Alternative zum "Aussperren"

  • Mein Tipp: Hat er einen Korb bzw. festen Platz in der Küche? Dann könntest Du ihn dort anleinen und etwas zum Kauen geben oder einen Kong, wenn es losgeht mit dem Gewusel. Vorher einen schönen Spaziergang mit Beschäftigung machen, dass er müde ist. Kinder und Du: ihr dürft ihn dann natürlich nicht "anquatschen".

    Weiterhin viel Spaß mit dem Kochen wünsche ich!

  • Mein Hund darf nicht in die Küche, wenn ich da rummache. Sie hat ohne großartiges Üben gelernt, dass sie nur rein darf, wenn ich dort sitze oder niemand dort schon herumwuselt. Dann sitzt sie an der Türschwelle. Bisher haben das alle Gasthunde hier innerhalb weniger Tage gelernt.
    Wenn der Hund teilhaben, aber nicht in der Küche sein soll, kann man entweder ein Türgitter vor die Küchentür machen oder den Hund einfach auf seinem Platz anbinden.

    Kann es sein, dass der Hund gelernt hat, wenn er auf seinem Platz Terz macht, kommt jemand? Er hat da doch alles, dann braucht er sich nicht aufregen. Geduld ist gefragt.

  • Ja, er hat einen festen Platz in der Küche und ans Anleinen hab ich auch schon gedacht. Aber irgendwie scheu ich mich halt auch davor, genau so wie davor, ihm dann immer was zum Kauen zu geben .... wobei das dann noch die bessere Alternative ist. Das machen wir auch so, wenn wir ab und an mal im Wohnzimmer essen und alles Eßbare auf seiner Höhe liegt. Er kriegt ein Rinderohr, wir haben Ruhe ;-)

    Spazieren gehen waren wir meist, bevor ich in der Küche loslege, müde müßte er dann eigentlich sein. Aber die Aussicht auf runterfallende Gemüsestückchen oder anderes (neulich ist mir der Kuchenschaber mit Teig dran aus der Hand gerutscht, das war ein Fest für Herrn Hund!!) pusht ihn halt sehr hoch ...

  • Ich habe noch einen Trainingstipp: Du kannst üben, Dinge auf dem Boden (Karottenstückchen, Teigschaber, Fleisch, alles mögliche) für Dich zu beanspruchen. Fängst mit was Langweiligem an (leeren Topf auf den Boden stellen). Da darf er dann nicht ran (mach Deine "Energie" groß, stell Dich davor, blocken). Dann langsam steigern mit Dingen, die er mag. Beanspruche den Raum um das Objekt der Begierde für Dich - kannst ruhig bestimmt und kantig werden, oder es fliegt mal ein Schlüssel o.ä..

    Bei Bertha mache ich mittlerweile ein Spiel zur Impulskontrolle draus: Schweineohr liegt am Boden: sie muss drüber oder an der Seite vorbei laufen zu mir. Pfötchen geben, erst dann gebe ich die Knabberei frei, ich habe dafür ein Auflösungswort, es heißt bezeichnenderweise "Guten Appetit!". So kann ich jederzeit bestimmen, was der Hund aufnimmt und was ich nicht möchte, das er frisst. Es wäre ja fatal, wenn meine Bertha z.B. eine Chilischote fressen würde oder rohes Schweinefleisch.

  • Ich würde auch erst mal an der Gier auf Fressbares arbeiten und dem Hund beinringen, dass Lebensmittel am Boden keinerlei Relevanz haben.

    Je nach Sensibilität des Hundes kann man das über die klassische "Nein-übung" aufbauen oder aber man arbeitet an der Haltung des Hundes in dieser Situation, Stichwort konditionierte Entspannung.

    Für welchen Weg man sich entscheidet, hängt auch damit zusammen, mit welchem Ergebnis man am besten Leben kann: Vermeidung oder eben umkoordienierung der emotionslage. Und natürlich, wie viel Zeit und Energie man in dad Training setzen will.

  • Bei mir hat es geholfen, dass ich dem Hund eine Leine drangemacht habe. An der hab ich ihn auf seinen Platz geführt und die Leine einfach abgelegt. (Ist eh nix zum Anbinden da) Aber wohl einfach durch die Tatsache, dass er angeleint war, hat er sich entspannt zusammengerollt und mich nicht mehr am Herd belästigt.

    (Der Neue konnte das nämlich auch noch nicht, der stand auch penetrant hinter mir oder zwischen meinen Beinen und die anderen, die sich zwar benehmen können, kriegten dann natürlich Angst, sie könnten war verpassen, und rückten mir auch wieder vermehrt auf die Pelle...)

  • Ich sehe keinen Grund, den Hund nicht anzuleinen. Er kann dann dabei sein, ist aber nicht im Weg. Nur mit Anleinen verhinderst du das ständige Verlassen des Körbchens. Denn mit den Kindern und der Arbeit bist du zu sehr abgelenkt, um zuverlässig jedesmal den Hund zu bremsen, wenn er nur dazu ansetzt, den Korb zu verlassen. Timing ist hier das Stichwort! Denn jedesmal, wenn der Hund aufsteht und sich erfolgreich unters Volk mischt, hat er sich selbst für das Aufstehen belohnt, auch wenn du ihn danach wieder zurückschickst. Vorerst sollte also die Leine dafür sorgen, daß der Hund zuverlässig belohnenswertes Verhalten zeigt, und du kannst dann immer wieder zwischendurch loben und belohnen.
    Wenn der Hund merkt, daß er wirklich am Platz bleiben muß, wird er sich viel schneller beruhigen, als wenn er immer wieder mit kleinen Ausbruchsversuchen Erfolg hat.
    Daher meine ich, du solltest dir kein schlechtes Gewissen machen, wenn du so vorgehst.

    Dagmar & Cara

  • Das mit den Skrupel vor dem Anleinen ist dann eher menschliche Psychologie ;)
    Er ist ja nur einen kurzen Zeitraum nicht völlig frei in seiner Bewegung. Dafür kann er dabei sein und auf seinem Plätzchen hat er alles, was eine Hundeseele glücklich macht: seine Menschen direkt vor der Nase, ein kuscheliges Plätzchen, was zu trinken und was zu beobachten oder sogar zum Knabbern, nachdem er lang draußen war. Klingt doch super. :bindafür:

  • Ich würde anstelle des Körbchens ne Box mit schönem Kissen oder Decke drin hinstellen, und wenn er net drinbleibt, Türe zu, bis Du fertig gebacken hast. Dann kann er dabei sein, wenn er entspannt liegt, kannst n Leckerli durch die Türe schieben, oder eben, wenn Du fertig bist, Türe auf und seinen Napf hinstellen mit einem Teil der Tagesportion Futter.

    Wenn das ein paarmal gemacht wurde, wird der Hund sicherlich von sich aus in die Box gehen, wenn Du ans Backen gehst, weil er gelernt hat, daß er beim Backen von der Box aus zugucken darf. Spätestens dann kannst die Türe wieder offen stehenlassen.

    Man könnte die Tür auch ganz offenlassen, das setzt aber voraus, daß man ihn ein paarmal echt jedes Mal wieder zurückschickt - und gerade, wenn man am Backen ist und gerade die Hände im Teig verbuddelt hat, kann man ja doch schlecht ins Halsband greifen, um ihn zurückzuführen *gg

    Dazu kannst auch feste Essenszeiten etablieren, sodaß der Hund lernt, es gibt eh nur um 18 Uhr was zu futtern, sodaß tagsüber Betteln nix bringt - aber wenn zB das Kind dem Hund heimlich Bissen zusteckt o.ä., kann man das natürlich vergessen *gg Außerdem kanns passieren, daß Du dann täglich Punkt 18 Uhr nen sabbernden Hund hast, der auffordernd vor Dir steht. Und wenn Du dann mal net daheim sein solltest, zu randalieren anfängt - denn das ist ja auch wieder ne Erwartungshaltung in Verbindung mit Futter. Will heißen, man triebe dann den Teufel u.U. mit dem Beelzebub aus, wie man so schön sagt....

    Jedenfalls, solange der Hund Erfolge feiert, sobald er aufsteht (weil Du mit dem Löffel nach dem armen Hund schmeißt oder die böse Schüssel Kleckse auf den Boden spuckt *gg), wird er das Verhalten von sich aus nicht abstellen.... Er muß einfach lernen, daß ihm das Lauern nix bringt, erst dann kann er entspannen. Geht auch mittels Anleinen zum Übergang, auch da muß man nicht dauernd gucken - aber ich denke, ne Box mit geschlossener Türe vermittelt dem Hund einfach besser, daß Aufstehen jetzt nix bringen wird und er schneller entspannen kann - und letztlich darf man ja auch nicht vergessen, daß der Hund mit dieser so häufigen Erwartungshaltung ja auch immer wieder Streß hat, bevor der Adrenalinschub vom letzten Back-/Koch-Tag vergangen ist..... Man tut ihm damit also auch keinen Gefallen und nix Gutes, wenn man diesen Streß zuläßt. Aber genau daran willst Du ja arbeiten.

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