Hundefutter mit Insektenfleisch

  • Die Linie (gehört doch zum Hersteller von Josera, oder?) nennt sich nunmal Green Petfood und Green steht hier für Nachhaltigkeit. Es geht ganz explizit darum, ökologisch vertretbarere Sorten anzubieten.
    Hunde mit tierischem Protein bis zum Rand vollzustopfen, ist nicht nachhaltig. 60 bis 70 Prozent tierisches Protein in einem Trockenfutter? Kannst du mir mal auseinanderrechnen, wie das dann aussehen soll in den Analysewerten?

    Naja, richtig hochwertiges NaFu hat auch eine Fleischanteil von bis zu 70%.
    Halt dann deutlich weniger pflanzliches Protein aus Kartoffel-, Getreide- bzw. Hülsenfrüchtemehl.
    z. B.
    https://www.paribal.de/menue-in-dosen?p=1


    Die Analysewerte bei einem Trockenfutter wären dann Richtung Orijen, aber bei 13% Protein in einem NaFu mault auch keiner.
    Marengo Lexikon


    Kommt natürlich auch noch immer drauf an was der Hund ev. nebenbei bekommt (Kauartikel!).


    Vermutlich ist es aber gerade bei einem Insektenfutter schwierig, rein von der Tiermasse, mehr tierisches Protein zu einem akzeptablen Preis reinzutun.


    Aber sicher eine Alternative für Halter die sonst aus ethischen/Nachhaltigkeitsgründen eher rein vegetarisch bzw. vegan füttern.

  • Naja, richtig hochwertiges NaFu hat auch eine Fleischanteil von bis zu 70%.

    Wieso "auch"?
    70% im Trockenfutter ist nunmal was komplett anderes als 70% im Nassfutter. :ka:
    Und pures Protein ist auch noch mal was anderes als gemahlenes Komplett-Säugetier, was dann zu großen Teilen aus Rohasche, Fell, Bindegewebe... besteht.
    Mich würde wirklich interessieren, wie genau das hier dann aussehen soll:


    Also das wäre ja echt die Höhe. Ich hab da schon mit 60-70% gerechnet.

  • Das Problem ist glaube ich, dass viele von den tollen Aufdrucken diverser Trockenfutterhersteller verwirrt werden von wegen "enthält min 70% Fleisch".
    Das es sich bei dieser Angabe um Frischfleisch handelt und im getrockneten Produkt max. 30% enthalten sind, wird oft vergessen.

  • Hier mal ein ganz interessanter Artikel zum Thema Insekten als Nahrungsmittel. Ich finde den Medikamenteneinsatz bedenklich und die Tatsache, dass das Chitin in den Protein-Gehalt einfließt. Nachgeforscht hatte ich, weil mich interessiert, was die Insekten in Massenzuchten gefüttert bekommen - je nachdem wollte ich nämlich nicht, dass mein Hund später die Insekten frisst. So ganz überzeugt bin ich von der Sache nicht.


    Ernährung: Warum Insekten nicht unser neues Fleisch werden - DIE WELT


    "Wenn man Insekten im industriellen Maßstab züchtet, bedeutet das Abermillionen von Tiere auf engstem Raum – was den Einsatz von Medikamenten sehr wahrscheinlich macht."


    "Einen großen Teil des vermeintlichen Eiweißgehalts vieler Insekten macht das Chitin aus. Es wird bei der Analyse irrtümlich miterfasst, ist jedoch selbst kein Eiweiß und hat auch sonst keinen Nährwert."


    Abgesehen davon würde mich mal der "Carbon Footprint" einer solchen Insektenerzeugung interessieren. Schließllich gibt es fleischhaltige Futtermittel, die ihre Produktionswege offen legen (z. B. Foodprint). Das ist mir bisher noch deutlich sympathischer als Insekten aus Massenzuchten.

  • Das Problem ist glaube ich, dass viele von den tollen Aufdrucken diverser Trockenfutterhersteller verwirrt werden von wegen "enthält min 70% Fleisch".
    Das es sich bei dieser Angabe um Frischfleisch handelt und im getrockneten Produkt max. 30% enthalten sind, wird oft vergessen.

    richtig, daher immer umrechnen und halbwegs hochwertiges NaFu enthält mehr Fleisch als das teuerste TroFu.

  • Wieso "auch"?70% im Trockenfutter ist nunmal was komplett anderes als 70% im Nassfutter. :ka:
    Und pures Protein ist auch noch mal was anderes als gemahlenes Komplett-Säugetier, was dann zu großen Teilen aus Rohasche, Fell, Bindegewebe... besteht.
    Mich würde wirklich interessieren, wie genau das hier dann aussehen soll:


    ... Ich hab an 10% Insekten (=“Fleischanteil“) gedacht, nicht an das zugeführte Protein. 60-70% Protein wäre ja schon ziemlich heftig..
    :ops:

  • Der Artikel ist ja total Banane.

    Zitat

    Wenn man Insekten im industriellen Maßstab züchtet, bedeutet das Abermillionen von Tiere auf engstem Raum – was den Einsatz von Medikamenten sehr wahrscheinlich macht.

    Ist in der Massentierhaltung ja bereits Usus, also keine große Umstellung.



    Zitat

    Ohne das Chitin enthalten Insekten ähnliche Gehalte und Qualitäten an Eiweiß wie andere Nutztiere auch", so Windisch.

    Was ja völlig ausreichend ist.


    Zitat

    "Wahrscheinlich müsste man Berge von Salat anbauen. Es wäre dann wohl effizienter, diesen Salat gleich selbst zu essen", sagt Windisch.


    Noch jemand, dem bei diesem Satz nur das einfällt :headbash: ?


    Ich bleibe dabei. Insektenprotein wird auf lange Sicht anderes tierisches Protein auf dem menschlichen Speiseplan ersetzen müssen, weil es ökologisch gar nicht anders geht. Dennoch muss der Fleischanteil in der Nahrung auch generell reduziert werden. Heißt: Wertvolle pflanzliche Kost vermehrt selbst zu essen, als diese verschwenderischerweise erst mal Insekten, Kühen, Schweinen etc. zu füttern.

  • Also, wie sähe das dann aus, wenn das Trockenfutter aus 60 bis 70% Maden bestünde?
    Ich vermute viel zu hohe Protein- und Fettwerte, aber ich hab keine Zahlen zu diesen Maden, also überlasse ich das rechnen denen, die das Futter so konzipieren würden.

  • Solange in dem o.g. Futter das Protein überwiegend aus Erbsen und Kartoffeln stammt, würde ich mir über zu hohe Proteinwerte bei höherem Madengehalt keine Gedanken machen. Da ist noch viel Spielraum zur Anpassung da. Erbsen und Kartoffeln einzusetzen, ermöglicht eben eine erhebliche Kostensenkung.


    Zu dem Medikamenteneinsatz: ist ja in der Shrimps-Massenproduktion mittlerweile berüchtigt und kann zumindest nicht mit dem Medikamenteneinsatz bei der Erzeugung von Rind- oder Schaffleisch verglichen werden. Allenfalls in der Geflügel- und bedingt in der Schweinemast werden prophylaktisch auch Medikamente eingesetzt.


    Die industielle Insektenproduktion wird aber auf vergleichbarem Raum mit ganz anderen Größenordnungen an Tieren als die Rindermast operieren und demzufolge genau dem Krankheitsdruck ausgesetzt sein wie die Shrimpsproduktion. Es werden bei solchen empfindlichen Systemen auch extrem genormte Haltungsbedingungen gesichert werden müssen, was den Einsatz von irgendwelchen Rest/Abfallstoffen in wechselnder Qualität und Zusammensetzung ausschließt. Am Ende wird dann eben wieder eine Konurrenzsituation zur menschlichen Nahrungsmittelerzeugung stehen - weil dann das Getreide statt in den Schweinemagen eben in den Insektenmagen gelangt. So, wie Fische gefangen werden, die zu Fischmehl verarbeitet und an Zuchtfische und Shrimps verfüttert werden. Der ökologische Fußabdruck dürfte sich dann deutlich dem bei der heutigen Fleischerzeugung angleichen, zumal, wenn die biologische Wertigkeit der erzeugten Nahrung und nicht nur die reine Quantität beurteilt wird. Das Problem der anfallenden Kotmengen besteht natürlich auch...


    Ich betrachte die Insektenproduktion zu Nahrungszwecken eher als Nischenprodukt und fürchte mich vor den Konsequenzen, sollte sie aus kurzsichtigen ökologischen Gründen plötzlich politisch gepusht werden wie "Biodiesel" (Urwald zu Palmölplantagen) oder "Biogasanlagen" (Maismonokulturen) oder "Windenergie" (Zerstörung von Lebenräumen).

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!