Prüfung vor Freilauf

  • Gut, die BH ist wenig alltagskonform.

    Wieso? (ernste Frage, ich weiß es wirklich nicht) Ich dachte da ist auch ein Stadtteil mit Alltagssituationen etc. dabei?

  • In Niedersachsen ist es eher so ne Art Hundeführerschein für Neuhundehalter. Aber was da geprüft wird ist ein Witz, das war echt easy und man muss nicht mal seinen eigenen Hund zur Prüfung nehmen weil hauptsächlich der Halter geprüft wird nicht der Hund! Für Bremen fände ich es sinnvoll im Sinne von wenn man so ne Prüfung hat - Leinenbefreiung. Dort gibt's nämlich keine Freilaufflächen und so gut wie überall Leinenzwang...

  • Jaa :smile: zum Beispiel Stellinger Schweiz. Bestimmt noch ein paar Andere, die kenn ich jetzt aber nicht.
    Habe einen Link gefunden http://www.hundewiese-hamburg.de/fuer-alle-hunde.html

    Steht eigentlich immer an den grünen Schildern vor den Ausläufen dran. Die meisten die ich kenne sind für alle Hunde gedacht..und dann als eine Art "Sahnebonbon" gibts noch die wo drauf steht "nur für geprüfte Hunde".
    Außerdem ermöglicht der Hundeführerschein es einem "legal" in einigen Bezirken auf Grünflächen (also nicht extra ausgewiesenen Freilaufflächen) abzuleinen.

    Eigentlich ne ganz nette Idee, trotzdem glaube ich, dass man die Hunde meist ableint wie man eben mag.

  • Wieso? (ernste Frage, ich weiß es wirklich nicht) Ich dachte da ist auch ein Stadtteil mit Alltagssituationen etc. dabei?

    SOLLTE dabei sein. Die Praxis sieht aber ganz anders aus. Die wenigsten Richter machen sich große Mühe mit dem Straßenteil. Ich habe letzten Frühling die Orüfung gemacht und der Straßenteil bestand daraus angeleint vom Hundeplatz und einmal um die Ecke zu gehen (etwa 50m?) Der Straßenteil fand also in einem sehr unbelebten Gebiet statt. Dann wurde sich nebeneinander aufgestellt, die Hunde in die Grundstellung und es fuhr ein Fahrradfahrer, ein Skateboarder und ein Paar mit Kinderwagen an uns vorbei. Wir mussten im Slalom um die anderen Hundehalter laufen, einmal samt Hund durch eine von den Zuschauern gestellte "Menschengruppe" gehen. Und dann kam noch das "Vereinsamen". Hund am Zaun anbinden, außer Sicht gehen und nach kurzer Zeit den Hund wieder abholen.

    DAS hat nichts mit der Alltagstauglichkeit zu tun, die ich bei meinen täglichen Spaziergängen ohne Leine brauche

  • Ich finde eine verpflichtende Prüfung durchaus sinnvoll. Wichtig wäre mir, daß sie ganz stark an dem orientiert wäre was ein Hund im Alltag benötigt und keine Dressur. Außerdem müßte man schauen, daß auch Hunde mit Verhaltensproblemen eine Chance haben.
    Auch wenn es mit Sicherheit kein Allheilmittel wäe, so würde man, meiner Meinung nach, dadurch doch bestimmt eine große Anzahl an Haltern erreichen die sich, auf Grund dieser verpflichtenden Prüfung, verstärkt mit dem Thema Erziehung auseinandersetzten. Davon würden dann der Hund, der Halter und das Umfeld profitieren.

    Tino

  • In Niedersachsen muss jeder einen Hundeführerschein bzw Sachkundenachweis haben. Der gilt seit 07/2013 und gilt für alle, die sich ihren Hund nach 07/2011 angeschafft haben. Er besteht aus Theorie (vor der Hundeanschaffung) und Praxis (nach der Hundeanschaffung ooooder total blöd: mit einem Hund, der wem anders gehört).

    Ausnahme ist, wer nachweisen kann, dass man in den letzten 10 Jahren mindestens 2 Jahre durchgängig einen Hund besaß (zb über die Steuer) oder spezielle Kenntnisse hat (Jäger, selbst Trainer, Diensthundeführer etc).

    Mit der Leinenbefreiung hat das erstmal überhaupt nichts zu tun.

    Ich finde den Sachkundenachweis ziemlich blöd. Nur weil ich einen Hund (nicht mal meinen eigenen) Sitz machen lassen kann, heißt es nicht, dass ich ihn anständig souverän führen kann. Aber hey, zumindest gibt es dafür keine Rasselisten hier :ugly: Vielleicht hält es ein paar Leute ab, sich einen Hund anzuschaffen, wenn man schon direkt 250Euro hinblättern muss. Die, die sowieso nie zahlen, ob nun Steuer, Haftpflicht oder sonstwas, machen halt auch so nen Nachweis nicht. Davon kenne ich viele Leute, die das offen zugeben und für Schwachsinn halten.

    Ob so ein Test was für Spaziergänge bringt, wage ich zu bezweifeln. Es wäre doch eh wieder nur Geldabzocke.

    Und zur Kontrolle: ich wurde noch nie kontrolliert und ich kenne niemanden, der mal darauf angesprochen wurde. So viel dazu.
    In Niedersachsen gibt es ja auch ein anderes Register, da sind offiziell ja auch nur gut 5000 Hunde registriert. Und ich kenne auch niemanden, der da kontrolliert wurde geschweige denn was nachzahlen musste.

    Selbst wenn es so eine Leinenbefreiung gäbe, wer kontrolliert mich denn im Wald, ob ich so nen Zettel hab?

  • Ich finde die niedersächsische Lösung eigentlich prima: einfacher Theorieteil, der mit ein bisschen Allgemeinwissen und gesundem Menschenverstand (bzw. den Übungsfragen) gut zu bestehen ist + ein Praxisteil, der im 'realen Leben' abgelegt wird (d.h. nicht auf dem Hundeplatz) und bei dem hauptsächlich der Besitzer und nicht der Hund begutachtet wird.

    Klar, ein paar Dinge wären noch verbesserungswürdig. Im Theorieteil gibt es z.B. ein paar Fragen zur Ernährung und zu Impfungen, über die man geteilter Meinung sein kann, aber wenn man bedenkt, dass sich die Prüfung an Ersthundehalter richtet, dann ist das schon mal ein guter Schritt.

    Ein paar Deppen, die den Führerschein ablegen und den Hund danach trotzdem wie die Axt im Walde durch den Stadtpark rennen lassen, wird's vermutlich immer geben, aber das Bestreben, für ein gewisses Basiswissen im Umgang mit Hunden unter Neu-HH zu sorgen, finde ich grundsätzlich prima.

  • Gut, die BH ist wenig alltagskonform. Würdet ihr eine Prüfung vor dem Freilauf wollen (sagen wir, zumindest außerhalb von Hundewiesen)? und was müsste die beinhalten? Z.B. Jagdreize, eine Art Wesenstest, was an Gehorsam? Oder haltet ihr das allgemein für Quatsch?

    Ja, allgemeiner Quatsch.
    Was sie beinhalten müsste, wenn sie denn sinnvoll sein sollte, beinhaltet sie sowieso nicht, nämlich Verkehrstauglichkeit des Hundes. Dazu gehört: 1. Fahrbahn darf nie selbstständig betreten werden. Das sollte jeder Welpe als erstes lernen statt dieser Sitz-Platz-Übungen, die kein Mensch wirklich braucht.
    2. Muss der Rückruf sitzen.
    Zusätzlich können noch ein paar andere Kommandos sinnvoll sein, aber nur diese beiden Punkte sind wirklich unverzichtbar. Ein Hund, der das kann, kann auch überall frei laufen.

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