Wie lebt/handhabt ihr die allgemeine Anleinpflicht?

  • Ich wohne auf einem Dorf bzw. einem kleinen dörflichen Ortsteil einer Kleinstadt. Hier herrscht eine Anleinpflicht nur im Ortskern, bei Versammlungen und während der BuS.
    Ich leine ab, wenn mein Hund niemanden stört, sich selbst nicht gefährdet und nicht jagen kann/wird - das kann im Dorf sein, auf den hiesigen Weideflächen, im Wald oder am Strand. Wenn der Hund gehorsam ist, keine Gefahren (Straßen, Abhänge, unübersichtliche Gebiete) in der Nähe sind und ich davon ausgehen kann, dass sich niemand durch meinen Hund belästigt fühlt, kommt die Leine ab.

  • und wie geht ihr damit um wenn sich andere menschen - in euren augen völlig aus der luft gegriffen, da hund z.b. 10m weit ausweicht - von eurem freilaufenden hund belästigt fühlen oder gar angst haben und euch das (mehr oder weniger freundlich) mitteilt?

  • Ich muss sagen, dass ich nichts von einer allgemeinen Leinenpflicht halte. Ich denke, ob man seinem Hund Freilauf gewährt oder nicht, sollte immer eine Ermessensentscheidung des Halters sein. So handhabe ich es auch. Newton läuft zu 90% frei. Ich überlege mir eben vor dem Gassigehen, wo heute Freilauf möglich sein könnte und dann fahren wir da hin.


    Ich mache mal ein Beispiel. Freiburg, Seepark. Hunde sind dort (eigentlich) grundsätzlich an der kurzen Leine zu führen. Aber ich finde, es ist doch ein Unterschied, ob wir strahlenden Sonnenschein, 30°C und einen gut besuchten Seepark haben wo die Leute auf den Picknick-Decken Fleisch an Fleisch sitzen oder ob es bei Regen 10°C hat und nur der normale "Durchgangsverkehr" auf dem Radweg/Fußweg herrscht.


    Wenn ich es mir recht überlege, finde ich diese Regelung schon fast absurd. Man stelle sich vor, jeder ließe seinen Hund in den Gebieten wo keine allgemeine Leinenpflicht herrscht, einfach laufen. Egal wie gut der Hund hört und egal wie viele Menschen sich dadurch belästigt fühlen könnten. Einfach aus dem Grund, weil es dort keine allgemeine Leinenpflicht gibt. Wo kämen wir da hin? Wenn ich weiß, ich kann meinen Hund aus diesem oder jenem Grund nicht ableinen, wieso sollte ich es dann plötzlich tun, nur weil keine allgemeine Leinenpflicht herrscht? Genauso finde ich, sollte es andersherum gelten. Wenn ich weiß, ich kann meinen Hund gefahrlos in dieser und jener Situation ableinen, wieso sollte ich es dann nicht tun dürfen?


    In Freiburg ist im Bereich der Innenstadt sowie in den städtischen Parks/Naturschutzgebieten Leinenpflicht. Den Rest zitiere ich mal: "Im übrigen Stadtgebiet sind Hunde an der Leine zu führen, wenn nicht die jederzeitige Einwirkungsmöglichkeit der Hundeführer gewährleistet ist oder im Einzelfall ein Leinenzwang angeordnet wurde." (Quelle: http://www.freiburg.de/pb/,Lde/612254.html)
    Meines Erachtens würde der Inhalt des Zitats als Regelung vollkommen ausreichen.


    In March, wo ich jetzt wohne, da gibt es gar keine Regelung zur Leinenpflicht. Manche HH hier besitzen vmtl gar keine Leine... Dementsprechend läuft Newton hier im Ort eigentlich maximal an der Schleppleine und das auch nur, wenn wir an Straßen lang gehen.


    In Ulm, wo meine Eltern wohnen, ist im gesamten Stadtgebiet ausnahmslos Leinenpflicht. Schleppleine gilt nicht. Daran halten tun sich die wenigsten. Ich halte mich dort auch nicht dran. Ich frage mich auch, wie das funktionieren soll. Nicht jeder hat einen Hund, der am Rad mitlaufen kann. Damit ich Newton richtig auslasten kann, brauche ich die Möglichkeit, ihn freilaufen zu lassen. Ich schaue natürlich, dass ich mit ihm dort laufe, wo ich möglichst niemanden störe und leine in der Regel auch an, wenn ich gebeten werde. Aber grundsätzlich Leinenknast dort. Da bin ich eigentlich nicht bereit zu...

  • Wir wohnen auf dem Dorf, da interessiert irgendwie niemanden ob Hund angeleint ist oder nicht. Innerorts sind 50% an der Leine, Außerorts sehe ich fast keinen Hund angeleint.
    Da meine Zwei absolute Jagdschweine sind müssen sie zu 95% an der Leine sein & dort wo ich sie ableine sind wir so alleine dass sie niemanden stören.
    Ich muss ganz ehrlich sein, hätte ich einen Hund der super hört, keinen Jagdtrieb hätte & auch sonst völlig problemlos wäre, ich glaube ich wäre nur offline unterwegs, egal ob im Dorf oder außerhalb.
    Dass Hunde niemanden belästigen ist hier selbstverständlich, aber wenn ich im Wald unterwegs bin und mir käme jemand entgegen würde ich einen gehorchenden Hund neben mit nehmen und nicht anleinen. Wenn ich mir sicher bin dass ich meinen Hund im Griff habe würde ich mir darüber NULL Gedanken machen.
    Ich als Jagdschweinbesitzerin beneide diese "ich habe nicht mal eine Leine dabei"-Hundehalter, zumindest die die ihre Hunde eben wirklich im Griff haben & nicht die die nur meinen sie bräuchten keine Leine. Trotzdem hätte ICH vermutlich zumindest eine Leine dabei, auch wenn ich sie nicht brauchen würde, sicher ist sicher.

  • und wie geht ihr damit um wenn sich andere menschen - in euren augen völlig aus der luft gegriffen, da hund z.b. 10m weit ausweicht - von eurem freilaufenden hund belästigt fühlen oder gar angst haben und euch das (mehr oder weniger freundlich) mitteilt?

    Hatte ich so noch nicht, aber ich würde erstmal dann anleinen (gut ein Jagdpächter legte uns das letztens nahe, aber nachdem er gefahren war haben wir wieder abgeleint - die jagen ja nicht und sind abrufbar und rennen nicht stumpf in die Felder wo die Kitze liegen rein) und entweder was zurück entgegnen oder es mir sparen und danach zügig wieder ableinen.

  • und wie geht ihr damit um wenn sich andere menschen - in euren augen völlig aus der luft gegriffen, da hund z.b. 10m weit ausweicht - von eurem freilaufenden hund belästigt fühlen oder gar angst haben und euch das (mehr oder weniger freundlich) mitteilt?

    Wenn ich freundlich gebeten werde, den Hund anzuleinen, erfrage ich meist kurz den Grund und je nachdem reagiere ich dann. Bei Angst leine ich grundsätzlich an. Viele Menschen, die Angst vor Hunden haben, fühlen sich einfach erst sicher, wenn der Hund an der Leine ist.
    Bei anderen Gründen, da kommt es doch stark drauf an. Nur weil 500m entfernt ein Graureiher im Feld steht, leine ich sicher nicht an. Ich bedanke mich dann für den Hinweis und gehe weiter.
    Bei Unfreundlichkeit, muss ich sagen, bin ich in der Regel eher weniger kooperationsbereit. Außer es bestünde irgendeine Gefahr für Newton oder mich, wenn ich nicht reagiere. Stichwort: "Nimm deinen Scheiß-Köter an die Leine, sonst hat er gleich mein Messer im Bauch." (Kam allen Ernstes schon vor...)

  • Hier herrscht keine Leinenpflicht.
    Bei Begegnungen mit Spaziergängern, Radfahrern, Joggern, anderen Hunden etc. wird Wuffel sofort angeleint. Ansonsten läuft er frei.

  • In NRW wie auch anderswo halte ich mich an die gegebene Leinenpflicht-Regelung, ich fühle mich einfach besser, wenn ich weiß, ich mache alles richtig.
    Die absolut EINZIGE Ausnahme ist hier in Düsseldorf, wenn ich ganz spät abends im Dunkeln eine Pullerrunde zur Straßenecke/Grünfläche mache - da nehm ich nix mit, weder Mückes noch meinen Ausweis, keine Leine, nix...


    Wenn sich jemand belästigt fühlt, versuche ich, demjenigen auszuweichen, wenn mich allerdings jemand anpampt, kann ich, je nach Stimmung, auch echt ungehalten werden, auch, wenn ich meinen Hund dann trotzdem natürlich zurücknehme (aber eher, weil schon nach ihr getreten wurde :ugly: )

  • Ich würde bei jeder Bitte anleinen, auch wenn sie absurd ist. Ist das liebste Thema unserer Hundetrainerin gewesen, warum zum Teufel man eine Bitte immer auch noch begründen muss. Bringt mich nicht um den Hund ein paar Sekunden an die Leine zu nehmen, auch im Auslaufgebiet, hat einfach mit Rücksichtnahme zu tun.


    In der Stadt grundsätzlich an der Leine, egal wo, wobei ich mir die Länge der Leine wie es in Berlin so geschieht nicht vorschreiben lassen würde.


    Außerhalb, wie bei den anderen, wenn keine Gefahr oder Belästigung vom Hund ausgeht bzw. er sich nicht in Gefahr bringen könnte offline.


    Ich brauche nicht in einen Wald fahren um den Hund, der den Weg eh nie verlässt oder jagd an einer 2m Leine wie hier vorgesehen zu führen. Hat mein Hund irgendwelche Defizite sicher ich halt so wie in der Situation notwendig. Bei einer Jagdsau eben an der Schlepp, aber da würde ich mir die 2m Länge hier auch nicht vorschreiben lassen.

  • Ich wohne in einer Kleinstadt in Niedersachsen – Leinenzwang gibt's hier nur in der Innenstadt (kleine Fußgängerzone und umliegende Straßen), in den anderen Stadtteilen, die vom Charakter her sowieso teilweise recht "dörflich" sind, kann jeder HH selbst entscheiden, solange er niemanden gefährdet.


    Da ich meine Hunde eh nur sehr selten mit in die Innenstadt nehme(n muss), halte ich mich an die Leinenpflicht. Die beiden haben auch so genug Gelegenheit zu legalem Freilauf.


    und wie geht ihr damit um wenn sich andere menschen - in euren augen völlig aus der luft gegriffen, da hund z.b. 10m weit ausweicht - von eurem freilaufenden hund belästigt fühlen oder gar angst haben und euch das (mehr oder weniger freundlich) mitteilt?

    Meistens ist das kein Problem: Wenn mich jemand bittet, die Hunde anzuleinen, mache ich das auch. Besonders, wenn derjenige schon einen ängstlichen Eindruck macht, warte ich gar nicht darauf, dass er mich anspricht, sondern nehme die Hunde schon vorher ran – wenn ich's denn mitbekomme; bei Leuten, die von hinten heranjoggen, kann's passieren, dass ich das übersehe. Da meine Hunde sich aber nicht für Jogger/Radfahrer/etc. interessieren, gibt's da in 99% der Fälle keine Probleme.


    Was mich nervt, sind Menschen, die einfach nur stänkern wollen und mir z.B. in schönstem Motzton erzählen, Hunde müssten im Wald immer an der Leine sein. Nein, müssen sie in Niedersachsen nicht! Je nachdem, wie freundlich das Gegenüber also ist, kläre ich dann auf oder ignoriere denjenigen und geh' weiter.

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