"Will" Hund keinen Zweithund?

  • Ich denke zu einem alten Hund einen anderen Hund dazu zu holen ist noch einmal besonders schwierig. Insbesondere wenn der alter Hund bisher Einzelhund war.


    LG


    Franziska mit Till

  • Gisi war auch so. Wir haben phasenweise mit anderen Hunden zusammen gelebt (WG). Sie hat die Hunde toleriert, aber das wars dann auch. Sie hat zu keinem der Hunde irgend eine Bindung aufgebaut oder sich sonstwie an ihnen orientiert. Sie wurden einfach stillschwiegend geduldet.


    Als sie nicht mehr da waren hatte ich auch nicht den Eindruck, daß sie traurig war, sondern eher froh.


    Ich hab daher Zweithundpläne auch nicht umgesetzt. Ich hätte es machen können, klar, aber ich hab mich auch gefragt zu welchem Preis, und ich war ja auch zufrieden so wie es war. Als Gluckeneinzelhundmama :D

  • Kennt jemand das von seinem eigenen Hund? Oder von sich? Diese Bedenken?Und hat sich jemand vielleicht trotz solcher Gedanken FÜR einen Zweithund entschieden? Vor allem, wie hat sich das entwickelt? Hat es eurem Ersthund doch gut getan und er und der "Neue" sind zu einem super Team zusammen gewachsen? Oder ist es so geblieben, dass der "Neue" mehr akzeptiert wird?


    Jap, exakt so war Sanny auch immer. Hunde durften kommen und gehen wie sie wollten und gespielt wurde gerne. Aber wehe ein Hund blieb über Nacht oder hat Körperkontakt gesucht :shocked: Zu dem war/ist er ein absoluter "Mama-Hund".


    Trotzdem habe ich lange über einen Zweithund nachgedacht - für mich ;)


    Dann kams ruck zuck etwas unerwartet der kleine Terrorzwerg zur Pflege. Wie ich es vermutet habe, war Sanny alles andere als begeistert um es noch nett auszudrücken. Mit Shira hat er natürlich noch ein Extrem (hochgradig angstaggressiv, versteht die hündische Kommunikation nicht, futterneidisch, völlig unverträglich (ging auch ein paar Mal auf ihn los) hat noch nie etwas von Erziehung gehört, nicht stubenrein usw) vor die Nase gesetzt bekommen.
    Er zog sich zurück, hielt sich nicht mehr im selben Zimmer auf, ist mir aus den Weg gegangen, wenn ich mich mit der Kleinen beschäftigt habe und kam immer weniger Kuscheln (er war DER Kuschelhund).
    Ich war echt verzweifelt, das wollte ich ja nun auf keinen Fall. Aber die Kleine war ja nur zur Pflege da, also musste er da durch...das sie bleoben wird, wussten damals weder er, noch wird...


    Und dann gings los :D


    Da er die Ruhe und Selbstsicherheit in Person ist, hat sich Shira ganz schnell an ihn orientiert. Er ist ihr großer Hero schlecht hin. Und in dieser Rolle geht er total auf. Seitdem toben die beiden viel miteinander, es gibt kein Streit mehr, er lässt vor ihr den Beschützer raushängen und lässt seit ein paar Wochen sogar das Kuscheln zu. Das Ohren auslutschen lassen wird schon hinreichend genossen :roll:
    Auch beim Rest ist er wieder wie immer. Kommt kuscheln, ist wieder Mama-Hund, nur um ein paar Jahre verjüngt ;) Die Kleine hat ihm nochmal ordentlich Pfeffer im Arsch gepackt.
    Trotzdem hat er auch überhaupt kein Problem damit, wenn sie mal nicht da ist oder auf der Runde nicht dabei. Für sie bricht dabei immer noch die Welt zusammen :/


    Ich bereue es auf keinen Fall, ihm den Zweithund "zugemutet" zu haben. Ich bin fest davon überzeugt, dass es für beide Hunde das absolut Beste war, sie hier zu behalten.
    Aber ich bin ganz ehrlich, wäre sie damals nicht zur Pflege gewesen hätte ich sie sehr wahrscheinlich wieder abgegeben, weil ich mit dieser Wendung nicht gerechnet habe.

  • Paco war nur wenige Monate Einzelhund gewesen bis Sam einzog (davor lebten wir noch bei meinen Eltern und dort war er nie Einzelhund gewesen). Mein Eindruck zu der Zeit, als nur Paco bei uns war, war, dass er ziemlich zufrieden mit der Rolle des Einzelprinzen war und keinen Zweithund gebraucht hätte. Auch heute denke ich mir noch, dass er als Einzelhund nicht wirklich unglücklicher wäre.


    Aber Probleme gab es mit Sams Einzug trotzdem nicht. Früher haben die Beiden für Pacos Verhältnisse noch sehr häufig miteinander gespielt. Inzwischen spielen sie leider nur noch selten, aber wenn, dann spielt Paco am ehesten mit anderen Hunden. Gekuschelt wird hier sehr häufig, beim Markieren wird sich gegenseitig unterstützt und auch bei Hundebegegnungen wird der andere unterstützt, vor allem Paco mag es nicht, wenn ein anderer Hund seinen Sam angeht.


    Was Paco aber nicht gut abkann und was man ihm wirklich auch anmerkt, sind mehrere Hunde im Haushalt. Ein Gasthund ist meist gerade noch so ok, wobei er sich da meist schon auch anders verhält, aber wenn wir bei meinen Eltern sind, um deren Hunde im Urlaub zu betreuen, zieht er sich ziemlich stark zurück. Das wäre auf Dauer definitiv nichts für ihm und das würde ich ihm auch nicht zumuten. Genausowenig würde ich hier einen Welpen vorsetzen, wobei damit Beide ihre Probleme hätten.

  • Hudson ist und war immer der geborene einzelhund. Er mag Hunde, aber er liebt Menschen und besonders liebt er mich, sein Frauchen für sich zu haben.
    Hudson brauchte weder zweit noch dritthund und das er jetzt im Rudel lebt, nimmt er so hin. Er mag seine Mädels sehr, aber brauchen, nee also wirklich nicht.


    Nun hat Hudson das Pech, dass er bei mir lebt und ich nunmal mehr Hunde halten wollte. Hudson lebt damit, er ist nicht unglücklich, oder zieht sich zurück, aber er kann gut ohne die Mädels, wobei er June durchaus sehr mag, aber er braucht das halt nicht.


    Welpen und junghunde findet er doof und unnötig und ignoriert sie gekonnt. Und sein Blick dann oft "Frauchen, muss das sein? Bleibt das etwa hier? Nee, oder? Oh Gott, schrecklich!"


    Er hat es immer wieder verkraftet, wenn ich mir einen neuen Hund eingebildet habe, oder gasthunde wochenlang unser Leben teilen. Ob er damit glücklich ist? Keine Ahnung. Aber da er nicht depressiv ist und einen zufriedenen Eindruck macht, denke ich es ist für ihn ok.


    Lg

  • @Atrevido das ist schön zu lesen. :bindafür: =)
    Echt super, dass diese Wendung noch kam!


    @Gammur ich glaub, wir beide sind da in der Hinsicht aber auch bisschen unterschiedlich gepolt. Wie gesagt, ich würde nichts tun, wo ich Bedenken hätte, dass es Mia bedrückt oder unglücklich macht. :ops:


    Bezüglich Welpen... Mia mag Welpen total gern und ist unglaublich niedlich mit ihnen. Insofern hätte ich da keine Bedenken, ihr so einen Winzling vorzusetzen. Im Gegenteil, ich hätte eher das Gefühl, dass da so ein gewisser "Baby-Bonus" ist und dass die beiden von Anfang an besser zusammenwachsen könnten als wenn ich ihr einen erwachsenen Hund vorsetze. Und was ich da natürlich auch schon schön fände - ich mein, Mia wäre dann 6 Jahre + zum Zeitpunkt, falls ein zweiter Hund einziehen sollte - dass sie dadurch ein bisschen jung gehalten wird. :D


    Finde es super interessant, eure Posts zu lesen und bin gerade erstaunt/überrascht, wieviele doch sagen, dass der Hund als Einzelhund glücklicher oder genauso glücklich ist/wäre.

  • Ja, wahrscheinlich sind wir da sehr unterschiedlich. Nur wie gesagt, ich denke Hudson ist ein zufriedener Hund und ich tue ihm nichts an. Ob er so leben wollen würde, wenn er entscheiden könnte? Keine Ahnung. Aber da er ein Hund ist und ich nunmal der Mensch, der die Entscheidungen trifft, kommt er klar damit.


    Und für meinen Eindruck findet er es ok.


    Lg

  • Also, meine dicke Hoover leidet nicht stumm... Sie war eher ein wenig gekränkt/angepisst, das ihr Krönchen verrutscht ist und sie den Platz aufm Thron teilen musste. :pfeif:


    Übrigens merke ich seit einiger Zeit, dass das Prinzesschen das Schaf gar nicht mehr hergeben möchte. Seit sie älter und -wie ich finde- tüdeliger wird, ist ganz froh um ihren "Bodyguard". Man merkt schon, dass sei ein Team sind, zusammen gehören.


    Ich sehe es wie Gammur. Wenn ich nicht gerade einen Hund habe, der generell auf andere Hunde verzichten könnte und/oder diese am liebsten töten möchte, dann müsste dieser einfach "da" durch.

  • Ich denke beides ist für Hunde ok, soweit er trotzdem Hundekontakte hat. Es hat alles seine Vor und Nachteile und man muss auch schauen was für ein Hundehaltertyp man ist. Aber das ist ein anderes Thema.
    Meine Mädels waren auch immer als Einzelhunde glücklich, mein Rüde kennt es nur als Zweithund. Es gibt einfach Dinge die ich als Menschen meinem Hund nicht geben kann, es ist eine andere Qualität ( nicht besser und nicht schlechter). Selbst meine Mädels, die sich nicht immer grün waren liebten sich sehr und sind zusammengewachsen, das hat halt gedauert.
    Ich höre immer wie toll zwei Hunde sind, sie kuscheln zusammen und spielen jeden Tag stundenlang. Davon haben meine Beiden noch nie etwas gehört, trotzdem denkt jeder sie sind das ideale Paar. Jeder liegt auf seinem Platz und gerade meine Hündin findet Körperkontakt eher doof. Sie spielen nur alle Jubeljahre mal und dann auch nur 1 Minute. Aaaaaber sie lieben sich über alles, ich sag immer sie sind wie ein altes Ehepaar, das sich ohne Worte versteht. Sie machen alles zusammen und einer wirkt ohne den anderen allein, sie sind so verschieden und doch so ähnlich, das ist so schwer zu beschreiben.
    Ob ich wieder zwei Hunde haben werde wenn einer geht kann ich nicht sagen. Es kommt wie es kommt.

  • Ich glaub es ist ganz schwer aus dem Verhalten des Hundes da eine wirkliche sichere Entscheidung zu treffen.... sind so viele unterschiedliche Faktoren.


    Diego war 3 Jahre Einzelhund, dann hab ich ihm ehrlich gesagt " ungefragt" eine alte, nicht ganz gesunde Pflegehündin als Zweithund präsentiert.
    Die Gewöhnungsphase war kurz und unkompliziert, aber sie haben schon eher so "nebeneinander" her gelebt, ich hatte nicht das Gefühl, dass er wirklich irgendwie an ihr hängt. Und hab mir auch häufig Gedanken gemacht, ob er sich wohl damit fühlt - er hat als viel Extra Aufmerksamkeit und auch Beschäftigung bekommen, damit ging es gut - aber sie waren kein "Dream-Team".


    Nach drei Jahren mussten wir die alte Hündin einschläfern, wir wussten vorher, dass sie nicht mehr ganz so viel Lebenszeit hatte. Ich dachte, er würde dann wohl eher glücklicher Einzelhund bleiben. Falsch gedacht, er wirkte irgendwie gelangweilt, niedergeschlagen, sehr inaktiv.


    Dann war bei Freunden die kleine Jagdhunddame, 6 Monate, als Notfall da, die dringend ein zuhause suchte. Diesesmal hab ich ihn "mitentscheiden" lassen, er konnte sie erstmal kennenlernen. Eigentlich fand ich einen temperamentvollen Welpen für meinen 6 jährigen ruhigen Rüden keinen guten plan. Er sah das komplett anders und fand die kleine vom ersten Tag an toll.


    Jetzt ist die kleine 1,5 , er 8 Jahre und er spielt wie ein Jungrüde mit ihr. Draussen fangen spielen, buddeln, drinnen raufen....Er hat sie super toll mit erzogen und Grenzen gesetzt - für sie ist er der grosse Anführer, wenn sie unsicher ist, schaut sie was er tut. Die beiden sind klasse zusammen .


    Trotzdem achte ich darauf , dass er immer genug Rückzugsmöglichkeiten hat, wenn er seine Ruhe braucht. Er ist und bleibt kein "Kontaktlieger". Mit uns Menschen nicht und mit der Hündin auch nicht. Er schläft nachts am liebsten alleine in einem Raum, in dem niemand anders ist. Hat aber offensichtlich nix mit Einzelhund zu tun, es ist einfach seine Eigenart. Wenn er sich genug alleine ausgeruht hat, ist er gut drauf für die nächste Runde Spielen mit dem kleinen Quirl.


    Ich hätte mir niemals vorstellen können, dass ihm die Kleine so gut tut und bin echt froh, dass wir uns drauf eingelassen haben.


    Lg, Elzbeth

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!