Wie stark soll meinen dominanten HUnd dominieren?

  • Hallo da draußen!


    Ich grübel schon seit einiger Zeit darüber nach wie stark ich meinen Hund dominieren soll.
    Eine kurze Beschreibung: Ich besitze eine Australien-Sheperd-Dame, 7. Jahre, sehr triebstark, schon früh mit Welpenspielstunden, Agility und nun seit 4 Jahren vor allem mit Dogdancing beschäftigt. Sie wurde mit 2 Jahren sehr dominant und fing an beim Training andere Hündinnen anzuknurren. Da ich aus der Stadt mit dem Agi wegzog und ich viel beschäftigt war, gingen wir vor allem spaziehren und spielten. Sie traf auch andere Hunde und begann so langsam besonders Kleine heftigst auf den Rücken zu werfen. Auch größere Rüden beisst sie weg. Das mit den Rüden ist ok, bei den kleineren macht man sich schon eher Sorgen. Sie beisst nicht, sondern thront nur über dem anderen, Zaähnefletschend und wartet bis er sich beruhigt hat. Das kann eine Weile lang dauern. Wenn ich weggehe und rufe kommt sie meist (vielleicht dauert es einen Moment), ich kann sie auch am Halsband runterheben, dann ist auch gut. das mache ich aber nicht gerne, weil sie schon das Gefühl bekommt, ich mache mit. Das nehme ich dann schon auch wahr. Die Besitzer der andren HUnde machen sich oft richtig dolle Sorgen, weil sie wirklich heftig ist und alles schlimm aussieht.
    Sie hört sonst sehr gut, kann tausend Kommandos, ist ein absoluter Powerhund und ist vor allem aggressiv, wenn sie unausgelastet ist oder das Gefühl hat der andere ist Konkurrent (wenn ich mit ihr arbeite). Sie ist auch sehr eifersüchtig.
    Meine Frage ist: Soll ich sie dominieren lassen (sie erzieht teilweise auch junge Hunde, die frech auf sie zustürmen, wenn sie normal oder langsam kommen, macht sie nichts. Da denke ich immer: Sie fühlt sich als Hütehund verantwortlich für alle) oder soll ich sie abrufen und wenn sie nicht kommt auf den Boden legen und über die Schnauze greifen ?(Sie lässt es sich gefallen, beruhigt sich aber nicht, sondern bleibt noch eine Weile lang recht aufgebracht)
    Sie durfte immer viel frei laufen und fühlt sich stark, gleichzeitig glaube ich sie hatte ein paar Jahre lang zu wenig andere Hunde zu spielen und ist es gar nicht gewöhnt mit anderen Hunden auf dem Hundeplatz abzuhängen. Sie spielt auch vor allem mit anderen Hütehunden, mit vielen HUnden kann sie gar nichts anfangen. Am liebsten will sie arbeiten oder ihre Ruhe.
    Was meint ihr? Bitte, bitte antworten, ich brauche mal ´ne Meinung!
    Bea

  • hallo Bea,


    als erstes mal das Wort "Dominanz" aus dem Wortschatz streichen.


    Deinem Hund fehlt deine klare Führungsrolle. Das verunsichert sie und da sie damit nicht umgehen kann, artet dies aus.


    Damit dein Hund deine Führung akzeptieren kann braucht sie deine Anleitung: du entscheidest wann sie und mit welchem Hund sie Kontakt aufnehmen darf. Benimmt sie sich nicht bei der Kontaktaufnahme, wird diese von dir unterbrochen.


    Bei allen wichtigen Dingen (da hat jeder seine eigene Ansicht) musst du die Entscheidung übernehmen (also agieren und nicht reagieren). Vorausschauend sein, den Hund kein Fehlverhalten ausführen lassen.

  • Hallo Bea,


    ich finde das Verhalten Deiner Hündin ziemlich normal.
    Du solltest allerdings daran arbeiten, Euer Verhältinis zu verbessern, um
    auch bessere Kontrolle über sie in diesen Situationen zu haben.


    Die Ursache Deines 'Problemes' beantwortest Du Dir eigentlich schon
    selber:


    Zitat

    .......ist ein absoluter Powerhund und ist vor allem aggressiv, wenn sie unausgelastet ist.......


    Zudem hast Du dieses Post ja in der Sparte 'Hütetraining' eingesetzt, das
    sollte Dir doch schon auch mal zu denken geben.


    So, und fachlich kompetente Kommentare überlasse ich nun den
    Hüte-Experten :)


    LG
    Chrissi


  • Guter Beitrag Du spricht mir aus der Seele.


    Diese Dominanztheorie :shock: :flehan:


    LG, Justy

  • :winken: Silja alias "Staffy" hat dazu mal was in unserer Knowledge Base verfasst:



    Zu finden auch hier Dominanz


    Viele Grüße
    Corinna

  • Ich würde, wenn sie einfach so andere Hunde umdreht, die Leine direkt neben ihren Kopf auf den Boden schmeißen und mit megaböser Stimme "Pfui!!!" brüllen. Bisher hat das bei jedem Hund geholfen.


    Und mal ehrlich: ich finde es alles andere als "normal", dass sie einfach so wildfremde Hunde umdreht! Dass muss man unterbinden, denn selbst, wenn sie nicht zwickt: manche Hundebesitzer (zB ich) haben die Erfahrung gemacht, dass die wenigsten Hunde die Unterwerfung eines anderen Akzeptieren und es keineswegs immer nur bei Umdrehen bleibt. Wenn du Pech hast, kriegt deine Hündinn mal eine Ladung Pfefferspray ins Gesicht oder wird getreten.


    Agesehen davon ist es auch eine Frage der Höflichkeit, dass deine Hündin nicht einfach jeden Hund, der ihr nicht passt, umdreht. Schließlich gibt es auch andere, mildere Gesten der Hundesprache, die Signalisieren, dass der andere das lassen soll - die bei gut sozialisierten Hunden eigentlich dem Umdrehen vorraus gehen sollten.

  • Zitat

    Ich würde, wenn sie einfach so andere Hunde umdreht, die Leine direkt neben ihren Kopf auf den Boden schmeißen und mit megaböser Stimme "Pfui!!!" brüllen. Bisher hat das bei jedem Hund geholfen.


    :winken: Hast Du mal darüber nachgedacht, was der andere - fremde - Hund dabei als Erfahrung mitnehmen könnte?


    Ganz ehrlich, würdest Du das bei Deinem Hund machen, wenn meiner daneben steht... *mmpf*...


    Viele Grüße
    Corinna

  • @ flying-paws:
    Super!!!
    Das war übrigens auch ein Grund, warum ich eine Hundeschule verlassen habe, dort wurde zwar nicht mit Ketten geworfen, sondern zum Abruch eines Verhaltens wurden Blumenspritzen verwendet (nein sie wurden auch nicht geworfen :wink: ), Emma war damals noch sehr unsicher, sowohl anderen Hunden, als auch fremden Menschen und Situationen gegenüber.
    Es kam relativ häufig vor, dass sie von anderen Rüden massiv bedrängt wurde (ach, was liebe ich seit dieser Zeit diese hypersexualisierten Labrador-Rüden *g*). Kam es dann zu einem Einschreiten eines Trainers,in der Form, dass der aufdringliche Rüde mit Wasser bespritzt wurde hat die Rüden das meist herzlich wenig interessiert, aber Emma ist dann die gesamte Stunde lang dem Trainer ausgewichen, der mit dem Wasser gespritzt hat.
    Das hab ich mir ein paarmal angeguckt und bin dann nicht mehr hingegangen!

  • Zitat

    Ganz ehrlich, würdest Du das bei Deinem Hund machen, wenn meiner daneben steht... *mmpf*...


    Nein, das würde ich machen, wenn meiner den anderen umgedreht hätte und über ihm steht - und trotz der Unterwerfung weiterstänkert :wink: Umgekehrt natürlich auch: Wenn mein Hund von einem anderen umgedreht wird und der andere immer noch nicht aufhört und dessen Herrchen entweder nicht selbst einschreitet oder gleich gar nicht zugegen ist (gibt es ja leider auch immer wieder).

  • Zitat

    Wenn mein Hund von einem anderen umgedreht wird und der andere immer noch nicht aufhört und dessen Herrchen entweder nicht selbst einschreitet oder gleich gar nicht zugegen ist (gibt es ja leider auch immer wieder).


    Wenn mein Hund unter einem anderen liegt, ungerechtfertigt und unverschämterweise, dann brauch ich keine Sekunde und der ist von meinem runter !!! Egal, was der Halter sagt oder tut !!
    Aber niemals würde ich irgendetwas machen, was auch meinen eigenen erschrecken würde. Einmal hat so eine dämliche "Pseudotrainerin" eine Rappeldose geworfen, die gleich neben meinem Hund (unbeteiligt) gelandet ist ... das passiert der nie wieder.


    Gruß, staffy - mit Schutztrieb

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