• Sicherlich ist das äußerst selten so. Aber, die "abgöttische" Liebe zu einem Hund kann auch einsam machen. Wenn ich Freundschaften vernachlässige, vielleicht sogar die eigene Familie, weil sich alles im Leben (außer Beruf) um meinen Hund dreht, ich nicht mehr unter Menschen gehe, die auch mal dorthin möchten, wo kein Hund hin kann, dann ist das kein Gesellschaftsproblem, sondern meins.
    Irgend etwas läuft da dann nicht mehr stimmig und hat für mich nichts mehr mit "normaler" Liebe zum eigenen Hund zu tun.

    Ja, aber woher kommt das, dass Leute Hunde den Menschen vorziehen? Oder lieber die Gesellschaft von anderen Hundeleuten haben?
    Da sehe ich sehr wohl auch (!) die Ursache in der Gesellschaft. Stichwort Anonymisierung zum Beispiel. Es gibt insgesamt auch immer mehr Ein-Personen-Haushalte. Das kommt nicht nur von der Hundehaltung.

    Mich würden da wissenschaftliche Untersuchungen interessieren. Der Frage ist bestimmt schon jemand nachgegangen.

    • Neu

    Hi


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    • Natürlich möchte ich, dass mich mein Hund zeitlebens begleitet, bin mir aber auch bewusst, dass es Lebensumstände geben kann, die das nicht mehr erlauben und ich ein neues Heim für sie suchen müsste, auch, wenn es mir das Herz brechen würde. Und DAS ist der elementare Unterschied, den für mich die Tierliebe von der Liebe zum Menschen ausmacht.

      ......

      Ich würde sicherlich kein neues Heim suchen für meine Tiere, sondern (gerade für die Hunde!) echt mein ganzes Leben auf den Kopf stellen, wäre das nötig. Arbeiten Tag und Nacht (und ich KANN arbeiten), nach günstigen Lösungen für Futter etc. suchen, betteln, wenns sein muß. Aber ganz sicher net hergeben.

      Das ist der unterschied zwischen Tier und Mensch: einem Kerl würde ich problemlos die Tür zeigen.... Denn der kann ohne mich leben. Meine Tiere sind abhängig von mir, und wenn die erstmal woanders sind, könnte ich nie garantieren, daß es ihnen wirklich gut ginge. Man kann den Leuten ja nur VOR denKopf schauen.

      Ich liebe meine Tiere, und gerade, weil sie von mir abhängig sind, fühle ich mich verpflichtet, alles zu tun, damit es ihnen gut geht - und nein, Hergeben zählt für mich nicht dazu, sondern die Verpflichtung, dann eben dafür zu sorgen, daß ICH dazu in der Lage bin, sie zu versorgen.

      Ansonsten: Ja, meine Tiere nehmen einen großen Platz in meinem Leben ein, meine Freizeit dreht sich fast nur um die Tiere. Einfach, weil sie, wenn ich arbeite, eben nicht mit mir zusammen sein können. Das heißt aber nicht, ich hätte keine Zeit für Freunde oder meine Tochter oder Enkelchen (man kann ja auch zu Dritt Gassi gehen *gg). Und meine Tochter ist da ganz genauso gestrickt: die Verrückte würde mit Sicherheit, wenn ich morgen tot umkippen würde, keinen der Hunde abgeben, sondern sich querlegen, um sie gut versorgen zu können.

    • Mein Hund ist mein ein und alles.

      Aber ich weiß, dass es falsch ist. Das Glück findet man nur in sich selbst. Das findet man auch nicht in einem Partner oder Kindern. Denn alles, was einem weggenommen werden kann/was man verlieren kann, ist nicht das Glück.

      Ich hoffe dennoch, er wird mich noch sehr lange begleiten.

    • ....
      Mir ist auch egal, wie sehr jemand seinen Hund liebt, solange er ihn artgerecht behandelt. Wenn jemand sagt, sein Hund sei sein Lebensinhalt, maße ich mir darüber kein Urteil an, solange er mit dem Hund rausgeht, ihn beschäftigt und gut behandelt und nicht auf eine Weise vermenschlicht, die dem Tier schadet.
      ......

      :bindafür: Besser hätte ich sie nicht ausdrücken können - meine Gedanken. :-)

    • Wir lieben unsere Hunde sehr,behandeln sie nicht anders,als wir unser Kind behandeln würden.Sie sind Teil unserer Familie und wenn ein Familienmitglied stirbt,ist das immer ein Moment in dem die Welt sich nicht mehr dreht.Ich habe 3 Hunde verloren,aber irgendwann beginnt sich die Welt erneut zu drehen und es geht weiter.Neuer Lebensabschnitt,trotz Schmerz und Kummer über den Tod des Hundes. DIe Erfahrung habe ich gemacht.Tiere sterben im Normalfall eher als ihre Besitzer,das ist jedem von uns klar,dennoch nehme ich den Verlust in Kauf,da ich weiß,das ich ein Leben lang für das Wohl meiner Hunde verantwortlich bin und ich ihnen jeden Tag so schön wie möglich gestaltet habe.Sie sind wohl behütet aufgewachsen und mussten nie Angst haben.Das beruhigt ungemein.
      Ich finde Menschenliebe kann man nicht mit Hundeliebe vergleichen,es ist dieselbe starke Liebe,aber anders :rollsmile:

    • Meine Hunde sind meine Hunde, sie bedeuten mir viel, aber es gibt Dinge die mir wichtiger sind und die ich mehr liebe.
      Natürlich gibt es dort draußen massenhaft Menschen, die mir weniger wert sind und weniger bedeuten als meine Hunde... es gibt aber auch schlicht Menschen, müsste ich mich zwischen denen und einem Kieselstein auf der Straße entscheiden, würde der Stein das Rennen machen...

      Meine Hunde sind mir wichtig, aber ich bin mir voll bewusst, dass sie eines Tages nicht mehr bei mir sein werden. das ist traurig, aber davon geht die Welt nicht unter und ich werde danach auch keine psychologische Betreuung brauchen, um meinen Alltag fortführen zu können-

    • Ich habe mir jetzt erst die erste Seite durchgelesen.

      Also: ich bin kinderloser Single aus Überzeugung, habe 3 Pferde, 4 Hunde und 3 Kater (von denen einer mich in absehbarer Zeit verlassen wird).
      Bisher gestorben sind bei mir 5 Katzen, mein allererster Hund, mein über alles geliebter Hengst.

      Ich denke immer noch oft an jeden von ihnen, aber ich freue mich, dass ich die Zeit mit ihnen haben durfte,, dass ich ihnen ein gutes, langes Leben bieten konnte,, dass sie und ich Gefährten waren.

      Meine Hunde (und anderen Tiere) sind kein Ersatz für eine Familie, sie sind mein Hobby, und nebenbei Lebewesen, für deren Wohlergehen ich die Verantwortung trage. Und für ihr Wohlergehen sorge ich, ich kämpfe im Krankheitsfall um jedes kleinste bisschen Lebensqualität.
      ABER: ich wußte bei der Anschaffung bei jedem meiner Tiere, dass sie höchstwahrscheinlich weniger lange Leben als ich. Dass sie irgendwann gehen werden.
      Jedes Mal tat es unbeschreiblich weh, dennoch habe ich immer im gleichen Moment nach vorne geschaut, mich nicht in schmerzvollen Erinnerungen vergraben, sondern habe "einfach weiter gemacht". Meine Arbeit und die Versorgung der anderen Tiere hat mich immer gut ablenken können.

      Allerdings ist für mich der Tod auch nicht so beängstigend wie es scheinbar für viele der Fall sein wird. Bei jedem meiner Tiere war er unausweichlich aufgrund von Alter oder schwerer Erkrankung und somit für das Tier eine Erlösung aus einem Leiden.

      Ich liebe meine Tiere sehr, jedes einzelne.

      Aber mit Liebe zu einem anderen Menschen ist das absolut nicht zu vergleichen, das findet auf einer anderen Ebene statt (nicht besser oder schlechter in der "Wertung", einfach anders)

    • Hallo,


      grundsätzlich denke ich, dass einfach jeder Mensch andere Prioritäten hat und auch jeder 'Liebe' anders definiert.

      Meine Definition von Liebe war und bleibt immer mein Hund Max.

      Für mich heißt Liebe nicht, dass man nach dem Tod seines Hundes in ein Loch fällt, aus welchem man nicht mehr rauskommt, weil man so verbittert ist. Liebe heißt Loslassen.

      Wir haben damals einen 8 Wochen alten Welpen zu uns genommen, als ich gerade mal 2 Jahre alt war. Heute bin ich 17 und Max ist am 04.12.2015 für immer eingeschlafen. Er hat mich fast 15 Jahre durch dick und dünn begleitet, war immer für mich da, war bester Freund und Helfer, Tränentrockner einer Jugendlichen, er war meine Hoffnung und Vernunft, mein Glück auf vier Pfoten. Und das war Liebe.

      Nur zum Vergleich. Ein Mensch findet einen anderen, und sie kennen sich vielleicht ein Jahr lang. Dann kommen sie zusammen und bleiben dies vielleicht auch für 2 Jahre. Sie sprechen von der großen Liebe, ihrer 'Liebe des Lebens', sie sprechen von 'für immer' und kaufen sich Armbänder mit ihren Datum drauf. Sie versprechen sich, immer für einander da zu sein, aber es gibt Dinge die Partner A dem Partner B nicht verzeihen kann. Es gibt immer Dinge, die Partner B dem Partner A nicht versprechen kann. Immer einen der mehr liebt, immer einen der mal enttäuscht ist, einen, der plötzlich neue Seiten der Welt entdeckt und einen, der sich entscheidet, zu gehen. Selten habe ich Beziehungen gesehen, egal ob im Freundeskreis oder in der Familie, die 'für immer' halten. Ich schätze solche Beziehungen eher als Zuneigung bzw. Schwärmen, passende Interessen/Humor/Hobby ein. Keine Ahnung, ich bin 17, ich habe sowas noch nie empfinden können. Es ist mMn irgendwann Gewöhnung. In den seltensten Fällen aber auch Liebe.

      Die Liebe zum Hund ist etwas anderes. Anders als Liebe zu den Eltern oder Kindern. Eine ganz andere Kategorie. Ein Hund liebt bedingungslos. Ein Hund schenkt Dir sein ganzes Herz. Ein Hund kennt Dich besser, als manch anderer. Ein Hund ist dankbar. Dankbar für dasselbe Essen an jedem Tage, dankbar auch für die kleinen Runden ums Haus wenns mal schnell gehen muss, dankbar für jedes Wort und jede Streicheleinheit. Ein Hund geht nicht durch die Straßen und denkt sich seinen Teil zu jedem vorbeigehenden Menschen, ein Hund lebt im hier und jetzt, ohne Vorurteile, ohne bösen Hintergedanken. Er gibt jedem eine Chance.

      Ich kann sicherlich nicht für jeden hier sprechen.. Aber es ist ja auch nicht jeder denselben Weg gegangen, wie ich. Ich erwarte auch von niemanden, diese Meinung zu unterstützen kann. Aber wenn ich an Liebe denke, denke ich an meinen Max. Ich denke daran, wie wir zusammen abgehauen sind. Denke daran, wie er immer auf mich aufgepasst hat. Denke daran, dass er mich immer zum Grinsen bringen konnte, ganz egal, wie stressig manchmal auch so ein Teenieleben sein kann. Ich denke an all diese Faktoren, an all diese Zeit, denke an all dieses Vertrauen und an all das, was wir zusammen aufgebaut haben. Liebe wächst. Und wahre Liebe wächst unendlich. Denn erst heute, dann, wenn er weg ist, verstehe ich erst viele Dinge, die er mir damals beigebracht hat. Er ist immer in meinem Kopf, immer in meinem Herzen, er ist der Wind, die Sonne, die Ruhe und die Kraft. Max hat mich zu dem Menschen gemacht, der ich heute bin. Er hat mich geliebt. Er hat mir sein Herz geschenkt und so trage ich ihn. Ich habe sehr viel für ihn gemacht, sicherlich auch einiges, was hier viele Menschen nicht nachvollziehen könnten. Meine Hunde, denn heute ist auch die Bella da, sind für mich neben meinen Eltern der Mittelpunkt meiner Welt. Es gibt hier keine Rangliste meines Herzens, denn alles andere mag ich und möchte ich nicht missen. Aber momentan ist hier nur Platz für meine Tiere und Familie. Beides, wie gesagt, eine ganz andere Kategorie. Aber keine wichtiger, als die andere.

    • Wenn jemand sagt, sein Hund sei sein Lebensinhalt, maße ich mir darüber kein Urteil an, solange er mit dem Hund rausgeht, ihn beschäftigt und gut behandelt und nicht auf eine Weise vermenschlicht, die dem Tier schadet.

      Nein, verurteilen würde ich das auch nicht, es hat jeder das Recht, so zu leben, wie er möchte.

      Nur tun diese Menschen mir unendlich leid, denn auch, wenn sie dem Tier ganz sicher nicht schaden, durch die seelische Abhängigkeit von DIESEM Tier schaden sie sich früher oder später selber.

    • Ich liebe meine Hunde nicht mehr oder weniger als die wichtigen Menschen in meinem Leben – nur eben anders.

      Ich denke, der größte Unterschied ist da der Führsorge-Aspekt. Ich habe keine Kinder und will auch keine, d.h. ich bin sonst für niemanden verantwortlich, der wirklich auf mich angewiesen und von mir abhängig ist. Und mir ist diese persönliche Freiheit sehr, sehr wichtig! Im nächsten Jahr stehen z.B. eine Menge Veränderungen und Entscheidungen in meinem Leben an und es macht die Sache sehr viel einfacher, dass ich 'nur' auf die Hunde Rücksicht nehmen muss.

      Für Außenstehende mag das so aussehen als ob ich die Hunde 'bevorzugen' oder sie 'mehr lieben' würde, aber tatsächlich ist es so, dass ich auch ohne Hunde einfach lieber meinen eigenen Weg gehe(n würde) und Abhängigkeiten von Menschen/Beziehungen da für mich kritisch sehe. Vereinfacht gesagt, ist die Liebe zu meinen Hunden für mich einfach unglaublich leicht und unkompliziert, weil ich ihnen das bieten kann, was sie brauchen, und sie mir dafür unglaublich viel zurückgeben.

      (Dass sie – aller Wahrscheinlichkeit nach – vor mir sterben werden, finde ich auf eine seltsame Art beruhigend: Ich habe Verantwortung für dieses Lebewesen übernommen, also gehört dazu auch, es bis zum Ende zu begleiten. Ich weiß, dass Shawnees Tod ein riesengroßes Loch hinterlassen wird, aber ich bin es ihm einfach schuldig, den Rest seines Lebens so angenehm, schön und schmerzfrei wie möglich zu gestalten – auch, wenn es mir wehtut und u.U. schwere Entscheidungen erfordert.)

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