Fiddle about

  • Meine Hunde sind jeweils sichtlich froh, wenn ich sie in Situationen in denen sie sich nur noch mit "fiddeln" zu helfen wisse, unterstütze.


    Das hat nichts mit "überfürsorglich" zu tun. Auch nicht, dass meine Hunde selber nichts regeln dürfen. Aber den Stress braucht der Hund nicht (über länger), ich versuche dann die Situation aufzulösen oder andersweitig zu entspannen.

    ein bisschen muss man nun aber schon unterscheiden, ob das Gefiddle die letzte Möglichkeit für den Hund darstellt im Sinne von “nur noch damit zu helfen wissen“ oder ob das nicht auch einfach ein Stück weit die Art und Weise von nem Hund ist.
    Grade bei einem jungen Hund mit bekannten Hunden muss man meiner Meinung nach auch.gewisse Dinge laufen lassen, da ejn junger Hund hündische Verhaltensweisen eben ausprobiert.


    Verlangt eine Situation Gefiddle, weil das Gegenüber sehr aufdringlich oder sogar richtig unwirsch ist, dann sehe ich durchaus begründet den Hund zu unterstützen.


    Ist das aber die Art wie der Hund Kontakt aufnehmen möchte oder zum Spiel / Aufmerksamkeit auffordern möchte, dann kann man durchaus auch schauen wie es sich entwickelt.


    Wenn sich Hund total rein steigert, kann man immer noch unterbrechen. Wertvoller finde ich aber, wenn der Hund selber mit dem anderen kommuniziert, merkt, dass das unnötig ist und von sich aus dann anderen Dingen wie Umwelterkundung nach z gehen.


    Parallel andere Strategien üben finde ich gut. Auch viel einfach gemeinsam beobachten, statt aktiv reagieren, fand ich immer sehr wertvoll

    • Neu

    Hi


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    • Meiner macht das IMMER bei unserem einen Nachbarn, aber er freut sich erst total ihn zu sehen und fiept sogar und will hin, dann wird er gestreichelt und fängt mit dem Kringeln vor Freude an und pinkelt meistens auch- aber nur bei dem einen Nachbarn :ka: man muss dazu sagen, dass der Nachbar sich auch immer freut Simba zu sehen und alles abstellt um ihn zu knuddeln ...

    • Meiner macht das IMMER bei unserem einen Nachbarn, aber er freut sich erst total ihn zu sehen und fiept sogar und will hin, dann wird er gestreichelt und fängt mit dem Kringeln vor Freude an und pinkelt meistens auch- aber nur bei dem einen Nachbarn man muss dazu sagen, dass der Nachbar sich auch immer freut Simba zu sehen und alles abstellt um ihn zu knuddeln ...

      Dein Hund hat Angst vor Deinem Nachbar.

    • Schrieb ich ja - wenn er sich nur noch so zu helfen weiss.
      Allerdings haben zB viele Golden die Tendenz, das Gefiddle zu übertreiben. Denen kann man sehr wohl zeigen, dass es auch weniger hektisch geht und dadurch Situationen weniger hochfahren. Sprich bereits die Kontaktaufnahme ruhiger abläuft.


      Ich beobachte einfach öfter, dass man Hunde von klein an hektisch herumsausen lässt, was sich meiner Meinung nach dann eben festigen kann. Das muss nicht zwingend zu Problemen führen, kann aber.
      Wie du schreibst, kann oder sollte man das dann beobachten und gegebenenfalls managen.


      Nur weil zB meine Rasse das von der Zucht her mitbringt, heisst es nicht dass ich es auch unterstütze - den Jagdtrieb unterstütze ich auch nicht ;)


      Selbstverständlich unterbinde ich kein normales Verhalten und unterbreche keine gut laufenden Kontakte.


      Ich hoffe es ist so klarer, was ich eigentlich sagen wollte :smile:


      Upd sorry, das war als Antwort gedacht nach Stineles post

    • jaaa und ich bin im Grunde auch völlig deiner Meinung :)

    • Ich kann nicht sagen, wann sie es macht und wann nicht. Die Winterstiefel von der Nachbarin stehen vor der Tür. Ich lasse sie zB vor der Tür absetzen, dann dürfen sie nach mir raus. Manchmal schwänzelt sie dann zu den Stiefeln und fiddled rum. Manchmal geht sie hin und schnuppert nur normal an ihnen. Manchmal ignoriert sie sie komplett. Da die Stiefel dort seit Ewigkeiten stehen und nicht bewegt werden und wir uns die Stiefel schon zusammen angeschaut haben, sie ausgiebig Zeit zum Beschnuppern hatte, sollte es ja eigentlich abgespeichert sein und nichts mit Stress zu tun haben, oder?


      Das Verhalten war schon von Beginn an da. Es gab bisher noch keine großartig unangenehmen Kontakte zu anderen Hunden oder Menschen.

      Was machst Du denn bei Begegnungen, in denen sie nicht "rumschwänzelt"?

      Ich bestätige die Ruhe und lobe, wenn sie "normal" auf andere Hunde zugeht. Generell ist bei Aufregung eh Kontakt verboten und sie wird erst losgemacht, wenn sie sich von sich aus ruhig hinsetzt und ansprechbar ist.
      Wenn sie zB einen Hund vor mir sieht und schon loslegt, gehe ich mit ihr ein paar Schritte weg und versuche sie auf mich zu konzentrieren und Ruhe reinzukriegen. Ich versuche sie auf so einem Abstand zu bringen, dass sie sich die Lange anschaut, anstatt direkt hinzustürmen und sich übertrieben zu freuen.

      Meine Hunde sind jeweils sichtlich froh, wenn ich sie in Situationen in denen sie sich nur noch mit "fiddeln" zu helfen wisse, unterstütze.


      Das hat nichts mit "überfürsorglich" zu tun. Auch nicht, dass meine Hunde selber nichts regeln dürfen. Aber den Stress braucht der Hund nicht (über länger), ich versuche dann die Situation aufzulösen oder andersweitig zu entspannen.

      Wie löst du die Situation auf oder entspannst diese? Bin dankbar für konkrete Verhaltenstipps.


      Eigentlich sind das auch alles keine Situationen, in denen man Angst haben muss. Die anderen Fs passen sozusagen einfach nicht. Gestern hat sie zB eine Kuh mit Kalb entdeckt, rannte zu mir, kläffte sie an, rannte ein bisschen voran, suchte wieder Schutz. Dann gingen wir zusammen ein bisschen näher, haben uns das zusammen angeschaut und dann war gut (ok, weit entfernt von Fight, aber klare Unsicherheit).
      Letztens irgendwann ging es über ein Stück Bodengitter, da hat sie blockiert, die Beine gespreizt, ging dem Po runter und bockte. Da kann man Freeze deuten. Mit gutem Zuspruch und ein bisschen Zeit und Lob ging sie dann normal drüber. Das sind Situationen, die ich kenne und einschätzen kann.


      Dieses übertriebene Freuen, hinwollen, ablecken und teilweise auch Bellen kann ich nicht so recht einschätzen.

    • Dein Hund hat Angst vor Deinem Nachbar.

      Und warum kommt er dann nicht wieder zu mir? oO er läuft ja von selbst hin im Garten... und wenn ich ihn an der Leine habe, wirft er sich rein :???: ich meine ich geh ihm sowieso ausm Weg, aber interessieren tut es mich schon...

    • Dein Hund hat Angst vor Deinem Nachbar.

      muss nicht generell sein. Der Hund kann auch einfach vor lauter Überdrehen nicht wissen wohin mit sich und wenn Hund sich so weit ausm Fenster lehnt sozusagen und selber merkt, dass er die Situation grade nicht unter Kontrolle hat, dann reicht ein kleines Detail den Hund zum pinkeln zu bringen.


      Hatte das Thema lange bei meinen Vater und Milla hat definitiv NICHT Angst vor ihm. Sie wusste lediglich keine Strategie, wie sie mit ihrem überschäumenden Temperament grade umgehen soll. Bei uns hat gut geholfen erst mal das klassische “Papa sehen und kopflos sofort losrasen“ zu durchbrechen. Also Leine dran und ruhig hin gehen und dann klassisch ein Alternativverhalten anbieten. Zu Anfang habe ich das gemacht (bei uns Kinntarget im Liegen), mittlerweile macht das mein Papa selber.
      Ist die aufregende Phase “überstanden“, kann Milla weniger aufregend hingehen und mit.meinem Papa in der Hocke schmusen und sogar auf seinen Schoß krabbeln.

    • Eigentlich sind das auch alles keine Situationen, in denen man Angst haben muss. Die anderen Fs passen sozusagen einfach nicht. Gestern hat sie zB eine Kuh mit Kalb entdeckt, rannte zu mir, kläffte sie an, rannte ein bisschen voran, suchte wieder Schutz. Dann gingen wir zusammen ein bisschen näher, haben uns das zusammen angeschaut und dann war gut (ok, weit entfernt von Fight, aber klare Unsicherheit).
      Letztens irgendwann ging es über ein Stück Bodengitter, da hat sie blockiert, die Beine gespreizt, ging dem Po runter und bockte. Da kann man Freeze deuten. Mit gutem Zuspruch und ein bisschen Zeit und Lob ging sie dann normal drüber. Das sind Situationen, die ich kenne und einschätzen kann.

      War vielleich etwas missverständlich ausgedrückt mit den 4 F`s. Die kommen nicht in Abfolge, sondern einzeln.


      Beispiel: Hund ist in einer für ihn bedrohlichen oder nicht einschätzbaren Situation (Konflikt).
      Jeder Hund hat eine andere Strategie, mit diesem Konflikt umzugehen. Der eine erstarrt, der nächste flüchtet, der wieder nächste bläst recht schnell zum Angriff und sehr selten wird flirt gezeigt.
      Wenn Flucht nicht möglich ist, kommen auch Mischformen zustande (z.B. Erstarren und in letzter Instanz Angriff).


      Ich denke, die Situationen, die du beschreibst, sind nicht ganz untypisch für einen Junghund, der gerade vielleicht auch in einer ersten (vor)pubertären Phase ist. Da sind manche Situationen (auch altbekannte) noch mal gruselig oder verunsichern den Hund, jeder Hund durchläuft mehrere dieser Spooky Phasen auf dem Weg zum Erwachsenwerden.


      Schön sehen kann man ja bei dir, dass der Hund mit Anleitung (also wenn du ihn quasi an die Hand nimmst) durchaus in der Lage ist, sich unbekannten Situationen zu stellen und mit mehr Ruhe dran zu gehen. Diese Erfahrungen sind sehr wichtig für die Entwicklung.
      Wird sie nicht geführt, weiß sie (noch) nicht, was sie machen soll. Und dann zeigen sich halt schnell solche Übersprungshandlungen.


      Ich würde also nach Möglichkeit, den Hund viel (an der Leine) führen , neue Situationen mit Ruhe angehen und den Hund nicht selbst machen lassen. Je mehr Freiraum er hat, desto mehr wird er diesen auch nutzen und dann kommen oftmals so hampelige Hin- und Her-Situationen bei raus. Also vielleicht den Freiraum auch zeitweise wieder etwas mehr begrenzen.


      Scheinbar hast du einen Hund, der da wirklich noch Hilfe braucht und nicht alleine stehen gelassen werden kann. Zusätzlich würde ich vielleicht für den Moment erst mal ein paar Konstanten im Leben nutzen, damit der Hund sich an einem roten Faden orientieren kann und nicht ständig neuen Reizen ausgesetzt wird.


      Sprich: klare Alltagsstrukturen, gleiche Spaziergehwege, nicht zu viele aufregende Situationen, drinnen ganz viel Ruhe und Schlaf, um das Erlebte zu verarbeiten. Also vielleicht eine Zeitlang mal ein bisschen mehr Langeweile.
      Zusätzlich dazu kannst du ja im Haus mit dem Hund ein paar Konzentrationsübungen machen. Zum Beispiel Beschäftigungsformen, wo der Hund nur mit Ruhe und Konzentration zum Ziel kommt (alles, was über die Nase geht wie Futtersuchspiele usw.). Lösungen suchen und finden, Erfolg haben tut jedem Hund gut und gibt ein gutes Selbstgefühlt.
      Auf keinen Fall aufpushende Sachen machen, sondern wirklich reine Denkaufgaben. Das könnte auch für draußen ganz gut helfen.

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