Unsere Junghunde...der alltägliche Wahnsinn Teil VI

  • Vielleicht sollte ich Pfeife und Würstchen auch noch mal aufbauen. Obs gegens Jagen hilft, wage ich zwar zu bezweifeln, aber manchmal hab ich schon den Eindruck, dass er mich echt nicht hört. Ist ja doch recht oft sehr windig hier in Schottland und da ist das nicht unwahrscheinlich. Vielleicht hört man einen Pfiff besser?

    Ansonsten treibe ich vor allem weg, wenn er mich bewusst ignoriert. Sprich, ich stehe 20m entfernt, möchte weitergehen, pfeife kurz selbst, rufe ihn - und er kommt nicht. Obwohl er mich sicher gehört hat. Einfach weil das andere gerade spannender ist.
    Heute morgen hat er sich die schöne Zeit im Stall selbst verdorben - hat sich seit langem mal wieder an Pferdeäpfeln vergriffen. Jo - ab ins Auto, der Herr! :fluchen:

  • Ich hatte Touli gestern mal wieder ein paar Minuten ohne Schleppleine und er war dennoch toll ansprechbar :applaus:
    Auch hat er sich oft selbst korrigiert.

    Mein Rückrufwort ist "Zu mir", dafür gibts nur ganz selten Leckerlie, er wird abgestreichelt und darf weiter gehen.
    Als Superrückruf hatte ich immer die Pfeife, dafür gab es Tubenleberwurst. Hat mir letztens aber nichts genutzt, er hörte dennoch nicht als er dem Reh nach ist.
    Aktuell baue ich gerade ein "festnageln" auf, sodass er sich auf das Wort "Stop" sofort hinlegt und liegen bleibt.

  • Ich reihe mich auch mal mit ein *hallo* finde den Austausch über Jungehunde hier sehr nett, interessant und natürlich lehrreich.

    Die Lütte ist vor elf Tagen wegen Nabelbruch operiert worden, hat sich prächtig erholt und durfte dann heute nach dem Fäden ziehen endlich wieder frei losflitzen - sie ist quasi explodiert und hat sich so gefreut :rollsmile:
    Abrufen klappt hier sehr gut (unser Abrufwort ist "hier"), allerdings könnte sie insgesamt etwas aufmerksamer sein wenn sie sich beim Spaziergang um mich herum aufhält.
    Zur Zeit springt sie mal wieder mit Vorliebe fremde Menschen an, da muß ich in nächster Zeit wohl wieder dran arbeiten. Eine Zeit lang war angeleint fremde Hunde ankläffen hoch im Kurs bei ihr, das haben wir aber wieder im Griff. Sie machte das hauptsächlich um Kontakt herzustellen/zu bekommen und hörte auch sofort auf wenn sie dann schnüffeln durfte.
    Gleich geht's nochmal los ins Feld, es ist so schön zu sehen wenn sie mit hoch erhobenem Kopf stolz vor mir hertrabt :herzen1:

  • Vielen Dank für Eure Antworten.

    Wir haben"komm her" für den RR. Die Pfeife will eigentlich mein Mann nicht *Augenroll* weil er Angst hat sie zu vergessen bzw es zu lange dauert sie aus der Tasche zu pfriemeln.

    "Stop" hat ne Weile gut geklappt, aber jetzt dreht er meist um und läuft auf uns zum beim Training. Jemand ne Idee für mich, wie wir das evtl wieder hinbekommen?

    aber wenns immer einfach wäre....

  • Hmm.. Also ich stoppe Jordi mit dem Triller. der normale Doppelpfiff ist der Superrückruf (Leberkäse oder Leberwust als belohnung).
    Wenn er auf mich zukommt, wenn ich Triller, dann gehe ich mit erhobener Hand (Das Sichtzeichen) stapfend auf ihn zu, bis er stehen bleibt, dann nehme ich den Druck sofort weg.
    Das ist kein positiver Aufbau, aber bei uns klappt es gut, nur wenn er Wild sieht und ich zu spät reagiere, dann klappt es nicht. Ich habe das auch viel am Dummy geübt. Ich finde sowieso, dass man am Dummy viele Kommandos super vertiefen kann.

    Baumann hat mir übrigens geantwortet und mir eine Trainerin in meiner "nähe" empfohlen. Sie hat sehr viele Seminare bei ihm besucht. Ich bin etwas im zwiespalt, weil ich mal zu jemand wirklich wirklich kompetenten will. Aber ich werde sie mir wohl mal ansehen.

  • ricci, ich würde sie durchaus mal anschauen. Oft hat man da gute Leute, die sich auf eine Linie eingeschwungen haben, aber noch eigene Elemente bringen. Ich bin da schon sehr gut gefahren (eher im Pferdebereich, bei den Hunden hatte ich keine "richtigen" Trainingsstunden).

    physioclaudi: puh, bei dir gehts auch grad drunter und drüber, oder? Du bist im Moment auch viel weg, oder? Oft kommen ja mehrere Faktoren zusammen und dann explodierts.

    Vielleicht kannst du in anderen Bereichen Stress rausnehmen um ein bisschen Kapazität für Emil zu haben?

    Bei uns ist hundemäßig alles gut. Leider sonst nicht alles (Pferd hat sich verletzt), so dass der Zwerg zurückstecken muss. Macht sie sehr brav. Was wirklich witzig ist: alle Menschen, die mehr mit ihr zu tun haben, sind völlig begeistert von ihr. Weil sie wirklich sehr, sehr anhänglich und schmusig ist, dabei fremde Sachen immer in Ruhe lässt und grundsätzlich ein sehr netter Hund geworden ist. Ich habe länger gebraucht, weil ich sie noch oft mit der Vorgängerin verglichen habe, aber der Zwerg ist schon auch was Besonderes :herzen1: .

  • Ja, Emil ist ne Herausforderung. Ich kenne ja jetzt einige Shelties, so anstrengend, impulsiv und flitzig sind die alle nicht. Aber ein bisschen Selbstvertrauen geben mir die Runden mit den Shelties immer zurück. Denn bei denen, die dabei sind läuft auch nicht alles rund. Die eine jagt lautstark Jogger, eine andere muss zum Bürsten zum Hundefriseur, weil sie Frauchen nicht ran lässt und noch eine verschwindet immer mal, wenn man sie kurz nicht beachtet. Gibt also überall Baustellen. Manchmal brauche ich es, das zu sehen.

    Baumann hat mir auch einen Trainer in der Nähe empfohlen, weiß auch nicht so richtig, ob ich das will. Da mal jemand anders drauf gucken zu lassen, als meine "Stammtrainerin", scheint aber Sinn zu machen.

    physioclaudi: puh, bei dir gehts auch grad drunter und drüber, oder? Du bist im Moment auch viel weg, oder? Oft kommen ja mehrere Faktoren zusammen und dann explodierts.

    Vielleicht kannst du in anderen Bereichen Stress rausnehmen um ein bisschen Kapazität für Emil zu haben?

    Ja, ich bin viel unterwegs, arbeite fast jedes WE. Und bin dann aber auch von Freitag bis Sonntag gar nicht zuhause. Ich nehme mir danach schon zeit für den Hund.

    Was sich für mich immer mehr rausschält, ca 80% der Aufregung, die Emil so umtreibt kommt durch Interaktion mit Chica. Die darf nicht zu mir, die darf sich nicht freuen, wenn ich komme und die darf schon gar nicht im Garten zu mir flitzen. Wenn wir sie nicht dabei haben ist Emil zwar immernoch quirlig, das ist halt auch einfach sein Wesen, aber dieses aufgeregt/pampige und vor allem das Gebell, gibt’s dann nicht (außer im Parcour, aber das ist situativ halt sehr aufregend für ihn).
    War heute mit Emil und einer meiner Töchter in Potsdam, in einer Fußgängerzone. Hunde, Kinder, Fahrräder und Massen von Menschen. Chica hasst sowas, die stresst sich dann wie blöd. Emil war total interessiert. Ging fröhlich in Läden mit uns, schnuffelte vorsichtig an Menschen, dann haben wir in einem Cafe gesessen und er liegt neben dem Tisch und stalkt Spatzen. Aber auch das im Liegen. Zwar gespitzte Ohren, aber kein Bellen, oder hinterherrennen, nur gucken.
    Tatsächlich ist er der (fast) perfekte Hund, wenn wir alleine sind.
    Das macht mich natürlich nicht wirklich glücklicher, denn Chica ist ja hoffentlich noch lange da. Er verteidigt, hauptsächlich mich, also wirklich als Ressource gegenüber Chica. Meist legt sie sich dann irgendwohin, Angst hat sie aber nicht vor ihm. Wenn er es zu bunt treibt, oder ihr beim Hüpfbell aufs Füßchen tritt, dann gibt’s alle paar Wochen allerdings nur, auch mal ne zickige Ansage von ihr. Dann weicht er sofort zurück. Bellt dann zwar noch lauter und regt sich auf, aber kommt ihr dann nicht nahe.
    Besonders extrem ist dieses Verhalten wenn ich nachhause komme und im Garten. Im Wald läßt er sie inzwischen fast immer in Ruhe (drei Monate Schleppleine) und abends beim Fernsehen kommt ausschließlich sie auf meinen Schoß, was er auch völlig ok findet. Da liegt er auf dem Teppich und alles ist chic.
    Andere Ressourcen, wie Schlafplätze oder Futter werden hier auch nicht verteidigt. Nur ich :omg:

  • mal ganz ehrlich...ich kenne so einige verdammt gute trainer in deutschland. baumann hat ja nun auch nicht unbedingt das rad erfunden. aber ihr könnt schon davon ausgehen, wenn er eine empfehlung ausspricht, dass er auch von deren arbeit überzeugt ist und auch mehr als nur eine grobe ahnung hat, wie er/sie arbeitet.
    ob das zu euch dann passt, ist ne andere sache, aber da wärt ihr auch bei ihm selber nicht sicherer.

  • @oregano
    Erstes Ziel ist, dass ihm nicht gleich das Hirn rausfliegt nur weil er diese Teile sieht ... er soll da langsam ... sehr langsam ... drauf ... eine Pfote nach der anderen ... es geht darum sein Körperbewusstsein zu fördern ...

    Ja er soll ganz bewusst in den Positionen ruhig stehen bleiben ...

  • @whyona
    Klingt interessant =)
    Wie hast du das denn aufgebaut? Geshapt?

    Ich bin ja auch immer dabei Frodos Körpergefühl etwas zu fördern. Der weiß glaub ich gar nicht, wo seine Beine grad sind. Die sind einfach zu lang |)


    Frodo war heute super! Wir waren im Wildgebiet, wo ich beide immer an der Flexi hab. Finya hat Hasen geguckt (Frodo beachtet die ja nicht) und dann geht 2m vor uns ein Rebhuhn hoch. Ich bekomm natürlich wie jedes Mal einen halben Herzinfarkt, Finya starrt weiter die Hasen an (die ignoriert Federvieh) und Frodo ist da gestanden, eine Vorderpfote in der Luft, komplett angespannt und zeigt mir den fliegenden Vogel an, bis ich ihn gemarkert hab :applaus:
    So ein braves Zwergi :herzen1:

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