Hartz IV - und dann?

  • Ja, wenn man so gar kein Geld hat, keinen Kredit bekäme und niemanden (mehr) im Umfeld hat, der Geld leihen kann, dann sieht es schlecht aus. Da sollte man sich dann schon stark überlegen, ob man es verantworten kann, ein Tier zu halten.


    Bei meinen ehemaligen Nachbarn war das ja auch so. Das waren die, wo es schon für die Hundesteuer nicht gereicht hat. Der Hund hatte dann einen Unfall und hätte operiert werden müssen. Gekostet hätte das 1700,- + Physio im Anschluss. Das hatten sie nicht. Aber sie hatten auch nicht viel Bereitschaft irgendwas zu versuchen, muss ich sagen. Der Hund wurde dann operiert unter der Bedingung, dass er nicht mehr abgeholt wird. Der TA hat für den Hund einen neuen Eigentümer gefunden, der für einen Großteil der Op-Kosten aufgekommen ist. Dem Tier wurde geholfen und die ursprünglichen Eigentümer haben gemerkt, dass es Dinge gibt, mit denen man nicht Lotto spielt.

    • Neu

    Hi


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    • Die Bfs prüft die Bonität, Wenn die positiv ist, ist das Einkommen erstmal völlig egal.

      Kommt drauf an, wie man das definiert....
      Ein akuter Dünndarmverschluß beim Pferd braucht notfallmäßig ganz sicher eine OP.
      Wird aber von keiner Klinik mal eben so durchgeführt, oder?


      Dann wird, wenn OP zu teuer (und beim Pferd bei der Kolik-ÖP ist 8 - 10000 Euro real!) eben euthanasiert.


      Jo, klar, Hast du natürlich recht. Sie prüfen die Bonität. Aber die ist ja nicht so selten auch ans Einkommen gebunden, war vielleicht blöd formuliert.


      Zum zweiten - ich gehe da jetzt gerade mal von einer Kleintierklinik und von Hunden aus. Sind ja im Hundeforum ;-) Beim Pferd ist die Geschichte mit Sicherheit ne ganz andere Hausnummer!


      Notfallversorgung bedeutet bei uns genau das: Stabilisierung des Patienten. Frakturpatienten werden z.B. mit Schmerzmittel abgedeckt - OP erfolgt, wenn die Kosten geklärt sind.


      Schwierig wirds bei Geschichten wie Magendrehung, Bandscheiben, Kaiserschnitt, weil Zeit ein großer Faktor ist.

    • Tier stationär abgeben und auf Nimmer Wiedersehen? Wie übel ist das denn bitte?
      So empathielos dem eigenen Tier gegenüber... Solche Leute sollten ein Haltungsverbot bekommen.


      @Bonadea, ich weiss wie du es meintest. ;)
      Mir fiel nur mal wieder auf, was für ein Schussel ich bin....
      Arbeite ja nicht ohne Grund in einem Demenzkompetenzzentrum... Dort fällt es nicht auf, zu Hause ist es halt doof.... |)

    • Nur ein kleiner Einwurf zum Thema "unrealistische summen":
      Ein meerschwein kann einen in seinen 6 Lebensjahren nen 4stelligen Betrag kosten.. locker sogar *seufz* das doofschwein hat aber auch alles mitgenommen was ging und das gern Samstag abends.



      Mein alter Tierarzt hat auch Ratenzahlung angeboten. Als Abbey das Lipom entfernt wurde (kosten ca 400€) kam von ihm aus die Frage ob wir auf ein mal zahlen oder auf 2 raten (haben dann auf 1x gezahlt weil cici direkt mit operiert wurde und meine Eltern netterweise die 800€ komplett übernommen haben).


      Und die zahlungsmoral wird immer schlimmer, und die Leute erkennen ihr Fehlverhalten ja nicht mal an (Beispiel? Leute zahlen monatelang ihre handy Rechnung nicht, werden bei Summe X gesperrt und motzen dann herum).


      Und doch, ich verstehe auch jeden Tierarzt der solche Dinge direkt an ein inkassobüro übergibt.


      Denn: die Zeit ist auch eine Ressource mit der man als selbstständiger haushalten muss. Bei einem Arbeitstag von 10std+ hat man keine Lust sich noch 2 stunden mit seinen Schuldnern zu befassen. Zumal einem niemand diese Zeit bezahlt.


      Aber Arbeitszeit bezahlen ist ja inzwischen genauso verpönt. Weeeehe jemand verlangt für seine Arbeit mehr als den materialpreis! (Handwerker können da Lieder von singen! Aber auch in "meinem" Bereich dem nageldesign hat man öfter Kunden die sich hinstellen mit den Worten "also ich hab gegoogelt, das Material kostet nur XY, warum sind sie so teuer?!")

    • Was man auch bedenken sollte: nicht alle Kliniken rechnen direkt mit der Versicherung des Tieres ab.


      Meine Schwester musste die Rechnung bei Abholung ihres Hundes erstmal (zumindestens meine ich teilweise) bezahlen.


      Die Klinik hat wohl auch da schon oft genug schlechte Erfahrung gemacht und die sagen ganz klar das sie das nicht mehr machen.
      Sich also nur darauf zu verlassen kann funktionieren, muss aber nicht

    • Da haben doch die User, die entweder selbst TA sind oder werden oder als TMFA in einer Klinik oder Praxis arbeiten, schon einiges zu geschrieben. Offensichtlich deutlich häufiger, als man es als brav zahlender TA-Kunde annimmt.

      Trotzdem ist es so, dass zumindest hier bei mir in der "Groß"stadt (250.000 Einw) es an wirklich jeder Ecke niedergelassene Kleintierpraxen gibt und selbst in meinem Heimatdorf gibt es mehr Tierärzte als Allgemeinmediziner, ergo ich gehe einfach mal davon aus, dass dieser Freie Beruf nach wie vor einträglich ist und das abolute Gros der Patientenbesitzer seine Rechnung auch bezahlt.


      Trotzdem lebe ich nicht im Elfenbeinturm und mir ist bewusst, dass Tierärzte, wie fast jede Branche, mit Zahlungsausfällen zu tun hat. Nur da muss ich einfach sagen, sehe ich es so: jeder, er am Geschäftsleben teilnimmt, trägt das Ausfall-/Insolvenzrisiko seines Vertragspartners - das IST einfach so. Ob es der TA ist, der Wirt, der Restaurantbesitzer... jeder, der in Vorleistung geht, weiß, worauf er sich einlässt. dass es dennoch immer wieder neue TA-Praxen, neue Bars, neue Restaurants gibt, zeigt ja eigentlich, dass sich dieser Markt immeroch irgendwie "lohnt". Und natürlich ist jedem, der am Geschäftsleben teilnimmt, freigestellt, wie er das tut (innerhalb der gesetzlichen Maßgaben). Man kann mittlerweile wie gesagt ein gerichtliches Mahnverfahren in weniger Minuten von Zuhause per Internet starten - wie einfach soll es einem der Gesetzgeber denn noch machen?!
      Nur, wenn man sich über Zahlungsabwicklung im Gesundheitsbereich an drittfirmen hält, kann ich einem absolut NICHT zustimmen:



      Ja, eben. Aber grad weil man hier sehen kann, wie schwierig es ist, eine Lösung zu finden, sollte man doch erst Recht Verständnis für die TÄ/TK aufbringen, dass sie sich mit diesem Thema, das weniger ihres, als das ihrer Kunden ist, nicht so ausführlich beschäftigen können, wollen, möchten, dass sie auch noch über jede Kritik erhaben sind. Die Ratenzahlungsmöglichkeit ist bei den meisten ein Angebot - das kann man annehmen oder ausschlagen.

      Zumindest im Notfall wird man da eben nicht groß drüber nachdenken. Man wird weder gescheit informiert, noch denkt man groß drüber nach... und ganz ehrlich: wenn ich mich beim Tierarzt befinde, muss ich als Verbraucher auch nciht damit rechnen, plötzlich mit einem Finanzdienstleistungsvertrag eines drittunternehmens konfrontiert zu werden. Es ist einfach nicht FAIR in dieser Situation zu sagen: "Hey, ist ein Angebot!" - wenns doch am ende die einzige Möglichkeit ist.
      (I'm gonna make you an offer you can't refuse...)


      Und am ende noch zu sagen, dass die Armen ja froh sein können, solche Verträge aufs Auge gedrückt zu bekommen weil sie ja arm sind, kann ich auch nicht verstehen. Wenn ich beim TA bin, dann darf ich auch davon ausgehen, dass der TA mein Geschäftspartner ist, und keine ominöse drittfirma.

    • Naja...beim Wirt oder im Restaurant zahlt man doch direkt...


      Der "Deckel" auf den man schreiben kann als Stammkunde fehlt beim Tierarzt auch nicht ;)


      Tierarzt ist einfach eine emotionale Sache.
      Man hat Not,man liebt das Tier,der Arzt liebt Tiere...
      Diese Gefühlswelt lässt sich sehr schwer mit denen in anderen Branchen vergleichen.

    • An "Drittfirmen" hält man sich weil diese die Bonitätsprüfung übernehmen. An der Nase kannst du nicht erkennen ob eine Rate gezahlt wird. ;-)
      Der Arzt ist Profi am Tier und der Finanzdienstleister in seinem Job.


      Wenn man die Rechnung nicht zahlen kann zu erwarten das die Ärzte das volle Ausfallrisiko tragen finde ich befremdlich.
      Mahnverfahren usw kosten übrigens Gebühren und Zeit.

    • Davon abgesehen hat das Mahnverfahren den einfachen Haken: dass der Schuldner Widerspruch einlegen kann, dass der Schuldner einfach sagen kann "nö, nicht gerechtfertigt" und den geht halt der Papierkram erst richtig los...


      Klar ist das bsf Ding nicht so prickelnd. aber es gibt zB Labore, die direkt über die abrechnen und du gar nicht erst vom Labor deine Rechnung bekommst.
      Freie Laborwahl hab ich zB gar nicht, weil Idexx und Laboklin einzelne Werte, die ich aber für den Opi brauche, gar nicht anbieten.
      :ka:



      Aber ich stelle in dem Moment, ganz ehrlich, gar nicht den Anspruch, dass sich die Tierklinik auch noch damit auseinandersetzt, mir als Kunden die bestmögliche Rechnungsstelle mit den besten Konditionen zur Verfügung zu stellen.
      Irgendwann ist doch auch mal gut... Ich will, dass sie meinen Hund gesund machen, dass sie für ihre Arbeit ihr Geld bekommen und wenn ich es nicht auf einen Schlag zählen kann, wäre ich in diese Situation froh, wenn die Klinik überhaupt sowas machen kann - weil! sie einen Finanzdienstleister haben, der sich drum kümmert.
      :muede:

    • Wenn man die Rechnung nicht zahlen kann zu erwarten das die Ärzte das volle Ausfallrisiko tragen finde ich befremdlich.

      Wer soll es denn bitte sonst tragen? Dass jeder (nur) das Insolvenzrisikos seines Geschäftspartners, den er sich auch ausgesucht hat, zu tragen hat ist eine der Grundregeln des Privatrechts :ka:
      Ich geh übrigens davon aus, dass es in dieser Art Finanzierungsverträge ein gesetzliches Widerrufsrecht geben muss - im Prinzip könnte diesem Vertrag nach der Behandlung des Tieres dann wirksam widersprochen werden.




      Davon abgesehen hat das Mahnverfahren den einfachen Haken: dass der Schuldner Widerspruch einlegen kann, dass der Schuldner einfach sagen kann "nö, nicht gerechtfertigt" und den geht halt der Papierkram erst richtig los...

      Dann geht das auf Antrag vom Gläubiger zum Gericht. Dass der Anspruch des Gläubigers, in diesem Fall des TA, gerechtfertigt ist und die Gegenleistung längst erbracht wurde, wird ja anhand des Behandlungsvertrags nachzuweisen sein. Von daher weiß ich nicht, was hier der Papierkram sein soll - für all das braucht man auch keinen Anwalt. Außer die Kosten belaufen sich auf über 5000€.


      Wir hatten zu diesem TA-Thema ja mal einen eigenen Thread und ich meine, dass ich dort auch schon einmal geschrieben habe, dass diese Papier-/Büroarbeit halt zu den meisten Jobs mittlerweile dazu gehört und man dies halt auch in Kauf nehmen muss wenn man am Geschäftsleben teilnimmt. Klar steht es einem frei, dann mit Drittfirmen zu kontrahieren, aber gerade WEIL es hier um emotionale Entscheidungen geht ist es umso schlimmer, dass Firmen wie Bertelsmann daran mitverdienen, OHNE dass der Kunde ausreichend aufgeklärt wird.


      Muss man halt für sich selbst entscheiden inwieweit man das moralisch vertreten kann. Letztlich treffen solche Knebelvertäge mEn immer die Falschen. Klar kann man da argumentieren, dass die froh sein können, dass überhaupt jemand ihnen eine Ratenfinanzierung anbietet, und wenn dann halt zu schlechteren Konditionen.


      Übrigens wird man mit solchen Drittfirmen nicht nur bei Ratenfinanzierung konfrontiert - ich hab aus so ziemlich diesem Grund meinen Zahnarzt gewechselt. Hab zwei Füllungen erneuert bekommen und mir wurde dazu irgendein Zeugs empfohlen, das nicht von der KK bezahlt wird, aber super fancy und sehr viel besser sein soll, sprich ich musste auf dem Behandlungsstuhl für die Mehrkosten der Behandlung unterschreiben. Vorgedrucktes Formblatt, Zahnarzthelferin trug handschriftlich die Kostenpositionen ein, ich unterschrieb mit einem Auge während ich mit dem Zahnarzt redete. Nach der Behandlung wollte ich an der Anmeldung bezahlen und es hieß "Nein nein, da kommt eine Rechnung!" Auch gut. Ne Woche später kam die Rechnung, nicht vom Zahnarzt sondern von irgendeiner Health GmbH, die mit der Rechnung (!) ihre AGB mitschickte zu denen ich ja durch meine Unterschrift im Behandlungsstuhl zugestimmt hätte - es ist sowas von nicht rechtlich wirksam, AGB's NACH Vertragsschluss vorzulegen, sowas wird überhaupt nicht Bestandteil des Vertrags. In den AGB's stand übrigens drin, dass bei Zahlung "auf Rechnung" eine Bonitätsprüfung per Schufa erfolgt. Wegen der 100€, die eigentlich direkt zahlen wollte, hat also eine Fremdfirma, die ich nicht kannte und mit der ich auch überhaupt nicht kontrahiert hätte, meine Bonität bei der Schufa abgefragt und behält sich auch vor, die gewonnen Daten "Konzernintern" (= alle Tochterfirmen einer Konzernmutter haben rein theoretisch Zugang zu den Daten) weiter zu verarbeiten.
      Absolut illegaler Geschäftsvorgang - aber wie selbstverständlich mittlerweile gängige Praxis bei meinem Ex-Zahnarzt.
      Klar, der spart sich die komplette Abrechnungsarbeit, aber ist das wirklich moralisch vertretbar, dass man seinen Patienten eine Drittfirma aufdrängt, die bei Rechnungen von 100€ Abfragen bei der Schufa (die sowieso eine der größten mafiösen Vereinigungen in Deutschland ist - O-Ton einer meiner Profs) die Bonität abfragen?! Keine Sau weiß, wie der Scoring-Wert der Schufa berechnet wird weil die das als Geschäftsgeheimnis schützen dürfen, aber fast alle Kreditinstitute vergeben ihre Kredite und vor allem deren Konditionen aufgrund des Scoring-Werts der Schufa. Wer sich also denkt: "mir doch egal, was die mit meinen Daten machen!" wundert sich dann vllt bei der Beantragung des Immobiliendarlehens, weshalb die Konditionen so schlecht aussehen... vllt weil regelmäßig Drittfirmen die Bonität bei der Schufa abgefragt haben und die Schufa dies als negativ im Rahmen des Scorings auffasst??? Weiß ja niemand.


      Ich finde jedenfalls, dass die ganze Entwicklung hin zu Ratenzahlung hier, Zahlungspause dort, hey cool 0-%-Finanzierung, usw sehr bedenklich ist. Das hat eine Dynamik angenommen, die einfach nur noch krank ist. Führt mich wieder hin dazu zu sagen: Tierhaltung nur, wenn man es sich leisten kann. Wenn man schon bei der eigenen Bank keinen Kredit bekommt und auf Finanzierungs"angebote" solcher Fremdfirmen wie BFS angewiesen ist, dann lieber Abstand halten von der Tierhaltung. Für mich wäre das nur eine Option im absoluten Worst Case, nachdem mir weder meine Hausbank noch meine Familie helfen kann.

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