =) man nimmt also nur die unkomplizierten wahr, weil man "die anderen" nicht zu Gesicht bekommt. Ich käme im Leben nicht auf die Idee, mit meiner Hündin auf eine Gassi Meile zu gehen ...das ginge dezent schief...
    aber deshalb kann ich schon verstehen, warum manche dieses "Schwarzmalerische" um diese Hunde in Foren nicht verstehen können. Und deshalb finde ich auch erhobene Finger unangebracht...ganz abgesehen davon, dass es genau NIX hilft.


    Und natürlich sind Aussies nur Hunde. Wenn man mich fragt, sogar die besten :lol:
    Aber ich kenne über die 12 Jahre, die ich nun Aussies halte, deutlich mehr "arschgeigen", was den Umgang mit fremden Hunden und Menschen angeht, als nette. Auf der Hundewiese oder in der Familie von nebenan trifft man halt die 2 Netten, die 100 typischerweise nicht ganz so netten Hunde gehen abseits viel besuchter Wege und werden von Familien schnell abgegeben...


    Hilft hier aber auch nix mehr, der Hund ist ja da.


    Ich drücke also feste die Daumen, dass ihr einen guten (!) Trainer findet, der euch weiter helfen kann! Der Hund ist noch jung, sucht euch also wirklich schnell Hilfe =)

  • Jupp, kann ich bestätigen. Die Aussies, die in dem Umfeld, das einen "Gute-Laune-und-alles-ist-nett-Hund" benötigen, herumlaufen, entsprechen dem Wunschgedanke vieler.


    Die anderen, die tauchen da nicht auf. Das ist aber zumindest meiner Erfahrung nach die größere Anzahl. Diese Besitzer vermeiden solche Umgebungen, gehen in der Einsamkeit, wechseln regelmäßig die Gassistrecken (damit der territoriale Gedanke etwas eingedämmt wird, wenn ein Aussie eine Strecke drei Mal läuft, dann gehört sie ihm. :p ) und sie laufen ganz sicher nicht da, wo die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass ein Tut-Nix freilaufend ankommt. Denn die Löcher, die dann im Labbi oder wahlweise in einem selber sind, sind nicht klein ...


    Ich finde daher, dass sich dieser Hund hier völlig rassetypisch liest. Leider auf einem nicht so guten Weg, denn das ist ja erst das Vorspiel. Ich hoffe sehr, dass ein kompetenter Trainer gefunden wird, der weiß wie man diesen Typ Hund trainiert.

  • Nach den letzten Beiträgen bin ich neugierig geworden und habe auf aussie.de (wie es ottonormalo so macht) unter Wesen gelesen.


    Ein sehr interessanter Text, klingt aufrichtig und fundiert.


    Bitte nicht wieder als Angriff sehen, aber nach einem Jahr Recherche bezüglich dieser Rasse, verstehe ich nicht (denn in einem Jahr müsste ja dann einiges an brauchbaren Informationen gesammelt worden sein) wie man sich dann trotzdem noch für diese Rasse und unter den gegebenen Umständen, entscheidet.


    In diesem Text steht so ziemlich alles, was Du (liebe TE) beklagst. Angefangen über schnappen, bis hin zum durchdrehen, wenn ihr spazieren ward.
    Dass der Hund keine (für ihn nur Kondition schaffende) Spaziergänge braucht um ausgelastet zu sein, springt dem Leser gleich und unmissverständlich ins Auge.
    Auch, dass es nicht mit bisschen Kopfarbeit getan ist usw usw.
    Da kann man schon ein wenig verstehen, wenn es Leute tatsächlich auch wütend macht: hat sich 1 Jahr lang informiert, steckt aber nun in genau DER Klemme, die einem nach 10 Minuten Recherche praktisch prophezeit wird. Inklusive der massenhaften Selbstüberschätzung der Menschen + dem traurigen Ergebniss für viele viele Hunde.


    Ohne den Lehrfinger heben zu wollen hiermit.

  • @Usambara
    (Ich hab's in den Spoiler gepackt, weil's doch mittlerweile arg OT ist)


Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!