Immer mehr Kinder/Jugendliche mit panischer Angst vor Hunden?!

  • Bei Menschen mit türkischem oder arabischen Migrationshintergrund fällt es bei Kindern stark, bei Jugendlichen sehr stark und bei Erwachsenen wieder weniger, aber immer noch auffallend erhöht, auf.

    Das liegt wohl an kulturellen Faktoren: Weniger Hundehaltung in den Familien (was somit leider viel zu oft auch den Freundeskreis einbezieht), andere Erziehung durch Eltern (ebenfalls anderer Bezug zu Hunden), ???Hunde werden eher als Wächter als Familientier wahrgenommen???

    - Bin kein Sozialwissenschaftler, der diese sicherlich korrekten Faktoren aus dem Stehgreif wohl auch nicht ohne empirische Daten gtenauer definieren könnte

    - Bei uns in Dortmund als Verteilungsscheibe für Flüchtlinge fällt mir das zur Zeit extrem auf.

    - Für andere Städte/Regionen kann ich nicht sprechen, dort sollten sich Kriegs- und Wirtschaftsflüchtlinge eher vor einigen Bürgern in Acht nehmen, die sich von rechtspopulistischer bis rechter Stimmungsmache einspannen lassen, weil ihre Meinung/Befürchtung nicht demokratisch korrekt von der Politik aufgenommen wird

    Haha, das ist bei uns genau andersherum..

    WIr wohnen in der Nähe diverser Flüchtlingsunterkünfte und ich bin auch häufig direkt an einer großen Gassi gegangen. Da bestehen keine Annäherungsprobleme und Ängste, im Gegenteil..

    Ich muss die Hunde vor den Kindern und Erwachsenen von dort "beschützen", weil sie die Hunde streicheln möchten und Smartphonebilder mit ihnen machen wollen etc.

    Und einige wissen auch Bescheid und wollen Bilder/Selfies vom "Pointer" mit ihnen machen ...

    Mit dem Pointer und Vizsla geht sowas, die machen das mit, der Spaniel würde ausrasten und leider finden ihn besonders viele Kinder und Jugendliche niedlich

  • Ich glaube auch nicht, dass alles immer nur an den Eltern liegt. Es ist zwar einfach, immer über Eltern zu meckern, aber ich würde sagen, die allermeisten Eltern tun wirklich ihr Bestes und ihnen ist es alles andere als egal, was die Kinder machen. Manchmal haben Kinder auch ganz einfach komische Phasen, wo man auch als Eltern keine Ahnung hat, wo das herkommt. Ich denke, wer Kindern gegenüber so wenig Toleranz aufbringen kann braucht auch nicht zu erwarten, dass im Gegenzug jeder auf den Hund Rücksicht nimmt. Das ist alles ein Geben und nehmen.

    Ich habe ja Hunde, die stark polarisieren. Bei Kindern ist das allerdings nicht so ausgeprägt, für die sind meine Hunde so wie alle anderen Hunde auch. Ich versuche, Rücksicht zu nehmen, wenn jemand Angst hat (im Rahmen, hundert Meter weggehen würde ich auch nicht) und eine positive Interaktion zuzulassen, wenn ein Kind Interesse zeigt.
    Absolut allergisch bin ich auf 'Therapieversuche', wenn ein Kind deutlich zeigt, dass es nicht will. Die meisten Kinder sind von Natur aus neugierig und kommen von alleine, wenn man ihnen genug Zeit lässt. Und wenn nicht, dann ist es auch ok. Es reicht vollkommen, wenn man als Hundehalter die Möglichkeit einer positiven Interaktion anbietet.

  • Ich habe noch nie erlebt, dass ein Kind meinem Hund gegenüber mit panischer Angst reagiert. Angst haben einige, bzw. einfach großen Respekt, aber Panik mit rumkreischen und weinen habe ich noch nie erlebt, aber ich habe auch einen kleinen Hund.
    Mir ist es ganz recht, wenn Kinder ein bisschen Angst haben, ist für ihre eigene Sicherheit auch besser. Ich habe eher "Probleme" mit den Kindern, die selbst mit Hunden aufwachsen und das sind oft Hunde, die vieles mit sich machen lassen und die Kinder glauben dann, das kann man mit jedem Hund machen. Betty hat Angst vor kleinen Kindern und schnappt dann auch mal in deren Richtung und knurrt sie an, wenn diese sie anfassen wollen.

    Hatte sie mal im Reisebüro mit, als eine Mutter mit ca. 8-jährigem Kind reinkam. Sie hatten zu Hause auch einen Hund und die Mutter hatte ihr offenbar einen wirklich guten Umgang mit fremden Hunde beigebracht, sie hat sich ganz vorsichtig genähert, erst die Hand hingehalten zum abschnuppern, dann ganz ruhig gestreichelt, aber Betty war das trotzdem nicht geheuer. Als sie das zweite mal streicheln wollte, knurrte Betty sie fies an und die Mutter sagte ihrer Tochter dann, dass den Hund in Ruhe lassen soll. Betty ist wirklich ein Arsch, es hat sich selten ein Kind so lieb genähert und trotzdem findet sie es scheiße :lol: Am liebsten mag sie Kinder, die eine gute Portion Respekt mit etwas Angst mitbringen, sie nicht anfassen wollen und die immer einen gewissen Abstand halten. So handhabt sie es dann auch und dann ist alles in Ordnung.

    An einem türkischen Imbiss saß eine Familie mit 2 Kindern neben uns, die keine Angst hatten, aber sie fielen schon die ganze Zeit mit ihrem lauten rumkreische und gehüpfe auf und ich hatte Betty immer im Blick. Dann fingen sie an Betty anzubellen und ihr mit dem Finger in den Po zu pieksen. Betty war Gott sei Dank damit beschäftigt auf meine Falafel zu geiern und hat einfach Sitz gemacht, als die Kids ihr in den Po pieksten :lol: Hab den Kindern dann einen bösen Blick zugeworfen und gesagt, dass der Hund beißt. Dann hatten wir unsere Ruhe.

  • Ich seh hier so viele HH die ihre Hunde entweder nicht im Griff haben oder sie es eben nicht stört, wenn Hund dies oder jenes tut. Da wundert es mich dann auch nicht, wenn Kinder Angst vor Hunden bekommen.

    Hier in der (Groß-)Stadt ist es so, dass in den Parks die Kinderspielplätze sehr viel genutzt werden, die Parks aber eben auch von vielen HH. Da wo ich aufgewachsen bin, war man als Kind nicht wirklich auf Spielplätzen unterwegs und Hunde nicht wirklich in Parks, weil man mit dem ersten Schritt vor der Haustür schon direkt in der Natur war. Deswegen kann ich nicht wirklich beurteilen, ob das "schon immer so" war. Hier sehe ich wirklich öfter, dass Hunde unangeleint auf die Spielplätze zurennen und dort Essen klauen o.ä. Und ich kann es Eltern und Kindern nicht verdenken, dass sie das alles andere als toll finden. Für ein Kind, das im Sandkasten sitzt, ist so ein angaloppierender Hund, der womöglich noch Essen aus der Hand schnappt, eine einschüternde Begegnung. Und es gibt dann sogar nicht wenige HH, die sich nicht einmal dafür entschuldigen.

    Generell finde ich, dass manche HH sich ganz schön viel rausnehmen. Andere sollen möglichst immer Rücksicht nehmen, man will akzeptiert werden, verhält sich dann aber selbst nicht so. Sicher nicht jeder, womöglich auch die Minderheit, aber auf jedem Spaziergang sehe ich solche HH. Sorry, aber so funktioniert das eben nicht. Gegenseitige Rücksichtnahme ist da angebracht. Und dazu gehört eben, dass mein Hund auf Spielplätzen, Supermärkten etc. nichts zu suchen hat, mein Hund nicht an Häuserwände und Grundstückshecken zu pinkeln hat, ich meinen Müll aufzusammeln habe ectpp. Es gibt hier Wiesen, da kann ich die Schlepp gar nicht nachschleppen lassen, weil ich sie am Ende der Wiese wirklich entsorgen müsste. Da liegt alle cm Hundescheiße.

    Ich weiß mit Kindern auch nicht so recht umzugehen, zumindest wenn sie noch sehr klein sind. Nicht, weil ich sie nicht mag, sondern weil ich einfach mit ihnen nicht umzugehen weiß. Lacky hat eine Größe (und Aussehen), die Kinder magisch anzieht. Er muss früher mal schlechte Erfahrungen mit Kleinkindern (Mädchen) gemacht haben, jedenfalls mag er sie nicht. Das ist dann schon ein wenig Spießrutenlauf. Um kleine Mädchen mache ich deswegen schon einen Bogen, ansonsten versuche ich, es zu erklären, notfalls wende ich mich eben an die Eltern. Jungs sind ok - denen zeige ich dann, wie sie es am besten machen sollen.

  • Einmal hat sich bei der Schule meine Sohnes ein 6-jähriger Junge Herrn Hund von der Seite ganz langsam genähert, ihn blitzschnell mit dem Finger angestupst, gegrinst und einen Satz zurück gemacht. Da meinen Hund sowas völlig kalt lässt, habe ich das Ganze nochmal zugelassen. Viele würden da vielleicht vermuten, dass der Junge den Hund ärgern wollte. Als ich den Jungen gefragt habe, warum er das macht, hat er freudestrahlend erzählt, dass er Hunde sehr gerne, aber auch Angst vor ihnen hat. Und jetzt hat er sich endlich mal getraut, einen zu berühren. Der Junge war richtig glücklich und wollte ihn sogar mal richtig streicheln. (Klar habe ich noch gesagt, dass das nach hinten los gehen kann und erklärt, wie man sich richtig verhält.)

    Ein anderes Mal hat auf demselben Schulhof ein Junge meinen Hund angebellt. Auf die Frage nach dem Warum meinte er, dass der Hund Menschensprache ja nicht versteht. Deshalb unterhält er sich mit ihm auf Hundesprache :herzen1:

    Es lohnt sich, einfach mal zu fragen, anstatt gleich das Schlimmste zu unterstellen.

  • Ich habe noch nie erlebt, dass ein Kind meinem Hund gegenüber mit panischer Angst reagiert. Angst haben einige, bzw. einfach großen Respekt, aber Panik mit rumkreischen und weinen habe ich noch nie erlebt, aber ich habe auch einen kleinen Hund.

    Oh, ich durfte inzwischen die Erfahrung machen, dass auch kleine Hunde wohl sehr beängstigend sein können :roll:
    Ich hätte es ja ehrlich gesagt nicht gedacht, aber mir ist es schon passiert, dass ich mit den Zwergerln (1,6kg und 2,7kg, also selbst für Kinder definitiv nicht groß!) unterwegs war und ein vielleicht 4-5 Jahre altes Mädchen so panisch wurde, dass sie nur noch geheult und geschrien hat und nichtmal im 4m Abstand an uns vorbei konnte (und die Zwerge haben ganz artig an der kurzen Leine neben mir gesessen und die Welt nicht mehr verstanden).
    Wobei ich dazu sagen muss, dass die Mutter da die Panik vom Kind auch noch gut gefördert hat :fear:

    Zum Glück hatte ich solche Begegnungen aber bisher -egal ob nur mit großen, kleinen oder mit allen Hunden dabei- herzlich selten.
    Ich hab mir nur schon ein paar Mal böse Blicke von Eltern eingefangen, wenn ein Kind ganz lieb zu mir gekommen und vorbildlich erst gefragt hat, ob es die Hunde mal streicheln darf (da fragen viele Erwachsene vorher nicht, sondern kommen ohne ein Wort und tatschen rum!). Da sag ich gerne ja, nur manchen Eltern passt das scheinbar nicht, die stehen mit zusammengekniffenen Lippen daneben und versuchen mich mit ihrem Blick wegzubeamen :???:
    Ist aber zum Glück auch die Seltenheit...

    Ob es jetzt heutzutage mehr hundepanische Kinder gibt als früher, kann ich nicht sagen.
    Ich erinnere mich aber immernoch gerne an eine Freundin meiner Schwester, die im Kindergarten-/Grundschulalter panisch in voller Montur bei uns in den Pool gesprungen ist, weil ein Kollege meines Vaters mit seinem (angeleinten) Dackel vorbei gekommen ist... Und selbst als Dackelchen wieder weg war, hat es lange gedauert, bis sie sich wieder rausgetraut hat :pfeif:

    Generell merke ich aber, dass viele Kinder ohne großen Tierkontakt aufwachsen. Ob im Zoo oder auch wenn hier bei mir mal Kinder sind, die die Kaninchen/Hühner/Schweine/... sehen wollen... Teilweise bin ich echt schockiert, wie wenig da über den Umgang gewusst wird. Von bloßer Angst über völlig falschen Vorstellungen (Tier ist genau so wie artgleiches Animationstier XY aus Film ABC) bis hin zu Versuchen, das Tier zu treten/schlagen/Dinge danach zu werfen ist mir da schon viel untergekommen :verzweifelt:

  • Vor 20 Jahren habe ich mal einen Bericht gelesen in dem es um Kontakte zwischen Kindern und Tieren gab. Die Kinder sollte eine Kuh malen und einige dachten, Kühe seien lila.

    Ich kann auch nicht fest stellen, dass es heute mehr ängstliche Kinder gibt als früher. Ich kenne einen Jungen, der wirklich sehr ängstlich ist, weil er als 2-jähriger im Kinderwagen von einem heran laufenden Hund gebissen wurde. Die Eltern haben seitdem auch Angst vor Hunden, hatten vorher schon keinen Bezug zu Hunden und haben dementsprechend nichts dagegen getan.

    Falls heute aber tatsächlich mehr Kinder Angst vor Kindern haben als früher, könnte es ja auch daran liegen, dass es heute mehr Hunde gibt (Mehrhundehaltung), oder dass die Leute Hunde haben, mit denen sie überfordert sind. Da es ja mittlerweile weniger Kinder gibt als früher, würde Letzteres wohl eher zutreffen. Dagegen spricht aber wiederum, dass es heute wesentlich mehr Möglichkeiten gibt, sich über Hunde zu informieren (viel mehr Bücher, Hundeschulen, Foren). Jemand, der schon seit 30 Jahren Hundehalter ist und seit dem auf dieses Thema geachtet hat, könnte das sicher am besten beurteilen.

  • klingt ganz nach mir :pfeif:
    Ich find das aber etwas verantwortungslos von der Mutter.
    Klar hättest du es ihr gleich erklären können, aber die Mutter genau so

    seid ihr mal auf die Idee gekommen, dass Mutter und Kind keine Ahnung von Hunden haben? Reden hilft... allen. Die beiden waren ja offensichtlich interessiert und offen. Ich nutze so eine Situation gerne dazu, um einem Kind den Umgang mit dem Tier näher zu bringen. Andere HH profitieren später davon und die Leute auch...

  • Und dann musst du gleich das Schlechteste annehmen und wärst patzig geworden? Wie wär's denn mal damit, erstmal davon auszugehen, dass das Kind das nicht böse gemeint hat? Mit 4 Jahren hättest du wahrscheinlich genauso gehandelt. Da kannst du doch nicht erwarten, dass ein Kind weiß, was es tut. Klar kann man sich hinstellen, schmollen und über die Eltern meckern, oder man erklärt es dem Kind in einem Satz selbst, meine Güte. Nur, weil ein Kind sich nicht richtig verhält, ist es doch nicht blöd. Es weiß es schlicht nicht anders. Auch, wenn man einem Kind in dem Alter einmal was erklärt, vergisst es das wahrscheinlich erstmal, eben weil es ein Kind ist.
    Solche Aussagen wie "ich kann Kinder nicht leiden" gehen mir gegen den Strich! (Immer, wenn ich sowas höre, bin ich dafür, dass nur Leute mit Kindern bzw. Kinderwunsch ne staatliche Rente bekommen. Erst motzen, aber sich später von den "blöden Kindern" die Rente finanzieren lassen.) Sagt ja auch keiner "Ich kann Senioren nicht leiden". Selbst nie Kind gewesen?

    Hundehalter können dazu beitragen, dass Kinder keine Angst vor Hunden entwickeln. Das ist besser als ein dämliches Grinsen, wenn der Hund mal den Kinderfinger erwischt oder die Brezel frisst! Da würden andere dann sagen, der Hund ist blöd. Du aber nicht, oder? Er hat ja nur so gehandelt, weil er es nicht besser wusste! Klingelts? Ein paar nette Worte, und das Kind lernt vielleicht dazu. Anders würde es vielleicht tatsächlich eine Anngst vor Hunden entwickeln oder Hunde nicht mögen. Und wir wollen ja nicht, dass sich die Befürchtung von @RafiLe1985 bestätigt.

    Ich wollte mit meinem Post eigentlich genau sagen, dass ich NICHT gleich das Schlechteste annehme. Komisch, wenn das anders verstanden wird. :ka:
    Für mich kommt es wie Ärgern rüber und wie "dummes Kindergetue" (sorry), aber ich schrieb doch extra, dass ich keinen Bezug zu ihnen habe und es daher nicht(!) einschätzen kann. Weil mir ja durchaus bewusst ist, dass Kinder sich halt wie Kinder benehmen und nicht gleich immer was Schlimmes wollen.
    Wie ich mit 4 gehandelt hätte, keine Ahnung. Vielleicht genau so. Macht's aber weder angenehmer noch besser für den Hund.
    Und dass ich patzig geworden wäre, ist mein Fehler. Weiß ich ja, dass das falsch ist. Deshalb reagiere ja ich nicht so. Aber dass ich Kinder nunmal oft blöde finde, kann ich halt nicht abstellen. :ka: Und der Draht zu ihnen lässt sich auch nicht herzaubern. :ka:

    Und was soll bitte heißen "dämliches Grinsen, wenn der Hund nen Kinderfinger erwischt und die Breze schnappt?" Ja, das geht mir nunmal im Kopf rum. Vielleicht nicht schön, aber ist so und ich wüsste echt nicht, wofür ma sich da rechtfertigen müsste. Dass ich das nicht zulasse, ist ja wohl klar und darum geht es.

    Naja wurst, ich fühle mich nicht dazu berufen, Kindern die Welt zu erklären, so what. :D

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