Hunde und Trennung

  • nun.
    Letztendlich ist es tatsächlich seine Wohnung. Wenn man es so runterbrechen möchte. Sein TV, sein Kühlschrank. Mir gehören beide Autos, Waschmaschine... Gestern hat er für 100€ einen Einkauf mit Dingen gemacht, die ich gerne esse. Damit ich mal wieder esse.

    Das ist alles nicht leicht. Es ist hier alles "uns" bis auf ganz wenige Dinge. Ich möchte nicht anfangen gegenzurechnen, meins, deins, damals hast du aber dies und ich habe jenes... das schürt nur Streit und noch mehr Kummer.

    Gestern haben wir gesagt, wir wollen uns weiterhin mit Respekt und auf Augenhöhe begegnen. Ich gebe zu, er hat da gerade die Oberhand. Auch weil ich das zulasse.
    Aber mal ehrlich: er will mit ihr Zusammensein. Vielleicht, eventuell, man weiß es gar nicht. Jedenfalls will er Zeit mit jemandem verbringen und das bin nicht ich. Welches Recht, welchen Anspruch habe ich da etwas gegen zu sagen?
    Ich könnte schreien, heulen, ihm das hier zur Hölle machen. Mit welchem Ziel? Damit wir beide nicht mehr gern nachhause kommen und uns nicht mehr ansehen können? Damit wir diese 5 Minuten Scheißzeit in Erinnerung behalten und nicht die schönen 5 Jahre?
    Ich jedenfalls möchte das so nicht.

    Steht er als Mieter im Mietvertrag oder du? Wenn du im Mietvertrag stehst, ist es egal was in der Wohnung ihm gehört - es ist deine Wohnung. Ich schreibe dir jetzt, wozu ich jede Freundin(nicht Partnerin oder Ex) von mir "gezwungen" habe, wenn ihr Partner sie verlassen hat und sie nicht mehr wussten wo oben und unten ist:

    1. Alle Gegenstände die dem Ex gehören und die sich in der Wohnung befinden, auf einer Liste notieren. Dann die Liste durchgehen und alle Gegenstände die wichtig sind und nach dem Auszug des Ex ersetzt werden müssen, markieren. In deinem Fall: Kühlschrank gehört Ex = Kühlschrank besorgen. So erhält man einen Überblick und kann schon mal die Augen&Ohren nach den Dingen offen halten, Ersatz findet man immer und oft sogar gut&günstig oder gratis.

    2. Weitere Liste mit Dingen die man sich gemeinsam angeschafft(bezahlt) hat anfertigen. Diesmal markiert man Dinge die man gerne behalten will und schreibt den (ca.) Preis dahinter in Klammern. So weiß man am Ende, wie viel Geld man dem Ex unter Umständen auszahlen müsste. Bei den Dingen die man nicht behalten möchte, schreibt man dahinter, wie viel man dafür ausgezahlt haben möchte. Andere Dinge die der Ex gratis mitnehmen kann, werden nicht markiert. Dinge auflisten, markieren und für Gegenstände dann Geld vom Ex verlangen finden einige sicherlich übertrieben, aber so schafft man Ordnung und erhält einen genauen (finanziellen)Überblick.

    3. Sich einen exakten Zeitpunkt überlegen, bis zu dem der Ex inklusive Besitztümer aus der Wohnung ausgezogen sein muss. Bis zu dem Tag sollte auch alles andere für beide geklärt sein, so dass man ab dem Tag richtig beginnen kann, mit der Trennung abzuschließen. In deinem Fall: Stichtag spätestens 21.12.15 bis 18 Uhr. Zwei Wochen reichen für ihn, um sein Hab&Gut irgendwo unterzubringen und einen vorübergehenden Schlafplatz zu finden. Das Datum dient dazu, ihm die Möglichkeit zu nehmen dir durch sein respektloses Verhalten Weihnachten (noch mehr) zu versauen und vor allem, dass du am 31.12. in ein neues Jahr starten kannst, ohne dich noch um irgendwelche Dinge die die Trennung betreffen, kümmern müsstest.

    4. Die Situation nutzen und eigene Gegenstände aussortieren. Alles was man innerhalb der letzten 6-12 Monate nicht gebraucht/angefasst hat, braucht man nicht. Erinnerungsstücke, Fotos usw. aus dem bisherigen Leben kann man natürlich behalten, aber z.B. einen Wok, den man in den letzten 4 Jahren nur zweimal benutzt hat, braucht kein Mensch. Den und alle anderen Dinge kann man dann verkaufen und sich vom Erlös z.B. einen Kühlschrank kaufen. Ein weiterer positiver Effekt ist, dass dadurch wieder etwas mehr "Klarheit/Ordnung" gewonnen wird und man wieder unnötigen Ballast über Bord geworfen hat. Sollte man irgendwann einen Wok brauchen, leiht man ihn sich von Freunden&Bekannten.

    5. Suche dir max. 15(eher 10) Erinnerungsstücke aus, die du mit deinem Ex und eurer Beziehung verknüpfst und packe sie in einen Karton.
    Alles andere, wie z.B. Emails, SMS, Fotos, Briefe, Geschenke, Andenken, usw. löscht, verschenkst oder verkaufst du und wirfst den Rest weg. Dadurch begrenzt du die Dinge, die dich an eure Beziehung erinnern könnten auf ein Minimum und da sie im Karton verstaut sind, erinnert dich im Alltag nicht mehr so vieles an ihn und eure gemeinsame Zeit. Möchtest du irgendwann wieder in Erinnerungen schwelgen oder trauern, holst du den Karton aus dem Schrank, schaust dir alles an und packst ihn danach einfach wieder weg. Irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem du auch den Karton nicht mehr benötigst.

    6. Wenn du schon immer mal ein grünes Wohnzimmer haben wolltest, dein Ex aber ein rotes und ihr habt es deswegen gelb(Kompromiss) gestrichen - dann schnapp dir eine Freundin, fahrt in den Baumarkt und kauft grüne Farbe. Auf dem Rückweg haltet ihr beim Supermarkt, kauft ne Flasche Wein und Lebensmittel. Zuhause streicht ihr dann das Wohnzimmer und danach belohnt ihr euch mit einem Glas Wein und einem leckeren Dinner. Oder kurz gesagt: Nutze die neue Freiheit und gestalte wie du es möchtest, tue was du willst und lass dir dabei von deinen Freunden helfen. Geht feiern, lass "die Sau raus", unternehmt viele schöne Dinge und lass dir zeigen, wie schön das Single-Leben schmeckt. :)

    7. Verkaufe das zweite Auto und von dem Erlös kaufst du dir Dinge die du brauchst(z.B. Kühlschrank, grüne Farbe). Aber geb nicht alles aus, sondern gönne dir einen Kurzurlaub. Hunde in eine Hundepension und dann mit der besten Freundin übers Wochenende z.B. nach Rügen ins Wellness-Hotel und einfach etwas zur Ruhe kommen, sich verwöhnen lassen und abschalten. Bei all dem ganzen organisatorischen und der neuen Umstände ist es wichtig, dass du dir auch Zeit für dich nimmst. Zeit, um zu verarbeiten was gerade geschieht und um neue Kräfte zu sammeln. Einfach mal "raus kommen", neue und schöne Eindrücke sammeln und einfach nur "sein", anstatt immer nur zu funktionieren. :)

    Mit einigen Punkten wirst du dich anfreunden können und mit anderen nicht. Sie sind auch kein "muss", sondern lediglich als Vorschlag/Idee zu verstehen. Bisher hat das "Programm"(inklusive Punkte aus meinem vorherigen Beitrag) allerdings immer geholfen und die neuen Lebenssituationen etwas erleichtert. Egal was du gedenkst zu tun, handel in deinem Sinne und lass dich nicht unterkriegen/verarschen!
    Dein Ex behandelt dich respektlos. Dein Ex hat eure Beziehung beendet. Dein Ex hält sich nicht an Absprachen. Dein Ex wirft die 5 schönen Jahre weg bzw. verhält sich so als wären sie nicht viel wert. Dein Ex fügt dir Schmerzen zu. Deinem Ex ist es egal wie du dich fühlst.
    Es gibt kein "Wir" mehr, es gibt nur noch ein "Ich" und "Er". Wie du die gemeinsame Zeit in Erinnerung behälst, liegt in deiner Macht - unabhängig davon wie die Trennung verläuft. Fühl dich kräftig gedrückt und trink ein Glas Wein für mich mit. :)

    • Neu

    Hi


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    • Der Basti hat es - mal wieder - treffend formuliert. :pfeif:

      Sorry, wenn ich das so formuliere... Einkauf mit Dingen für dich...
      Aus MITLEID und schlechtem Gewissen, weil er weiß, dass er ein A... ist und sich sonst nicht im Spiegel anschauen könnte...

      Toll... Darauf kannst du ja wohl gut verzichten...
      Den Respekt, den du ihm entgegenbringst, solltest du für dich und deine Hunde aufbringen! Ihr habt es nötiger.

      Ich hätte, ehrlich gesagt- nur Mitleid mit deinem Ex, dass er nicht die Stärke hat, sich so sauber und klar von dir zu trennen und diese Trennen dann auch sauber über die Bühne zu bringen, ohne dir noch mehr weh zu tun, als so eine Trennung eh schon weh tut. Stattdessen eben seine eigene Eitelkeit stillt.

      Kümmere dich um dich, die Zukunft deiner Hunde. Abends im Bett kannst du immer noch heulen und wütend sein. Aber ihr drei, ihr habt absoluten Vorrang.

    • Wow, ihr seid ja alles echte Beziehungsexperten. Bei den ganzen Tipps kann sie sich ja nur sofort besser fühlen. So eine Abhakliste fürs Leben ist doch genial. Am Ende steht immer die Genesung. Ihr seid ja knallharte Brocken.
      Ich glaub, jeder sollte selbst den Weg finden, wie man sich da langsam löst. Manchmal tut es auch gut sich für eine kurze Weile selbst zu bemitleiden und auch zu trauern. Beziehungen gehen fast immer hässlich aus, das muss man nicht noch fördern, indem man den Partner quasi sofort auf die Straße setzt, weil er doch der Böse ist und er doch die Schuld hat. Das ist echt kindisch. Als ginge es darum, wer mehr Schuld hat, und darum schnell wieder durchzustarten.Naja, niemand weiß, was da vorher gelaufen ist, niemand kennt die beiden und ich enthalte mich da jeder Meinung, wie man vorgeht, erst recht nicht per Strichliste. Aber gut, dass es selbst dafür Listen gibt.

      Du solltest dich mit der Entscheidung bezüglich deiner beiden Hunde nur nicht allzu sehr stressen. Klar bist du grad sehr überfordert, aber wie du lesen kannst, bist du nicht die einzige in dieser Situation. Die Zeit wird kommen, dass man merkt, ob man beide Hunde zusammen als Belastung oder als Auszeit ansieht. Bis dahin verzeihen die beiden bestimmt viel. Auch Hunde merken, wenn es einem grad nicht gut geht, und verhalten sich dann anders. Such dir doch privat einen lieben Gassigeher, der dir für den Anfang etwas Last abnimmt. Wenn es allerdings nicht besser wird und du dich nicht besser fühlst, solltest du eine Entscheidung treffen. Die muss ja nicht so aussehen, dass der Hund weg kommt. Aber lass dir da Zeit. Es ist vollkommen ok, einfach mal ohne Plan zu schauen, was nun kommt.

    • Die gemeinsame Wohnung schnellst möglich aufzulösen, hat nix mit kindisch zu tun, sondern schlicht und ergreifend damit, dass es einfach nur unnötig mehr Leid bedeutet, dies nicht zu tun.

      Und ein Plan, was man machen könnte, was man sich überlegen könnte, ist nie verkehrt.
      Trauern ja, jedes Ende muss verarbeitet werden und jeder tut dies auf seine eigene Weise.
      Aber es hängen immer noch zwei Hunde mit drin und ein Job und ein Mensch, der gerade auf unglaubliche Art und Weise verletzt wird.

      Hier schreiben einige, die genau in ein solches Loch gefallen sind und die aus der Erfahrung ihre Tipps geben.

      Meine Erfahrung - und die macht mich nicht zu nem harten Brocken, der nicht Rotz und Wasser heulen würde, wenn der Freund geht - ist aber dennoch, dass ich den Respekt vor mir selbst, weder von der Liebe noch vom Respekt anderer mir gegenüber abhängig machen sollte.

    • Da klicke ich in einem Forum, dass die Bezeichung "Sonstiger Talk rund um den Hund" in einen Beitrag und lese hier ganz öffentlich Dinge, die ich so privat finde, dass ich mich anfange zu schämen sie gelesen zu haben.

      @wiejetztich
      Bist Du Dir sicher, dass Du das hier alles groß und breit öffentlich darlegen möchtest?

    • Ich bin ehrlich gesagt auch hin und her gerissen, ob das hier die richtige Plattform ist, derart über private Dinge und das eigene Gefühlsleben zu schreiben.

      Mir fehlt die Vorstellungskraft, daß man keinen Menschen im realen Leben haben sollte, dem man sich anvertraut, ausheult, seine Wut und Entäuschung mitteilt.

      Sollte es wirklich so sein, könnte man sich dann nicht per PN an einen oder auch mehrere User wenden?
      Muß alle Welt den eigenen Schmerz, die Verzweiflung lesen können?

      Ich denke, nein.

    • Wow, ihr seid ja alles echte Beziehungsexperten. Bei den ganzen Tipps kann sie sich ja nur sofort besser fühlen. So eine Abhakliste fürs Leben ist doch genial. Am Ende steht immer die Genesung. Ihr seid ja knallharte Brocken.es geht doch nicht darum nicht zu trauern, zu heulen und alles. Im Gegenteil, ich möchte das sie trauert, heult und alles. Aber dazu muss sie los lassen, die Beziehung abschließen. Im Moment kann sie es nicht, die TS ist im Schockzustand, sie hofft noch, sie hängt noch an ihm.

      Das ost normal, da muss man durch, es gehört dazu und jeder hat sein eigenes Tempo. Ich denke jeder möchtest die TS nur auf das vorbereiten was kommt, darauf wie es weitergehen kann und das was uns geholfen hat SMS an das Herz legen. Das hat nichts mit harten Brocken zu tun.

      Und manchmal muss man seiner Fantasie freien Lauf lassen und davon träumen wie man dem Ex seine Sachen verbrennt, spendet oder zerschneidet, dass kann helfen. Heißt nur nicht das man es auch echt macht, ist ja auch nicht schlimm, träumen darf man. Sorry mit Hsndy geschrieben... Katastrophe :)

    • Flying paws: tatsächlich wollte ich hören, ob es andere gibt, die so etwas durchgemacht haben und wie sie in der Situstion mit den Hunden verfahren sind.
      Das Thema ist dann ins private verrutscht, das stimmt. Es hat mir aber geholfen, so viele nette Worte von anderen zu lesen. Von daher, ja es hat sich für mich gelohnt.

      Quebec: was du denkst und findest... kannste behalten. Lies woanders. Dich hat niemand gezwungen das hier zu verfolgen.

      Dann wird hier wohl nun geschlossen.

      Ich bedanke mich bei allen für ihre lieben Worte, Hilfsangebote und Vorschläge. Das war wirklich nett.

    • Liebe @wiejetztich

      Dann wird hier wohl nun geschlossen.

      Ich hoffe doch nicht! Dein Thread kann anderen in Zukunft nämlich genauso helfen wie Dir. Die Tipps, die kamen, waren nämlich häufig welche, die andere User in ähnlichen Situationen geben. Ich zitiere @HamburgerJung: 'Ich schreibe dir jetzt, wozu ich jede Freundin(nicht Partnerin oder Ex) von mir "gezwungen" habe.'

      Deine Hunde standen trotz des Trennungsschmerzes im Vordergrund hier im Forum - Du hast Dir ja auch nicht wirklich Hilfe zur Trennung an sich erbeten, sondern eben zu Deinem weiteren Vorgehen mit den Hunden in der aktuellen Situation.

      'Derart privat' finde ich den Thread und Deine Aussagen jetzt nicht, dass man hier Angst haben müsste, im 'realen Leben' Dich, @wiejetztich, oder Deinen Ex zu erkennen. Und Grund zum Schämen sehe ich hier doppelt nicht. Menschen finden zusammen und trennen sich, erleben schöne und traurige Dinge - das ist der Lauf der Welt. Und wenn man das in einem Forum, in dem es doch um den Austausch gehen sollte, nicht teilen darf - wo denn dann? Wenn man sich dafür schämt über Trennungen zu lesen wäre es vielleciht an der Zeit seine eigenen Moralvorstellungen zu hinterfragen als diejenigen der TS. Zudem tummeln sich hier unter den regulären Postern doch vorwiegend erwachsene Menschen, die selbst beurteilen können, was sie preisgeben möchten und was nicht. Geteiltes Leid ist halbes Leid und wenn @wiejetztich ihre Hunde aufgrund dieser Trennung nun abgeben muss, was ich natürlich nicht hoffe, dann bekommt sie hier hoffentlich die Unterstützung, die sie in so einer schwierigen Situation braucht.

      Ich jedenfalls kann in diesem Thread absolut keine besonders persönlichen Aussagen sehen, so dass ich die Posterin oder ihren Ex auf der Strasse wiedererkennen würde. Es ist von Schmerz die Rede, von Trauer, von Enttäuschung, Angst und Hoffnungslosigkeit - aber daran erkenne ich keinen, der auf der Strasse an mir vorbei geht.

      Hunde gehören zu unserem Leben und wir betrachten sie oft als 'vollwertige' Familienmitglieder. Fotos und Videos, die im eigenen Haus oder in der unmittelbaren Umgebung des Wohnorts aufgenommen und gepostet werden, Bilder und detaillierte Beschreibungen des Hundes oder der Poster selbst halte ich für viel persönlicher - und heikler - als alles, was hier bisher geschildert wurde.

      Ich wünsche Dir, liebe wiejetztich, jedenfalls von Herzen alles Gute und ganz viel Kraft für die kommende Zeit.

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