Kläffen im Hundesport

  • @Bonadea Würden Turniere "leiser werden" wenn jeder HH mit seinem Hund eine gute Ausbildung machen würde? (also nicht ganz leise, das ist mir klar aber etwas ruhiger am Rande?)
    Und sind regionale und loake Turniere lauter als World Champion Tuniere? Weil auf großen internationalen Turnieren sollten ja alle eine gute Ausbildung genossen haben (hoffe ich doch)

    Große und internationale Turniere finden oft in Hallen statt und dort starten viel mehr Hunde als auf kleineren "Dorfturnieren" (kein böser Begriff, aber so sagt man das :-) )
    Deshalb ist es auf den großen Turnieren IMMER lauter. Alleine, weil man dort in einer Halle ist und der Lärmpegel dort viel stärker rüber kommt.

    Und auch wenn die Hunde super ausgebildet sind, wird es dort nicht leiser sein, denn bei den "Dauerkläffern" handelt es sich immer um Ausnahmen. I.d.R. bellen aber 100 Hunde zwischendurch mal (was ich auch okay finde). Und deshalb wird es immer laut sein ;-)

  • Das finde ich gar nicht! Auf eine gute Sprungtechnik wird mittlerweile viel Wert gelegt. Sonst würde es keine Seminare, Bücher usw. nur über Sprungtechnik geben.Zumal eine gute Sprungtechnik den Hund auch schneller macht, deshalb hat es nicht nur eine gesundheitliche Perspektive ;-)


    Nur weil die Sachen in der zwischenzeit existent sind, bedeutet das noch lange nicht, dass es zu allen Sportlern schon durchgesickert ist und sie es auch im Trainingsalltag aktiv und sinnvoll nutzen.

  • Nicht ganz. Ich habe hier zwei Videos reingestellt: einmal, wie der Hund arbeitet und einmal, wie er zwischen den Sequenzen Pause macht, sprich vor ein paar Sekunden noch voll in der Action war bzw. kurze Zeit später danach auch wieder. Deswegen ist er noch in einer gewissen Erregungshaltung und ganz klar angespannt, dennoch aber hat er seine Impulse unter Kontrolle und ist mit einem Ohr ganz bei mir, als ich ihn auflöse. Und genau so verhalten sich nunmal diese Hunde an den Schafen, wie im Video gezeigt. Sie sind ansich noch mitten in der Arbeit, können aber trotzdem bestimmt "abschalten".
    Ich kann auch gern mal ein Video machen, wenn der Border einfach mit ist und nichts tut,,, passiert nur nicht wirklich viel.

    Ich glaube das artet jetzt in Korinthenkackerei aus, aber ich sehe in dem Hütevideo tatsächlich Hunde während der Arbeit und nicht zwischen zwei Arbeitssequenzen. Die Hunde haben dabei die Schafe im Blick um bei einer Bewegung der Tiere selbstständig darauf zu reagieren. Ein Ohr ist beim Schäfer, um sich dort eventuelle neue Kommandos abzuholen.

    Abschalten tun diese Hunde dabei selten - darum sind Border Collies ja so schlecht geeignet für die traditionelle Hüteschäferei. Einen Tag lang aufpassen das die Schafe nicht über eine Grenze laufen zermürbt den Border, weil er dabei immer voll dabei ist. Ein deutscher Hütehund legt sich auf die Grenze, döst vielleicht sogar mit nem halben Auge und koommt erst in Aktion, wenn die Schafe sich der Grenze nähern.


    Der Hund in deinem Video hat die anderen Hunde im Blick und deren Dynamik, seine Intention ist eher den Hunden hinterhersprinten. Du hast ihn unter Kontrolle und er achtet auf dich, aber er ist nicht an der Arbeit.


    Davon abgesehen glaube ich dir, dass dein Hund motiviert dabei ist, dabei aber nicht hysterisch keift und am Rand auch entspannen kann.

  • Was ein lustiger Thread.
    Ich habe ja mittlerweile 3 Hunde im Agi.
    Hund 1 kläfft ziemlich viel, auch beim Start schon, ist beim Arbeiten aber immer (!) sehr laut, wurde nie "gepushed".
    Hund 2: gezielter Aufbau, bellt beim Agi (keine Ahnung, ob ihr das durchgängig nennt), die kannst du 2 Sekunden nachm laufen irgendwo hinlegen und die gibt keinen Ton von sich. Kann problemlos zugucken, schläft sogar während andere Hunde im Parcours bellen
    Hund 3: gleicher Aufbau wie Hund 2, bellt nie, kann auch problemlos zugucken

    Ich versteh nicht, wieso das so dramatisiert wird und es wird einem ja unterstellt, dass man die Hunde zum kläffen fördert. Kaum einer tut das.
    Und ja, manchmal kommt das von einem tag auf den anderen. Im Aufbau war Hund 2 nie (!) laut. Dann wusste sie worum es geht und kläffte plötzlich.
    Hund 2 ist im Alltag eine "Schlaftablette" und sicherlich entspannter als viele der Hunde, die hier kein Agi machen.
    Vor oder nach dem laufen will ich Ruhe, da wird nicht gebellt und ich würde auch nie zulassen, dass sich fest geglotzt wird, wie es dann doch viele BC machen. Aber meine Hunde waren nie laut am Rand.

    Und irgendwer schrieb, dass man ja 150 IPO Hunde am Rand haben könnte und die würden sich abstellen lassen.
    Ja ist klar, schon mal auf großen IPO Prüfungen gewesen? Die Hunde funktionieren oft im Sport und außerhalb vom Platz sind die ne Katastrophe. Ich bin mir sicher, dass 80% der Hunde niemals zuschauen könnten, wenn ein anderer Hund aufm Platz gehetzt wird!

    Hier übrigens ein Video von nem Turnier. Ist übrigens furchtbar laut drumherum! Ha ja. Der einzige Hund, der da dann bellt, ist meine.
    Und auf dem Turnier hats um die 160 Starter + Besuchshunde...

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  • Nur weil die Sachen in der zwischenzeit existent sind, bedeutet das noch lange nicht, dass es zu allen Sportlern schon durchgesickert ist und sie es auch im Trainingsalltag aktiv und sinnvoll nutzen.

    Naja die Nachfrage bestimmt das Angebot und es würde nicht so viel auf dem Markt geben, wenn es keiner nutzen würde...

    Schau mal auf Youtube nach Susan Salo. Die amcht in den USA mitunter viel Sprungtechnik-Training.
    Und da ich viel auf Turnieren und in verschiedenen Vereinen/Hundesportzentren unterwegs bin, kann ich glaube ich ganz gut beurteilen, wie viele Leute an der Sprungtechnik arbeiten.

  • Schön wenn du daran glauben kannst... ich glaube es nachdem was ich über die Jahre in diversen Sportarten gesehen habe, nicht mehr.
    Beim Seinar sind immer alle mit Feuereifer dabei und high vom neuen Wissen, im Alltag beim Training verliert es sich bei 90% der Leute aber wieder. Und da ist es egal ob wir jetzt über Sprungtraining im Agi oder das Warm up im IPO reden...

    Nur weil die Leute von einem Seminar zum nächsten tingeln, heißt es nicht, dass sie es zwischen den Seminaren auch anwenden. Besonders dann nicht, wenn die anderen Trainingspartner nicht mitziehen.
    Aber ich hab hier im DF ja schon gelernt, dass es manchmal bei den Usern ganz anders zu geht als in der normalen Welt.

  • Ich würde gerne mal vorschlagen die Diskussion etwas anders anzugehen.
    Es führt nur zu Missverständnissen, wenn die einen ihre Argumente mit gestressten Dauerkläffern begründen, und die anderen mit Hunden die zwar in einem sehr hohen Erregungslevel sind und dafür auch mal ein Ventil brauchen, aber eben nicht total gaga davon werden. So kommen wir doch nirgendwo hin.
    Wenn jemand wirklich über BELLEN beim Hundesport diskutieren will wäre es sinnvoll über EIN (bzw mehrere nacheinander) konkretes (Video-)Beispiel zu diskutieren, damit auch wirklich alle vom Selben reden.

    Ich denke aber, das wirkliche Thema, worum sich der Thread hier schon seit mindestens 15 Seiten dreht, ist nicht das Bellen, denn es ist nur ein Symptom. Der Kern der Diskussion, die Frage wo wir uns nicht einig werden, ist doch eher: Welches Erregungslevel im Hundesport ist noch okay?

    Ich sehe hier grob zwei Lager:
    1) Hundesport auf einem sehr hohem Erregungslevel (das sich unter Umständen(!) mit Bellen während dem Laufen äußert) ist okay, solange der Hund konzentriert und ansprechbar mitarbeitet.
    2) Hundesport sollte nie ein so hohes Erregungslevel erreichen, dass der Hund ein Ventil braucht. Das Erregungslevel ist zwar pro Hund unterschiedlich, aber man sollte es immer in einem Maß halten, in dem der Hund noch ruhig bleibt.


    Meine Meinung dazu:
    Sportarten wie Agility und Flyball sind für mcih definitiv grenzwertig, was das Erregungslevel angeht. Ich bin der Meinung, dass sehr viele Leute zu weit gehen, was vermutlich vor allem dadurch kommt, dass eben nur Sprünge und Geschwindigkeit gewertet werden, und man das mit einem höheren Erregungslevel einfach besser/schneller erreicht.
    Ich finde es aber nicht per se schlimm, einen Hund in eine Erregungslage zu bringen, wo er sich auch mal lautstark äußert. Ein Beispiel: Wenn meine Hunde fangen spielen ist es großteils ruhig, aber wenn sie gerade richtig viel Energie haben, und einer riiichtig davon düst, dann platzt dem hinteren meistens ein Beller raus. Das entsteht mMn durch Frust, weil er nicht hinterher kommt. Aber schlimm find ich das nicht, und Spaß macht es trotzdem. Viele Spiele, bei Hunden wie bei Menschen, sind sogar gerade wegen ihrer Balance aus Frust, Erregung und (selbst-)Belohnung, so besonderns spaßig.
    Ich sehe also absolut keinen Sinn dahinter, meine Hunde allem zu enthalten, wo sie mal über drüber sind, oder auch mal kurzweilig gefrustet.
    Aaaaber: Hundesport ist nun mal leider nicht immer ein Spiel, und genau da liegt meiner Meinung nach das Problem. Man pusht die Hunde aktiv, regelmäßig und das birgt einfach das Risiko zu weit zu gehen. Deshalb würde ich eine Regelung diesbezüglich in solchen Sportarten durchaus begrüßen. Man muss ja Bellen nicht gleich strafen (mit Punkten meine ich), aber man kann zb umgekehrt einem ruhigen Lauf Bonuspunkte geben. Das würde schon einen gewissen Anreiz schaffen, und zur allgemeinen "Awareness" beitragen.
    Ich denke aber, dass die Agility-Szene da schon auf einem guten Weg ist, denn dort sieht man immerhin immer wieder Hunde, die nicht vollends gestresst sind, sondern durchaus freudig und konzentriert arbeiten. Es gibt inwzischen viele die im Training darauf achten. Der Maßstab, was das tolerierbare Erregungsniveau angeht ist sicher höher als in vielen anderen Sportarten, aber das ist halt zu einem gewissen Teil doch einfach Ansichtssache, bzw vom individuellen Hund abhängig.
    Ich erlebe Agility aber WEIT reifer auf dem Gebiet, als Flyball. Dort ist dieses Problem scheinbar, von dem her was ich so sehe, noch nicht wirklich angekommen. Flyball ist allerdings meiner Ansicht nach auch viel primitiver, erfordert weniger Denkarbeit, weshalb ich gar nicht sicher bin, ob man da überhaupt viel ändern könnte.
    Flyball kommt deshalb für mich überhaupt nicht in Frage, wohingegen ich mir Agility durchaus vorstellen kann, da es dort zumindest schon einige Trainer gibt, die wirklich sauber aufbauen, und Hunde auch aus dem Training nehmen, wenn sie dem Druck nicht standhalten können.

    Kurz: Ich halte Sportarten auf die auf einem sehr hohem Erregungslevel basieren, sowie Agility und Flyball für risikobehaftet, aber nicht generell verwerflich. Was letztlich in Ordnung ist, wird aber immer eine Einzelfallentscheidung bleiben. Ich denke nicht, dass da ein pauschales Urteil möglich ist.

  • Ich bin mir sehr sicher, dass Frodo im Agility einer dieser klassischen Kläfferhunde wäre. Mit ein Grund, warum wir es noch nicht ausprobiert haben.
    Frodos Ventil für Anspannung ist immer Kläffen, sowohl für positive (Freude), als auch negative (Frust) Anspannung. Er kläfft, wenn er sich erschreckt, wenn er will, dass der andere Hund beim Spielen weiter läuft, wenn der andere Hund beim Spielen zu schnell ist, wenn er sich über jemanden freut, wenn er etwas blöd findet, bei allem.
    Der einzige Weg das abzustellen, ist Alternativen zu finden und ihn so RUHIG zu führen, dass er selbst enstpannt bleiben kann.
    Beim Agi kämen gleich mehrere Dinge zusammen die sein Gekläffe fördern würden, von anderen kläffenden Hunden fange ich gar nicht erst an.

    Abgesehen davon wäre er ein toller Agihund - leichtführig, schnell, springt hoch und weit, wendig, hat einen immer im Blick, aber mit diesem Gekläffe schießt der sich für mich ins Aus. Es gibt bestimmt Leute, die das kein bisschen stört, aber ich finde es absolut furchtbar.
    Wer weiß, wenn er mal älter ist, wird es vielleicht weniger. Vielleicht bekommt er dann eine Chance =)


  • Hier übrigens ein Video von nem Turnier. Ist übrigens furchtbar laut drumherum! Ha ja. Der einzige Hund, der da dann bellt, ist meine.
    Und auf dem Turnier hats um die 160 Starter + Besuchshunde...

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    Sehr schöner Lauf. Und omg .... das ist wirklich unerträglich wie laut es da zu geht (kleiner Scherz) ;)


    Raphalea, auf meinen Post bist du auch irgendwie gar nicht mehr eingegangen? Schade.

  • Wenn man einen Hund hat der so hochfährt das er fast den ganzen Tag nur noch kläfft - dann möchte man das halt ändern. Das heißt nicht das bellen mich stört, natürlich darf mein Hund bellen ... aber nicht immerzu.
    Bei uns war es so. Hund ist bellfreudig - Agi wird sie zum hysterischen Kläffer und braucht auch nach dem Training Stunden bis zum runterfahren - Agi aufgehört - bellen wieder im Rahmen - und gut. Sie bellt immer noch wenn wir etwas tolles machen, aber vor Freude und nicht weil sie hysterisch ist. Und sie überträgt dieses bellen nicht mehr in den Alltag.
    Wenn Hund am Parcour kläfft und danach wieder gut - ist das kein Problem bzw das muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich mag es lieber wenn Hund ruhig und bedacht arbeitet, wie mein Rüde.

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