Prüfung vor Freilauf

  • Das Ziel einer solchen Prüfung soll und muss doch aber nicht sein, dass Hunde irgendwo direkt an der Fahbahn frei laufen dürfen.

    Na, wenn man seinen Hund nur im eingezäunten Garten ableinen will, braucht man sich über das Thema Freilauf doch sowieso keine Gedanken zu machen. Ansonsten sind schließlich überall Straßen.
    Freilauf im Park oder Wald: Hund sieht einen Hasen, Hase rennt aus dem Park (oder Waldstück) raus auf die Straße, Hund hinterher... oder du willst mit angeleintem Hund die Straße überqueren, trittst zwischen parkende Autos, um zu sehen, ob die Straße frei ist, Hund prescht voraus und wird (angeleint) von einem Auto erfasst..
    Deshalb ist es für jeden Hund wichtig, dass er auch direkt an einer befahrenen Straße sicher wäre, wenn man ihn ableinen wöllte. Ob man das dann macht, ist eine andere Frage. Ich fühle mich auch an manchen Strecken mit Leine sicherer.

    Heute erst wieder gesehen: Jemandem rutscht die Schleppleine aus der Hand, Hund rennt auf die Straße, irrt panisch zwischen fahrenden Autos herum. Zum Glück ist nichts passiert.
    Wäre der Hund vernünftig trainiert gewesen oder hätte er wenigstens eine richtige Leine mit einem sicheren Geschirr angehabt und hätte Frauchen die Leine auch stets fest in der Hand und wäre niemals unaufmerksam genug, dass Hundi sich unerwartet losmachen kann (huhu Smartphonejunkies), wäre er gar nicht erst in Gefahr geraten.

    Das kann man gar nicht früh genug üben. Jeder Welpe kann lernen: Der Bordstein ist die Grenze, die du nie von selbst übertreten darfst. Auch nicht, wenn der Hundekumpel auf der anderen Seite ist, auch nicht, wenn eine Taube auf der Fahrbahn sitzt oder dein Spielzeug auf die Straße fliegt, nicht einmal, wenn Frauchen an der Leine zieht. Einfach nie.

  • Dagegen habe ich ganz häufig das Gefühl, dass es bei vielen Neu-HH schon an den einfachsten Dingen in der Kommunikation mit ihrem Hund und dem Wissen über selbigen scheitert:


    Aber wenn ich mir angucke, wie viel simples Wissen da fehlt, dann finde ich die Regelung in Niedersachsen (einfacher, verpflichtender Kurs für Ersthundebesitzer) ziemlich gut. Immerhin müssen sich die Leute dann mal in irgendeiner Form mit dem Verhalten und den Bedürfnissen ihres Hundes beschäftigt haben – und das wäre schon eine große Verbesserung.

    Ist aber doch alles nur Theorie. Wenn nie gefragt wird, ob ein Kurs besucht wurde, ändert sich nie etwas.
    Ich kennen keinen Ersthundehalter, der das gemacht hat. Ganz im Gegenteil, es wurde bewußt ignoriert. Das Ordnungsamt fragt doch nicht danach.
    Alles nur Augenwischerei.

  • Ist aber doch alles nur Theorie. Wenn nie gefragt wird, ob ein Kurs besucht wurde, ändert sich nie etwas.
    Ich kennen keinen Ersthundehalter, der das gemacht hat. Ganz im Gegenteil, es wurde bewußt ignoriert. Das Ordnungsamt fragt doch nicht danach.
    Alles nur Augenwischerei.

    Dann wohnen wir anscheinend in völlig unterschiedlichen Ecken. Hier bei uns sind die Hundeführerschein-Kurse im Verein gut gefüllt und die Mehrzahl der Leute ist nett und motiviert. Die haben zwar anfangs wenig Ahnung, aber viele bleiben nach dem Training noch auf 'nen Kaffee da, fragen den Vereinsmitgliedern Löcher in den Bauch und schnuppern mal beim Sport rein.

    Dass der Führerschein nicht kontrolliert wird, mag sein, ist aber ein ziemliches Totschlag-Argument, oder? Das hat immer sowas resignatives, finde ich – so nach dem Motto: "Aber wenn das nicht kontrolliert wird, dann muss man ja gar nicht erst versuchen, etwas zu verbessern." Klar, ein paar Leute, die sich darum drücken, gibt's immer. Aber deshalb gleich ganz auf etwas eigentlich sinnvolles zu verzichten? Ist m.M.n. der falsche Ansatz.

  • Ist wie im Straßenverkehr §1 - Gegenseitige Vor- und Rücksicht - geht sehr gut auch in anderen Lebensbereichen.

    Aber dafür gibt es eben auch Theorie und Praxis und das mit Pflichtvorbereitung und Prüfung. Und in der Hundehaltung gibt es auch Regeln die man befolgen sollte. Ich fände es schon ganz nett, wenn alle Hundehalter vor Anschaffung so eine kleine Prüfung ablegen müssten. Theorie würde ja schon mal reichen. Oder wenigstens eine Broschüre in die Hand gedrückt bekommen wenn man den Hund anmeldet.

    Freilauf im Park oder Wald: Hund sieht einen Hasen, Hase rennt aus dem Park (oder Waldstück) raus auf die Straße, Hund hinterher... oder du willst mit angeleintem Hund die Straße überqueren, trittst zwischen parkende Autos, um zu sehen, ob die Straße frei ist, Hund prescht voraus und wird (angeleint) von einem Auto erfasst..

    Wie wäre es dann mal mit Hund anleinen bis das Anti-Jagd-Training sitzt? Ich glaube auch nicht, dass ein "trainierter" Hund im Jagdwahn vor einer Fahrbahn anhält. Dann wäre hier wieder eine Broschüre nett die mir sagt, dass der Hund nicht jagen darf und möglicherweise abgeschossen wird und was das für Konsequenzen für die Wildtiere hat. Wie gesagt, eine Hundekniggeprüfung wäre schon toll.

  • In NRW ist Freilauf im Wald ja erlaubt, daher braucht es da auch keine Überprüfung für.
    Ansonsten, die ganzen Mantrailer würden es sicherlich "toll" finden, wenn sie den Hunden als Welpe erstmal beibringen müssen, dass der Bordstein nicht übertreten werden darf und danach müssen sie gleich wieder umlernen, dass es beim Trailen eben doch erlaubt und erwünscht ist.
    Mein Hund kann das auch nicht, der kriegt einfach ein Stop oder Warte gesagt bzw. kennt es, dass er auf meiner Höhe stehen bleibt, wenn ich stehen bleibe.

    Und Auto fahren ist wohl immer noch um einiges gefährlicher als einen Hund zu halten, zumindest gibt es mehr Verkehrstote als Leute, die auch nur gebissen werden von nem Hund. Und selbst da lernt man nur die "so sollte es in der Theorie funktionieren"-Fahrweise kennen und in den paar Fahrstunden kann man niemals jede erdenkliche Situation so kennenlernen, dass man "richtig" reagiert. Fängt schon damit an, wer in einer Kleinstadt wohnt und dort den Führerschein macht kann in einer Großstadt total aufgeschmissen.

  • In NRW ist Freilauf im Wald ja erlaubt, daher braucht es da auch keine Überprüfung für.
    Ansonsten, die ganzen Mantrailer würden es sicherlich "toll" finden, wenn sie den Hunden als Welpe erstmal beibringen müssen, dass der Bordstein nicht übertreten werden darf und danach müssen sie gleich wieder umlernen, dass es beim Trailen eben doch erlaubt und erwünscht ist.
    Mein Hund kann das auch nicht, der kriegt einfach ein Stop oder Warte gesagt bzw. kennt es, dass er auf meiner Höhe stehen bleibt, wenn ich stehen bleibe.

    Und Auto fahren ist wohl immer noch um einiges gefährlicher als einen Hund zu halten, zumindest gibt es mehr Verkehrstote als Leute, die auch nur gebissen werden von nem Hund. Und selbst da lernt man nur die "so sollte es in der Theorie funktionieren"-Fahrweise kennen und in den paar Fahrstunden kann man niemals jede erdenkliche Situation so kennenlernen, dass man "richtig" reagiert. Fängt schon damit an, wer in einer Kleinstadt wohnt und dort den Führerschein macht kann in einer Großstadt total aufgeschmissen.

    Ich verstehe, dass du den Vergleich nicht passend findest. Ich habe damit auch nicht angefangen, finde aber schon, dass man damit argumentieren kann.
    Bevor man den Führerschein bekommt, lernt man Dinge über Autos und den Straßenverkehr. Das heißt noch lange nicht, dass man auch Auto fahren kann, aber man weiß theoretisch wie man es tut z.B. dass man rechts fahren muss. Es wäre doch schon super, wenn alle Leute wüssten, dass Hunde an der Leine aggressiv reagieren können, weil sie nicht genug Raum zum Kommunizieren haben. Zudem könnte man zum Beispiel den Leuten auch nahelegen ihre Hunde nicht jagen zu lassen, weil das Wild darunter leidet auch wenn es nicht getötet wird. Man könnte den Leuten die Setz-und Brutzeit eintrichtern, sie über artgerechte Hundehaltung aufklären und ihnen einen Crashkurs in Sachen Hundesprache geben. All das würde schon helfen dem Otto-Normal-Hundehalter wichtiges Wissen mitzugeben, damit er eben kein Arschlochhundehalter wird. Natürlich fallen da Leute durch das Raster, die man nicht belehren kann, aber es würde auch Leute geben, die die Basics sicher gerne annehmen.

  • Das Thema Begleithundeprüfung/Hundeführerschein als Pflicht für Hundehalter hatten wir hier im Forum schon.

    Ich wäre für das Schweizer-Modell wonach alle Hundehalter einen Kurs innerhalb eines Jahres ablegen müssen. Sozusagen "Schulung für den Halter" mit Benimmregeln.

    Allerdings wird es, wie so oft, immer Menschen/Hundehalter geben die gegen die "guten Sitten" verstoßen. Denen wird rein gar nichts helfen: keine Schulung, kein Hundeführerschein, keine Begleithundeprüfung und kein Seminar.

    Denen gehört schlichtweg kein Hund; aber wer will das Bestimmen?

  • Ich kann diese ganzen Bestrebungen, Alles durch irgendwelche Prüfungen und Führerscheine zu regulueren, nicht nachvollziehen. Da wird der Eindruck erweckt, dass sich das wirkliche Leben mit seinen Unwegbarkeiten durch mehr oder minder sinnfreie Prüfungen abdecken lässt und regeln ließe.

    Aus tierrechtlicher Sicht finde ich es auch mehr als nur fragwürdig, einem Hund ein Jahr lang oder länger zu verweigern, dass er Freilauf haben kann. Ein Jahr ist die Frist, die in Niedersachsen für das Ablegen des Hundeführerscheins Zeit bleibt. Besteht der Hund nicht, dann dauert es länger. Arme Viecher, die dann ewig an Leinen oder nur im Schutz der Nacht mal frei laufen dürfen, weil sie vielleicht unverträglich sind oder ängstlich oder prollig. Eine Prüfung kann nicht auf alle Hunde passen und schon gar nicht Hunde mit Vorgeschichte. Es heißt ja immer, dass der Prüfer das dann individuell entscheiden solle, aber wie objektiv ist sowas? Ich denke, es ist unrealistisch. Das klappt schon bei anderen, harmlosen Tierarten und Amtsveterinären nicht, soll aber bei allen Hunden in diesem Land funktionieren.

    Für mich sind diese Prüfungen reine Augenwischerei. Wer sich mit seinem Hund beschäftigt und ihn kennt, wird tausend Dinge anders machen, als er sie für die Prüfung üben muss. Außerdem erweckt das bei der Umwelt immer den Eindruck, dass ein Hund ja "funktionieren muss" und man sich selbst nicht damit auseinandersetzen muss, dass ein Hund individuelle Ansichten von funktionieren hat. Ich hab schon Sachen erlebt, da geht mir die Hutschnur hoch. Fremde Kinder wollen ungefragt meinen Hund antatschen und wenn man es verbietet, wird man von den Eltern beschimpft.

    Wie wäre es, wenn wir uns alle mal wieder etwas Verstand zugestehen und den auch fordern, indem wir sinnlose Regeln abschaffen und die Menschen wieder denken lassen, indem wir wieder Rücksichtnahme ALLEN Lebewesen im eigenen Lebensumfeld gegenüber predigen und erwarten. Von mir aus kann man gern einen Belehrungsbogen mit Pflichten und rechtlichen Gefahren an jeden Hundehalter schicken, den er bei der Anmeldung zur Steuer inkl. Versicherungsbescheinigung unterzeichnet vorzulegen hat. Dazu sollte man wieder in der Schule darauf achten, den Kindern beizubringen, wie Hunde ticken (das gehört nämlich eigentlich zum Lehrplan der 4. oder 5. Klasse im gesamten Bundegebiet).

    Mich ärgern solche sinnlosen zeitfressenden und kostenintensiven Maßnahmen. Ich möchte entscheiden, in welche Hundeschule ich gehe, worein ich Zeit investiere und nicht für Zeug mit meinem Hund üben, das er nie in unserem Alltag erlebt - siehe Rolltreppe.

    Idioten wird es immer geben, aber in der Regel wissen die Leute, die einen schwierigen Hund haben darum und sind entsprechend umsichtig, wissen ihre Hunde zu managen und zu lesen. Die Leute, deren Hunde munter durch die Gegend purzeln, sind doch eher die Tut-Nixe und dren Haltern gibt man mit dem Führerschein schon fast einen Freibrief. Wer ihn freiwillig ablegen will, soll es gern tun, aber das fällt für mich eben unter "was ich mit meinem Hund machen möchte".

  • Mir wird Angst und Bange, wenn ich hier so einige Argumente lese. Ein Autoführerschein ist doch was völlig anderes. Autos haben keine eigenen Bedürfnisse, keine plötzlichen Befindlichkeiten, keinen Jagdtrieb oder kurz eigenen Kopf. Die Regeln sind innerhalb eines Landes auch immer dieselben und zwar für alle Autofahrer. Autos sind unbelebte Gegenstände und gar nicht, aber auch gar nicht mit Lebewesen zu vergleichen.

    Zwangskurse, damit die Leute etwas über ihre Hund lernen. Normal wäre es, wenn sich Leute Hunde anschaffen, die sich mit dem Lebewesen ohnehin beschäftigen, weil sie Hunde toll finden. Das klingt immer so, als würden Neuhundehalter gar keine Ahnung haben und man müsse ihnen die Welt erklären - Nein, muss man nicht! Das muss man werdenden Eltern und Neu-Eltern ja auch nicht. Wer Hilfe möchte, sollte sie finden und wer sich der Aufgabe nicht gewachsen erweist, auch, aber doch bitte nicht jeden und alles in idiotische Kurse stecken.

    Brut- und Setzzeit, das ist auch so ein Aufreger für mich. Das Prinzip lernt jedes Kind in der Schule. Ein Hund darf per Gesetzt (außer im Jagdeinsatz durch den Jäger) nicht jagen, nie (Mäuse buddeln mal außen vor). Die Brut- und Setzzeiten sind in den Bundesländern zu unterschiedlichen Zeiten und zwar völlig unabhängig vom tatsächlichen Brutgeschehen der Arten. Daneben gibt es keinerlei belastbare Zahlen, wieviele Risse durch die Brut- und Setzzeit denn verhindert wurden. Warum soll man einen Hund anleinen, der gelernt hat, dass er im Wald nicht von den Wegen darf und auch nicht jagd? Einen eingefleischten Jäger lasse ich auch außerhalb der BuZ nicht quer durchs Gestrüpp dümpeln, sondern sichere ihn. Warum einen Halter mit sowas gängeln. Wollte man wirklich Wildtiere schützen, würde man bei Mähdreschern ansetzen und Katzen und nicht jedes Jahr die Schusszeiten verlängern, weil sich Bambi und Co. so gut vermehren, obwohl wir doch schon wieder Wolfsrudel haben.

    Ich bleibe dabei: die Dinge, die man durch die Prüfungen regeln will, sind alles Dinge, die ein Hundehalter mit gesundem Menschenverstand gut ohne Prüfung händeln kann. Freundliche Aufklärung statt Verboten und Regeln allerorts führen da in meinen Augen eher zu Verständnis.

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