Nicht der Hund, den man wollte, aber der, den man brauchte
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Aufgrund des Threadtitels eines frisch gestarteten Threads in einem anderen Themenbereich kam ich auf die Idee.
Habt ihr Hunde, die ihr eigentlich charakterlich oder wieso auch immer eigentlich gar nicht so wolltet, aber dann im Laufe der Zeit gemerkt habt, dass das genau der Hund ist, den ihr für euch und eure Weiterentwicklung brauchte?
Bei mir passt das nämlich wie die Faust aufs Auge... Als ich mich nach einem Hund umgesehen habe, wollte ich eigentlich einen ruhigen, älteren Hund, mit dem man nicht so viel machen muss, der leicht erziehbar ist, will-to-please hat, viel kuschelt und der nicht viel Beschäftigung braucht, um glücklich zu sein, eigentlich auch gern Rüde, wobei mir das am wenigsten wichtig war.
Geworden ist es Blinky - eine 2 1/2 jährige Parson Jack Russel-Mix Dame. Was hab ich geheult vor Zweifel, als ich am Tag nach der Zusage die Rassebeschreibung und das überall angepriesene große Bewegungspensum durchgelesen habe. Ich wusste bzw hatte davor schon gehört, dass Jack Russel im Allgemeinen Jagdhunde sind, viel Bewegung brauchen und eher aufgedreht sind und relativ schwer zu erziehen. Als dann überall was von “über vier Stunden Bewegung am Tag“ stand, hatte ich echt Angst, kann ich doch gesundheitlich auch nicht so viel machen. Aber na ja, ich hatte mich (mehr oder weniger, meine Mutter durfte zwischen zweien auswählen, weil sie sich um 20% ebenfalls drum kümmern und sie nicht total unzufrieden sein sollte) für sie entschieden und musste dann auch damit leben, um ihr ein gutes Leben zu ermöglichen, sie konnte ja schließlich nichts dafür.
Ich hatte allerdings riesen “Glück“ und Blinky ist wahnsinnig unkompliziert, allerdings charakterlich unsicher, bishin zu ängstlich, hat einen recht starken Jagdtrieb und macht lieber ihr Ding. Also war ich gezwungen, Ersatzbeschäftigungen zu finden, mich ganz genau über Erziehung zu informieren (weshalb ich auch in diesem Forum gelandet bin), rauszugehen, zu laufen, weil sie so süß ist auch mit fremden Menschen zu sprechen, ... Und was soll ich sagen? Durch Blinky hab ich so viel gelernt, hab die Freude wiedergefunden und ich hab richtig Spaß daran, mit ihr zu arbeiten, auch wenn wir es sicher nicht besonders gut machen. Ich weiß die Kuscheleinheiten sehr zu schätzen, genieße jeden Moment davon und ich bin so stolz und dankbar, wenn ich sie von irgendetwas für sie sehr Wichtigem abrufen konnte. Ich bin stolz auf das, was wir bereits erreicht haben und wie sie mich verändert hat und sie zaubert mir jeden Tag ein Lächeln auf die Lippen, seit über einem Jahr nun schon. Die ~1 1/2-2h Bewegung am Tag tun mir meistens auch gut, ich bin total zum Hundemenschen geworden, wo ich mich doch davor sofort auf die Seite der Katzen geschlagen hätte, wenn ich mich hätte entscheiden müssen.Ich kann definitiv sagen: Sie ist nicht unbedingt das, was ich mir von einem Hund erhofft hatte, aber definitiv das, was ich dringend gebraucht habe!
Geht es euch genauso oder ähnlich? Habt ihr auch eure Erfahrungen mit sowas gemacht?
Ich hoffe, diese Threadidee findet etwas Anklang und es tauschen sich ein paar Leute aus
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Hi
hast du hier Nicht der Hund, den man wollte, aber der, den man brauchte schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!*
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Ich finde, das hast du sehr schön geschrieben.
Und für meinen Teil kann ich's bestätigen, dass ich bei meinen beiden Hunden genau den bekommen habe, den ich brauchte und brauche. Besonders Balus Vorgänger zeigte mir was es heisst, einen Hund zu haben. Und bei Balu lerne ich jeden Tag etwas mehr, hündisch zu denken... Er ist ein wundervoller Lehrmeister. Ab und an falle ich ins alte Muster, gerade wenn seine asiatische Art mich überfordert...
Aber genau dann hab' ich meine beste Lehrstunde.
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Nicht der Hund den ich wollte - aber genau der den ich brauchte
Besser kann ich meine Sheltiehündin nicht beschreiben
Zur Vorgeschichte (Achtung Text wird lang)
Ich habe mit 14 meinen ersten eigenen Hund bekomnen. Cedric war ein zobelweisser Sheltie mit ganzer Halskrause. Wie Lassie halt. Die grösste Seele von Hund den ich je erlebt habe. Wir haben und hatten schon wirklich viele Hunde -aber er war einfach der Beste. So ein Traum von Hund
Er starb 2011 und ich wusste: Der Nächste wird wieder so aussehen! Und als im Juni 2015 mein zweiter Sheltie starb war ich 100% sicher, dass Ende 2016 bis 2017 definitiv wieder einer kommt.
Es war absolut durchgeplant:
Zobelrüde, ganzr Halskrause, Welpe, VDH Zucht, Agi MediumUnd dann kam September 2015. Ich war auf Agiturnier, kam heim, setzte mich ans Tablet, machte aus Jux die TH Seite auf und da war SIE
Hingeschrieben, am nächsten Tag besucht, MEINSUnd sie ist nicht nur mein Traaaaauuumhund, sie ist noch dazu der wirklich talentierteste Agilityhund den ich je hatte. Ohne es zu fördern -sie bietet es an und bettelt förmlich drum arbeiten zu dürfen
Sie hat nur einen Nachteil: Sie ist Tricolour, eine Hündin, hat keine Halskrause, war fast 1 Jahr als ich sie bekam, kommt aus dem TH und ist im Small eingemessenNoch Fragen ?
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Nö, absolut nicht. Ich "brauche" meine Hunde nicht zur Weiterentwicklung. Und Hudson schon gar nicht. Hudson hat einiges was ich bei einem Hund wirklich nicht mag und nicht gebrauchen kann, da habe ich mir bei zweit und dritthund dann Hunde ausgesucht die gänzlich anders als er sind. Und das war eben bei der Auswahl der Welpen mir total wichtig. Bloß kein zweiter Hudson!
Durch Hudson weiß ich was ich will und was ich bei einem Hund wirklich nicht und nie wieder will. Demzufolge hat er mich da schon beeinflusst. Aber "brauchen" tue ich einige seiner Charakter und Wesenszüge wirklich nicht und brauchte ich auch noch nie.
Nichts desto trotz ist er mein Hund (geliebter sargnagel) und jetzt wird er bald 9 Jahre alt und wir haben gelernt miteinander zu leben und gelernt, dass man manches einfach nicht ändern kann.
Lg
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Habt ihr Hunde, die ihr eigentlich charakterlich oder wieso auch immer eigentlich gar nicht so wolltet, aber dann im Laufe der Zeit gemerkt habt, dass das genau der Hund ist, den ihr für euch und eure Weiterentwicklung brauchte?
Ob ich den für meine Weiterentwicklung brauchte? Eher nicht, ich hätte mich so oder so weiter entwickelt.
Dennoch trifft die Fragestellung auf mich zu: ich wollte nie einen Kurzhaardackel und habe meinen Ersthund im Tierheim und in der Rassehundeliste gesucht.
Was habe ich bekommen? Rein zufällig einen Kurzhaardackel der bis dato bereits 5 Vorbesitzer hatte und 7 Monate alt war.
Jahre danach: es gibt immer noch Kurzhaardackel und ich weiß den vielfältigen Gebrauch dieser Rasse zu schätzen.
Sage niemals, nie! Bei mir trifft das einfach zu!
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@Nesa8486: das hast Du echt schön geschrieben und Du triffst den Nagel auf den Kopf.
Wir wollten - wie Du - eher einen Hund, der vom Charakter her ruhig ist, zwar schon Bewegung braucht, aber doch eher zu den ruhigeren Konsorten gehört.
Nachdem wir nichts fanden, lasen wir die Eigenschaften der weiteren "Rassehunde" und kamen auf Lilli - unsere Australian Shepherd Dame.Jeder nicht Aussie Besitzer, den ich hier treffe, ausschließlich jeder, verdreht die Augen, wenn er Lilli sieht und ich sage, dass sie kein Bernersennenhund, sondern ein Aussie ist. Seid ihr sicher? Wisst ihr, was ihr euch aufgehalst habt?
Viele Leute gehen immer von ihrem eigenen Empfinden aus. Sie verstehen nicht, dass andere Menschen eben anders empfinden.
Mich kratzt es nicht, morgens aufzustehen und mit Lilli rauszugehen - bei Wind und Wetter. Habe mir jetzt extra eine gescheite Gassi-Jacke bestellt, der Winter kann kommen.Auch kratzt es mich nicht, dass es heisst, dass ein Aussie ausgelastet werden soll, sonst kann er zum Problemhund werden.
Ganz ehrlich? Welcher Hund wird dann nicht zum Problemhund?Also ist auch Lilli genau das, was wir zunächst nicht wollten, aber auch genau das, was wir brauchen. Sie macht uns vollkommen, mit ihr fühle ich mich angekommen und es geht uns jeden Tag besser. Sie bringt uns immer zum Lachen und ist die Freude pur.
Was wollen wir mehr?
Danke für diesen Thread!
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Ich finde das schwierig zu beantworten. Gerade meinen Rüden wollte ich überhaupt nicht, weder vom Aussehen noch vom Charakter. Meine Hündin ist schon das was ich wollte, aber ihre 200 % sind mir zu viel ... ähm wie soll man das nennen ?
Ich habe die Hunde die ich nicht wollte , aber vielleicht genau deshalb liebe
Natürlich habe ich mich weiterentwickelt, mit einem einfachen Hund wüsste ich sicher nicht so viel und würde anders leben. Das wichtigste was ich gelernt habe , verlange nichts und bekomme alles. Und Geduld Geduld und oooooooohm und Spaß haben. Es ist perfekt wie es ist.
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Wir wollten einen lauffreudigen Chihuahua und erhielten die Schlaftablettenvariante.
Aber es passt trotzdem. Wir lieben unseren Drops.
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Nein, bei mir ist das anders. Ich liebe meinen Cosmo, aber er ist ein hyperaktives Nervenbündel und draußen oft nervös bzw lässt sich kaum beruhigen, außerdem hat er herzlich wenig Frustationstoleranz. Er ist was das angeht (ansonsten ist er ein feiner Kerl) das komplette Gegenteil von dem, was ich mir wünsche und nervt mich manchmal echt tierisch damit.
Wie auch Gammur hab ich durch ihn aber gelernt, beim nächsten Hund genauer hinzusehen und so ist Pikachu zu 100% das, was ich mir vorstelle. Ich könnte mit ihr nicht zufriedener sein und erfreue mich jeden Tag neu an ihr, während ich Cosmos nervöse Art fast täglich verfluche. -
Ich wollte einfach einen Hund (nach 30 Jahren Abstinenz) und bekam eine hochsensible Aussie- Hündin.
Sie hat mir wirklich alles beigebracht und mich auch Nerven gekostet, und als ich genug gelernt hatte, wurde sie souverän und einfach ein toller Hund.. und dann ging sie.Nun habe ich ihre viel ruhigere Schwester und einen Junghund und kann alles verwenden, was Nini mich gelehrt hat.
Ich glaub an nichts, aber manchmal denke ich, es sollte so sein.
Sicher nur Zufall, wenn man es ganz rational betrachtet.Man wächst mit jedem Hund.
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