Alte Zuchthunde abgeben

  • .Das mag den einen oder anderen zwar erschüttern und er würde niemals bei solch einem Züchter kaufen, aber meist sind es diese, die mit mehreren Hündinnen züchten, mehrere Deckrüden zur Verfügung haben, die die Zucht nach vorn bringen. Da gehört auch das "aussortieren" halt dazu.

    "Aussortieren", was für ein Begriff! Hört sich nach Mangelware an!

    Es sind die kleinen Züchter die gezielt ihre Hündinnen verpaaren, nach Deckrüden suchen und jeden weiten Weg auf sich nehmen.

    Der Großzüchter mit seinen mehreren Deckrüden - Warum hält er die wohl? - wird doch eher seine eigenen Rüden einsetzen, als dass er irgendwo weiter weg decken lässt. Vielleicht kauft er bestenfalls noch irgendwo ein! Das war es dann aber auch.

  • "Aussortieren", was für ein Begriff! Hört sich nach Mangelware an!

    Dann sag halt selektieren. Es ist nun mal so, dass ein Hund mit Fehlern aus der Zucht "aussortiert" wird. Deshalb ist der Hund trotzdem liebenswert, aber in der Zucht tatsächlich mit Mangeln behaftet und nicht brauchbar.

    Es sind die kleinen Züchter die gezielt ihre Hündinnen verpaaren, nach Deckrüden suchen und jeden weiten Weg auf sich nehmen.

    Der Großzüchter mit seinen mehreren Deckrüden - Warum hält er die wohl? - wird doch eher seine eigenen Rüden einsetzen, als dass er irgendwo weiter weg decken lässt. Vielleicht kauft er bestenfalls noch irgendwo ein! Das war es dann aber auch.

    Das sind Pauschalisierungen, die einfach falsch sind. Es gibt genug "kleine Züchter" die den letzten Rotz reproduzieren und für teuer Geld verkaufen - und es gibt genug "große" Züchter, die tief in der Materie drinstecken und auch weite Wege in Kauf nehmen. Wobei ich jetzt keinen Züchter kenne, der mehrere Deckrüden hält.

  • Ich sehe es so wie @Quebec .
    Wenn man ein Züchter ist, der mal ein paar Würfe haben will, aber keine "höheren" Ambitionen hegt, was Rasseentwicklung angeht, dann ist es normal, auch alte und nicht zuchttaugliche Tiere zu behalten.
    Bei diesen Züchtern geht es mMn hauptsächlich um den Rasseerhalt.

    Wenn es sich aber um einen Züchter mit einem anvisierten Zuchtziel handelt, dann kann ich das Selektieren verstehen.
    Da geht es dann eben nicht nur um den Erhalt eines Standards, sondern darum, diesen evtl. zu verbessern, sei es was Erbkrankheiten oder andere Anfälligkeiten angeht.

    Ich finde es in Ordnung, ausgemusterte Zuchttiere in gute Hände zu geben.

  • Ich sehe es so wie @Quebec .
    Wenn man ein Züchter ist, der mal ein paar Würfe haben will, aber keine "höheren" Ambitionen hegt, was Rasseentwicklung angeht, dann ist es normal, auch alte und nicht zuchttaugliche Tiere zu behalten.
    Bei diesen Züchtern geht es mMn hauptsächlich um den Rasseerhalt.

    Wenn es sich aber um einen Züchter mit einem anvisierten Zuchtziel handelt, dann kann ich das Selektieren verstehen.
    Da geht es dann eben nicht nur um den Erhalt eines Standards, sondern darum, diesen evtl. zu verbessern, sei es was Erbkrankheiten oder andere Anfälligkeiten angeht.

    Ich finde es in Ordnung, ausgemusterte Zuchttiere in gute Hände zu geben.

    Ich finde halt ganz ehrlich, dass man ein Zuchtziel genau so auch mit einer einzigen Hündin (zu einer Zeit) verfolgen kann. Natürlich kommt man dann nicht so schnell voran als wenn man mehrere Generationen bzw. Hündinnen hat, aber muss man das denn immer, damit man "der Rasse etwas bringt"?
    Es geht in der Rassehundezucht mMn nicht um Geschwindigkeit. Und der Rasse etwas Gutes tun und ein entsprechendes Zuchtziel verfolgen (z.B. was das Ausdünnen von Erbkrankheit betrifft) kann ich auch, wenn ich keine 4-5 Hündinnen habe. Ich suche mir dann eben eine Hündin aus einer entsprechenden Verpaarung und einen dazu passenden Deckrüden wenn es so weit ist. Und die Hunde aus diesem Wurf bzw. diesen Würfen gehen dann ggf. wieder in die Zucht bei anderen Züchtern, die das selbe Ziel verfolgen.
    Ich weiß nicht ob das jetzt bei vielen Rassen so untypisch ist, aber zumindest bei "meiner" Rasse ist das durchaus gängig. Deswegen schrieb ich ja auch, dass man auch als Züchter mit nur wenigen Hunden ein klares Zuchtziel haben kann, das weit über "Rasseerhalt" hinaus geht.
    Und da ich persönlich eben nicht nur Züchter sondern in erster Linie Hundehalter bin, käme es für mich nicht in Frage, einen Hund abzugeben weil sich nach 2 Jahren Vorbereitung auf die ZZL heraus stellt, dass sie sich für mein gestecktes Ziel doch nicht eignet (Gesundheitsauswertung z.B.). Dann bin ich in dem Moment natürlich nicht hilfreich für die Zucht, aber das Wohl meiner Hunde geht mir einfach vor den Erfolg.

  • Ich glaub eher man braucht alle Art an Züchtern.

    Es gibt ja auch einen gewissen Bedarf an Hunden.
    Wenn ich jetzt ne Rasse habe die pro Wurf 2-3 Welpen bekommen und dann züchter die nur 4 Würfe aufziehen dann gibt es diese Rasse einfach bald nicht mehr in Deutschland.

    EDIT: Natürlich nicht "alle"
    Massenvermehrer mit nur Zwingerhaltung zählen jetzt für mich nicht dazu.

  • Ich wollte auch mit keinem Wort sagen, dass ich es irgendwie verwerflich finde, wenn Züchter mehr als 2-3 Hündinnen haben! Bitte versteht mich nicht falsch.
    Die Züchterin meiner Beiden hat aktuell 5 Hündinnen, eine davon ist in Zuchtrente (weil Kaiserschnitte) und zwei sind gerade in Aufzucht (9 Monate und 7 Monate alt).
    Sie hat aber auch die entsprechenden Umstände um diese Hunde zu halten und ist in erster Linie wirklich Züchterin, während ich in erster Linie Hundehalterin bin.
    Aber wenn dieses Pensum an Hunden dazu führt, dass ich alte Hunde abgeben "muss", bin ich halt raus.
    Ich verurteile damit jetzt niemanden, der aus gewissen Gründen (Unverträglichkeit nach Kastration o.Ä.) einen Hund abgibt. Aber, wie hier auch schon an anderer Stelle gesagt wurde: Wenn ein Hund mit dem Rudelleben nicht klar kommt, vermittle ich ihn weiter. Und zwar sobald ich merke, dass ich nichts tun kann, um ihm das Leben bei mir wirklich lebenswert und toll zu gestalten. Und nicht erst dann, wenn der Hund für die Zucht nicht mehr taugt. Ich würde mir damit einfach vorkommen, als hätte ich den Hund ausgebeutet. Und das ist für mich einfach ein No-Go.

  • Hm ich kann mir das wirklich nur schwer vorstellen mit einer einzigen Hündin.

    Bevor du denn überhaupt weißt, was sie zuverlässig vererbt, ist sie doch schon fast wieder aus dem Zuchtalter raus. Welche Ziepeleien sie im Alter hat erfährst du erst später. Machst du dann 5 Jahre Pause und machst mit einer neuen Hündin weiter geht das doch von vorne los :tropf:

    Anders wenn man wirklich eine Linie fährt. Dann kann man ggf. Mängel (gesundheitlich, wesenstechnisch, aber auch optisch) erst erkennen und möglichst entgegenwirken.

    Ich kenne eine Züchterin, die sich auf kleine KHCs spezialisiert hat. Sie kennt ihre Hündinnen so gut, dass sie diesen Typ erhält, selbst wenn sie übergroße Rüden nimmt. Sie weiß halt welche Linien das große sehr wahrscheinlich vererben und welche eher nicht - und so verpaart sie. Ein Beispiel von vielen.

    Wie soll man das mit einer Hündin schaffen?

    Ich will dem natürlich nicht die Existenzberechtigung rauben, aber die ersten Würfe sind doch meistens ein bisschen Lotto spielen. Wenns dabei bleibt, ja, was ist das denn für ein Ziel? :ka:

  • Ich verstehe auch nicht, warum ein Züchter, der nur 1-2 oder 3 Hündinnen hat kein Zuchtziel verfolgen kann. Natürlich kann er das.

    Wie denn, wenn er nur alle Jubeljahre einen Wurf machen kann? Und vielleicht die "falsche" Nachwuchshündin behalten hat? Oder nach bestem Wissen und Gewissen einen Rüden gewählt hat, bei dem sich erst nach dem Wurf herausstellt, dass er gewisse Mängel oder Krankheiten vererbt? Dann wartet man wieder 10 Jahre, bis ein Platz frei wird, um das Zuchtziel weiterzuverfolgen?

    Ja man kann es versuchen, man muss aber verdammt viel Glück haben dabei, dass genau bei der einen eigenen Zuchthündin alles klappt wie gewünscht. Bis man sich da genügend Erfahrung gesammelt hat, dauert es Jahrzehnte... Ist für mich übrigens doch ein grosser Unterschied, ob man 1 oder 3 Hündinnen im zuchtfähigen Alter hat.

    Es ist natürlich nichts Schlechtes, wenn man in erster Linie 1, 2 Hunde hält, mit ihnen arbeitet und, weil's grad passt, gelegentlich 1, 2 Würfe macht. Da können auch gute Hunde dabei rauskommen. Aber wirklich gezielt in nützlicher Frist ein Zuchtziel verfolgen kann man dabei nicht, und wenn nicht alles optimal läuft, ist ganz schnell alles dahin, was man versucht hat aufzubauen.

    Ich verstehe das Dilemma sehr gut, bei "meiner" Rasse gibt es auch viele Gelegenheitszüchter. Total sympathisch, oft mit einer guten Einstellung und Zielen. als Welpenkäufer ist es aber sehr, sehr schwer, da die Spreu vom Weizen zu trennen, und zu beurteilen, ob die Linie wirklich was taugt, weil es einfach zuwenig Nachzucht gibt. Denn die meisten dieser Gelegenheitszüchter produzieren einfach einfach nette Familienhunde mit dem nächstgelegenen Rüden.

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