Unsere Junghunde...der alltägliche Wahnsinn Teil VI

  • Oh man @physioclaudi fühl dich mal gedrückt :streichel:
    Das klingt ja nicht so schön =(
    Ich hoffe sehr für euch, dass der B. euch helfen kann!

    @whyona
    Das sieht ja interessant aus! Muss er da einfach eine Weile auf den Noppenbällen stehen bleiben oder wie darf ich mir das vorstellen? Es erinnert mich ja ein bisschen an Physiotherapie :D


    Zur Trainingsweise...
    Ich bin ja, oder war eher, auch ein kleiner Hitzkopf. Bei Finya bin ich noch extrem schnell an die Decke gegangen und wurde dafür dermaßen mit Ignoranz (also wirklich wie Luft behandelt) gestraft, dass ich mich über meine anfängliche Blödheit kaputt lachen könnte.
    Finya nimmt Menschen, die sich aufregen genau gar nicht ernst. Die existieren für sie nicht. Ich weiß inzwischen genau, wenn ich mich bei ihr aufrege, dann hab ich verloren und sie macht erst recht wonach ihr ist. Dass ist für jemanden, der normal selbst mit dem Kopf durch die Wand will, eine prägende Lebenserfahrung |)
    Ich kann mich noch erinnern, dass ich mal wie ein Rumpelstilzchen auf der Stelle gehüpft bin vor Wut, weil die blöde Kuh mich nicht mit dem kleinen plüschigen Hintern angeschaut hat. Insofern kann ich es jedem frustigen Junghund nachfühlen, der mit seinem blöden Verhalten erstmal keine Aufmerksamkeit bekommt - ja, es ist scheiße :lachtot:


    Sie erwartet immer absolute Klarheit und ein völlig emotionsloses Herangehen an Probleme. Deshalb konnte ich sie auch erst durch Hundebegegnungen führen, als ich selbst heranpreschende Hunde ruhig und freundlich empfangen habe, sie aber trotzdem bestimmt von Finya fern gehalten und nicht wütend und laut verscheucht habe. Anfangs war das nur gespielt, aber inzwischen bleibe ich wirklich völlig ruhig.

    Erst gestern ist ein riesiger Koloss von Berner Sennenhund auf Frodo los und wo ich bei Finya früher noch panisch geworden wäre, konnte ich den Berner völlig ruhig abblocken, so dass die Situation sich schnell wieder beruhigt hat. Ohne Finya hätte ich sowas wohl nicht so schnell gelernt.

    Gerade wenn ich einen Ersthund wie Frodo gehabt hätte...wir hätten uns gegenseitig tot gehibbelt und gepusht ohne Ende. Der reagiert extrem gut auf völlige Euphorie, aber genauso gut auf ein Donnerwetter. Das ist Fluch und Segen zugleich. Denn ich muss schon aufpassen, dass ich das nicht ausnutze und ihn dann für Fehler anfahre (okay, bei sehr groben Schnitzern mache ich das schon). Er reagiert darauf ja schließlich in dem er versucht es besser zu machen, aber ich will nicht, dass er so lernt. Er neigt ohnehin schon sehr dazu sich Anweisungen geben zu lassen und nicht selbst auszuprobieren, sprich seine eigene Meinung komplett aufzugeben. Frodo könnte man mit ein bisschen Strafen zu einem dieser Hunde erziehen, die völlig teilnahmslos und scheintot neben einem Herlaufen und er würde mich trotzdem abgöttisch lieben und mich niemals mit Ignoranz strafen.

    Die zwei sind schrecklich verschieden und beide so gute Lehrer!

  • Alma`s Pfote geht es besser, ich glaube es verheilt, zumindest ist die Haut um die entzündete Kralle schön rosa und geeitert hat es auch nicht mehr.

    Trotzdem tun die Antibiotika ihr übriges und sie ist noch immer etwas lasch. UO üben oder kleine Fährten begeistern sie nach wie vor, aber sitzen wir im Garten, ist eher Rumliegen angesagt.

    Naja, vielleicht bin ich auch zu übervorsichtig.

  • Ich muss jetzt doch noch mal nachfragen, wie das mit dem Wegtreiben funktioniert, kapier ich irgendwie nicht...
    Also Hund macht irgendwas doofes: rennt nem Kaninchen hinterher, zu nem anderen Hund, oder so.
    Wenn ich Willi wegtreibe während er das macht, kriegt er das ja eher nicht mit? Wenn ich ihn wegtreibe, wenn er dann zurückkommt - habe ich Angst, mir den Rückruf kaputt zu machen. :???:

    Ich glaube ich hab das schon mal unabsichtlich gemacht, Willi ist abgedüst und ich hatte echt keinen Bock mehr. Hab ihn dann angeschnauzt, gesagt "dann mach deinen Scheiß doch alleine" und hab ihn wieder weggeschickt. Das hat aber nur Verwirrung produziert.

    Generell erziehen wir schon weitgehend positiv. Wenn Willi Scheiße baut, dann meistens, weil er so aufgeregt ist, dass er nicht anders kann (oder das Verhältnis von Jagdtrieb und Löffelanzahl ungünstig ist). Wenn ich ihn dann noch anschnauze oder so, wird er nur noch hektischer und das Chaos ist komplett.
    Wobei ich ihn zB schon körpersprachlich blocke oder ähnliches. Wenn er einfach kackfrech ist, funktioniert das mit ner deutlichen Ansage auch. Aber wie gesagt, unser Problem ist eher die Erregungslage...unser Trainer meinte auch, da kommt man mit Strafe nie durch, der würde auch den stärksten Stromschlag überrennen in dem Zustand (nicht, dass das eine Option wäre!).

    Im Moment bin ich auch sehr zufrieden mit dem Hundetier, hab das Gefühl, wir machen echt Fortschritte was das Jagen und das Ruhehalten angeht :applaus:

  • Bei uns läuft es gerade super, also alles außer alleine bleiben :muede:
    Sie ist draußen Abrufbar, kommt freiwillig und vergewissert sich immer das ich in der Nähe bin. Hundebegegnungen sind total enspannt, gefällt einer nicht geht sie gar nicht mehr hin. Sie ist einfach toll geworden. Neuerdings haben wir zwar ein paar angstphasen und müssen Blumen, Küchenrolle oder Kleiderkontainer anbellen, aber das ist ja scheinbar normal in dem Alter ^^.

    Ich habe aber auch die richtigen Hundekumpels für leia gefunden, die ähnlich alt sind, genau so wild und gerne spielen und laufen. Wenn die dabei sind (3-5 mal die Woche) mach ich mir einfach keine Sorgen mehr und Leia ist auch entspannter. Zum Glück wird nicht gejagt, wenn ich das so lese bin ich immer froh!

  • Ich muss jetzt doch noch mal nachfragen, wie das mit dem Wegtreiben funktioniert, kapier ich irgendwie nicht...
    Also Hund macht irgendwas doofes: rennt nem Kaninchen hinterher, zu nem anderen Hund, oder so.
    Wenn ich Willi wegtreibe während er das macht, kriegt er das ja eher nicht mit? Wenn ich ihn wegtreibe, wenn er dann zurückkommt - habe ich Angst, mir den Rückruf kaputt zu machen.

    Eher so: Hund düst ab (z.B: der Wildspur nach), stellt die Ohren auf Durchzug beim Rückruf und kommt 5 min später glücklich grinsend völlig erschöpft zurück (Wichtig: nicht auf Ruf!*) ggf. fordert er dich in seinem Hormonrausch auch noch zum weiter/mitmachen auf. Dann kann Wegschicken eine Möglichkeit sein ihm klarzumachen, dass du nicht der Meinung bist, dass sein Abhauen grade toll war und du jetzt gleich auch noch mitmachst.
    Es hat in etwa die Wirkung einer kalten Dusche. Wie immer gilt: Die Maßnahme muss zum Hund passen. Für Robin ist es die 'das war jetzt echt Scheiße' Ansage und genau so versteht er sie auch. Er bleibt dann einige Zeit 2-3 Meter hinter mir und schließt nur langsam wieder auf. Was auch immer er davor gemacht hat, ist erstmal keine Option mehr für den Rest des Spaziergangs.
    Ich nutze es nur SEHR selten, um mir die Wirkung nicht zu vertun.

    *Ich rufe idR. möglichst selten.

  • Hunde sind doch sowas von feinfühlig. Nach dem unser Jungspund die letzten Tage immer wieder eigene Wege ging und der RR ihn dabei überhaupt nicht stören konnte, haben wir beim Training in der Hu Schu am WE mal über das hier diskutierte Weigtreiben gesprochen. Unsere Trainerin meinte, dass er das sicher gut aushalten könnte, der Sturkopp, aber uns auch die Wattebauschmethode evtl helfen könnte, indem wir die Leckerliqualität nochmal nach oben schrauben. Sie schlug rohe Hühnerherzen und dergleichen vor. Auch denke ich gerade nochmal darüber nach einen Superrückruf aufzubauen.

    Habt ihr einen? Und wenn ja, dürfte ich mal euer Rückruf Wort und die Belohnung dazu wissen.

    Jedenfalls hatte ich mich heute mit Superleckerli (Katzenfutter u Leberwursttube) bis unter de Zähne bewaffnet und bin fest entschlossen losmarschiert. Was soll ich sagen, ich hatte einen super Hund dabei, der die größte Offline Runde der letzten Monate hatte*freu* und ich hab die Leckerli kaum gebraucht, auch wenn ich damit großzügig bin. Er hat glaub meine veränderte innere Einstellung gespürt, die heute eher wohl austrahlte...egal was er macht, ich bin gerüstet! ...statt... Hoffentlich macht er heute nicht dies und das? .... Was lerne ich daraus??? Bevor ich ihn wegtreibe ( die Möglichkeit bleibt mir ja immer noch), befasse ich mich mal mit mir und meiner Ausstrahlung auf das Fellknäuel.

  • @physioclaudi
    Ach Mensch! Ich kann deine Verzweiflung sehr gut nachempfinden und auch die Selbstzweifel.
    Du machst aber bestimmt nicht alles falsch! Man kann eben nicht auf jeden Hund und jedes Verhalten gleich super reagieren.
    Emil scheint für einen Sheltie ja wirklich eine herrausforderung zu sein.
    Hoff einfach mal auf den Termin mit Baumann. Der Blick von aussen ist ja manchmal schon sehr hilfreich. Oft sieht man selber ja den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr.
    Ich habe Baumann auch angeschrieben und hoffe, dass die sich schnell melden.
    Hast du eine Mail geschickt und es kam eine automatische zurück, in der stand das sie auf Seminar sind?
    Ich hab keine Antwort bekommen..

  • Ansonsten hatte ich heute wieder die Erkenntnis dass wir diesen Thread noch nicht verlassen können. Nachdem wir jetzt einige Wochen lang gut damit gefahren sind bei fremden Hunden an der Leine zu klickern hatte ich heute wieder Randalerobin an der Leine :verzweifelt: . Sprang in die Leine, kaum dass er den andren Hund bemerkte und pöbelte los, würgte sich am Halsband,... (Und ja, der Plan war klickern, ich hatte alles bereit, aber keine Chance) Distanz war nicht neu, eher weiter weg, da wir auf einem Parkplatz standen und der Hund auf der abgewandten Straßenseite vorbeilief, ... :ka: Ich hoffe es war 'nur' Frust weil er auf eben diesem Parkplatz kurz zuvor mit einem bekannten Hund keinen Kontakt haben durfte (er war da noch im Auto, der Parkplatz ist doch belebter bei Schulbeginn, daher konnte er den Kumpel zwar sehen durfte aber nicht hin)

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