Wie lebt/handhabt ihr die allgemeine Anleinpflicht?

  • Bei uns auf dem Dorf gibt es keine Leinenpflicht.
    Hier läuft alles frei rum..
    An der Hauptstrasse wird angeleint, wenn uns Spaziergänger entgegen kommen die nur “auf Besuch“ sind oder andere Hunde an der Leine sind wird auch angeleint. Ansonsten lebe ich im hundefreundlichsten Dorf Deutschlands. :D
    Hier kennt jeder jeden und die Hunde kennen sich untereinander auch fast alle. Am Wochenende kommen oft die Städter zu uns raus, da muss man halt gucken ob die Hunde verträglich sind. Aber das ist auch immer recht locker.
    Dort wo Leinenpflicht ist (Urlaub, Einkaufszentrum, Innenstadt usw.)
    halte ich mich dran.

  • Ich oute mich als Leinenverweigerer - natürlich nur mit Hunden, die entsprechend im Gehorsam stehen und an Orten, wo es ohne Gefahr für Hund und Umwelt möglich ist. Ich kenne noch die goldenen Zeiten ohne irgendwelche Einschränkungen und finde die Anleinpflicht als die Gängelung des Jahrhunderts und als Entmündigung. Ich bin in meinem Leben relativ häufig umgezogen und habe meine jeweiligen Hunde immer nach Gutdünken ohne Leine laufen lassen.


    Ich brauche keine Brut- und Setzzeit, um an jagdinteressierten Hunden - Hardcore-Jäger hatte ich bisher zum Glück nur zwei - zur Not auch ganzjährig die Leine dranzulassen, und auch bei Hunden, die Probleme mit Menschen haben, bleibt in bebauten Gebieten und an unübersichtlichen Stellen sicherheitshalber die Leine dran.


    Ich hatte bisher "nur" kleine bis mittelgroße Hunde, und sowohl die Pudel als auch meine Tricolor-Shepherdhündin wurden als deutlich weniger bedrohlich empfunden als mein 1. spanischer Hüti(mix) mitten im "Kampfhundhype" in den neunziger Jahren: kniehoch, kurzfellig, ockerfarben, stämmig.


    Das Argument mit großen Hunden, die als bedrohlicher empfunden werden, leuchtet mir ein, und ich würde wahrscheinlich ähnlich verfahren wie SophieCat.


    Ich nehme Angst vor Hunden grundsätzlich ernst; ich selber habe Panik vor Ratten. Aber ich sehe Hundeangst bzw. -panik nicht als mein Problem an, ich sehe mich lediglich in der Pflicht zu signalisieren, dass ich meine(n) Hund(e) unter Kontrolle habe und Rücksicht nehme. Wer z. B. trotz kurz angeleintem Hund an der abgewandten Seite meint, er müsse sich, anstatt auf dem Fahrradweg zu bleiben, auf die stark befahrene Straße stürzen, sollte vielleicht mal an seinem Problem arbeiten; siehe "Luftauflösen" von SophieCat.


    Ich wurde lediglich einmal schriftlich vom Ordnungsamt verwarnt, weil mich jemand wegen Missachtung der innerörtlichen Anleinpflicht vermeintlich anonym angezeigt hatte, sich aber danach mir gegenüber verplapperte: eine Hundehasserin, die immer schon von weitem keifte und einem Pest und Verdammnis prophezeite, weil Hunde ja blutrünstige Bestien und durch ihre Ausscheidungen Zerstörer der Natur seien. Bei solchen Leuten, die einem mit haltlosen Unterstellungen kommen - "wenn der mich auch beißt, der hat doch letzte Woche schon XYZ gebissen" - werde ich auch ungemütlich.


    Im selben Ort waren zwei weitere Hundepanikerinnen, mit denen sich nach einigen Jahren eine nette Plauderbekanntschaft ergeben hatte, eben weil sie einsahen, dass ich bei der 1. Begegnung ihre Angst nicht riechen und ich mich samt Hunden auf engen Wegen auch nicht wegbeamen konnte. Wir haben uns dann immer durch Zurufen verständigt, wer bis wohin zurückgeht, ein gegenseitiges "Danke", und so lief es eigentlich problemlos. Wenn ich weiß, dass jemand solche Angst vor Hunden hat, ist selbstverständlich die Leine dran, selbst wenn ich sie nicht brauche.


    Grundsätzlich warte ich gerne, mache gerne Platz und habe auch Spaß daran, meine Hunde so zu erziehen, dass sie quasi auf Fingerschnippen an meiner Seite sind. Das ist mein Alltags-Obedience. Seit ich im hohen Norden wohne, genieße ich die Freiheit, die einem die dünne Besiedelung und die quasi inexistente Anleinpflicht bescheren. Aber auch hier ignoriere ich die Anleinpflicht im Wald. Das konnte ich sowohl mit der Shepherdhündin, mit der ich hierher zog, als auch mit der Cattledoghündin und jetzt mit dem Bordertier.

  • Ich pendle, und gehe daher mit dem Mexx entweder in München City oder im Chiemgau in der Pampa spazieren.


    Er läuft eigentlich so gut wie immer frei. Außer natürlich an Straßen usw


    In der Stadt hat sich noch NIE jemand belästigt gefühlt und mir das entsprechend mitgeteilt. In 10 Jahren nicht. Mexx ist aber auch überaus uninteressiert am fremden Menschen und schaut die nicht mit dem Poppes an.


    Am Land rufe ich ihn grundsätzlich zu mir und lege ihn ab, wenn uns Jogger, Radl Fahrer usw entgegen kommen.


    Bisher hatte ich wirklich noch nie Diskussionen oder Ärger mit jemanden.


    In München herrscht keine allgemeine Anleinpflicht, sondern nur in bestimmten Parks / Gebieten (falls es jemanden interessiert: http://www.muenchen.de/dienstl…sfinder/muenchen/1092435/)
    Finde ich recht gut geregelt so.

  • Mich würde es interessieren wie ihr die allgemeine Anleinpflicht handhabt.


    Und wie ihr reagiert wenn andere Menschen unfreundlich/ungehalten darauf reagieren, dass ihr euren Hund (unerlaubt) offline laufen lasst?

    Bisher war es bei uns immer so, dass die Anleinpflicht im dichtbebauten Gebieten gilt. Heißt also, in Gebieten mit Straßen, was wiederrum Verkehr bedeutet. Und da leine ich meine Hunde grundsätzlich so oder so an. Es gibt für mich persönlich da auch keine Diskussionen drüber: Da wo Autos langfahren, sind meine Hunde angeleint.


    An allen anderen Stellen entscheide ich nach täglicher Laune meinerseits und von Seiten der Hunde, wer angeleint bleibt und wer frei laufen darf. Abhängig auch das Gebiet. Meine Hündin ist Selbstversorgerin wenn es um Hunger und dessen Stillung geht.


    Ich persönlich wurde noch nie irgendwie komisch angemacht, dass ich meine Hunde anleinen soll (mir ist eher schon das Gegenteil passiert). Bei uns scheint man recht entspannt zu sein.


    Vom Amtlichen her: Ich habe noch nie in meinem Städtchen das Ordnungsamt gesehen. Die Polizei sieht es eher locker. Bisher sind Beamte eher neutral (gelangweilt) oder aber einfach nur am Hund interessiert. Selbst die Frage nach den Rassen (etwas was mir mit Poco häufig passiert ist) wird eher so verpackt, dass man es gar nicht merkt, wonach die nun eigentlich fragen. :)


    Ich empfinde die Leine als gutes Hilfsmittel um meine Hunde sicher bei mir zu behalten und ich verstehe nicht, warum so viele Leute auf sie verzichten. Gerade in den vergangenen Wochen wo es jetzt schön warm ist, sind mir eine Menge Hunde vors Auto gerannt. Und ich wundere mich darüber, wie oft es nur ganz scharf an einer Katastrophe vorbei schrammt. Ich frage mich warum und würde mir wünschen, dass in unserer Stadt die Leinenpflicht im dichtbesiedelten Gebieten mehr überprüft und auch härter Sanktioniert würde. Denn bei mir hört es auf, wenn ich für den X-ten Hund meine Hunde und mich gefährde, weil ich aus Reflex eine Vollbremsung hinlege. Denn Nein, überfahren möchte ich so ein Tier nämlich auch nicht.

  • Wir hatten ein paar mal die Situation, dass wir im Wald angefaucht wurden, weil ja in ganz Deutschland in den Waelden Leinenzwang herrscht. Bisher hab ich den Leuten dann erklaert, wie es wirklich ist und die Hunde alle zusammen ins Platz geschickt (um zu zeigenn, dass sie sehr wohl unter meinem Einfluss stehen auch wenn sie 80 m weg sind) ;)



    Wenn mich jemand fragt, ob ich anleinen koennte, dann mach ich es einfach oder weiche wirklich grossraeumig aus. Mir ist es voellig egal, wieso man das fragt. 1. hab ich keine Lust auf Diskussionen und 2. muss man mir keine Rechenschaft ablegen.

  • Ich hab nun keinen Hund, mit dem einem das oft passiert, dass Leute mich um Anleinen bitten. Dafür ist sie viel zu klein, wuschelig, still und distanziert.
    Aber wenn ich darum gebeten werde, oder auch nur sehe, dass jemandem das lieber wäre, dann leine ich natürlich an. Eine Begründung brauche ich dabei nicht. Ich hatte das mal, dass eine Passantin mich und eine andere HH ums Anleinen bat, da sie sehr große Angst vor Hunden hätte. Die andere HH guckte erst mal verdutzt und fragte dann doch allen Ernstes "Warum?!" während ihr Hund fröhlich zu der Frau trabte und erst mal an ihr schnüffelte. :lepra:

  • Wir wohnen auch in NRW, in einer Vorstadt.
    Innerorts Leine ich immer kurz an. Glaub das ist auch Pflicht, zumindest für 20/40 Hunde, sollte aber für alle gelten finde ich. :smile:


    Im Wald lass ich Knightley nur soweit laufen das ich alles soweit überblicken kann und nix und niemand da ist. Er Jagd nicht wirklich, geht manierlich im 'bei' an Leuten, Fahrradfahrern und Joggern vorbei, hatte/hat allerdings so seine Problemchen wenn Leute mich plötzlich ansprechen. Daher ist er meist im Freilauf mit Schlepp gesichert, wenn irgendwer oder was kommt, kommt er an den Man. Ist es im Sommer z.B. recht voll dann bleibt er max an der 1,5m Leine. Das ganze ran rufen alle 5min ist doch etwas nervig... genauso handhabe ich es wenn wir irgendwo fremd sind. Liegt aber viel an meinem Hund.
    Hätte ich einen sozial unkomplizierten Hund, dann würde ich ihn zwar frei laufen lassen außer halb des Ortes, aber trotzdem jedes mal ran rufen wenn jemand kommt.


    Hier ist tatsächlich recht oft das Ordnungsamt unterwegs. Die haben mich bis jetzt nur einmal angesprochen als ich Maulkorb und Leine dran hatte. War aber recht problemlos und nett. Musste auch nix vorzeigen, hatte auch nix dabei.
    Mit der Schlepp werde ich auch nicht angesprochen und die Förster interessieren sich glaub ich nicht dafür. Bedanken sich nur wenn man den Hund ran ruft und ausweicht wenn die mit dem Auto vorbei fahren. :smile:


    Das mich wer anmeckert bzgl. angeleint passiert hier gar nicht. Nur ein paar mal anders herum. Aber ich lein wie geschrieben eh immer an wenn wer kommt. :ka:

  • Ich glaube, der einzige Ort, an dem ich nicht anleinen würde, wäre in einer gut erkennbaren Hundezone. Sofern mein Hund niemanden belästigt, muss er dort nicht angeleint werden - und wer ernsthaft Angst vor Hunden hat, geht dort nicht rein.

  • Ich wohn in NRW mitten in der Pampa, wo jeder jeden kennt und jeder 3.Haushalt Hunde hat.
    Normalerweise ist hier im Wohngebiet Leinenpflicht, aber zu 99% laeuft alles frei und niemanden stoert es.


    Ich selber benutze im Wohngebiet die 5m-Leinen (wegen den Katzen/Kindern/Verkehr) und auf den Feldern zur BuS. Die haben wie zwar nicht offiziell, aber ich mag einfach nicht, dass mein Hund dann stoebern und evt. jagen geht. Fuer Freilauf hab ich ein grosses Gelaende gepachtet.
    Sobald hier so im Juli/August die Felder abgeerntet sind kann Madame sich reichlich austoben, da sie nur auf Sicht jagt und ich das gut uebersehen bzw. super steuern kann.
    Im Wald leine ich NIE ab. Das Risiko einer Hatz ist einfach zu gross,weil ich keine Weitsicht habe.


    Beschweren tut sich hier niemand ueber Freilauf und unter den Hunden laeuft es auch sehr vernuenftig ab.
    Am Wochenende mutiert das hier zum Touri-Gebiet, wo dann schon Beschwerden kommen. Gerade von Rennradfahrern und Walkern. Da laufen aber die wenigsten "Heimischen" zu den Stosszeiten hier rum.


    Wenn ich in die Stadt fahre nutz ich die 2m-Leine. Da wird schon nach geschaut und 5m sind einfach unpraktisch.

  • In der Stadt hab ich immer versucht, ruhige Ecken aufzusuchen und nicht zu den Gassi-Stoßzeiten zu gehen, dann ging dass in der doch realtiv kleinen Großstadt Hannover mit dem viele Grün drumherum sehr gut. Da durfte man zum Glück auch in unseren üblichen Auslaufgegenden überwiegend freilaufen lassen.
    Bei Spaziergängern oder Joggern hab ich sie idR aus dem Weg genommen und bei mir gehalten, aber, außer jemand bat drum, nicht angeleint - es war einfach immer was los, wenn man die Hunde bei jedem Jogger oder Radler hätte anleinen wollen, dann wäre man zeitweise nur mit anleinen und wieder ableinen und wieder anleinen beschäftigt gewesen... es waren da auch einfach alle so gewöhnt, auch die Nicht-Hundehalter. Eigentlich gabs da wenig Knatsch, muss ich sagen.



    Jetzt wohne ich ländlicher. Es verläuft sich alles sehr, auch da, wo theoretisch Leinenzwang wäre, ist niemand, der das kontrolliert. Mehr Wild, daher sind sie eh viel an der Leine, aber da, wo es geht ohne dass sie mir jagen gehen, da sie sie dann auch los, egal ob es ein Naturschutzgebiet ist oder nicht.
    Bei Joggern etc leine ich hier grundsätzlich an, die 3 Mann, die mir auf ner zweistündigen Runde hier begegnen, da kann man das leicht machen.


    An Straßen, innerorts/in Wohngegenden etc sind meine eh an der Leine, egal ob in der Stadt oder auf dem Land, aus Vorsicht und weil sie so gut dann einfach doch nicht hören (und mMn eh kein Hund in direkter Nähe von Straßenverkehr ohne Leine laufen sollte, egal wie gut er normalerweise immer hört).


    An die BSZ habe ich mich nie gehalten und werde mich auch nie halten - ich hab eh dolle Jäger und muss rund um's Jahr aufpassen, BSZ hin oder her, das macht dann auch keinen Unterschied mehr.



    Alles in allem: Meine sind aus EIgenverantwortung und zu einem gewissen Grade eben auch einfach rassetypischerweise viel an der Leine (wegen Jagdtrieb und großer Selbstständigkeit), aber da, wo ICH finde, dass sie gut freilaufen könnten, da mache ich sie auch los, Vorschriften hin oder her.

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