"Nicht mehr jung und noch nicht alt" - Austauschthread über Hunde im besten Alter

  • @Hummel: Also bei den Zuchten, von denen ich gehört habe, wird darauf geachtet, dass jeder Welpe ausreichend und gleichviel bekommt.
    Das ist eben auch ein Unterschied, wie gefüttert wird.
    Genausogut kann man ja nen Sack Trockenfutter im Zwinger mit 30 Hunden aufmachen und sagen - theoretisch ist da genug da, das ist ganz normal.


    Ich hab das nicht vom Hören, sondern vom Sehen. Ich weiß natürlich nicht, wieviele Züchter du kennst die das machen - aber ich kenne roundabout 20, (nicht alles Mali Züchter) und da gibts immer für die Welpen das Futter am Runden Gemeinschaftsnapf.


    Sogar die Mutterhündin hat ja "nicht genug" für alle, wenn es mehr als 8 Welpen sind.


    Das ist eine in der Natur völlig normale Sache, dass es nicht immer gleichviel gibt.

  • Ich denke, dass einfach das Dazwischen in deiner Vorstellung fehlt @Mejin
    Richtig laut werden bringt ja meist überhaupt nichts, da hast du recht. Stress und Angst, aber keine Erfolge.
    Balou würde dann fiddlen und sich von mir entfernen, wenn ich ihn anbrüllen würde. Aber ein lauteres "EY!" oder "SCHHH!" kommt an, er zeigt das gewünschte verhalten und wir sind sofort wieder nett. Wenn du dir weh tust, wirst du ja vermutlich auch mal kurz aufschreien - so ähnlich mache ich es in der Erziehung. Eine ganz kurze Lautäußerung und fertig.


    Dass ihr mit dem Aufnehmen nicht weiter kommt, tut mir sehr leid. Ich denke, dass man bei manchen Themen irgendwann einfach nur noch managt und sich damit abfindet und seinen Frieden findet.
    Balou stellt und verbellt Menschen im Freilauf, deswegen ist er gesichert. Ich kann ihm das nicht abgewöhnen, weil diese Situationen zu selten sind. Sehe ich die Menschen vorher, kann ich eingreifen und ihn führen. Tauchen sie plötzlich mitten aus dem Gebüsch heraus auf, erschreckt er sich und übernimmt das - deswegen ist er überall, wo ich nicht genug sehe, gesichert. Das ist natürlich ein ganz anderes Thema, aber ich habe es zur Verdeutlichung gebracht.
    Man kann meiner Meinung nach selbst ganz gut einschätzen, wo es sich lohnt zu trainieren und wo es besser ist, seinen Frieden zu finden.

  • Zumal kein wirklich guter Hundler ernstaft laut wird - jedenfalls abgesehen von ganz bestimmten Hundetypen. Wut und Ärger sind nun mal keine Erziehungsmethoden. Zumindest sollten sie das nicht sein - weder bei Hund noch bei Mensch.

  • Czarek: Eigentlich ist es logisch oder nicht? Fressen hat eine andere Wertigkeit, wenn vielleicht nicht immer genug da war - und was in den ca. 5 Wochen war - no one knows. Soviel dazu.
    Und "aber der arme arme Hund" sagst nur Du - und es klingt abfällig.
    Es ist einfach nur so, dass es ja eine Erklärung dafür geben muss, weshalb Futter bei ihr so eine dermaßen hohe Wertigkeit hat - und nicht mal Fleisch - nein, es ist Brot.
    Und Brot liegt möglicherweise noch öfter auf der Straße herum/lag.
    Ja, klar, es könnte ihr auch einfach nur gut schmecken - aber wenn man das Verhalten betrachtet, ist es eben nicht nur 'normale Verfressenheit'.

    Also unsere Welpen bekamen garantiert genügend Futter beim Züchter und mussten dort nicht hungern obwohl sie alle aus einem Riesennapf gefressen haben.
    Und trotzdem gab es von der Verfressenheit her Unterschiede bei unseren Hunden.
    Mein Dackelrüde und meine jetzige Dackelhündin, die sind draußen wie Staubsauger, vor denen ist gar nichts sicher.
    Mein Benny hat einfach ALLES gefressen, er hat sogar ein plattgefahrenes Kohlblatt von der Straße gekratzt oder Salatblätter die für die Enten bestimmt waren aus dem Bach geholt und eingetrocknete Apfelbutzen aus dem Gebüsch geholt, sämtliche Scheißhaufen gefressen usw. usw.
    Und meine Sina ist haargenau dieselbe, die stürzt sich auch auf alles was nur irgendwie nach irgendwas riecht.


    Du siehst also, das hat nicht unbedingt etwas mit "Straßenhund" zu tun, sondern hängt ganz alleine vom jeweiligen Hund ab er er eine "unnormale Verfressenheit" hat oder nicht.

  • Zumal kein wirklich guter Hundler ernstaft laut wird - jedenfalls abgesehen von ganz bestimmten Hundetypen. Wut und Ärger sind nun mal keine Erziehungsmethoden. Zumindest sollten sie das nicht sein - weder bei Hund noch bei Mensch.

    :bindafür:
    Konsequenz ist das A und O und daran hapert es leider bei vielen.

  • ich habe hier zwei sehr extrem verfressene Hunde sitzen.
    Bei Mia allein dachte ich auch 'Straßenhund halt'. Wobei sie ja nie wirklich auf der Straße gelebt hat. Sie wurde mit Mutter und Geschwistern im Alter von 3 Tagen eingesammelt und ist dann mit der Mutter und den Geschwistern in einer Auffangstation aufgewachsen. Auch von den Fotos her war sie nie unterernährt oder sowas.
    Aber dennoch dachte ich mir, sind wohl halt einfach die Straßenhundgene.


    Joa und dann kam Ares. :roll: Liebevolle Zucht, in der sich wirklich aufopferungsvoll um die Welpen gekümmert wurde. Da es ein so großer Wurf war (12 Welpen) hat die Züchterin auch von Anfang an mit zugefüttert. Er musste also NIE hunger leiden.
    Und dennoch ist er extrem verfressen und Futter hat einen sehr sehr hohen Stellenwert für ihn. Draußen hat er ne zeitlang auch alles möglich inhaliert: Kot, Essensreste usw usw.
    Mittlerweile konnten wir uns aber drauf einigen, dass man nur Gras fressen darf.


    Aber er hat mir klar gemacht, dass die Herkunft des Hundes gar keine so entscheidende Rolle spielt. Er steht Mias Futtergeilheit wirklich in absolut nix nach.

  • Seit ich Naruto oft zeige, wenn ich was gefunden hab und er es fressen darf, lässt er mehr liegen:D
    Bauen auch gerade ein Anzeigeverhalten und Liegen-lassen auf, das schon ganz gut klappt.
    Für wirklich zugemüllte Strecken gibts aber noch den Mauli drauf.
    Der Herr braucht nur einen Erfolg, schon findet er seine Methode wieder viiiel besser :D

  • Ich weiß gar nicht, ob ich noch antworten sollte oder nicht, denn für mich ist das Thema hier abgeschlossen... ich glaube ich schreibe nichts, sonst geht das hier noch endlos weiter. ;-)

  • Ich glaube nicht, dass man jeden Hund bei der Fresssache über Meideverhalten erziehen kann. Ich hätte da die gleiche Sorge wie bei einem jagdnarrischen Hund - Hund sucht sich Möglichkeiten trotzdem zu bekommen, was er will und wartet dafür eben einfach die Unachtsamkeit seines Menschen ab.
    Deshalb wäre das bei mir bei einem Fanatiker tabu.


    Eine Trainerin hier hat ihrer verfressenes Allergikerin zum Beispiel in mühsamer Kleinarbeit beigebracht sich vor gefundenes Futter zu setzen.
    Das ist schon eine ziemliche Leistung finde ich und dauert natürlich wesentlich länger als sämtliches rumliegendes Fressbares einfach zu verbieten, aber je nach Hund ist es auf Dauer wahrscheinlich zielführender.



    Bei meinen ist das letztlich auch einfach über Meideverhalten aufgebaut. Wer nicht auf Kommando liegen lässt oder ausspuckt, dem nehme ich das eben einfach aus dem Maul und fertig, auch wenn Hundi das vielleicht blöd findet. Frodo hätte als Welpe früher sonst teilweise wirklich gefährliche Sachen (zB Glasscherben) rumgetragen. Das machen meine Nerven einfach nicht mit und es hat eine schnelle Lösung gebraucht.
    Bei Hunden, wo das auf Dauer nicht reicht, brauchts dann halt andere Wege.




    Wirklich handgreiflich bin ich bei meinen nur geworden, als sie die Jagdversuche auf Mira gestartet haben. Das ist einfach auf den Tod verboten. Da verstehe ich überhaupt keinen Spaß und bin dabei natürlich auch emotional. Da gabs dann nen Griff in den Nacken (ohne Schütteln, hochheben oder ähnliches) und ein scharfes "Nein". Schnell hat dann auch ein normales "Nein" gereicht, bis sie irgendwann selbst gemerkt haben, dass Mira jagen eine blöde Idee ist und es ganz lassen haben.
    Eine alltagstaugliche Erziehungsmethode ist das nicht finde ich, aber das mussten einfach beide schnell lernen.

  • Genauso wie bei Unverträglichkeit - wenn ich weiß, dass ein Hund früher oft gemobbt wurde, gibt mir das Anhaltspunkte fürs Training.

    Nur noch kurz dazu, aber das ist zu menschlich. Dein Hund weiß vermutlich nicht mal mehr, dass er letzte Woche ein Brötchen gefressen hat, der wird auch kein Trauma von irgendwelchen Mobbing-Versuchen haben. Er kann aufgrund dessen unsicher sein, aber es kann auch an was anderem liegen, fragen können wir sie nicht.


    Wie so oft betont wird, liegt der Fehler doch angeblich nie beim Hund, immer beim Menschen - also warum sollte ich den Hund anschreien oder 'mal richtig zeigen, dass was falsch war', wenn er denn was macht - denn er weiß es i.d.R. nicht besser.

    Das sehe ich z.B. als den größten Blödsinn ever an. Hunde machen auch Sachen falsch, nicht im moralischen Sinne, aber die entscheiden sich auch gerne mal aktiv gegen die eigentlich gut auftrainierte Variante, weil sie die Möglichkeit dazu sehen.


    Tja, wieso fragt er noch nach, wenn er bereits *weiß*, dass es unerwünscht ist?

    Weil aufgrund jahrelanger Selektion in diesem Hunden noch vorhanden ist, dass man in gewissen Situationen eigenständig handelt und Interesse am Wild sollte er ja durchaus zeigen, er soll nur nicht eigenständig hinterher. Sein Fragen ist quasi ne Anzeigeform, indem er sich rückversichert, ob das jetzt okay wäre. Wenn nein, dann geht er anstandslos weiter, manchmal ist es ja auch ein Hund oder sonstwas, und er kann hin. So fragt er auch vor ner leeren Wiese, über die er rennen möchte und am Wasser.


    Und ich bin inkonsequent, daher muss ich auch mal laut werden und daher funktioniert nicht alles perfekt, aber mir reicht meine Quote und ich kann meinen Hunden so viele Freiheiten einräumen können, wie ich für nötig erachte.

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