Freund überfordert mit Welpe

  • Weil hier schon die Schrecken der Pubertät ausgemalt werden: bis dahin habt ihr Erfahrung mit eurem Hund gesammelt und seht alles realistischer, eventuelle Probleme werden gelöst und sind kein Grund zur Verzweiflung mehr. Man kennt sich und man liebt sich, auch wenn der Hundeteenager mal Flausen im Kopf hat.


    Welpenblues hat nichts mit echten Problemen auf Seiten des Welpen zu tun, sondern ist Ausdruck von subjektiven Gefühlen der Überforderung auf Seiten des Welpenbesitzers. Und wie gesagt, das geht bei 99.99% der Betroffenen von selbst vorbei.


    Ich hatte schon immer ansatzweise "Neutierblues", egal ob Kaninchen, Ratten oder anderes Getier in mein Leben trat. Ein, zwei Nächte unruhig geschlafen, mir endlos Gedanken gemacht, ob das nun wirklich eine gute Idee war und daß man sich nun so gebunden hat... Also jetzt nicht wochenlang und unter Tränen, aber ich kenne diese Gefühle durchaus, schon lange vor DF-Zeiten. Als mein Hund kam, wußte ich aus Erfahrung schon, daß am Anfang nicht alles rosarote Freude und Sonnenschein ist, aber daß diese Gefühle auch von selbst vorübergehen, wenn man sich an den neuen Zustand gewähnt hat. Und daß es in keiner Weise am Tier liegt.


    Dagmar & Cara

  • Woher kommt eigentlich dieser Welpenblues? Seit wann haben Menschen derart panische Angst vor längerer Verantwortung entwickelt oder davor, dass sich mal was ändert? Ich hatte vor dem DF noch nie etwas davon gehört, Leute haben sich einfach an ihren Welpen erfreut, es war halt mal anstrengend, aber das geht auch vorbei. Die Welpenzeit ist so kurz, genießt sie, solange sie andauert. Schreib den Hund auf dich um, lasst das barfen sein- und durch den Rest muss er halt durch. Die Zeit des nächtlichen Aufstehens ist bald vorbei- da braucht der Mensch einfach mal etwas Frustrationstoleranz.

    Ich denke der Welpenblues kommt von dem unrealistischen Gedanken alles perfekt machen zu wollen. Perfekt gibt es bei einen Lebewesen nicht, man wird immer Fehler machen, davon geht die Welt nicht unter.
    Das du vor dem DF nichts davon gehört hast liegt wahrscheinlich daran, dass außerhalb nicht so viel wirbel um Hundehaltung gemacht wird.
    Aber wenn jeder Gedanke nur mehr um den Hund dreht, man sich Horrorszenarien vorstellt und immer hinterfragt ob alles richtig ist, dann kann man ja nur Verrückt werden.

  • Mir geht es wie @Stachelschnecke und @RafiLe1985
    Ich hab vorher noch nie etwas vom Welpenblues gehört.
    Da wird so unglaublich viel unglaublich überdramatisiert.
    Durch Foren und soziale Netzwerke lassen sich unerfahrene Hundehalter dann unter Druck setzen.
    Einfache Lösung?
    Freut euch an eurem Welpen. Die Zeit vergeht so unglaublich schnell.
    In ein paar Monaten lacht ihr über die kleinen Problemchen- denn dann kommt die Pubertät. ;)
    Habt doch einfach mal Freude und entspannt euch!
    Ein Hund ist keine unlösbare Aufgabe. Er will doch einfach nur bei euch sein.
    Für mich ist das Wort Welpenblues ein Unwort- es zeigt mir die Macht, wie fremde Menschen, die man nicht einmal kennt, es durch Netzwerke und Foren schaffen, bei anderen Menschen solche Ängste auszulösen. Gruselig.
    Macht euch frei davon!

  • Ich glaub, es ist nicht so, dass man keine Verantwortung übernehmen will, sondern Angst davor hat, dieser Verantwortung nicht gerecht zu werden - sprich, dem Hund nicht das wunderschöne Leben bieten kann, das er verdient, weil man so vor sich hinstümpert.
    Ich muss gestehen, ich hab nach den ersten 2 Wochen auch einmal geheult. Willi war als Welpe so schlimm überdreht und so schwierig runterzufahren, einfach immer super gestresst von allem - und da bin ich mal kurz verzweifelt, weil es mir nicht gelungen ist, ihm den Stress zu nehmen.


    Jetzt ist er ein anstrengender Junghund geworden :rollsmile: damit komm ich aber besser klar, weil ich ihn jetzt einschätzen kann und wir eine gemeinsame Ebene haben.


    Mir sind übrigens schon einige Showlinien-Labbis in der Pubertät begegnet, ich fand die meisten noch recht händelbar (und zumindest im Vergleich zu meinem Spinner recht cool). Sind halt lebendige Freuhunde :applaus: mit gesegnetem Appetit |) Ich find die toll!
    Wie RafiLe1985 schreibt: man muss halt schon in die Erziehung investieren, aber das vorausgesetzt ist es in den meisten Fällen auch machbar.

  • Hallo Korala und willkommen im Dogforum!


    Gestern hat mir mein Freund mit Tränen in den Augen gestanden, dass er nicht weiß ob er das schafft. Und er weint eigentlich nie.
    Er fühlt sich überfordert, weil der Welpe so viel Aufmerksamkeit und Liebe braucht, außerdem macht er sich große Sorgen, ob er ihn richtig erziehen wird (wir werden in die Hundeschule gehen) und ob er beim Barfen alles richtig macht. Er setzt sich da selbst ziemlich unter Druck, weil er auf keinen Fall etwas falsch machen will. Außerdem ist er eben unsicher, weil er nicht weiß, ob er das sein ganzes Leben durchhalten kann. Das nächtliche rausbringen (1-3x Pipi, danach wird problemlos weitergeschlafen) strengt ihn sehr an, wobei er es natürlich trotzdem tut.

    Das wundert mich nicht. Ich glaube, vor lauter Vorbereitung vergessen angehende (aber auch schon 'erfahrene') Hundehalter oft, dass man trotz Welpe auch einfach nur weiterleben kann. Wenn ich lese, was manche veranstalten, 'nur' weil ein Welpe einzieht, dann frage ich mich ab und zu, wie die Hundehalter - die ihre Hunde im Übrigen zu einem grossen Teil sicher genau so mochten wie wir heute - vor fünfzig, hundert oder zweihundert Jahren gemacht haben.


    Das Leben steht doch nicht still, weil ein Hund einzieht - es geht doch, hoffentlich, - einfach um ein neues Familienmitglied bereichert weiter.


    Ein Hund ist kein Kleinkind und dennoch habe ich manchmal das Gefühl, dass die Tendenz dahin geht, Welpen wie eines zu behandeln. Aus dem Vergleich ist Realität geworden. Du magst den Welpen vielleicht nicht als eine Aufgabe empfinden, aber was Dein Freund zu erleben scheint, klingt ziemlich verkrampft: man kann nie 'auf keinen Fall etwas falsch machen.' Das Leben besteht nun mal aus Versuch und Irrtum, Fehlern eben. Die Frage ist, wie wir damit umgehen. So ein Welpe geht nicht gleich ein, wenn er nicht gebarft wird und auch einfach mal einen Napf Fertigfutter vor die Nase gestellt bekommt.


    Lasst Euch da nicht ins Bockshorn jagen. Es ist Euer Leben und Euer Welpe. Euer Zusammenleben sollte auch für Euch stimmen, nicht nur für den Welpen oder gar die anderen Leute.


    Diese 'alle 2 Stunden rausbringen'-Regeln braucht auch nicht jeder Welpe. Manche schlafen relativ schnell die Nacht durch - wenn man sie denn lässt. Unterstützt Du ihn denn bei der Pflege des Welpen? In Deinem Beitrag klingt es fast, als ob nur er mit dem Hund rausgeht und die Erziehung übernimmt.


    Und was das angebliche Schreckgespenst der Pubertät angeht: auch ich empfinde Welpen viel anstrengender als die noch so versautesten Youngster. Der Pubertät des Hundes wird viel zu viel Bedeutung zugemessen. Beim Mensch das etwas anderes. Aber Hunde sind nun einmal keine Menschen.

  • Irgendwie halte ich es für kontraproduktiv, wenn jemand schon jetzt gestresst ist ihm noch Angst vor diversen furchtbaren Entwicklungen in der Junghundzeit zu machen... vor allen Dingen, weil die auch nicht kommen müssen, wenn man es richtig anstellt. Ich kenne ehrlich gesagt wirkliche Pubertät (zumindest nicht das, was hier immer darunter verstanden wird... ein gewisses Erwachsenwerden schon)nicht und auch keinen Welpenblues.




    Es gibt einfach Menschen, die sind vielleicht generell nicht so belastbar was neue Situationen angeht und lassen sich da eher schnell stressen. Gerade wenn man sich dann noch viel beliest und von solchen "netten Leuten" wie hier teilweise vollkommen irre gemacht wird, kann das schon zu Unsicherheiten führen.



    Ihr habt euch einen Hund ausgesucht, mit dem ihr das gut schaffen könnt und keinen "schwierigen" Spezialisten. Überlegt euch, ob ihr z.B. das Barfen beim Welpen wirklich weiter führen wollt oder ob ihr euch nicht diesen Stress mit einem guten Fertigfutter abnehmt. Teilt euch das raus müssen nachts auf (wobei ein Welpe meines Erachtens in aller Regel relativ schnell durchschläft... wenn ihr das nicht weiter forciert), so dass jeder mal durchschlafen kann.


    Und vor allen Dingen lasst euch nicht kirre machen - es gibt tausende Leute die sich weniger bemühen als ihr und die das auch gut schaffen.

  • Bei meiner Hündin kam die Pubertät gar nicht zum Vorschein, ich hab davon nichts bemerkt. Mittlerweile ist sie 2 Jahre alt und immer noch ganz brav und nervt nicht. Anstrengend war sie nie. Viele Welpenbesitzer machen sich selbst zuviel Stress.

  • Der Punkt ist, ein Tier verändert das Leben. Gerade die Welpenerziehung fordert einen, das ist doch ganz normal.


    Aber gerade mit einem Welpen wächst man doch in die Anforderungen hinein.


    Ich fand es auch anstrengend und unser Hund ist ein Familienmitglied geworden.


    Kein Hundehalter ist perfekt geboren.

  • Bei meiner Hündin kam die Pubertät gar nicht zum Vorschein, ich hab davon nichts bemerkt.

    Da hast Du aber Glück, meiner ist 13 und hat die Pubertät nie beendet. :fear:

  • Da hast Du aber Glück, meiner ist 13 und hat die Pubertät nie beendet. :fear:

    Bei weiblichen Kleinhunden habe ich diese Erfahrung auch gemacht. :)


    Bei großen Hunden habe ich nur Erfahrung mit Rüden und ja, da merkt man die Pubertät. :)

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!