Kooperatives oder selbständiges Wesen- was bevorzugt ihr?
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Ich hatte bisher drei eigene Hunde. Poco, ausgestattet mit einer sehr guten Portion Mitarbeitbereitschaft, Pauline, ausgestattet mit einer guten Portion Mitarbeitbereitschaft wenn sich diese für sie lohnte (in ihrem Fall Futter) und Rosie, ausgestattet mit einer kleinen Portion (sie wägt ab, ob es sich für sie lohnt).
Alle drei Varianten hatte (und haben in 2 Fällen GsD noch immer) ihren eigenen Reiz. Geht halt soweit, dass Poco durchaus Kommandos ausführt, ohne das er dafür belohnt werden muss (dabei handelt es sich um alltägliche Kommandos, wie Hier (praktisch Fußlaufen) Sitz, Platz, Steh und Rechts). Belohnt wird nur, wenn wir Spaß machen. Auch der Rückruf wird nicht belohnt. Es gehört dazu, das diese Dinge im Alltag einfach ausgeführt werden.
Pauline brauchte diese Kommandos zum Teil nicht, weil sie sich in ihrem kurzen Leben nie weit (zB im Freilauf, auch wenn Beagle in ihr steckte) von mir entfernte. Rückruf, Steh und Rechts war nie nötig in ihrem Alltag.
Rosie hat die Kommandos praktisch nicht, weil sie die eh nicht wirklich ausführt.
Jedenfalls nicht im Freilauf. Der Rückruf ist da schon das höchste der Gefühle und MUSS bei ihr zu 70 bis 80% immer wieder mal mit Leckerlie belohnt werden. Aber das nimmt nun auch langsam ab.
Sie ist schon speziell.Ich habe keine Extrimisten. Keiner der Hunde geht extrem in die ein oder andere Richtung. Oder vielleicht kommt es mir auch nur so vor, weil ich mit allen 3 arrangiert habe. Ich kann also nicht sagen, dass ich etwas lieber hätte als das andere. Für mich kommt sowas immer im Gesamtpaket. Wichtig ist halt, was man drauß macht.
Hat man einen Hund mit dem man in eine bestimmte Richtung möchte (selbständig denkender Jagdhund, sich lenken lassender Therapiehund oder was auch immer als Beispiel) ist das natürlich was völlig anderes. Meine Hunde sind bisher reine Begleithunde gewesen und ich war mit allen dreien sehr zufrieden.
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Wie ist das denn bei den anderen mit "kooperationsbereiten Hunden" belohnt ihr viel?
Ich habe ja hier eine Rasse sitzen, die für ihren WTP bekannt ist (Golden Retriever). Es ist aber doch auch Charaktersache irgendwie
Balou möchte mir in gewisser Hinsicht gefallen und hat sehr viel Freude, wenn ich mich freue und auf ihn stolz bin. Er arbeitet auch gern mit mir zusammen.
Genauso ist ihm aber oft mal egal, wo ich bin und er hat auch oft einen großen Radius, hört garantiert nicht sofort, wenn er am lecken ist und anschließend markieren möchte und würde mir die Mittelkralle zeigen, wenn er 20 Minuten im Platz bleiben müsste oder zwanzigmal hintereinander Sitz machen sollte.Ich belohne sehr viel und das muss ich auch. Für fast jedes Kommando, für Zusammenarbeit. Balou würde nie zum Spaß apportieren - wir können auch nur Futterdummys benutzen, die normalen rauben ihm den Spaß.
Er wägt auch durchaus ab, was sich mehr für ihn lohnt. Gehe ich jetzt zu Frauchen oder gefällt mir der sich nähernde Hund doch besser?
Nur weil ich immer an der Straße sitzen muss, heißt das doch nicht, dass ich es jetzt auch muss? Was passiert, wenn ich einfach auf die Straße drauf gehe?Nun ja ich würde trotzdem nicht sagen, dass Balou unkooperativ und selbstständig ist. Aber eben auch nicht ein "Fürmichgibtesnurdich"-Hund.
Er ist z.B. auch sehr unsicher und geht nach vorn, wodurch er sehr nah geführt wird und fast nichts selbst entscheiden darf.
Ich denke, wenn ich ihm zugestehen würde, dass er seinen eigenen Kopf hat, würde es hier auch anders aussehen
Ich habe übrigens in der HuSchu mal einen Großen Schweizer Sennenhund kennengelernt, dem unser Trainer unbedingt Sitz und Platz beibringen wollte, weil seine Besitzerin es nicht hin bekam. Unser Trainer hat bestimmt eine halbe Stunde seiner Lebenszeit daran verschwendet. Dieser Hund ist echt zum schießen gewesen. Sitz? Kenne ich nicht. Mache ich nicht. Und wieso überhaupt?

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Wie ist das denn bei den anderen mit "kooperationsbereiten Hunden" belohnt ihr viel?
Ich belohne, wenn sie was wirklich toll gemacht haben (Rückruf bei Wild o.ä.) schon regelmäßig.
Bei anderen Dingen wie sitz und platz belohne ich eigentlich nicht, weil ich da erwarte, dass sie es ausführen und zwar so lange bis ein anderes Kommando kommt oder es aufgelöst wird.
Wobei Caja sehr speziell ist. Wenn ich mit ihr arbeite (Agi oder UO) will sie partout nicht fressen und schon gar nicht angefasst werden. Ihr reicht da ein verbales Lob.
Charlie im Gegensatz kann immer fressen und gestreichelt werden. -
Unsere letzten beiden DSH wurden nur auf dem SV-Platz mit einem Ball (mit Schnur) belohnt.
Im Alltag wurde nur verbal bzw. durch Steicheln/Klopfen belohnt, das hat denen völlig ausgereicht.
Die kamen im Freilauf auch immer wieder mal kurz zu mir zurück und entfernten sich dann wieder - das kenne ich von den Dackeln überhaupt nicht, denen reicht ein Blick in meine Richtung und dabei ist es ihnen egal, ob ich 10m oder 300m entfernt bin - Hauptsache, sie können mich noch sehen. -
Ich belohne bei fast allen Kommandos, weil ich eigentlich immer Leckerlies dabei habe. Wenn es sich für Betty nicht lohnt Kommandos auszuführen, dann würde sie es irgendwann auch nur noch zögerlich tun. Ich kann die Belohnung auch temporär weglassen, der Hund hört auch, wenn ich nichts dabei habe, aber zu oft kann ich mir das nicht erlauben,insbesondere bei Kommandos, die sie allgemein nicht so gerne ausführt (wie Platz). Ein Lob von mir ist ihr nicht viel wert.
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Ich belohne bekannte Dinge nur noch selten, meist wenn der Schwierigkeitsgrad etwas erhöht war (zb Abruf aus dem Spiel, von ner Spur, ruhiges Abliegen im großen Trubel, frei Fuß vorbei an anderen Hunden). Ansonsten gibts nur ein "Fein", nen Krauler und
je nach Situation zb die Freigabe zum Spiel/Schnüffeln/Laufen.Mit Spiel ist er nicht zu belohnen, hat einfach keine Wertigkeit für ihn (Spiel mit Mensch lernte er erst in der Zeit bei mir)
Beim Rückruf (der bitte prompt erfolgen soll) belohne ich zwischendurch immer mal sehr hochwertig, so kommt er immer
angeflitzt in der Erwartung etwas richtig tolles zu bekommen. -
Na ja wenn streicheln eine Belohnung ist für den Hund, kann man das ja auch gut nutzen

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Ich belohne auch viel, die Frage ist nur womit. Im Alltag mach ich das eben viel mit sozialer Bestätigung, ab und an mal mit nem Stück Trockenfutter, wenn es grade in der Tasche ist und mir danach ist. (Manchmal geb ich auch einfach nur so Futter.), aber ich denke das liegt auch am Aufbau bzw Selbstverständnis vom Alltag bei mir.
Auf dem Platz belohne ich die Tricks (Sitz, Platz, Fuß, Steh, Hopp, Bring, Voraus, Revier...) mit Beute oder Futter (je nach Kommando) und versuche auch über die Art der Belohnung und den Zeitpunkt der Belohnung die Ausführung der Übung zu beeinflussen.
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Ich belohne Lucas immer, aber ich weiß auch, das sie ihm nichts bedeutet. Sollte etwas spannender sein oder er den Sinn im Kommen nicht sehen - dann könnt es das Superlieblingsleckerchen sein, er würde es nicht wollen.
Heute etwa, bestimmte Stelle im Feld, an der wir unsere Hunde immer anleinen. Lucas weiß das, ich rufe ihn, er schaut mich an und geht, genau 3 Reihen tief im Maisfeld weiter..... exakt an meiner Seite; kommt nicht. Da steh ich dann und sage einfach nur "Pöser Hund!" - und lein ihn an, wenn er dann mal aus dem Feld heraus kommt der Schurke.
Vorhin beim Spazieren gehen, die Goldiehündin und Lucas rennen beim Spielen ins Weizenfeld, wusch - fliegt eine Gruppe Fasanen auf. Verd..... und als ich genau hinseh, hat die Hündin doch tatsächlich einen im Fang.
Und jetzt kommts, ich rufe sie, sie kommt zuverlässig, meidet aber und will nicht näher kommen, na klar, ich will ihre Beute haben, das kann sie sich denken. Ich locke sie, hab Leckerchen in der Hand, bin ganz hoch in der Sprache, sie kommt, ich nehm ihr den Vogel ab und belohne sie. Kein Knurren, kein Theater, kein Stress - das mein ich mit "will to please" es gäbe für sie keinen Grund, mit ihre Beute zu geben, sie ist ja nur ein Betreuungshund und kennt mich seit knapp 10 Tagen. Einfach toll....Und als ich den Vogel dann ins Feld werfe (hier wohnen Füchse), die Hündin ist abgelenkt, aber Lucas leider nicht, holt der den Vogel einfach wieder. Was hab ich mir für Mühe gegeben, ihm das apportiren bei zu bringen, Wochenlang haben wir`s versucht, nix.... keine Chance. Und jetzt das..... gibt richtig fein aus und freut sich über seine Belohnung. Tja.... mir tut es um den Vogel wirklich leid.
Malik hätte das übrigens nie getan, jemand anderem seine Beute geben, außer mir persönlich, Er ließ sich von allen schicken "Apport" aber wem anderes geben? Never! Der hat mal bei einem Spaziergang mit dem Liebsten einen Fasan geschnappt und ihn dann nicht raus gegeben, brav nach Hause getragen, im Auto im Fang behalten und dann stolz vor mich gesetzt und ausgegeben. Ganze 45 Minuten lang.
Sundri *nocheinwenigaufgewühlt*
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Also, meine eher eigenständige Hündin ist aber schon motiviert, etwas mit mir zu tun. Sie macht freudig mit, aber sie kann einen auch gerne die Stinkekralle zeigen, wenn sie jetzt z.B. schon wieder Platz machen muß (auch wenn was anderes dazwischen gemacht wurde) oder partout eine Übung an diesem Tag doof findet (den nächsten Tag nicht mehr) oder oder oder.
Meine vorige Hündin (auch Beardie) hat, wenn es ihr zu doof wurde, einfach die Kommandos / Tricks vertauscht. Sie hat dann z.B. statt Rolle sich gedreht - aber sie hat nicht wahllos vertauscht, sondern immer zwei miteinander. War total lustig. Ja, und sie hat beim Üben vom BH-Schema gehumpelt. Kaum hörte ich auf, war das Humpeln weg.
Einem Beardie wird es schnell langweilig. Sie arbeiten zwar gerne mit ihren Menschen zusammen, aber sie wollen ständige Abwechslung haben, ansonsten wird es schnell langweilig. Und sie möchten gerne einen Sinn in ihrer Aufgabe sehen.
Auch hier kann man nicht pauschal sagen, daß eigenständige Hunde überhaupt nicht motiviert sind, mit ihren Menschen was zu arbeiten. So hörte es sich nämlich dauernd an bei den verschiedensten Posts.
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