Prüfung vor Freilauf

  • Wieso? (ernste Frage, ich weiß es wirklich nicht) Ich dachte da ist auch ein Stadtteil mit Alltagssituationen etc. dabei?

    Also der Verkehrsteil war bei uns immer lächerlich. Nur einmal fand der in belebterer Umgebung an einer nahegelegnen Talsperre statt. Da waren dann natürlich auch Radfahrer und Fremdhunde. Mehr aber auch nicht. Bei den anderen Prüfungen ging es kurz ins menschenleere Industriegebiet. Da wurden dann ein paar Pipifaxübungen gemacht (anbinden mit außer Sicht gehen, Hunde aneinander vorbeiführen, Hunde bedrängen mit klatschen). Bei meiner letzten BH gab es im Grunde nur Übungen, die zeigen sollten, dass der Hund dem Halter vertraut und er von ihm lenkbar ist. Das Ganze hat 20-30 Minuten gedauert und in recht reizarmer Umgebung stattgefunden (leerer Weg am Verein ohne Ablenkungen).

    Für mich ist und bleibt die BH eine reine Sportzugangsprüfung und ist weder aussagekräftig darüber ob der Hund im im Alltag funktioniert, verträglich ist oder vom Hundeführer gut und sicher durch den Alltag geführt wird.

    Ich habe allerdings auch bisher nur die BH vom DVG gemacht. Wie es in anderen Verbänden ist, weiß ich natürlich nicht.

  • Nee, diese Idee halte ich für Schwachsinn, selbst wenn die Prüfung gut und realistisch gemacht wird. Was kommt als Nächstes? Jeder Hundehalter wird einmal wöchentlich ohne Vorankündigung kontrolliert, um zu gucken, ob er auch ja alles richtig (richtig nach WESSEN Standards eigentlich) macht?

    Man muss die Hundehaltung doch nicht immer unnötig verkomplizieren. Menschen bekommen ja auch Kinder, ohne irgendwelche Tests oder Prüfungen abzulegen...

    Klar wird es immer Hundehalter geben, deinen eine solche Überprüfung gut tun würde (damit meine ich aber jene, die ihren Hund wirklich misshandeln oder sträflich vernachlässigen und nicht welche, die ihren nicht perfekt abrufbaren Hund ohne Leine rumlaufen lassen oder sich nichts aus 'nem perfekten "Bei Fuß" machen), aber wegen einer solchen Minderheit sollte man den Menschen allgemein doch nicht die Hundehaltung verleiden.

  • Man muss die Hundehaltung doch nicht immer unnötig verkomplizieren.

    Danke. Das ist genau meine Meinung! =)
    Ich finde sowieso, dass Hundehaltung heutzutage oft zu verkopft und zu verkrampft abläuft. Man muss auch ohne Prüfungen schon auf so viele Dinge achten (wenn man denn zu den HH gehört, die auch mal weiter denken als fünf Meter Feldweg und niemanden belästigen wollen). Natürlich gibt es schon Menschen, denen ein wenig "Nachhilfe" gut tun würde. Da wäre ich eher für eine Hundeschulpflicht als Ersthundehalter oder einen "Vorbereitungskurs" zur Hundehaltung, der über die Kreuzchenmacherei beim Sachkundenachweis hinaus geht.

  • und nicht welche, die ihren nicht perfekt abrufbaren Hund ohne Leine rumlaufen lassen oder sich nichts aus 'nem perfekten "Bei Fuß" machen), aber wegen einer solchen Minderheit sollte man den Menschen allgemein doch nicht die Hundehaltung verleiden.

    Mir geht es mehr darum, dass Leute wissen, was es bedeutet, wenn ihr Hund geduckt auf einen anderen zugeht oder darum, dass es "sich nicht gehört" seinen unangeleinten Hund in andere Angeleinte hineinlaufen zu lassen, dass nicht jeder Hund es witzig findet, wenn ein anderer (und sei er noch so freundlich) frontal und ungebremst in andere Hunde reinläuft, dass man in eine Gruppe Fremdhunde kein Spielzeug reinwirft, dass man seinen Hund vor Schulen in seinen engen Umkreis nimmt und lauter solche Dinge des kleinen Hunde Einmaleins, die jedoch Vielen nicht bekannt zu sein scheinen.

  • Ein Vorbereitungskurs wäre natürlich nicht schlecht, wobei ich glaube, dass dies praktisch kaum durchzuführen wäre, jedenfalls nicht einen Pflichtkurs. Würden man aber solche Kurse kostenlos oder zumindest für einen geringen Betrag anbieten, würden aber bestimmt einige Neuhundehalter einen solchen Kurs besuchen.

    Das mit der Hundeschulpflicht kann ich mir praktisch ehrlich gesagt nicht so gut vorstellen. Wenn die Leute in irgendeine Hundeschule gehen dürfen, macht es nicht viel Sinn, weil es auch schlechte Hundeschulen gibt, die einem den Hund fürs Leben versauen. Ich bin sehr froh, dass ich mir meine Hundeschule selbst aussuchen konnte. Denn ich habe kein Auto und hätte keine Lust, mit meinem jungen Hund zwei Stunden mit Bus und Bahn durch die Stadt zu kurven.
    Dürfen nur bestimmte Hundeschulen besucht werden, wäre es schon schwierig, dass die Verantwortlichen da Hundeschulen raussuchen, die wirklich was taugen - zumal es viele Halter gibt, die mit bestimmten Hundeschul"richtungen" einfach nichts anfangen können. Ich bin froh, dass ich meine HuSchu selbst wählen konnte, weil mir die Trainingsphilosophie zusagt.
    Außerdem müsste man schon sehr stark individualisieren, damit der Hund auch in einen Kurs kommt, der zu ihm passt. Und einige Hunde sind nur für Einzelstunden geeignet, sei es aufgrund einer Unverträglichkeit, Ängsten etc.

    Aber nett wäre es, jedem Halter einen Gutschein auszustellen für 2 bis 3 Einzelstunden bei einer kooperierenden, gewaltfrei arbeitenden Hundeschule oder so.

  • Mir geht es mehr darum, dass Leute wissen, was es bedeutet, wenn ihr Hund geduckt auf einen anderen zugeht oder darum, dass es "sich nicht gehört" seinen unangeleinten Hund in andere Angeleinte hineinlaufen zu lassen, dass nicht jeder Hund es witzig findet, wenn ein anderer (und sei er noch so freundlich) frontal und ungebremst in andere Hunde reinläuft, dass man in eine Gruppe Fremdhunde kein Spielzeug reinwirft, dass man seinen Hund vor Schulen in seinen engen Umkreis nimmt und lauter solche Dinge des kleinen Hunde Einmaleins, die jedoch Vielen nicht bekannt zu sein scheinen.

    Dann wäre eine kostenlos Broschüre über Verhaltensregeln sinnvoll und am günstigsten. Eventuell noch eine, zwei Stunden "Hundekunde" oder etwas in der Art. Letztlich kann man den Leuten eh nur Empfehlungen mitgeben.

    Hier in meiner Gegend ist es z.B. nicht unbedingt üblich, einen Hund, der freilaufend ist, heranzurufen oder an die Leine zu nehmen, wenn ein anderer Hund, ob angeleint oder unangeleint, auftaucht. Trotzdem laufen auf meiner "Stamm-Gassistrecke" Hundebegegnungen doch zu einem sehr großen Teil friedlich ab. Liegt für mich v.a. daran, dass die Halter, meist ältere Menschen, meist sehr entspannt sind.

    Auch wenn in der Hundeerziehung und -haltung einiges heute zweifelsfrei besser ist als früher, bin ich doch manchmal neidisch auf den ein oder anderen dieser älteren Menschen, die die Dinge gelassener sehen können.

  • Mir geht es mehr darum, dass Leute wissen, was es bedeutet, wenn ihr Hund geduckt auf einen anderen zugeht oder darum, dass es "sich nicht gehört" seinen unangeleinten Hund in andere Angeleinte hineinlaufen zu lassen, dass nicht jeder Hund es witzig findet, wenn ein anderer (und sei er noch so freundlich) frontal und ungebremst in andere Hunde reinläuft, dass man in eine Gruppe Fremdhunde kein Spielzeug reinwirft, dass man seinen Hund vor Schulen in seinen engen Umkreis nimmt und lauter solche Dinge des kleinen Hunde Einmaleins, die jedoch Vielen nicht bekannt zu sein scheinen.

    Dann lassen die Leute die Hunde an der Leine, bessert auch nix. Bei uns in der Innenstadt gesehen. Mann mit Pinscher an der Flexi sieht Dackel, Pinscher will dorthin, der Mann labert noch so nen Stuss von wegen "ja, den kennst du..." Die Hunde begegnen sich, Pinschi war schon vorher total steif geworden und keine 30 Sekunden später war das Gebelle und Gefletsche zu hören.
    Sowas stirbt auch mit nem Freilauf-Schein nicht aus.

  • Ich bin grade echt ein bisschen geschockt, wie Viele sich für eine Freilauf-Prüfung aussprechen. Ich bin gegen eine allgemeine Prüfung.

    Wir Listenhundhalter haben ja nun schon seit 15 Jahren an verschiedenen Orten und in verschiedenen Formen Prüfungen, Auflagen, und sonstige Gängeleien zu ertragen. Das Resultat ist durchs Band weg, dass das Null Auswirkung auf die Beisstatistik hat oder sonstwie dadurch sicherer geworden sind. Das Ziel wurde also nicht erreicht.
    Dafür haben die verantwortungsvollen Halter die geössten Probleme, wenn sie sich nur an die Regeln halten und einfach ein normales Familienleben mit Hund führen wollen.

    Im Gegenzug stossen sich alle möglichen Gutachter und Experten an Wesensüberprüfungen, Gutachten und Medienauftritten gesund.

    Meine bevorzugte Lösung wäre es, erst mal die Regeln, die es schon gibt, auch vernünftig und konsequent durchzusetzen. Wer kennt nicht einen Hundehalter in seiner Nachbarschaft, der sich einen Dreck schert um die Leinenpflicht, die er schon hat? Halter, die Probleme machen sollten die sein, die konsequent bestraft werden.

    Ich kann zwar verstehen, dass es Leuten unangenehm ist, wenn ein anderer Hund in ihren "reinbrettert". Aber die wenigsten dieser Hunde sind wirklich auf Ärger aus. Drum finde ich, die momentane Regelung, dass es erst zu Konsequenzen führt, wenn wirklich was passiert ist, geht schon in Ordnung.
    Menschen tun auch viele Dinge, die mir unangenehm und trotzdem nicht strafbar sind.

  • Ich will es einmal so sagen : Eine Prüfung ist nur für jene was Gutes ,
    die dafür Geld bekommen .

    Ich würde mir eher wünschen , das Menschen über ihr Handeln eher nachdenken , den zu was haben sie denn den Kopf ?
    Bedeutet einfach nur ....
    ... nicht jeder Hund muss des anderen Hundes Freund sein
    ... im verbauten Gebiet herrscht nun mal Leinenpflicht , auch wenn der Hund noch so brav und Gehorsam ist .
    ... und ein Hund nur Freilauf haben sollte , wenn er ihn sich auch verdient hat . Dies bedeutet nur , das der Hund unter allen Lagen unter der Kontrolle seines Besitzers/Besitzerin stehen soll/muss . Und ganz wichtig , dass das Kommando " Hier " schon beim ersten Kommando befolgt werden sollte und nicht das Herr oder Frau Hund erst überlegen muss ob er soll oder nicht .

    PS :
    Die Größe des Hundes oder die Rasse , spielt da überhaupt keine Rolle .
    Dies sollte für jeden Hund gelten .
    .

  • Wieso? (ernste Frage, ich weiß es wirklich nicht) Ich dachte da ist auch ein Stadtteil mit Alltagssituationen etc. dabei?

    Es gibt da sehr große Unterschiede.
    Ich habe die BH mit unserer letzten DSH sowohl beim VDH (Schäferhundeverein) als auch beim IRJGV gemacht, da gab es enorme Unterschiede.

    Der Verkehrsteil beim VDH fand vor dem SV-Übungsgelände statt, da musste ich den Hund an einem Zaun anleinen und mich vom Hund entfernen, dann kam ein Jogger, ein klingelnder Radfahrer, und ein hupendes Auto vorbeigefahren. Dasselbe wurde nochmal gemacht, während ich mit dem Hund an der Leine auf der Straße vor dem Übungsplatz entlangging. Anschließend musst ich mit dem Hund in eine Menschengruppe gehen und ihn mittendrin absitzen lassen und dem Richter die Hand geben - das war es. Gedauert hat das Ganze keine 10 min.

    Beim Stadtteil beim IRJGV waren wir (da war die ganze BH-Gruppe, nicht nur ich alleine) direkt in der Stadt am Stadtplatz, ließen die Hunde absitzen oder abliegen, entfernten uns davon, dann gingen wir in ein Kaufhaus, fuhren Aufzug usw. usw. - das war um einiges anspruchsvoller. Gedauert hat das Ganze ca. 1 Std.

    Dafür waren die Unterordnungsübungen (am Hundeplatz) des VDH m.E. um einiges anspruchsvoller als die Übungen des IRJGV.

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